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Veröffentlicht am 13.04.2022

Einmal Kurzurlaub bitte.

Meine Normandie
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Einmal Kurzurlaub bitte.

Mit Sabine Grimkowski durch die Normandie zu reisen, heißt interessante Menschen kennenzulernen, Museen zu besuchen, die Vergangenheit zu erkunden und Saint Michel zu erklimmen.

Die ...

Einmal Kurzurlaub bitte.

Mit Sabine Grimkowski durch die Normandie zu reisen, heißt interessante Menschen kennenzulernen, Museen zu besuchen, die Vergangenheit zu erkunden und Saint Michel zu erklimmen.

Die Autorin kannte ich bisher von einem ihrer Krimis und nun durfte ich sie als Reiseleiterin durch die Normandie kennenlernen. Sie schreibt so ruhig und entspannt, mit Humor und gelegentlichem Augenzwinkern, dass man ohne Probleme in ihre Beschreibungen versinken kann. Ihre Mischung aus eigenen Erlebnissen, unterhaltsamen, aber auch manchmal traurigen, Anekdoten von ihren Bekanntschaften sowie den geschichtlichen Einblicken waren für mich Unterhaltung und Entspannung pur. Sie erzählt voller Wärme und Empathie von den Menschen, denen sie begegnet ist. Mit wenigen Worten kreiert sie ein Bild und lässt die Menschen lebendig werden. Saint-Michel, mein persönliches Highlight, zu erklimmen, war wie ein zweiter Besuch für mich. Die Beschreibungen und die Eindrücke von ihr konnte ich im Geiste nur bestätigen. Sie haben meine Erinnerungen wieder aufgefrischt und lebendig werden lassen.

Ich wäre sehr gern noch länger mit ihr gereist, aber die Autorin hat sich für eine Kurzreise von nur 160 Seiten entscheiden. So bleibt mir nichts anderes übrig als noch einmal die Spur von Kommissar Leblanc aufzunehmen und die Normandie in der Krimiversion zu bereisen.

Veröffentlicht am 03.04.2022

Ein interessantes Buch, das sich wunderbar lesen lässt und zum Nachdenken anregt.

Ein Leben lang
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Ich lese die Bücher von Christoph Poschenrieder gern. Er hat ein gutes Gespür für interessante und glaubhafte Geschichten und er weiß wie er den Lesenden einfangen muss.

Der Autor bedient sich hier einer ...

Ich lese die Bücher von Christoph Poschenrieder gern. Er hat ein gutes Gespür für interessante und glaubhafte Geschichten und er weiß wie er den Lesenden einfangen muss.

Der Autor bedient sich hier einer wahren Geschichte und erzählt sie aus der Perspektive der Freund:innen. Im Wechsel erzählen die Freunde, wie sie die Zeit des Inhaftierung, des Gerichtsverfahrens und der Verurteilung in Erinnerung, was sie gefühlt haben und wie es ihnen jetzt nach vielen Jahren damit geht. Er lässt sie ihre eigenen Aktionen hinterfragen und neu darauf blicken. Ebenso gibt er dem Mörder eine Stimme. Waren seine Freund:innen loyal genug? Haben sie wirklich alles gegeben? Hat er sie belogen?

Wie gut kennt man seine Freunde? Weiß man wirklich, wie sie ticken und was sie fühlen? Die Freundschaft wird in dieser Geschichte auf eine harte Probe gestellt. Einer von ihnen soll ein Mörder sein. Christoph Poschenrieder schält wie eine Zwiebel diese Geschichte. Seite um Seite, Interview um Interview wird die Geschichte zerlegt und am Ende stellt sich die zentrale Frage. Die Art und Weise, wie der Autor die Geschichte erzählt, ist vielleicht etwas ungewöhnlich, aber sehr gut und interessant. Vieles scheint sich zu wiederholen, aber durch die verschiedenen Perspektiven kommen immer wieder neue Details hinzu, die ein verschwommenes Bild klarer werden lassen. Und doch gibt es immer wieder und auch nach 15 Jahren immer noch die Zweifel. Was hat man übersehen? Oder besser, wollte man manches vielleicht übersehen, weil man doch Freunde war? Trotz aller Zweifel steht für die Freunde, die jetzt 15 Jahre später nicht mehr eng befreundet sind, fest, dass ihre Aktionen, ihre Loyalität zu dem Freund richtig und wichtig war, auch wenn der nagende Zweifel geblieben ist.

Ein interessantes Buch, das sich wunderbar lesen lässt und zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Lesenswert.

1922
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Für jeden Geschichts- und Literaturliebhaber könnte dieses Buch eine wahre Freude sein. Meine war es. Ich bin abgetaucht in das 1922. Während meiner Reise durch das Jahr 1922 begegnete ich James Joyce ...

Für jeden Geschichts- und Literaturliebhaber könnte dieses Buch eine wahre Freude sein. Meine war es. Ich bin abgetaucht in das 1922. Während meiner Reise durch das Jahr 1922 begegnete ich James Joyce und Virgina Woolf, auch T.S. Eliot war dabei, aber auch die berühmte Sylvia Beach und deren noch bekanntere Buchhandlung Shakespeare & Company.

Ich reiste einmal quer durch Europa, erfuhr von der Schaffung vieler Romane, Geschichten und Gedichten und lernte die Schriftsteller:innen etwas näher kennen. Viele Zusammenhänge und Verknüpfungen waren mir nicht bekannt, so dass ich immer wieder überrascht wurde. Das machte auch das Buch auch so interessant und spannend. Schon damals gab es viele Befindlichkeiten, Eifersüchteleien und Streits unter den Schriftsteller:innen. Nur schrieb man sich noch Briefe und setzte keinen Tweet ab. Immer wieder tauchte das wohl bekannteste Werk von James Joyce auf. "Ulysses". Ich habe den Kampf, um das Lesen des Gesamtwerkes verloren, konnte mich aber dank dieses Buches trösten. Viele bekannte Autor:innen aus dieser Zeit empfanden es als "unlesbar". Die Diskussion um das Buch kannte ich schon aus Sylvia Beachs Buch "Shakespeare & Company", aber der Autor Norbert Hummelt hat sie noch einmal aus verschiedenen Perspektiven aufgegriffen und so das Bild abgerundet.

Für mich war die Reise durch die Geschichte, der Politik und der Literatur aus dem Jahr 1922 eine Freude. Ich habe es gern gelesen. Dank des schönen und gut zu lesenden Schreibstils des Autor konnte man wunderbar abtauchen und die Reise genießen.

Lesenswert.

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Veröffentlicht am 03.03.2022

Unterhltsames Gartenbuch nicht nur Menschen mit dem grünen Daumen

Neulich im Beet
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Ein herrlich unterhaltsames und informatives Buch für Jeden, der gern im Garten oder auf dem Balkon buddelt oder pflanzt. Es ist kein klassisches Gartenbuch mit genauen Angaben, wie man z.B. ein Beet anlegt ...

Ein herrlich unterhaltsames und informatives Buch für Jeden, der gern im Garten oder auf dem Balkon buddelt oder pflanzt. Es ist kein klassisches Gartenbuch mit genauen Angaben, wie man z.B. ein Beet anlegt o.ä.. Es sind private Geschichten und Erfahrungen über das Gärtnern, die mich oft schmunzeln ließen. Etliche Erfahrungen konnte ich auch schon machen und deshalb auch nachvollziehen, wie sich die Autorin in dieser oder jener Situation gefühlt haben muss. Ich sage nur: Nacktschnecken!

Man wandert mit der Autorin durch das Gartenjahr. Am Ende eines jeden Kapitels steht noch ein kleiner Block mit "Was jetzt dran ist...". Darin enthalten sind kleine Infos, was ist im Garten zu erledigen, was muss gesetzt oder abgeschnitten werden. Dieser kleine Block hätte für mich gern größer ausfallen können, aber das ist Geschmackssache.

Die Kapitel werden immer mit einer wunderschönen Zeichnung eröffnet und zeigen das Hauptthema in diesem Kapitel. Mich haben die Bilder sehr angesprochen. Man kann sie eine ganze Weile betrachten und immer wieder kleine Details entdecken. Ein schönes Buch, welches etwas ablenkt, den Alltag mal kurz außen vor lässt und gut unterhält.

Und ja: Es dauert manchmal ewig (außer die Schnecken, die fressen echt schnell), vieles misslingt, aber es gibt so viel Freude und innere Ruhe, wenn es grünt, blüht und summt.

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  • Handlung
Veröffentlicht am 11.02.2022

Für mich ist es eine klare Leseempfehlung.

Der Brand
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Was passiert mit einem Paar, welches schon 30 Jahre miteinander verheiratet ist? Die Kinder sind aus dem Haus und gehen mehr oder weniger ihre eigenen Wege, die Schmetterlinge im Bauch haben sich schlafen ...

Was passiert mit einem Paar, welches schon 30 Jahre miteinander verheiratet ist? Die Kinder sind aus dem Haus und gehen mehr oder weniger ihre eigenen Wege, die Schmetterlinge im Bauch haben sich schlafen gelegt und dann fällt eine Schlüsselfigur im Leben der Frau aus.

Rahel und Peter sind fast am Ende ihrer gemeinsamen Zeit angekommen. Sie 49, er 55 haben sich nichts mehr zu sagen. Sie leben aneinander vorbei und umschiffen sich, weil sie den großen Knall fürchten. Beide ziehen ihren Frust, ihre Wut in sich hinein. Erst ein langer gemeinsamer Urlaub auf einem alten Hof in der Uckermark zwingt sie zum Nachdenken und Nachspüren, was von ihrer Ehe noch da ist.

Ganz langsam wird der Schutzpanzer der Charaktere von der Autorin ab- und die Wunden offengelegt. Es sind nicht nur die Eheprobleme, sondern auch die offenen Fragen aus der Vergangenheit und die stets unzufriedene Tochter, die ihren Teil dazu beitragen.

Die Autorin hat einen ruhigen, fast schon unaufgeregten Roman geschrieben. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Ohne Kitsch und Rührseligkeit erzählt sie von der Liebe und dem drohenden Untergang an der alltäglichen Banalität. Aber auch von den unterschiedlichen Ansichten der Generationen in Bezug auf die Liebe, Treue und Ehe.

Für mich ist es eine klare Leseempfehlung.