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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2020

Es lohnt sich...schaut in den Spiegel

Konsum. Warum wir kaufen, was wir nicht brauchen
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Vieles, was in diesem Buch steht, ist nicht neu. Aber Carl Tillessen rollt es noch einmal auf und bringt es auf den Punkt. Die Fakten sind hart und sehr deutlich. Das eigene Konsumverhalten wird von allen ...

Vieles, was in diesem Buch steht, ist nicht neu. Aber Carl Tillessen rollt es noch einmal auf und bringt es auf den Punkt. Die Fakten sind hart und sehr deutlich. Das eigene Konsumverhalten wird von allen Seiten beleuchtet und unter einer Lupe betrachtet. Er ist kritisch, er bohrt mit seinem Finger in der Wunde herum und hinterfragt alle und alles, was mit Konsum in Verbindung steht. Was mir gut gefallen hat, war seine Betrachtungen der digitalen Konsumwelt und unsere Reaktionen auf die geschickte Manipulation der Produzenten, aber auch der Neidfaktor als Antrieb wird angesprochen. Die Beispiele sind einleuchtend und wurden, nehme ich an, häufig schon selber oder im Familien- und Bekanntenkreis erlebt.

Selbst als kritischer Konsument erfährt man hier noch ein paar Fallen, die man vielleicht selbst noch nicht ausgemacht hat. Er geht auf Themen wie den ethischen Konsum, anlaoges Angeben vs. digitales Angeben oder psychische und qualitative Obsoleszenz ein.

Man muss keine Angst haben, dass hier die Moralkeule allzu sehr geschwungen wird, aber der Spiegel wird hochgehalten und je nachdem wie stark man bereit ist, kann man hineinschauen und sich einmal selbst reflektieren. Ich fand die Anregungen gut und die Masse an Quellen noch viel besser.

Es lohnt sich ein Blick in das Buch zu werfen und sich vielleicht im Anschluss mit dem einen oder anderen Thema näher zu beschäftigen.

Veröffentlicht am 25.10.2020

Leichte Kost

Das kleine Hotel auf Island
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Das ist mittlerweile das dritte Buch aus der "Serie" von der Autorin. Es ist keine richtige Serie, aber irgendwie tauchen trotzdem immer wieder die Charaktere aus den anderen Büchern auf. Man muss jedoch ...

Das ist mittlerweile das dritte Buch aus der "Serie" von der Autorin. Es ist keine richtige Serie, aber irgendwie tauchen trotzdem immer wieder die Charaktere aus den anderen Büchern auf. Man muss jedoch die Bücher nicht in der Reihenfolge lesen.

Die Autorin hat einen einfach zu lesenden Schreibstil. Die Handlung und die Charaktere sind leider etwas oberflächlich und mit wenig Überraschungen. Man ahnt schon recht schnell, was in der Geschichte geschehen wird. Wie so oft, sind die Nebencharaktere die unterhaltsameren und teilweise klügeren Parts, aber leider verlieren sie gegen die Hauptcharaktere. Lucy, die Hotelmanagerin, war mir zu naiv und viel zu unsicher, um überzeugend zu sein. Wenn man sich etwas in der Hotelbranche auskennt, weiß man, dass dieser Charakter nur schwer die Karriereleiter hoch geklettert wäre. Auch kommt das Hotelleben nicht wirklich realistisch rüber und ist viel zu einfach beschrieben.

Die Liebesgeschichte ist, nun ja, etwas an der Realität vorbei, aber dafür herrlich kitschig und rosarot, dass man es einfach mal so hinnehmen muss. Bisher waren leider die Frauen in den Romanen der Autorin recht schnell zu entflammen und dann wirkten sie wie kopflose Wesen.
Das Frauenbild sollte man hier also nicht so genau betrachten oder gar sich darüber aufregen.

Man muss es nehmen, wie es ist...eine Liebesgeschichte zum Schmökern auf dem Sofa bei schweren Gewitter.

Veröffentlicht am 21.10.2020

Gut für angehende Pflanzenliebhaber geeignet

Unverwüstliche Zimmer- und Balkonpflanzen
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Das Wort "unverwüstlich" würde ich tatsächlich raus streichen. Denn ich musste beim Schmökern des Buches feststellen, dass ich (leider) schon zwei Pflanzen von den Unverwüstlichen erfolgreich zu Tode gepflegt ...

Das Wort "unverwüstlich" würde ich tatsächlich raus streichen. Denn ich musste beim Schmökern des Buches feststellen, dass ich (leider) schon zwei Pflanzen von den Unverwüstlichen erfolgreich zu Tode gepflegt hatte. Aber ansonsten finde ich dieses Buch sehr gut aufgebaut und hätte ich es schon ein paar Monate eher gehabt, wären die Zimmerpflanzenopfer nicht zu beklagen gewesen. So, aber habe ich zumindest erfahren, wo der Pflegefehler lag.

Der Aufbau des Buches ist einfach und übersichtlich. Für jede Pflanze gibt es eine Doppelseite. Auf der linken Seite wird ein Bild der Pflanze gezeigt und auf der rechten Seite steht die Beschreibung der Pflanze, die Superkräfte und die Pflegetipps sowie die Gefahren für die Pflanze. Danach gibt es noch die klassische Symbolleiste mit Gießkanne, Sonne, Wolken und Thermometer.

Da ich mir meistens Pflanzenstecklinge oder einzelne Blätter zum Bewurzeln von Freunden und Bekannten geben lasse, musste ich zum Teil nicht, wie die Pflanzen heißen. Jetzt konnte ich tatsächlich ein paar Pflanzen zuordnen und auch direkt die Bedingungen (Licht, Wasser, Erde) anpassen.

Für Anfänger und für Menschen mit einem weniger grünen Daumen ein ideales Buch, da es kurz und bündig beschrieben und mit Bildern und Anleitungen versehen ist.

Veröffentlicht am 18.10.2020

Wunderbares Buch mit tollen Illustrationen

Wonderlands
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Es ist ein schönes, dickes und schweres Buch mit unglaublich schönen Illustrationen und jede Menge Informationen.

Wer, wie ich, in der literarischen Welt der Fantasy, Sagen und Dystopien noch nicht so ...

Es ist ein schönes, dickes und schweres Buch mit unglaublich schönen Illustrationen und jede Menge Informationen.

Wer, wie ich, in der literarischen Welt der Fantasy, Sagen und Dystopien noch nicht so bewandert bzw. belesen ist, bekommt hier einen großen (wahrscheinlich nicht allumfassend) Überblick. Beginnend bei den alten Mythen geht es Jahr um Jahr bis in die heutige Zeit. Es werden viele bekannte und teilweise doch recht unbekannte Bücher und Autoren vorgestellt. Es gibt zu den Büchern nicht nur inhaltliche Facts, sondern auch kleine Anekdoten und Bilder.

Das Buch lädt zum Schmökern und zum immer wieder darin blättern ein. Man findet stets neue kleine Details, die man beim ersten Mal übersehen hat. Dies gilt besonders für die Illustrationen. Mir hat es gut gefallen, dass die Bücher kurz und knackig präsentiert werden. Eine Doppelseite mit Bildmaterial und Informationen helfen einen guten Überblick zu bekommen. Es hilft auf keinen Fall den SUB oder die Wunschliste zu verkleinern - eher im Gegenteil, aber mit dieser Gefahr können Bücherliebhaber, denke ich, gut umgehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 11.10.2020

Spannend bis zum Schluß

Ins Dunkel
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Das Buch habe ich von einer Freundin empfohlen und geliehen bekommen. Wochen lag es auf meinem SUB und nun endlich war es dran. Kurz gesagt: Es lohnt sich. Es wird zwar wieder behauptet, dass es ein Thriller ...

Das Buch habe ich von einer Freundin empfohlen und geliehen bekommen. Wochen lag es auf meinem SUB und nun endlich war es dran. Kurz gesagt: Es lohnt sich. Es wird zwar wieder behauptet, dass es ein Thriller ist, was es für mich nicht war, aber es war sehr gut und spannend.

Die Autorin Jane Harper hat eine Atmosphäre geschaffen, die mich gefesselt hat. In zwei Handlungssträngen erzählt sie die Geschichte. Fünf Frauen aus einem Unternehmen müssen auf eine Wanderung gehen. Müssen ist hier der richtige Ausdruck, denn das Wollen ist nicht vorhanden. Es ist eine Wanderung, um den Gemeinschaftssinn zu stärken und die Kolleginnen besser kennenzulernen. Die Frauen haben genug andere (private) Probleme und wenig Lust das Wochenende miteinander zu verbringen. Schon gar nicht in einem tiefen dunklen Busch mit schlechten Wetter, schlechter Ausrüstung und zu wenig Proviant. Es kommt zu Streitereien, zu Verspätungen und jede Menge angestauter Wut. Langsam entwickelt sich die Geschichte und man erfährt, woher die Spannungen kommen und die wahren Beweggründe für die Anfeindungen.

Der zweite Handlungsstrang beleuchtet die Geschichte aus der Gegenwart. Die Frauen sind zurück, allerdings nur zu viert statt zu fünft, und die große Suche nach der fünften Frau läuft auf Hochtouren. Die Ermittler Aaron Falk und Carmen Cooper sind mittendrin, da die vermisste Frau ihre Informantin für eine andere Ermittlung ist.

Der Leser wird stets mit neuen Informationen versorgt, die das zusammengestellte Bild wieder verändern und andere Personen als Täter in Frage kommen lassen. Die Autorin schafft es, dass man dabei bleibt, um zu erfahren, wie die ganzen Verstrickungen sich auflösen und welcher Charakter zu welcher Tat fähig ist, denn es geht hier mehr als nur um eine verschwundene Frau im australischen Wald.

Spannend geschrieben, unaufgeregt und fesselnd auf den Punkt gebracht. Die Spannung war von Beginn an da und konnte von Jane Harper bis zum Schluss gehalten werden. Der Schreibstil war sehr gut und zog mich ohne Probleme in die Geschichte. Ich werde mir wohl noch den ersten Band der Autorin ausleihen.