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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.07.2022

Zauberhaft und abwechslungsreich

Aus Zauberseide und Schwanenfedern
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In dieser Anthologie des Drachenmond Verlags finden sich erneut viele abwechslungsreiche, liebevoll zusammengestellte Geschichten, die von mal mehr, mal weniger bekannten Märchen inspiriert sind. Teilweise ...

In dieser Anthologie des Drachenmond Verlags finden sich erneut viele abwechslungsreiche, liebevoll zusammengestellte Geschichten, die von mal mehr, mal weniger bekannten Märchen inspiriert sind. Teilweise sind auch Märchen innerhalb einer Geschichte kombiniert, was einen besonderen Reiz ausübt, ebenso wie die vielfältige Wahl von Zeit und Ort, an denen die Handlung spielt. 

Ebenso lobenswert finde ich, dass sowohl "erfahrene" wie "frischere" Autoren ihre Werke beigesteuert haben, sodass man sich auf Lieblingsautoren freuen kann und trotzdem neue Talente entdeckt. 

Manche Geschichten waren zwar nicht ganz mein Fall und für meinen Geschmack teils etwas düster, aber ich bin sicher, dass viele das anders sehen und so oder so für jeden etwas dabei ist. 

Insgesamt kann ich also auch diese Anthologie wieder nur jedem Märchen-/ Fantasy Fan empfehlen, der in schöne, fantasievolle Geschichten abtauchen möchte, ohne gleich einen ganzen Roman zu lesen.

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Culture-Clash!

Tokyo ever after – Prinzessin auf Probe
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Izumi ist eigentlich eine ganz gewöhnliche, amerikanische Teenagerin - nur dass sie asiatische Wurzeln hat und deshalb leider doch immer ausgegrenzt wird und Stereotypen vorgehalten bekommt. Als dann herauskommt, ...

Izumi ist eigentlich eine ganz gewöhnliche, amerikanische Teenagerin - nur dass sie asiatische Wurzeln hat und deshalb leider doch immer ausgegrenzt wird und Stereotypen vorgehalten bekommt. Als dann herauskommt, dass sie eine japanische Prinzessin ist, ändert sich ihr Leben von Grund auf und wieder steht sie als die Amerikanerin in der japanischen Königsfamilie allein auf weiter Flur.
Dieses Spannungsverhältnis macht einen besonderes Reiz des Buches aus und es war interessant aus Izumis westlicher Perspektive dieses andere Land und seine eigene Kultur kennenzulernen. Dabei wurden viele Unterschiede deutlich, aber auch Gemeinsamkeiten, und ich konnte viel über Japan lernen.
Die restlichen Themen (Erwachsen werden, Vater-Tochter-Beziehung,...), waren zwar eher weniger mein Fall, aber sie waren gut in den Kontext eingepasst und haben das ihrige zur Geschichte beigetragen.
Da hatte ich eher Probleme mit der Protagonistin, die bisweilen doch sehr naiv und fast etwas dümmlich rüberkam. Sie entwickelt sich zwar im Laufe der Geschichte, aber so richtig warm geworden bin ich mit ihr leider nicht. Dies ist auch einer der Gründe für mich, vermutlich nicht die Fortsetzung zu lesen, denn ich glaube nicht, dass a noch viel interessantes für mich kommen wird.
Wer mal einen kurzen Ausflug nach Japan machen möchte oder generell gerne Coming of Age Storiesliest, wird sicherlich gefallen an diesem Buch finden, wobei es auch gut als Einzelband stehen kann und nicht unbedingt noch Folgebände braucht.

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Veröffentlicht am 29.06.2022

Süchtigmachend!

Westwell - Heavy & Light
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Romeo und Julia im New Yorker High Society Setting – Diese Worte haben mich als bekennender Gossip Girl Fan auf das Buch aufmerksam werden lassen. Und sie stellten sich als zutreffend heraus; die Autorin ...

Romeo und Julia im New Yorker High Society Setting – Diese Worte haben mich als bekennender Gossip Girl Fan auf das Buch aufmerksam werden lassen. Und sie stellten sich als zutreffend heraus; die Autorin liefert alles von einer verbotenen Liebe über elitäre Machtspielchen bis zu einer verlockenden Metropole. Diese Kombination ist absolut süchtig machend und auch wenn natürlich das eine oder andere Klischee bedient wird, kam mir die Geschichte absolut nicht wie ein billiger Abklatsch vor.

Durch ein tragisches Ereignis der Vergangenheit kommt noch zusätzliche Spannung auf, denn die ganze Zeit fragt man sich, was damals wirklich geschehen ist. Ich hatte eigentlich erwartet, dass das alles noch in diesem Buch aufgelöst wird, aber scheinbar zieht sich diese Rahmenhandlung doch über eine ganze Trilogie. Bestimmt weiß die Autorin, diese Spannung hochzuhalten, aber ein wenig hätte ich mir für die Folgebände doch etwas Neues erhofft.

Die Protagonisten sind dafür sehr sympathisch und haben es leicht gemacht, ihnen durch die Geschichte zu folgen. Beide sind so ehrlich und gutherzig, aber ihre Umstände erlauben es ihnen nicht, dies immer auszuleben und ihren Herzen zu folgen. Diese Gefühle hat die Autorin hervorragend beschrieben und ich habe sie den Figuren wirklich abgekauft. Zwischendurch, wenn ich aus dieser Welt mal wieder aufgetaucht bin, kam mir aber manchmal der Gedanke, dass sie ein bisschen viel mit ihrem Schicksal hadern. Klar, es werden viele Erwartungen an sie gestellt, aber an wen nicht? So ziemlich jeder mit Familie oder sogar Beruf muss auf irgendeine Art Kompromisse machen. Hinzu kommt, dass beide Protagonisten der gehobenen Gesellschaft entstammen und dadurch trotz mancher Nachteile jede Menge Privilegien genießen. Deshalb hätten sie sich für meinen Geschmack manchmal etwas dankbarer zeigen dürfen. Andererseits ist es glaube ich generell eine Einstellung in der westlichen Welt, dass man alles Gegebene als selbstverständlich hinnimmt und sich manches Luxus nicht bewusst ist….

Von diesem kleinen Kritikpunkt abgesehen, hat mir die Geschichte einfach nur gefallen. Sie war schön zu lesen und hat mich durch die Kulisse Manhattans ein ums andere Mal nostalgisch werden lassen - am liebsten würde ich jetzt den Atlantik überqueren und durch den Central Park spazieren.

Wer also Lust auf New York oder etwas Drama hat und ein schöne Liebesgeschichte sucht, dem kann ich diesen Reihenauftakt nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 23.06.2022

Spannend konstruiert und erschütternd

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. (Die Emer-Murphy-Serie 1)
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Poppy, die Tochter einer bekannten Bloggerin, die sie permanent im Internet präsentiert hat, verschwindet. Aufgrund ihrer Bekanntheit schlägt dieser Fall hohe Wellen und eine psychisch erkrankte Komissarin ...

Poppy, die Tochter einer bekannten Bloggerin, die sie permanent im Internet präsentiert hat, verschwindet. Aufgrund ihrer Bekanntheit schlägt dieser Fall hohe Wellen und eine psychisch erkrankte Komissarin nimmt sich seiner an.
Auf den ersten Blick wirkt dieses Szenario zugegebnermaßen etwas unrealistisch und zu gewollt, aber bei Lesen war ich überrascht, wie authentisch die Figuren und die ganze Situation rüberkamen. Insbesondere die Komissarin konnte mich von sich überzeugen, denn sie war nicht der typische alkoholsüchtige Ermittler mit Eheproblemen, hatte aber dennoch ihr Päckchen zu tragen.
Abgesehen davon wurde noch ein großes Augenmerk auf das Social Media Thema gelegt und was dabei ans Licht kam war bisweilen recht erschütternd. Die Autorin hat es gut verstanden, diese Inhalte mit dem eigentlichen Fall zu verknüpfen, sodass dadurch nicht nur irgendwelche Schocker generiert wurden, sondern die ganze Geschichte eine zusätzliche Spannung bekommen hat.
Ohnehin war ich so gut wie von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, denn neben den diversen Nebenschauplätzen, war die Ermittlung und der Fall an sich einfach interessant und ich war sehr neugierig auf die Auflösung. Die dann tatächlich auch zufriedenstellend war.
Insgesamt kann ich diesen Krimi nur empfehlen und ich hoffe die Autorin schreibt noch einige weitere Bücher auf diesem Niveau!

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Veröffentlicht am 13.06.2022

Düster und realistisch

All Lovers Lost
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In Hamburg steht die Medizinstudentin Sina kurz vor dem Abschluss ihres Studiums und wünscht sich nichts sehnlicher als anderen Menschen zu helfen. Zur gleichen Zeit versuchen die ortsansässigen Vampire ...

In Hamburg steht die Medizinstudentin Sina kurz vor dem Abschluss ihres Studiums und wünscht sich nichts sehnlicher als anderen Menschen zu helfen. Zur gleichen Zeit versuchen die ortsansässigen Vampire Lazar (der Schwermütige) und Cassius (der Coole) einer Gruppe Vampirjäger zu entgehen, was zunehmend problematisch wird als auch Sina in die Sache verwickelt wird.
Ich dachte, dieses Buch liefert eine Geschichte wie Twilight, nur eben in Deutschland und etwas erwachsener. Deshalb war ich tatsächlich positiv überrascht, als sie sich doch ganz anders entwickelt hat. Sie war wesentlich düsterer, realistischer und ziemlich unvorhersehbar. Wer eine schnulzige Liebesgeschichte zwischen Glitzer-Vampir und Menschenmädchen lesen möchte, wird hier vermutlich nicht glücklich werden. Wer aber bereit ist, sich auf etwas anderes einzulassen, kann mit diesem Buch einen wahren Glücksgriff landen, denn es bringt einige Wendungen, die vorausgegangene Ereignisse in ein anderes Licht stellen und arbeitet vor allem im zweiten Teil die Sache zwischen Lazar und Sina gut auf, die anfänglich etwas klischeebehaftet wirkte. Dieser Ansatz war wirklich gut, wobei ich mir vorstellen kann, dass er einigen Lesern nicht so zusagt, wenn sie vor allem über romantische Liebe auf den ersten Blick, die ewig währt, lesen möchten.

Von der Handhabe der -nennen wir es der Einfachheit halber „Liebesgeschichte“ – abgesehen hat mir auch die Beschreibung des Vampir-Daseins zugesagt. Endlich wurde ihre sanguine Diät nicht (nur) erotisiert, sondern ehrlich beschrieben, dass es eigentlich ziemlich eklig ist, Blut irgendwelcher Leute zu trinken. Gleichzeitig wurde aber auch mal argumentiert, dass Vampire meistens nur ein paar Schlucke nehmen und ihre Lieferanten am Leben lassen, während Menschen Tiere schlachten und essen. Darüber kann man zweifelsfrei viel diskutieren, aber ich lasse das jetzt einfach im Raum stehen und danke der Autorin für das Einbringen dieser Bemerkung.

Im Gegensatz zum Inhalt bin ich mit dem Schreibstil aber leider nicht so warm geworden. Er war zwar flüssig zu lesen und es war klar, dass die Autorin ihr Handwerk versteht, aber so ganz ist der Funke bei mir leider nicht übergesprungen und ich hatte immer eine gewisse Distanz zu den Charakteren. Die Geschichte wurde in der Erzählperspektive von mehreren Figuren beleuchtet, was ich normalerweise recht gerne lese, nur hier hat mir wirklich etwas der emotionale Zugang gefehlt. Insbesondere mit Lazar konnte ich nicht viel anfangen, aber das war zum Glück nicht notwendig und in gewisser Weise hat Cassius dafür entschädigt.

Insgesamt kann ich diese Geschichte trotz kleiner Abstriche empfehlen. Man muss vermutlich in der richtigen Stimmung sein und sollte keine falschen Erwartungen haben, aber dann hat dieses Buch einiges zu bieten.

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