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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2021

Beeindruckende Geschichte

Wind
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Nach dem Lesen fiel mir als erstes das Wort Respekt ein. Was für ein spannendes, aufreibendes und sehr sportliches Leben. Aber auch Respekt für seine Ex-Frau, die so vieles mitgetragen hat, ihn den Rücken ...

Nach dem Lesen fiel mir als erstes das Wort Respekt ein. Was für ein spannendes, aufreibendes und sehr sportliches Leben. Aber auch Respekt für seine Ex-Frau, die so vieles mitgetragen hat, ihn den Rücken freigehalten und die vier Kinder großgezogen hat.

Die Biografie ist faszinierend, auch wenn man kein Segler oder allgemein Sportler ist. Durch das gesamte Buch zieht sich die Willenskraft und das Durchhaltevermögen, aber auch der Egoismus, der wahrscheinlich notwendig ist, um so erfolgreich zu werden. Er beschreibt die Hürden, die Zweifel und den Willen zum Sieg, aber auch seine Niederlagen sowohl beruflich als auch privat. Man erhält einen kleinen Einblick hinter die Kulissen, wie die Vereine und Organisationen ticken, wieviel Macht Geld hat und was alles beachtet werden muss, um an einem wichtigen Wettkampf teilnehmen zu können. Auch die Weltumrundung 2008 fand ich sehr interessant. Die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Rio war hart erkämpft. Santiago Lange hatte nur ein Jahr vorher eine Krebserkrankung diagnostiziert bekommen und schaffte es durch eisernen Willen und einem starkem Team den Weg zurück an die Spitze.

Es ist eine beeindruckende Geschichte, die aufzeigt, was man erreichen kann, wenn man für etwas brennt und dies unbedingt erreichen möchte. Jedoch zeigt diese Biografie auch die Schattenseiten dieses Ehrgeizes.

Veröffentlicht am 02.05.2021

Mut zum Chaos

Wildes Paradies
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Ein schönes Buch über das Wachsenlassen und ein gutes Miteinander mit der Pflanzen- und Tierwelt.

Claudia Praxmayer erzählt in einem wunderbaren Plauderton von ihren Erfahrungen einen wilden und tierreichen ...

Ein schönes Buch über das Wachsenlassen und ein gutes Miteinander mit der Pflanzen- und Tierwelt.

Claudia Praxmayer erzählt in einem wunderbaren Plauderton von ihren Erfahrungen einen wilden und tierreichen Garten anzulegen und zu pflegen. Die Beschreibungen werden mit vielen ansprechenden Bildern untermauert. Was mir sehr gut gefallen hat, waren die Anekdoten von ihren Anfängen, was gut lief, was sie lieber nicht getan hätte und welche Missgeschicke ihr passiert sind. Bei so mancher Beschreibung konnte ich nur zustimmend nicken und schmunzeln, da ich mir diese Fehler auch geleistet habe. Die Autorin schreibt jedoch nicht nur von ihren Beeten, sondern auch wie man einen Teich anlegt und pflegt und was Obstwiesen schätzen und wie wichtig diese sind. Sie beschreibt, wie man sogar auf einem Balkon ein kleines Mini-Gewässer anlegen kann. Für Insekten reicht bereits eine flache Schale mit einem Stein und 2-3 Stöckchen (als Rettungsanker) drin, vollkommen aus. Sie kann vieles umsetzen, was in meinem kleinen Garten nicht funktionieren würde z.B. Terra Preta, aber andere Tipps und Tricks habe ich mir markiert, um sie selber in diesem Gartenjahr auszuprobieren.

Wer einen ordentlichen und aufgeräumten Garten möchte, sollte das Buch nicht lesen. Denn hier geht es darum, mit der Natur einen Weg zu finden, der sowohl dem Menschen nützt und gefällt, als auch den Tieren (Insekten, Kriechtieren und kleinen Säugetieren) und der Pflanzenvielfalt den Lebensraum erhält. Ein Kapitel in ihrem Buch heißt "Mut zum Chaos" und den braucht es auch manchmal, aber man wird mit einer wunderbaren Vielfalt belohnt, die man nur noch selten in den Gärten vorfindet.

Veröffentlicht am 30.04.2021

Eine Nacht mit Heleen

Die Beichte einer Nacht
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Das Original dieser Geschichte stammt aus dem Jahr 1930 und doch hat man das Gefühl sie spielt im hier und jetzt. Die Problematik von Liebe, Verzeweiflung, Eifersucht und Angst gibt es heute ebenso wie ...

Das Original dieser Geschichte stammt aus dem Jahr 1930 und doch hat man das Gefühl sie spielt im hier und jetzt. Die Problematik von Liebe, Verzeweiflung, Eifersucht und Angst gibt es heute ebenso wie damals. Noch immer geraten manche Frauen und Männer in einen Strudel aus Liebe und Eifersucht, der sie nicht mehr klar denken lässt.

Marianne Philips lässt Heleen erzählen, die ganze Nacht. Ihre einzige Zuhörerin ist die Nachtschwester, die nicht weg kann. Bei ihr redet sie sich die Seele frei und der Lesende sitzt dabei und lauscht einer Geschichte, die von Armut, zähen Willen, Liebe und Eifersucht erählt. Heleen hat sich hochgekämpft, raus aus der Armut, weg vom tyrannischen Vater und der kranken Mutter und der Gottesfurcht.

Heleen ist schön (und das weiß sie) und sie hat ein Gespür für Schönes, Edles und Teures. Damit kann sie ihren Unterhalt verdienen und darüber lernt sie auch ihren ersten Ehemann kennen. Doch dann verliebt sie sich und damit beginnt sich die Spirale zu drehen. Heleen erzählt alles aus ihrer Sicht und recht lang wußte ich nicht, wohin es gehen soll. Ich empfand es dadurch auch etwas langatmig und weniger spannend. Es war durchaus interessant zu erfahren, wie sie sich durchkämpft, aber gerade das letzte Drittel war für mich immer schwerer nachvollziehbar. Das Ende hat mich aber tatsächlich dann noch einmal überrascht.

Eine gute Übersetzung einer doch schon 91 Jahre alten Geschichte, die so kein bisschen altbacken und staubig wirkte. Jedoch konnte mich die teilweie emotionslos wirkende Heleen nicht so ganz mitreißen.

Veröffentlicht am 25.04.2021

Ein Hoch auf die Bienen

Bienen retten
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Wenn man mehr Natur in den Garten gebracht hat, kann man sich gleich auch noch um die Rettung der Bienen kümmern. Man muss kein Imker werden, nur etwas achtsamer seinen Garten bepflanzen und vielleicht ...

Wenn man mehr Natur in den Garten gebracht hat, kann man sich gleich auch noch um die Rettung der Bienen kümmern. Man muss kein Imker werden, nur etwas achtsamer seinen Garten bepflanzen und vielleicht nicht alles sofort niedermähen.

In diesem Buch bekommt man eine kurze Erklärung, wer die Wildbienen sind und wie sie leben. Natürlich wird die fleißige Honigbiene erwähnt und die vielen Arten der Gartenbiene. Kennt ihr die Gewöhnliche Goldfurchenbiene? Nein? Ich bis dahin auch nicht. Nach der Vorstellung der summenden Gartenmitbewohner:innen geht es los. Was kann, darf und sollte man machen, damit es brummt und summt im Garten? In erster Linie: VIELFALT. Es wird gut beschrieben, wie man eine Blumenwiese anlegt, einen Steingarten pflegt und mit welchen kleinen Hilfen die Bienen beim Nestbau unterstützt werden können. Interessant fand ich die Aufzählung der Stauden, Sträucher und Bäume, die für reichlich Futter sorgen z.B. der Blasenstrauch, Strauchiger Hufeisenklee, Zaun-Wicke, Rotfrüchtige Zaunrübe oder die Sal-Weide lassen die Herzen höher schlagen. Manche habe ich im Garten, andere kannte ich gar nicht.

Am Ende des Buches werden die Familien der Bienen vorgestellt. Ich war wirklich überrascht, wie viele Familien es gibt. Sägehornbienen, Furchbienen, Seidenbienen, Blattschneiderbienen und natürlich die Honigbienen sind Beispiele für die verschiedenen Familien. Diese unterteilen sich dann noch einmal in verschiedene Arten. Die nächste Biene, die in meinem Garten landet, wird genauer betrachtet. Schließlich möchte man wissen, wer der Besucher ist.

Tolles Buch mit sehr vielen interessanten Fakten und schönen Bildern, die alles noch anschaulicher machen.

Veröffentlicht am 23.04.2021

Los gehts...

Mehr Natur im Garten
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Eigentlich sollte man davon ausgehen können, dass im Garten Natur ist. Jedoch sind einige Gärten sehr weit weg von Natur und Vielfalt. Dort herrscht der millimeterkurze Rasen, die Steinplatten und die ...

Eigentlich sollte man davon ausgehen können, dass im Garten Natur ist. Jedoch sind einige Gärten sehr weit weg von Natur und Vielfalt. Dort herrscht der millimeterkurze Rasen, die Steinplatten und die kleinen runden Rondelle mit Blumen, die kein Insekt ernähren.

Markus Gastl veranschaulicht in seinem Buch wie leicht es ist, wieder Leben in den Garten zu bringen. Statt Rasen, der aufwendig gepflegt und umsorgt werden muss, lieber eine schöne Wiese, die nur zweimal im Jahr gemäht wird. In der restlichen Zeit blüht sie einfach. Bunt, wild und mit Schmetterlingen und Insekten verziert.

Einfach mal das Holz in einer Ecke liegen lassen und den kleinen Tieren ganz einfach ein Zuhause bieten. Das geht auch ohne Baumarkthütte zu 49,99€. Oder einheimische Leckereien, also Pflanzen, anbauen, statt Exoten, die die einheimische Biene nicht kennt und von der sie keinen Nutzen hat. Was spricht gegen eine wilde Ecke im Garten, wo die Natur mal zeigen kann, was sie drauf hat? Muss alles steril, klar geordnet und schön sauber sein? Draußen in der Natur? Wirklich?

Das Buch gibt viele Informationen und Ideen für ein gutes Miteinander im Garten und auf dem Balkon. Auch Pflanztöpfe auf Kopfsteinpflaster und öden Straßenzügen können für die Insekten ein Rettungsanker darstellen. Es kostet wenig, bringt aber jede Menge Farbe, Freude und Futter.

Traut euch!