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Veröffentlicht am 09.06.2017

Lesetipp: Ein Schelm, wer hier nur an Krimi denkt. Hier gibt's viel mehr.

Der achte Rabe
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Der Stuttgart-Krimi "Der achte Rabe" von Marion Henneberg überrascht. Keinesfalls ist es der klassische Regional-Krimi, wie man ihn erwarten könnte. Vielmehr ist dies eine Familiengeschichte, die vor allem ...

Der Stuttgart-Krimi "Der achte Rabe" von Marion Henneberg überrascht. Keinesfalls ist es der klassische Regional-Krimi, wie man ihn erwarten könnte. Vielmehr ist dies eine Familiengeschichte, die vor allem durch ihre Charaktere mitfiebern lässt.

Zum Inhalt:
In einem Waldstück wird ein Mann kaltblütig erschlagen und tot aufgefunden. Nicht nur die Kommissare Beate Friesing und Gerhard Körschner ermitteln in diesem Mordfall. Auch Alexandra Thalinger, die Mutter des Toten beginnt auf eigene Faust dem Tod und die Vergangenheit ihres Sohnes auf die Spur zu kommen. Fünf Jahre zuvor hat er plötzlich seine Familie verlassen und ist von der Bildfläche verschwunden.
Auf ihrer Suche nach der Wahrheit entdeckt Alexandra nach und nach einige ihr bisher vergorgene Geheimnisse, die sie dazu zwingen, ihr bisheriges Leben auf den Kopf zu stellen.

Mein Eindruck:
Vorurteile sind an der Tagesordnung. Wer den großen Raben auf dem Cover dieses Buches und den Schriftzug "Stuttgart-Krimi" entdeckt, wird ziemlich sicher an einen klassischen Regionalkrimi denken. Wer sich allerdings den Klappentext oder gar die Leseprobe zu Gemüte führt, könnte schon erahnen, dass sich hier etwas mehr verbirgt... So war es auch bei mir...
Mit diesem "Krimi" hat Marion Henneberg mehr eine tragische und absolut lesenswerte Familiengeschichte erzählt. Ohne jetzt zu viel aus dem Inhalt zu verraten, erwarten den Leser neben der inhaltlich spannenden Kriminalgeschichte, vor allem liebevolle und tiefgreifende Charaktere. Alexandra Thalinger sieht sich plötzlich vor einem Wendepunkt in ihrem Leben. Diese Tatsache lässt sie auf den rund 350 Seiten eine ungeahnte Entwicklung nehmen. Es sind mehr die Ereignisse in Alexandras Leben, die den Leser mitnehmen, als der reine Kriminalfall.

Fazit:
Erstklassige, spannende und tiefgreifende Familientragödie im Kostüm eines Krimis mit leicht regionalem Touch.
Ganz tolle, überzeugende Charaktere und viele Überraschungen und Wendungen. Absolut empfehlenswerte Lektüre !

Veröffentlicht am 20.11.2016

Extreme Hochspannung bis zum Schluß

Ich bin der Zorn
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"Ich bin der Zorn" von Eathon Cross ist der vierte Band der "Ich bin ..." Serie. Es ist ihm gelungen mit viel Tempo uns Spannung einen wahren Pageturner zu schaffen.

Zum Inhalt:
Die aus den Vorbänden ...

"Ich bin der Zorn" von Eathon Cross ist der vierte Band der "Ich bin ..." Serie. Es ist ihm gelungen mit viel Tempo uns Spannung einen wahren Pageturner zu schaffen.

Zum Inhalt:
Die aus den Vorbänden bekannten Charaktere der Shephard Organisation und Francis Ackermann junior geraten in die Machenschaften eines Judas, der ein verräterisches Spiel geplant hat und durchführt. Dreh- und Angelpunkt ist ein Gefängnis der Zukunft in Arizona, dass Direktor Powell eingerichtet hat. Die Gefangenen dort werden über ein Computersystem überwacht, dass einschreitet, noch bevor Ausschreitungen sich anbahnen.
Nach einem blutigem Amoklauf, mit dem die Geschichte beginnt, geraten die Ermittler um Marcus Williams in einen wahren Spannungsstrudel. Dabei sind sie auf die Hilfe vom Serienmörder und Marcus' Halbbruder Francis Ackermann junior angewiesen.

Mein Eindruck:
Auch wenn ich die drei Vorgängerbände leider (noch) nicht kenne, hat diese Geschichte mich sofort gepackt. Das Einordnen der Charaktere hat natürlich etwas gedauert und vermutlich habe ich das eine oder andere mangels Hintergrundwissen auch nicht richtig einordnen können.
Dennoch fasziniert diese Geschichte durch ein Höchstmaß an Spannung und unvorhergesehenen Ereignissen. Die Auflösung lässt bis zum Schluß auf sich warten. Der Schreibstil ist überzeugend und spannungsgeladen, so dass man als Leser wie auch die Protagonisten selten zur Ruhe kommt.
Man kann mit diesem Band einsteigen, aber da die Charaktere zum Teil etwas speziell sind, ist das Lesen der Reihe von Beginn an sicherlich von sehr starkem Vorteil.

Fazit:
Dieses Buch ist ein Muss für alle, die die drei Vorbände bereits gelesen haben. Für Einsteiger in die Reihe empfiehlt sich das Lesen der Vorbände ganz bestimmt. Insgesamt aber überzeugt das Buch durch ein Höchstmaß an Spannung und Explosivität. Pageturner !

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Spannung
  • Handlung
  • Psychologie
Veröffentlicht am 02.11.2016

Ein etwas skurriler, aber spannender Muttertag

Muttertag
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André Mumot bringt mit seinem Debüt „Muttertag“ eine nicht ganz einfache und etwas skurrile Geschichte heraus, die mich nicht vollständig vom Hocker gehauen hat.

Zum Inhalt:

In diesem Roman geht es um ...

André Mumot bringt mit seinem Debüt „Muttertag“ eine nicht ganz einfache und etwas skurrile Geschichte heraus, die mich nicht vollständig vom Hocker gehauen hat.

Zum Inhalt:

In diesem Roman geht es um eine okkulte Sekte, um eine unheilvolle Krankheit und um Richard Korff, der mit Philip seinem „Großneffen“ in das Fadenkreuz der Behörden und der Sekte gerät. Es beginnt eine gemeinsame Suche nach der Wahrheit und der eigenen Vergangenheit.

Mein Eindruck:

Ich bin von diesem Roman hin- und hergerissen. Auf der einen Seite ist die Geschichte sehr gut konstruiert und bietet neben einer anhaltenden Spannung alles, was man zum Gruseln braucht. Die knapp 500 Seiten waren dennoch nicht immer leicht zu lesen. Woran das nun wirklich gelegen hat, ist mir selbst etwas schleierhaft und ich bin mir nicht sicher, ob es an der Thematik oder am Schreibstil lag.
Auffällig waren vor allem die Einleitungen zu den Kapiteln und Abschnitten, bei denen man sich erst einmal orientieren muss, mit welchem Charakter und Handlungsstrang man es gerade zu tun hat. Einige Beschreibungen empfand ich persönlich etwas lang gezogen. Dabei ist das Schreiben an sich gar nicht schlecht und es sind einige interessante Wort- und Satzspiele dabei zu finden.
Die Charaktere sind in ihrer eigenen Geschichte und Welt anschaulich beschrieben, gehen aber nicht immer bis ins letzte Detail in die Tiefe. Die Handlung ist fein verwoben und überrascht den Leser zum Ende hin noch einmal.
Einige Kernpunkte der Geschichte erscheinen mir etwas surreal. Aber im Rahmen einer fiktiven Geschichte geht das natürlich vollends in Ordnung.

Fazit:

Eine interessante, fein gestrickte Geschichte, die mit viel Spannung daher kommt. Letztlich aber eine leicht abgeschwächte Leseempfehlung, aus oben genannten Gründen.

Veröffentlicht am 22.10.2016

Spannendes aber anspruchsvolles Lesevergnügen

Der englische Spion
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„Der englische Spion“ von David Silva ist der 15. Teil einer Reihe im den israelischen Spion Gabriel Allon. Der Roman besticht durch rasante Action und eine fein verwobene Geschichte mit vielen Verweisen ...

„Der englische Spion“ von David Silva ist der 15. Teil einer Reihe im den israelischen Spion Gabriel Allon. Der Roman besticht durch rasante Action und eine fein verwobene Geschichte mit vielen Verweisen auf die vorherigen Bände.

Zum Inhalt:

Eine vom britischen Volk verehrte ehemalige Prinzessin wird von einem Vollblut-Profi eiskalt ermordet. Das ruft den MI6 auf den Plan, dessen Leiter Graham Seymour einen Hinweis aus dem Iran erhält. Daraufhin zögert er nicht lange und nimmt Kontakt mit dem israelischen TOP-Agenten Gabriel Allon auf. Es kristallisiert sich heraus, dass der gesuchte Killer Verbindungen zur ehemaligen IRA hatte und damit bittet Allon den erfolgreichen Auftragskiller Christopher Keller um Hilfe, der mit dem Täter noch eine persönliche Rechnung offen hat, ebenso wie Allon.
Es folgt eine rasante und fein gesponnene Jagd durch ganz Europa mit einigen überraschenden Wendungen und vielen Rückblicken in das Leben von Allon und Keller.

Mein Eindruck:

Auch wenn ich die vorherigen Bücher der Reihe nicht gelesen habe, konnte ich diesen Thriller gut lesen. Die Geschichte insgesamt ist sehr anspruchsvoll. Viele Verknüpfungen zum IRA-Terror, nach Russland und vor allem die verschiedenen Beziehungen zahlreicher Charaktere untereinander, machen das Lesen sehr anspruchsvoll, aber nicht minder spannend.
Die Spannung wird immer auf einem hohen Level gehalten und man fiebert schon früh dem Showdown entgegen. Der Thriller lässt sich vom Schreibstil her angenehm lesen und hier und da bringen einige gewitzte Dialoge den Leser zum Schmunzeln.
Die Hauptcharaktere haben einen gewissen Charme und werden in kurzer Zeit zu guten Bekannten, die man gerne auf ihren Stationen in Europa begleitet.

Fazit:

„Der englische Roman“ ist ein zwar anspruchsvolles Werk, dass aber neben den interessanten Charakteren vor allem durch eine fein verwobene und spannende Geschichte bestechen kann.
Absolute Leseempfehlung für alle Liebhaber von Agenten- und Spionagegeschichten.

Veröffentlicht am 07.10.2016

Medizinstudent Todt gerät in ein kunsthistorisches Abenteuer

Die Kunst des Heilens
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Bastion Flehe gelingt mit seinem Roman „Die Kunst des Teilens“ eine Symbiose zwischen Medizin und Kunsthistorik. Sein Ansatz und die Grundidee sind mehr als stimmig.

Zum Inhalt:

William Todt erwirbt ...

Bastion Flehe gelingt mit seinem Roman „Die Kunst des Teilens“ eine Symbiose zwischen Medizin und Kunsthistorik. Sein Ansatz und die Grundidee sind mehr als stimmig.

Zum Inhalt:

William Todt erwirbt eine mittelalterliche Krumme, die seinerzeit einem Abt gehörte und reich verziert war. In dieser Krumme findet Todt eine kleine Metallplatte, die ein Schlüssel zu einem Geheimnis offenbaren soll.
Erschwert durch sein Studium, das ihn finanziell und zeitlich einschränkt, spart William Todt immer mal wieder ein paar Euro, um an diesem Rätsel weiterzuarbeiten und Reisen quer durch Europa zu unternehmen. Durch großen Einfallsreichtum und Verbindung seines medizinischen Wissens mit der Kunst, kommt Todt der Lösung immer ein Stückchen weiter und kann das Rätsel am Ende sogar alleine lösen.
Da William Todt nicht der Einzige ist, der sich auf dieser Suche befindet, gerät er unweigerlich in Gefahr und muss um sein Leben fürchten.

Mein Eindruck:

Da Bastion Flehe selbst Medizin in London studierte, wundert es nicht, dass einige mitunter amüsante Anekdoten aus Studium und Beruf auftauchen. Gerade in der ersten Hälfte des Romans sind diese medizinischen Informationen leider nicht immer zum Fortgang der eigentlichen Geschichte passen, dennoch bilden sie ein perfektes Bild eines Medizinstudenten.
Nun wird der Protagonist von der Leidenschaft für sakrale Kunst gepackt. Die plötzliche Motivation für dieses eigentlich zu teurem Hobby, haben sich mir nicht erschlossen. Dafür aber hat mich aber die Grundgeschichte gepackt. Durch einen reich verzierten Gegenstand aus dem Mittelalter schält sich ein Rätsel heraus und verlangt nach einer Lösung. Die Spannung ist größtenteils vorhanden und über weite Strecken ist man neugierig, wie sich die Geschichte weiterentwickelt.
Die Auflösung findet sehr früh und in etwas unwahrscheinlicher Form statt. Auf den zahlreichen noch folgenden Seiten hat man mitunter den Eindruck, dass die einer oder andere Idee noch unbedingt mit ins Buch gepackt werden musste.
Der Schreibstil ist ganz gut lesbar. Einige Fachbegriffe aus der Medizin fallen auf, werden aber in der Regel auch erklärt. Ab und an, sind bei der Endkontrolle noch einige störende Rechtschreibfehler durchgerutscht.

Fazit:

Insgesamt handelt es sich bei „Die Kunst des Heilens“ um eine im Ansatz wirklich hervorragende Idee. Die vorliegende Geschichte ist bis zur verfrühten Auflösung ganz gut gestrickt. Die etwas langwierige und aufgedunsene Auflösung lässt bei mir einen Makel zurück.