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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2024

Eine wunderbare Geschichte über die Liebe, Freundschaft und ein Plädoyer für die Toleranz.

Menschen, die wir noch nicht kennen
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In dieser sympathischen Geschichte begleiten die Lesenden drei empathische und herzensgute Charaktere. Libby, die von ihrem Freund verlassen wurde und nun bei ihrer Schwester in London wohnt. Frank, der ...

In dieser sympathischen Geschichte begleiten die Lesenden drei empathische und herzensgute Charaktere. Libby, die von ihrem Freund verlassen wurde und nun bei ihrer Schwester in London wohnt. Frank, der seit 60 Jahren seine große Liebe sucht und deshalb stets und ständig mit dem Bus fährt und Dylan, der Pfleger von Frank, der sich liebevoll um ihn kümmert.

Um diese drei Charaktere wird eine humorvolle, spannende und lebensbejahende Geschichte gestrickt. Es gibt Höhen und Tiefen, brisante Themen werden angeschnitten und besprochen und manchmal auch verworfen. Bis Emse auftaucht und die klare Worte findet. Sie löst so manchen Knoten, der sich über die Seiten gebildet hat.

Ich fand die Reise mit den Figuren unterhaltsam und schön zu lesen. Das Ende war mir eine Spur zu klischeehaft und kitschig, aber es passte irgendwie auch zu der Gesamtgeschichte.

Eine wunderbare Geschichte über die Liebe, Freundschaft und ein Plädoyer für die Toleranz.

Veröffentlicht am 29.06.2024

Gut zu lesendes Sachbuch über unser Gehirn

Das ausgeglichene Gehirn – Was uns die Neurowissenschaft über mentale Gesundheit verrät
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Vorab: es ist kein Anleitungsbuch, sondern eher ein wissenschaftlicher Blick auf das Gehirn und wie es funktioniert. Die Autorin hat den Inhalt in zwei große Blöcke aufgeteilt. Diese sind wiederum in ...

Vorab: es ist kein Anleitungsbuch, sondern eher ein wissenschaftlicher Blick auf das Gehirn und wie es funktioniert. Die Autorin hat den Inhalt in zwei große Blöcke aufgeteilt. Diese sind wiederum in kleinere Kapitel unterteilt, so dass man sich das Buch gut einteilen kann. Es liest sich zwar gut und flüssig, aber die Autorin verwendet einige wissenschaftliche Studien, Begrifflichkeiten und Abhandlungen für die es etwas Zeit und Muße braucht.

Der Inhalt ist interessant (wenn auch nicht so viel Neues für mich dabei war) und gut aufgebaut. Die Erklärungen sind so, dass man sie gut nachvollziehen kann. Sie geht dabei im ersten Teil auf die Zusammensetzung der psychischen Gesundheit ein und im zweiten Teil auf die Möglichkeiten, die wir haben, um das Gehirn aktiv zu unterstützen. Es gab ein paar Aha-Momente und viele Passagen, die mir bekannt waren, aber noch einmal ins Gedächtnis gerufen worden.

Für mich war es ein interessantes und informatives Buch, welches mir das Gehirn noch einmal etwas näher gebracht hat.

PS: Für mich war das Quellenverzeichnis eine wahre Fundgrube an Informationen. Schon allein dafür lohnt sich das Buch.

Veröffentlicht am 29.06.2024

Alles auf einmal - leider zu viel

Brown Girls
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Eine Geschichte in zig kleinen Kapiteln und die Worte schießen wie aus einem Maschinengewehr auf den Lesenden. Gefühlt werden in rasender Geschwindigkeit die einzelnen Szenen heruntergerasselt und alles ...

Eine Geschichte in zig kleinen Kapiteln und die Worte schießen wie aus einem Maschinengewehr auf den Lesenden. Gefühlt werden in rasender Geschwindigkeit die einzelnen Szenen heruntergerasselt und alles in die kleinen Kapitel gesteckt, was zu den Themen Migration, Gender, Mobbing, Rassismus und Vorurteile zur Zeit besprochen wird. Zusätzlich baut sie noch weitere Themen wie schwierige Familienverhältnisse, die Unterschiede zwischen brown und white boys, die Politik und Karriere und Kind oder Nicht-Kind und die Pandemie in die wenigen Seiten.

Die Autorin rennt durch die Leben der einzelnen Charaktere und feuert den Lesenden die schwierigen Umstände, die Missstände und den Frust um die Ohren. Viele der angesprochenen Probleme kennt man, hat man gelesen oder gehört. Sie (die Probleme) sind nicht neu, schon seit Jahren präsent und doch leider bis heute nicht behoben.

Die Geschichte liest sich, trotz oder vielleicht gerade wegen den vielen Kapiteln flüssig und schnell. Für mich waren aber die Charaktere leider zu oberflächlich geblieben. Für die wenigen Seiten war die Gruppe an Mädchen und die Themenvielfalt zu groß, um wirklich einen Tiefgang zu erreichen.

Veröffentlicht am 05.05.2024

Eher ein Wohlfühlroman mit Mord, als ein Krimi

Nebel über Rønne
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Der zweite Fall von Lennart Ipsen liest sich schnell und einfach weg. Es ist fast ein Wohlfühlroman, nur mit ein paar Toten.

Lennart muss wieder ran und kann auf die volle Unterstützung seines weiblichen ...

Der zweite Fall von Lennart Ipsen liest sich schnell und einfach weg. Es ist fast ein Wohlfühlroman, nur mit ein paar Toten.

Lennart muss wieder ran und kann auf die volle Unterstützung seines weiblichen Teams mit Tao und Britta, die gegensätzlicher nicht sein könnten, bauen. Während für ihn die Morde und das Drumherum zu groß für ein kleines Inselteam erscheinen, wollen Britta und Tao "ihren" Fall nicht abgeben. Beide Frauen hängen sich rein und Lennart kann nur mitziehen. Doch so langsam entsteht ein Bild, die vielen Puzzleteile fügen sich zusammen. Hilfe von außen gibt es dann doch noch - von einem guten Freund und vom ehemaligen Chef.

Liest man den Krimi, dann bekommt man das Gefühl, einen kleinen Reiseroman in den Händen zu halten. Die Insel, deren Bewohner:innen und ihre Eigenarten werden immer wieder in den Fokus gerückt. Auch die privaten/familiären Passagen haben einen großen Anteil an der Geschichte. Grundsätzlich finde ich kleine private Einschübe und eigenwillige Charaktere gut, aber sie waren mir in diesem Buch zu viel. Die Morde und die Hintergründe wirkten wie eingeschoben. Die Spannung, die ein Krimi haben sollte, wollte sich nicht so richtig einstellen.

Wenn man sich vom Gedanken einen fesselnden Krimi lesen zu wollen verabschiedet, ist das Buch eine gelungene Geschichte mit Mord. Michael Kobr kann sehr gut schreiben und wunderbare Bilder im Kopf entstehen lassen. Dadurch lassen sich die knapp 400 Seiten gut lesen.

Veröffentlicht am 01.05.2024

Unterhaltsame und interessante Geschichte

Der Meisterdieb
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Spannend wie ein Krimi, unterhaltsam und interessant zugleich. Michael Finkel erzählt die wahre Geschichte von Stéphane Breitwieser. Breitwieser liebt Kunst und geht in ihr komplett auf. Nur reicht es ...

Spannend wie ein Krimi, unterhaltsam und interessant zugleich. Michael Finkel erzählt die wahre Geschichte von Stéphane Breitwieser. Breitwieser liebt Kunst und geht in ihr komplett auf. Nur reicht es ihm nicht ins Museum zu gehen und die Kunst zu betrachten, er möchte sie besitzen. Er stiehlt, zusammen mit seiner Lebensgefährtin, Gemälde, Skulpturen, Schmuckdosen und Waffen. Im Gegensatz zu anderen Kunstdieben geht es ihm nicht ums Geld, sondern um den Besitz.

Ich schwankte immer zwischen Faszination und Unverständnis für sein Verhalten. Seine Dreistigkeit einfach in die Museen zu gehen und im Jutebeutel die Beute durch den Hauptausgang raus zutragen. Die Abgebrühtheit und die Gier nach den Gemälden & Co. fand ich aber auch abstoßend. Vor allem seine Art gegenüber Anne-Catherine war teilweise grenzwertig. Im Gegensatz zu ihm bekommt Anne-Catherine immer mehr Gewissensbisse und ein ungutes Gefühl.

Man weiß, wie die Geschichte ausgeht, denn sie stand wochenlang in der Presse, aber es war interessant zu lesen, wie die Diebeszüge stattfanden und welche Beweggründe dahinter waren. Auch die Einschätzungen von den Gutachtern und Psychologen wurden mit eingebaut und zeigten Breitwieser in einem anderen Licht.

Wer sich etwas für Kunst und Kultur und ungewöhnliche Biografien interessiert, ist hier gut aufgehoben. Der Autor hat einen sehr guten Schreibstil. Die Beschreibungen der Gemälde und die Einordnung in die jeweiligen Epochen plus der geschichtliche HIntergrund wurden sehr gut und unterhaltsam beschrieben.

Was am Ende mit vielen Kunstschätzen passierte, war einfach nur traurig und fatal. Die strengeren Gesetze sind nicht ohne Grund entstanden.