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Ritja

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2019

Damals wars...

Das Schönste von Pittiplatsch
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Bei dieser CD werden Kindheitserinnerungen wach. Ich bin mit Pttiplatsch & Co. groß geworden und ich fand die Geschichten immer toll. Jetzt als Erwachsene konnte ich noch mal abtauchen und in den Erinnerungen ...

Bei dieser CD werden Kindheitserinnerungen wach. Ich bin mit Pttiplatsch & Co. groß geworden und ich fand die Geschichten immer toll. Jetzt als Erwachsene konnte ich noch mal abtauchen und in den Erinnerungen schwelgen. Die Geschichten sind einfach, leicht zu verfolgen und kindgerecht. Sie wirken vielleicht etwas angestaubt, aber sie sind trotzdem noch lustig, spannend und unterhaltsam. Mir persönlich hat der zweite Moppi-Sprecher besser gefallen, aber dies ist Geschmackssache. Wer die Geschichten aus dem Fernsehen kennt, wird vielleicht etwas die Bilder zu den Geschichten vermissen. Zumindest geht es mir so, denn obwohl ich die CD sehr gut fand, mag ich den kleinen Kobold noch viel lieber im Fernsehen.

Veröffentlicht am 30.05.2019

Wenn die Hintertür zufällt

Das Nest
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"Das Nest" ist eine Geschichte, die so gut geschrieben ist, dass man sie kaum aus der Hand legen kann. Häufig können Familien-Problem-Geschichten anstrengend und kompliziert werden. Hier hat jedoch die ...

"Das Nest" ist eine Geschichte, die so gut geschrieben ist, dass man sie kaum aus der Hand legen kann. Häufig können Familien-Problem-Geschichten anstrengend und kompliziert werden. Hier hat jedoch die Autorin eine gute Mischung aus Alltagsproblemen, skurrilen Eigenheiten und Geschwisterliebe geschaffen. Die vier Geschwister haben eigentlich kaum noch miteinander zu tun und eigentlich interessiert sie nur ihr eigenes Vorankommen. Das Nest (ein gutes Finanzpolster von den Elterm) bringt nun die Geschwister wieder zusammen an einen Tisch, denn es kommt anders als erwartet.

Mir hat die Geschichte gut gefallen. Auch die vielen Perspektiven, die Wendungen und die langsame Annäherung der Geschwister fand ich gut. Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut und leicht zu lesen. Ich fand die Entwicklung der Geschichte und der Beziehung zwischen den Geschwistern gelungen. Der Humor ist leise und manchmal recht sarkastisch, jedoch passt er gut zu den Figuren und der Geschichte.

Eine schöne Geschichte über vier Geschwister, die sich neu aufstellen müssen, weil das Nest ihre Planungen zerstört.

Veröffentlicht am 29.05.2019

Was am Anfang langsam und recht einfach anfängt, wird immer verzwickter und überraschender.

Scheinwelt
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Was am Anfang langsam und recht einfach anfängt, wird immer verzwickter und überraschender.

Der Krimi ist schnörkellos und einfach geschrieben und doch schafft er es mit seinen kleinen Wendungen und ...

Was am Anfang langsam und recht einfach anfängt, wird immer verzwickter und überraschender.

Der Krimi ist schnörkellos und einfach geschrieben und doch schafft er es mit seinen kleinen Wendungen und guten Charakteren Spannung aufzubauen. Die Verstrickungen der einzelnen kleinen Handlungen sind sehr gut gemacht. Lange tappt man als Leser im Dunkeln und glaubt an das, was geschieht. Die Überraschung kommt zum Ende zu und lässt so manche Handlung und Dialog in einem anderen Bild erscheinen.
Für mich war das Ende nach dem Knall zu lang, denn die Luft war mit der Aufklärung etwas raus. Auch die Einschübe (für nähere Erläuterungen des BKA usw.) fand ich ungünstig platziert. Es unterbrach aus meiner Sicht die Geschichte und störte etwas den Lesefluss. Vielleicht ist es besser, wenn man die Erläuterungen in den Anhang packt.

Die Charaktere aber haben mir gut gefallen. Vorallem die kleinen bösen Spitzen, die so manches Mal ein Schmunzeln hervorgerufen haben. Ich hoffe, Frau Dachs wächst noch in den nächsten Geschichten und man kann noch viele schöne Dialoge mit ihrem Kollegen lesen.

Veröffentlicht am 26.05.2019

Zeit nehmen, reinhören und dranbleiben

Gott wohnt im Wedding
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"Gott wohnt im Wedding" ist nicht einfach, nicht leicht und kann schon den einen oder anderen nachdenklich zurücklassen. Ich war schon von Regina Scheers „Machandel“ begeistert und bin auch von diesem ...

"Gott wohnt im Wedding" ist nicht einfach, nicht leicht und kann schon den einen oder anderen nachdenklich zurücklassen. Ich war schon von Regina Scheers „Machandel“ begeistert und bin auch von diesem Hörbuch ein Fan.

Ich habe mir die Geschichte erzählen lassen und saß so manches Mal länger im Auto und hörte nur noch den einen Track und dann noch einen an. Es gab so viel zu entdecken und so viele geschichtliche Fakten und Ausschweifungen, dass man kaum aufhören konnte. Anfangs dachte ich, es geht größtenteils um die Lebenssituation von Sinti und Roma, aber das Netz wurde immer größer und band so viele mit ein, dass man zwischenzeitlich etwas Angst hatte, die Übersicht zu verlieren. Ich muss zugeben, dass ich manchmal die Wechsel zwischen den Perspektiven als zu ruckartig empfand. Auch die Einschübe, wo das Haus aus seiner Sicht sprach, fand ich etwas merkwürdig, aber nichtsdestotrotz, war es spannend und informativ und traurig.

Es gibt mehr dunkle als helle Momente, mehr Trauer und Verlust, mehr Melancholie und Wut als Freude, Fröhlichkeit und Zufriedenheit. Die Charaktere waren wütend, tief verletzt, resigniert oder einfach nur emotional am Tiefpunkt angekommen. Es gibt viele erschreckende Szenen, die man kaum verstehen kann und doch weiß man, dass es stimmt, denn sie stehen in den Geschichtsbüchern.

Das Hörbuch geht fast 12 Stunden und wahrscheinlich hätte Regina Scheer noch viel mehr schreiben können, aber mich haben die 12 Stunden schon mitgenommen und sehr nachdenklich zurückgelassen. Es ist kein Hörbuch, welches man schnell mal austauscht oder „runterhört“. Ich musste immer wieder eine Pause einlegen und darüber nachdenken. Und nicht selten tauchten Gedanken dann auf, dass man schon sehr privilegiert aufgewachsen ist - Ohne Krieg, ohne Hetze und Angst und ohne Verfolgung.

Ich kann es nur empfehlen…Zeit nehmen, reinhören und dranbleiben, auch wenn es manchmal weh tut.

Veröffentlicht am 22.05.2019

Von den Reichen und Schönen

Crazy Rich Asians
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Crazy Rich Asians ist eine Mischung aus Dallas und Sex and the City. Ich dachte man kann die Dallas Familie nicht mehr toppen, aber da habe ich die Rechnung ohne die asiatischen Familien gemacht. Für ...

Crazy Rich Asians ist eine Mischung aus Dallas und Sex and the City. Ich dachte man kann die Dallas Familie nicht mehr toppen, aber da habe ich die Rechnung ohne die asiatischen Familien gemacht. Für einen Otto-Normal-Bürger, wie meiner einer, ist diese Geschichte einfach nur ein knallrosa Einhornbonbon mit viel Glitzer obendrauf. Das Gute an dieser Geschichte ist, dass sie sich sehr gut lesen lässt und man so ganz einfach staunend durch die Seiten rauscht.

Die Liebesgeschichte, die sich so zwischen den ganzen Fashion-, Beauty- und Familiendramen abspielt, ist ganz nett. Aber wie so oft im Leben fällt das Nette fast schon nicht mehr auf neben dem Garstigen, Bösen und Gemeinen. Da wären wir dann bei Dallas. Unfassbar berechnend, unfassbar reich und doch so arm dran.

Wer, wie ich, sich nicht im Fashionkosmos so gut auskennt, wird sich manchmal von den ganzen Namen erschlagen fühlen oder aber die wichtigsten Namen einfach überlesen, weil man sie nicht kennt . Es hat schon etwas von Dauerwerbesendung, aber mit einer großen Portion Ironie für das Leben der asiatischen Superreichen.

Die Quintessenz ist schon (und hier verrate ich nichts), egal, ob man 500 Millionen, 2,5 Milliarden oder nur (k)einen berühmten Knopp in der Hosentasche hat, das Glück und die Liebe lassen sich nicht kaufen.

Es ist eine leicht zu lesende und unterhaltsame Geschichte, die mich an SATC und Dallas erinnert hat. Es machte Spaß, weil man so bequem durch das Schlüsselloch zuschauen konnte und am Ende war man doch froh, dass man diesen ganzen "Schönen und Reichen"-Stress nicht hat.