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Veröffentlicht am 28.10.2022

Tolle Geschichte mit wunderbaren Bildern!

Lore Olympus - Teil 1
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Als jemand, der seit dem Donald-Duck Alter keinen Comic mehr gelesen hat, schreibe ich nun aus tiefstem Herzen: Ich habe dieses Buch geliebt. Und ich schreibe bewusst „Buch“, denn diese Ausgabe ist gebunden, ...

Als jemand, der seit dem Donald-Duck Alter keinen Comic mehr gelesen hat, schreibe ich nun aus tiefstem Herzen: Ich habe dieses Buch geliebt. Und ich schreibe bewusst „Buch“, denn diese Ausgabe ist gebunden, wie es ein Buch wie dieses verdient, und trotz allem blitzt beim Wort „Comic“ Donald in meinem Gehirn auf, und den möchte ich mit dieser wunderbaren „Hades und Persephone“ Geschichte nicht in Verbindung bringen.

Denn dieser wohlbekannte Mythos wurde hier in einer zeitgenössischen Variante innerhalb einer modernen Welt und mit einigen zusätzlichen Dramen und Geheimnissen wunderbar präsentiert. Nicht nur ist die Geschichte an sich sehr gut ausgearbeitet, sondern auch die Illustrationen sind mit Liebe zum Detail und künstlerischem Mut gestaltet.

Ich dachte zunächst, dass mich die Farbwahl etwas irritieren würde, aber die vielen kräftigen Farben und Kontraste haben die Ereignisse lebendig werden lassen und die Stimmung und Atmosphäre dabei perfekt eingefangen. Diese war mal eher dunkel und mysteriös, mal leicht und witzig, und teilweise auch sehr emotional und romantisch. Und der Zeichenstil ist bei all diesen Aspekten mitgegangen und hat sich angepasst, sodass ich teilweise manchmal vergessen habe, dass ich gerade einen Comic (ein Buch!) lese.

Dieses Vergessen von Allem um mir herum hat auch dazu geführt, dass ich das Buch innerhalb weniger Stunden durchgelesen habe, denn die ganze Geschichte hat absolutes Suchtpotential. Für mich waren auch die Figuren und das ganze Setting so greifbar, dass ich komplett in dieser Welt eingetaucht bin und immer mehr davon lesen könnte. So gehe ich davon aus, dass ich dieses Buch noch mehrfach erneut zur Hand nehmen werde, um mich wieder in den Zeichnungen und der Geschichte zu verlieren.

Bei der Masse an tollen Neuerscheinungen ist dies für mich das höchste Lob, welches ich aussprechen kann, und das tue ich hier mit Freuden.

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Tolle Idee, aber holprig umgesetzt

The Witches of Silent Creek 1: Unendliche Macht
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Nach dem Tod ihrer Eltern kehrt Helena in die schottische Heimatstadt ihrer Mutter zurück und muss schon bald feststellen, dass es Magie und böse Mächte gibt. Außerdem trifft sie auf Tyrael, einen mysteriösen ...

Nach dem Tod ihrer Eltern kehrt Helena in die schottische Heimatstadt ihrer Mutter zurück und muss schon bald feststellen, dass es Magie und böse Mächte gibt. Außerdem trifft sie auf Tyrael, einen mysteriösen Bad Boy, der ebenfalls in all diese Geheimnisse verstrickt zu sein scheint, und von dem sie unwiderstehlich angezogen wird.

Für mich versprach diese Geschichte alles, was ich liebe: das Setting einer geheimnisvollen schottischen Küstenstadt, Magie und eine sich anbahnende Liebesgeschichte. Leider konnte das Buch meinen Erwartungen aber nur bedingt entsprechen.  Während ich zu Beginn noch gut in das Buch hineingefunden habe, wurde ich mit jedem Fortschreiten der Handlung immer verwirrter. Die Autorin hatte wirklich wahnsinnig viele Ideen und hat versucht sie alle irgendwie in diese Geschichte reinzuquetschen, was mir einfach zu viel war. Weniger ist manchmal mehr und das Buch hätte davon profitiert, wenn der Fokus auf weniger Aspekte gelegt wprden wäre.

Durch das ständige Aufwerfen neuer Fragen und Handlungsstränge konnte ich mich auch nicht emotional auf die Figuren oder generell die Handlung einlassen, denn es blieb einfach zu wenig Raum um mal an einer Stelle zu verweilen und die Charaktere oder die Stimmung allgemein richtig kennenzulernen. Stattdessen habe ich nur versucht irgendwie am Ball zu bleiben, um halbwegs nachzuvollziehen, was eigentlich gerade passiert.

Dabei war es auch nicht so hilfreicht, dass aus etlichen Ich-Perspektiven geschrieben wurde, wobei es sich bei den Erzählern teilweise wirklich nur um Nebenfiguren handelte, die erst gegen Ende relevant wurden. Auch hier hätte ich es besser gefunden, wenn der Fokus bei den Protagonisten Helena und Tyrael geblieben wäre, damit man wenigsten sie richtig zu fassen bekommen hätte. 

Dafür war aber der Schreibstil angenehm zu lesen, auch wenn er bisweilen wie die Handlung etwas sprunghaft wirkte, kam ich insgesamt damit gut klar. 

Insgesamt konnte mich das Buch leider nicht überzeugen, und wenn das Buch nicht mit einem so fiesen Cliffhange geendet hätte und ich nicht noch einige Fragen geklärt haben wollen würde, würde ich nicht unbedingt die Fortsetzung lesen wollen. Aber man kann der Autorin zu gute halten, dass sie sich viele Gedanken gemacht hat und einige tolle Ideen hatte, nur sollte sie diese für ihr nächstes Werk vielleicht etwas dosierter einstetzen.

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Magie oder Wissenschaft?

The Other Side of the Sky – Die Göttin und der Prinz
1

Nimh und North leben in zwei völlig unterschiedlichen Welten: Ihre ist vom Glauben an Magie und Prophezeiungen geprägt, seine von Technik und Wissenschaft. Und beide wissen gar nichts von der Existenz ...

Nimh und North leben in zwei völlig unterschiedlichen Welten: Ihre ist vom Glauben an Magie und Prophezeiungen geprägt, seine von Technik und Wissenschaft. Und beide wissen gar nichts von der Existenz der anderen Seite, bis North durch einen Flugzeugabsturz auf Nimh trifft und sich ihre Wege nun schicksalshaft miteinander verflechten.
Den Autorinnen ist der Aufbau dieser neuen Welt grandios gelungen und ich finde die Idee mit den beiden Orten, die parallel zueinander existieren und nichts voneinander wissen einfach nur genial. Auch ihre Gegensätzlichkeit und wie sich das in den Protagonisten widerspiegelt gefällt mir sehr gut. So sucht North für alles eine rationale Erklärung für alles, während Nimh das Unbekannte als Magie hinnimmt. Dieses Spannungsfeld war sehr interessant gestaltet, denn auch die Figuren geraten häufiger in Diskussionen diesbezüglich und es ließ sich nicht immer ganz aufklären, wer recht hatte. Wann endet die Wissenschaft und wo beginnt die Magie? Oder sind beide nur zwei Seiten einer Medaille? Darüber habe ich sehr gerne gelesen.
Auch sprachlich war das Buch schön gestaltet, denn der Schreibstil passt sich der jeweiligen Perspektive von Nimh und North und ihren Erfahrungswerten sehr gut an und man konnte wunderbar ihre Entwicklung mitverfolgen.
Dabei war es besonders toll zu sehen, wie sie zunächst misstrauisch waren, sich aber langsam einander geöffnet haben und sich trotz allem näher gekommen sind.
Insgesamt konnte mich dieses Buch mit seiner Neuartigkeit und den interessanten Figuren restlos begeistern und ich warte gespannt auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Interssant!

Der Horror der frühen Chirurgie
1

Wie schon "Der Horror der frühen Medizin" befasst sich auch "Der Horror der frühen Chirurgie" mit vielfältigen und interessanten Aspekten der Medizingeschichte. Teilweise sind diese neu und unerwartet, ...

Wie schon "Der Horror der frühen Medizin" befasst sich auch "Der Horror der frühen Chirurgie" mit vielfältigen und interessanten Aspekten der Medizingeschichte. Teilweise sind diese neu und unerwartet, teilweise zum totlachen, aber manchmal auch richtig tragisch.
Hier wird ein besonderer Fokus auf die Geschichte der plastischen Chirurgie gelegt, die heutzutage eher einen Ruf als unnötigeFachrichtung hat, da sie hauptsächlich kosmetische Elektiveingriffe macht. Dass sie aber auch durch Unfälle verstümmelte oder Brandverletzten hilft, wird dabei häufig übersehen.
Diese Relevanz wurde von dem Buch auf packende Weise klar gemacht und auch auf die tragische Entwicklungsgeschichte während des Krieges eingegangen. Bisher habe nie an Gesichtsverletzungen gedacht und was dies für die Teilhabe an der Gesellschaft bedeutet, also hat auch in dieser Hinsicht das Buch die Augen geöffnet.
Es handlet sich aber nich bloß um eine historische Abhandlung, sondern es gibt auch wieder jede Menge witzige Anekdoten und der Schreibstil ist eher prosaisch als wissenschaftlich, ohne dabei die Ernsthaftigkeit zu verlieren.
Allen Medizin-Interessierten kann ich dieses Buch also nur empfehlen, es hat sowohl unterhaltungs- wie auch lehrwert.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Spannende, erschreckende Dystopie

Hidden Lies. Mein Geheimnis kann dich töten
1

Im Jahr 2037 ist die Weltbevölkerung durch ein Virus drastisch reduziert worden, und das auf tragischste Art und Weise, denn die mit Morbus Shade Infizierten haben ihre Mitmenschen angegriffen und getötet. ...

Im Jahr 2037 ist die Weltbevölkerung durch ein Virus drastisch reduziert worden, und das auf tragischste Art und Weise, denn die mit Morbus Shade Infizierten haben ihre Mitmenschen angegriffen und getötet. Zwischenzeitlich kann die Erkrankung zwar in Schach gehalten werden, aber die Menschen stehen sich nun in Angst und Misstrauen gegenüber. Obwohl letztlich alle Opfer sind, gibt es einerseits die Angehörigen der Attackierten und andererseits die durch Infektion zu unfreiwilligen Mördern gewordenen. Noch dazu ist unklar, wie lange die Kontrolle über den Morbus Shade beibehalten werden kann.

Dieses schreckliche Szenario, das durch seine Aktualität bei mir für zusätzliche Gänsehaut gesorgt hat (Wer gedacht hat, schlimmer als mit Corona und Krieg kann es nicht mehr werden, wird hier eines Besseren belehrt), wird zumeist aus der Perspektive der infizierten Kara erlebt, die gezwungenermaßen ihren Gesundheitsstatus verheimlicht, auch wenn sie damit ihre frisch aufblühende Beziehung zu Adrian auf Lügen aufbaut.

Auch wenn es sich um einen Jugendroman handelt, ist dieser in seiner dystopischen Düsterheit kompromisslos und versucht nicht, die schwierigen, schmerzhaften Themen zu umschiffen. Vielmehr werden diese direkt angegangen und aus unterschiedlichen Gesichtspunkten beleuchtet, was teilweise fast etwas Philosophisches hatte. Außerdem gibt es jede Menge Gewalt, die Welt ist grausam und die Menschen zeigen sich häufig von ihrer schlimmsten Seite. Dennoch gelingt es der Autorin immer wieder einen Schimmer Hoffnung aufkommen zu lassen, ohne dass in Disney-Manier auf einmal die perfekte, einfach Lösung aus dem Hut gezaubert wird. Dieses Buch ist ernsthaft, aber ohne zu verstören und es setzt sich auch mit vielen Konsequenzen von Handlungen auseinander, die sonst gerne mal übergangen werden. Dafür kann man die Autorin nur bewundern.

Die Liebesgeschichte war für mich im Vergleich dazu eigentlich weniger interessant und hat hauptsächlich durch Karas Geheimnis ihre gewisse Spannung erhalten. Aber sie hat der Geschichte auch wieder etwas Jugendlichkeit verliehen, was eine gewisse Balance mitgebracht hat, selbst wenn ich sie persönlich nicht unbedingt gebraucht hätte. Wenn sie allerdings den Hauptantrieb der Handlung dargestellt hätte, wäre das wohl etwas dürftig gewesen, glücklicherweise ist sich dieser Aspekt trotzdem gut ausgegangen.

Vom Inhaltlichen abgesehen ist dieses Buch auch handwerklich gut gemacht: Der Hauptteil der Geschichte ist zwar aus Karas Sicht geschrieben, aber es gibt immer wieder kurze Einschübe aus der Perspektive anderer Personen, sodass diese gespaltene Gesellschaft facettenreich abgebildet wurde und man mehr Einblicke in das Geschehen bekam. Diese anderen Sichtweisen waren sehr bereichernd und ich habe sie immer wieder gerne gelesen, da sie auch sprachlich an die jeweiligen Figuren angepasst waren und so immer etwas Frische mit reinkam.

Alles in allem ist diese toll geschriebene Dystopie nur zu empfehlen, wobei man sich bewusst sein sollte, dass sie nicht ganz leicht zu verdauen ist und definitiv noch zum Nachdenken anregt. Wer auf der Suche nach leichter Unterhaltung ist, wird hier eher nicht fündig, aber allen anderen kann ich „Hidden Lies“ nur ans Herz legen.

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