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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2021

Was ist Intelligenz?

Intelligenz
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Was ist Intelligenz? Kann man sie wirklich messen und ab wann sind wir intelligent? Ist Intelligenz beeinflussbar oder erblich? Und warum sinkt der IQ?

Es sind viele spannende Fragen, die der Intelligenzforscher ...

Was ist Intelligenz? Kann man sie wirklich messen und ab wann sind wir intelligent? Ist Intelligenz beeinflussbar oder erblich? Und warum sinkt der IQ?

Es sind viele spannende Fragen, die der Intelligenzforscher Jakob Pietschnig beantwortet bzw. versucht zu beleuchten. So manches Mal hatte ich ein AHA-Effekt und war ersteaunt, was alles unsere Intelligenz beeinflussen kann.

Das Buch ist in viele kleine Kapitel aufgeteilt, so dass man sich die Intelligenzforschung in handliche Portionen einteilen kann. Anhand von Studien und deren Ergebnissen erklärt der Autor anschaulich, aber nicht immer einfach, die wichtigsten Fragen zum Thema Intelligenz.

Er beschäftigt sich nicht nur mit der Hochbegabtenförderung, sondern geht auch auf die Mythen über Intelligenz ein. Er zeigt beispielsweise auch auf, was man selber für die Intelligenz tun kann und was man möglichst vermeiden sollte.

Spannende Fragen gut erklärt mit reichlich Quellen am Ende des Buches für eine fortführende Lektüre.

Veröffentlicht am 26.10.2021

Konnte mich leider nicht überzeugen

Eine ganz dumme Idee
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Ich mag skurrile Geschichten mit einer guten Portion Humor und herrlich verschrobenen und nicht alltäglichen Charakteren. Bei diesem Buch hatte ich jedoch meine Probleme in die Geschichte einzutauchen ...

Ich mag skurrile Geschichten mit einer guten Portion Humor und herrlich verschrobenen und nicht alltäglichen Charakteren. Bei diesem Buch hatte ich jedoch meine Probleme in die Geschichte einzutauchen und mich mit den Charakteren anzufreunden. Es gelang mir leider bei einzelnen Charakteren überhaupt nicht, andere waren mir zu abgedreht und zu gewollt. Ich hatte auch stets das Gefühl nur ein Zuschauer am Rand zu sein.

Es hat mich auch nicht so richtig zum Lachen gebracht. Leider traf der Autor nicht meinen Humor. Aber es gab auch einige gute und nachdenkliche Passagen, die mich angesprochen hatten und auch einfangen konnten. Es war sehr durchwachsen und mein Lesefluss war eher holprig als fließend, da der Wechsel von zu gestellt, zu überdreht auf nachdenklich und nachvollziehbar manchmal zu abrupt war.

Insgesamt konnte mich die Geschichte leider nicht so richtig überzeugen.

Veröffentlicht am 14.10.2021

Solider Krimi mit kleinen Längen

Ausweglos
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Die Frage, wer ist Opfer und wer der Täter wird lange nicht geklärt. Ständig schwankt man zwischen den verschiedenen Personen und am Ende ist man doch überrascht und zugegebenermaßen auch etwas enttäuscht. ...

Die Frage, wer ist Opfer und wer der Täter wird lange nicht geklärt. Ständig schwankt man zwischen den verschiedenen Personen und am Ende ist man doch überrascht und zugegebenermaßen auch etwas enttäuscht.

Die Geschichte ist gut geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Sie wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, so dass man immer wieder einen neuen Blickwinkel erhält und dadurch auch (gewollt) aus seinem eigenen Ermittlerkonzept gebracht wird.

Die Charaktere sind so genau beschrieben wurden, dass man sich schnell ein Bild im Kopf erstellen konnte. Ihre Handlungen waren jedoch manchmal leider nicht so richtig nachvollziehbar. Auch waren mir nicht alle Charaktere sympathisch, aber sie sorgten für die Spannung und die Unberechenbarkeit in der Handlung.

Die internen Querelen bei der Polizei bzw. zwischen den einzelnen Ermittlern hätte man etwas stärker und besser ausarbeiten und dafür andere sehr detaillierte Beschreibungen etwas kürzen können. Generell empfand ich den Krimi zu lang für seine Geschichte. Zwischendurch gab es bei mir kleine Ermüdungserscheinungen, da sich der Inhalt teilweise (aufgrund des Perspektivenwechsels) wiederholte.

Insgesamt war es ein solider Krimi, der sehr spannende Momente aufgrund kleiner Wendungen, aber auch eine interessante Grundgeschichte hatte. Für ein verregnetes Wochenende auf der Couch ist es eine gute Lektüre.

Veröffentlicht am 14.10.2021

Traurig, bitterböse und doch unterhaltsam

Todsichere Rezepte für die moderne Hausfrau
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Ich gebe zu, dass mich der Titel angezogen hatte. Nachdem ich die kurze Inhaltsangabe gelesen hatte, fühlte ich mich an die Geschichte von Julie & Julia erinnert. Aber je weiter die Geschichte fortschritt, ...

Ich gebe zu, dass mich der Titel angezogen hatte. Nachdem ich die kurze Inhaltsangabe gelesen hatte, fühlte ich mich an die Geschichte von Julie & Julia erinnert. Aber je weiter die Geschichte fortschritt, desto weniger hatte diese Geschichte mit Julie & Julia zu tun.

Da es Leser:innen gibt, die bei bestimmten Themen getriggert werden, will ich gleich am Anfang erwähnen, dass es hier auch um häusliche Gewalt und Fehlgeburten geht.

Erzählt wird im Wechsel von Alice, einer jungen New Yorkerin, die mit ihrem Mann in einen Vorort von New York zieht. Sie hat Zeit, zu viel Zeit, wenig Antrieb, um endlich ihr Buch zu schreiben und sie fühlt sich nicht wohl in ihrer Rolle als unfreiwillige Hausfrau. Ihr Mann will ein Kind, sie einen beruflichen Neustart. Die zweite Frau in dieser Geschichte ist Nellie. Sie versucht sich als perfekte Hausfrau, so wie man sich das in den 1950er Jahren vorstellt. Dinnerparties, selbstgebackener Kuchen am Nachmittag beim Frauentreff, ordentliches und sauberes Haus und das Abendessen auf dem Tisch, wenn der Mann heimkommt.

Was nach Idylle klingt, wird ein Alptraum für beide Frauen und jede versucht auf ihre Weise das Problem zu lösen. Die Autorin hat sowohl die traurigen, heftigen und ungerechten als auch die schönen Momente der Frauen festgehalten. Bei manchen Szenen wollte man dazwischen gehen, bei anderen konnte man herzlich lachen, da der Humor der Autorin so wunderbar ironisch und bitterböse ist.

Über den Kapiteln stehen Zitate aus Ratgebern, die eine gute Ehefrau bzw. Hausfrau beachten sollte. Ich war teilweise entsetzt, welche grotesken Forderungen gestellt wurden, welche Ansichten existierten und wie erschreckend ernst die Autor:innen (ja, auch Frauen) diese Ratschläge erteilt haben. Nicht selten stieß man auf ein Zitat, was sich leider bis heute in den Köpfen verankert hat.

Das Buch liest sich schnell und flüssig, die Charaktere sind gut beschrieben und man kann sich sehr schnell in die jeweilige Zeit versetzen. Mit Alice hatte ich meine Probleme, da ich nicht immer ihre Handlungen nachvollziehen konnte. Auf mich wirkte sie für ihr Alter noch recht unreif. Das Ende ist nur teilweise gelungen bzw. ich hätte mich ein anderes Ende gewünscht, aber trotzdem habe ich das Buch gemocht und die Geschichte gern gelesen.

Veröffentlicht am 07.10.2021

Was würde passieren, wenn wir nichts mehr kaufen?

Der Tag, an dem wir aufhören zu shoppen
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"In einer Konsumgesellschaft gibt es durchweg zwei Arten von Sklaven: die Gefangenen der Sucht und die Gefangenen des Neids" (Ivan Illich, Philosoph und Theologe)

Was würde passieren, wenn wir nichts ...

"In einer Konsumgesellschaft gibt es durchweg zwei Arten von Sklaven: die Gefangenen der Sucht und die Gefangenen des Neids" (Ivan Illich, Philosoph und Theologe)

Was würde passieren, wenn wir nichts mehr kaufen? Was passiert mit den Unternehmen, den Mitarbeiter:innen und mit einem selbst? Geht das überhaupt? Nichts mehr zu konsumieren?

Der Frage geht der Autor anhand von verschiedenen Stufen (die ersten Tage-Zusammenbruch-Anpassung-Transformation) nach. Er nutzt Beispiele und Studien und versucht dem Lesenden aufzuzeigen, was passieren könnte. Die gewählten Beispiele und Studien waren durchaus interessant, aber leider war kaum etwas Neues dabei und zudem wurden die Daten und Fakten recht trocken wiedergegeben. Auch die Auswahl der Beispiele fand ich etwas schwierig. Er zieht kein Thema von A bis Z durch. Er hüpft von der Mode zur Energie zum Klimawandel. Zwar ist alles gut erklärt, aber ich hatte erwartet, dass er anhand eines Beispiels die vier Stufen erläutert.

Seine Ausführungen könnenn den Blick für das Wesentliche wieder etwas mehr schärfen und vorallem die Notwendigkeit des schnellen Handelns aufzeigen. Es zeigt sich durch die Studien und Artikel, die man am Ende des Buch noch einmal aufgelistet bekommt, dass jeder für sich entscheiden muss, ob man wirklich bereit ist, sich zu verändern und sich anzupassen.

"Können wir das Konsumdilemma lösen? Die Antwort: Ja, wir können. Indem wir eine auf endlose Expansion ausgerichtete Wirtschaft bremsen, kehren wir lediglich zum langfristigen Trend eines graduellen Wachstums zurück, [...]: Mit Einfallsreichtum können wir uns anpassen. Die persönlichere Frage - ob wir diesen Weg einschlagen wollen - ist schwerer zu beantworten." (J.B.MacKinnon, S. 440)