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Ritja

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2020

Eine leichte Familienliebesgeschichte

Wie uns die Liebe fand
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Wer die französischen Komödien bzw. Liebesfilme mag, wird wahrscheinlich auch mit diesem Roman seine Zeit nicht verschwenden.

Der ganze Roman ist mit einem Augenzwinkern zu lesen. Es sind die Charaktere, ...

Wer die französischen Komödien bzw. Liebesfilme mag, wird wahrscheinlich auch mit diesem Roman seine Zeit nicht verschwenden.

Der ganze Roman ist mit einem Augenzwinkern zu lesen. Es sind die Charaktere, die den Roman ausmachen, nicht so sehr die recht einfache Story. Es passiert auch nicht so viel in dieser Geschichte. Man begleitet Madame Nan etwas durch ihr Leben. Sie pickt sich die, aus ihrer Sicht, erzählenswerten Stellen heraus und so landet man in einem elsässischen Dorf bei der Familie von Madame Nan.

Vier Töchter hat sie allein großgezogen, denn ihr Mann ist leider früh verstorben. Die Töchter sind mittlerweile größer (zwischen 10-20 Jahren) und die erste Liebe erscheint in Form von Malou. Malou hat, neben einer inneren Ruhe und Gelassenheit, noch ein Rezept in der Tasche, was alle glücklich machen und etwas Geld in die klammen Kasse der Familie spülen könnte. Neben der geballten Frauenpower gibt es noch einen etwas griesgrämigen Monsieur Boberschram, der ein trauriges Geheimnis mit sich herumschleppt.

Die Geschichte hat mich immer wieder an französische Filme erinnert und so manches Mal musste ich über den feinen Humor schmunzeln. Die Charaktere sind teilweise übertrieben, aber trotzdem herzlich und leicht verschroben. Etwas deutsch-französische Geschichte hat die Autorin auch noch hineingepackt. Aus meiner Sicht wäre die locker-flockige Geschichte auch ohne diesen Einschub aus der Kriegszeit ausgekommen, denn es wirkte etwas fehl am Platz. Hier hätte die Autorin mehr in die Tiefe gehen müssen, aber dafür war die Gesamtgeschichte einfach nicht ausgelegt.

Insgesamt ist es eine leicht skurrile Familienliebesgeschichte, die sich einfach lesen lässt und mit ihrem feinen leichten Humor gut unterhält.

Veröffentlicht am 26.04.2020

Spannende Geschichte, sehr gute Sprecherin

Nordlicht - Die Spur des Mörders
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Der kühle Norden in Aufregung. Wer hat Karl Bentien ermordet und warum?
Ich muss zugeben, dass ich bisher nicht viel von der dänischen Minderheit in Flensburg und deren Geschichte wusste. Vieles war mir ...

Der kühle Norden in Aufregung. Wer hat Karl Bentien ermordet und warum?
Ich muss zugeben, dass ich bisher nicht viel von der dänischen Minderheit in Flensburg und deren Geschichte wusste. Vieles war mir neu und somit hatte der Krimi nicht nur Spannung wegen der Mördersuche, sondern auch wegen den Details zu der Geschichte zwischen den Deutschen und den Dänen während des Krieges und danach.

Die Hauptkommissarin Vibeke Boisen wirkt etwas spröde und unnahbar, weshalb ich etwas gebraucht habe, um mit ihr warm zu werden. Jedoch fand ich das Hörbuch trotz der kleinen Startschwierigkeiten ziemlich gut und spannend gemacht. Die Geschichte entwickelt sich ganz langsam und es kommen immer neue Puzzleteile hinzu, die manchmal sogar eine Wendung in der Geschichte verursachten. Die ganz privaten Probleme der Ermittler haben die Geschichte noch zusätzlich verdichtet und man ahnt schon, dass mit diesem Hörbuch nicht alles erzählt bzw. offen gelegt werden kann (und wahrscheinlich auch nicht soll).

Das ich ein Fan von der Sprecherin Vera Teltz bin, hatte ich schon beim letzten Hörbuch, welches von ihr vorgelesen wurde, geschrieben. Und ich gebe zu, dass ich auf dieses Hörbuch durch Vera Teltz aufmerksam geworden bin. Ich bin froh darüber, da ich wieder ein spannendes und sehr gut gelesenes Hörbuch anhören konnte und ganz nebenbei noch eine neue Krimiautorin kennengelernt habe. Es wird nicht mein letzter Fall mit Vibeke und Rasmus sein, denn in den Charakteren steckt noch einiges an Potential, was hoffentlich im nächsten Fall sichtbar wird.

Veröffentlicht am 08.04.2020

Schöne kurzweilige Geschichten

Morgen räum ich auf
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Diese Art von Aufräumen mag ich am liebsten.
Auf dem Sofa, im Lesesessel oder im Bett mit vielen kleinen Geschichten von bekannten Autoren. Jede Geschichte packt das Thema "Aufräumen" aus einer anderen ...

Diese Art von Aufräumen mag ich am liebsten.
Auf dem Sofa, im Lesesessel oder im Bett mit vielen kleinen Geschichten von bekannten Autoren. Jede Geschichte packt das Thema "Aufräumen" aus einer anderen Perspektive an. Damit ist nicht immer der große Hausputz, die Schrankausmistaktion oder der Kellerentrümplungstag gemeint.

Natürlich gibt es dank Karen Kingston auch die klassische Aufräumanleitung, aber eben auch unterhaltsame, skurrile und nachdenkliche Geschichten. Sie brachten mich gelegentlich zum Lachen oder zum bestätigenden Nicken. Zum Teil sind die Geschichten mit biografischen Zügen wie der "Putzschrank" von Susanne Mayers Mutter (sehr detaillierte Auflistung des Inhaltes) oder die "Sauber machen" - Geschichte von Wladimir Kaminers Mutter. Viele sind mit liebevollen Humor versehen. Auch einer meiner Lieblingsautoren Martin Suter ist mit "Die Schublade des Schreckens" vertreten.

Ich fand die vielen Geschichte unterhaltsam, wunderbar leicht zu lesen und vor allem trotz des gemeinsamen übergeordneten Themas so unterschiedlich, dass es nicht langweilig wurde. Es war ein Buch in kleinen Häppchen, welches man sich auch bei wenig Lesezeit gönnen kann.

Veröffentlicht am 29.03.2020

Spannende Geschichte, sehr gut von Vera Teltz vorgelesen

Die Mörderinsel
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Wenn Schuldgefühle für Unruhe sorgen und ein ganzes Dorf in Aufruhr bringt. Doro Kagel treibt das schlechte Gewissen in das Dorf Trenthin, wo eine ganze Familie bei einem Feuer ums Leben gekommen ist. ...

Wenn Schuldgefühle für Unruhe sorgen und ein ganzes Dorf in Aufruhr bringt. Doro Kagel treibt das schlechte Gewissen in das Dorf Trenthin, wo eine ganze Familie bei einem Feuer ums Leben gekommen ist. Es ist schlimm, aber noch schlimmer für Doro Kagel ist, die Gewissheit, dass sie hätte mehr tun können und müssen. Jetzt versucht sie herauszufinden, warum es diesen Brand gab und wer dafür verantwortlich ist.

Eric Berg weiß, wie man seine Leser bzw. Zuhörer bei Laune und am (Hör-)Buch hält. Seine Geschichten sind zwar mit Mord, Eifersucht, Rache und Wut ausgestattet, aber alles hält sich in Grenzen. Es ist (fast) keiner frei von Schuld und alle müssen mit ihren Entscheidungen, die sie teilweise aus recht emotionalen oder wütenden Gefühlen heraus, getroffen haben, zurecht kommen. Es gibt viele kleine Seitenhandlungen, die dann wieder zum großen Ganzen zurückführen und dabei für einige Überraschungen sorgen.

Es wird während des gesamten Hörbuches nicht einmal langweilig oder langatmig. Die Charaktere haben alle ein Geheimnis, was sie irgendwie miteinander verbindet. Und Doro Kagel muss nun die einzelnen Puzzelteile, die sie findet und nur mühsam den Figuren entlocken kann, zusammenfügen und ganz nebenbei auch noch mit der Polizei zusammenarbeiten.

Die Sprecherin Vera Teltz wird imnmer mehr zu meiner heimlichen (weiblichen) Favoritin für gut gelesene (Krimi-)Hörbücher. Ich mag eigentlich lieber männliche Stimmen für Krimis, aber Vera Teltz hat diese Geschichte sehr gut gelesen und die Charaktere mit ihrer wunderbaren Stimme zum Leben erweckt.

Veröffentlicht am 23.03.2020

Spannende Geschichte, gute Charaktere - lohnt sich.

Heißes Pflaster
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Da mir schon der erste Band "Eisige Tage" von Alex Pohl gut gefallen hatte, war der zweite Band nun fast schon ein kleines Muss. Relativ schnell hatte man wieder die Eigenheiten der beiden Ermittler im ...

Da mir schon der erste Band "Eisige Tage" von Alex Pohl gut gefallen hatte, war der zweite Band nun fast schon ein kleines Muss. Relativ schnell hatte man wieder die Eigenheiten der beiden Ermittler im Kopf. Sowohl Milo Novic als auch Hanna Seiler dürfen sich jedoch im neuen Fall etwas weiterentwickeln.

Der Fall ist nicht so einfach zu durchblicken und bis man die einzelnen Puzzelteile zusammengeführt hat, geschieht schon der nächste Vorfall. Die Charaktere sind keiner Seite eindeutig zuzuordnen. Es gibt kein schwarz oder weiß, sondern recht viel grau. Und so passiert es, dass die Ermittler recht lange brauchen, um dem Täter auf die Schliche zu kommen. Hinzu kommen noch ungünstige Verwicklungen in den eignen Reihen, so dass ihnen zusätzliche Steine in den Weg geräumt werden.

Das Thema ist gut ausgewählt, denn die Diskussionen um bezahlbaren Wohnraum (nicht nur) in Leipzig ist real und auch die Hausbesetzerszene ist in Leipzig noch recht aktiv. Das es nicht nur freundliche, sondern eher profitorientierte Investoren gibt, kann man fast jeden Tag in der Zeitung lesen. Es sind demnach alles gut nachvollziehbare Themen, die die Geschichte noch realistischer und greifbarer machen.

Der Autor schafft mit der kleinen Nebenhandlung zur Sache Selbstmord Franz Seiler einen neuen Anreiz, denn Hanna Seiler ist einer weiteren Ungereimtheit auf der Spur. Sie sticht in ein Wespennest. Die Reaktion auf den Stich wird kommen - wahrscheinlich in dem dritten Band. Vom Autor geschickt gemacht, denn so bleibt das Interesse an den Charakteren erhalten.