Profilbild von Ritja

Ritja

Lesejury Star
offline

Ritja ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ritja über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2018

Deshalb gibt es fast kein Entkommen...der zweite Band muss folgen.

Fremde Hände
0

Nachdem ich mit dem achten Fall begonnen hatte, musste ich zumindest noch den ersten Fall lesen, um die Beziehung zwischen Flint und Cavalli besser zu verstehen. Das Ergebnis ist nahezu verheerend, denn ...

Nachdem ich mit dem achten Fall begonnen hatte, musste ich zumindest noch den ersten Fall lesen, um die Beziehung zwischen Flint und Cavalli besser zu verstehen. Das Ergebnis ist nahezu verheerend, denn nun gibt es eine neue Serie, deren Ermittler ich gern folgen würde und vorallem möchte ich wissen, wie es nach dem ersten Fall weitergegangen ist.

Der Fall von Flint und Cavalli ist bedrückend und erschreckender Weise immer noch aktuell (obwohl das Buch bereits 2009 veröffentlicht wurde). Es geht um Frauenhandel, Zwangsprostitution und Missbrauch von Minderjährigen. Die Fronten sind nicht immer klar und man tappt eine Zeitlang (wie die Ermittler) im Dunklen. Es passieren immer wieder Fehler bei den Ermittlungen, es gibt Wutausbrüche und Enttäuschungen. Trotzdem raufen sich alle Beteiligten immer wieder zusammen und versuchen gegen die gut organisierten Banden anzugehen. Es entstehen Gerüchte und Eindrücke, die nicht vollends aufgeklärt werden (nicht in diesem Band). Damit schafft es die Autorin, dass man weiterlesen möchte.

Die Liebesgeschichte der beiden Hauptcharaktere hält sich im Hintergrund. Immer wieder tauchen kleine Rückblenden zur Beziehung von Flint und Cavalli auf. Man versteht den dadurch inneren Gefühlskampf von Flint und das manchmal etwas seltsam anmutende Verhalten von Cavalli besser. Die kleinen Annäherungen zwischen den beiden verschaffen dem Leser immer eine kleine Atempause von den schrecklichen Ermittlungen.

Die Charaktere finde ich gut und interessant. Ich mochte sie nicht direkt und brauchte etwas Zeit, um mit den etwas undurchsichtigen Cavalli zurecht zu kommen. Er ist recht speziell, aber wer z.B. die skandinavischen Ermittler mag, wird auch mit einem Cavalli zurecht kommen.

Deshalb gibt es fast kein Entkommen...der zweite Band muss folgen.

Veröffentlicht am 30.09.2018

Tolle Bilder, leckeres Brot und viel Glück

Sauerteig
0

Das Buch hat nicht so viel mit einem Backbuch gemein wie ich anfangs dachte. Es ist eher eine Reise um die Welt und das Kennenlernen von verschiedenen Menschen. Alle Geschichten haben aber einen fixen ...

Das Buch hat nicht so viel mit einem Backbuch gemein wie ich anfangs dachte. Es ist eher eine Reise um die Welt und das Kennenlernen von verschiedenen Menschen. Alle Geschichten haben aber einen fixen Punkt - den Sauerteig. Die Geschichten sind teilweise ungewöhnlich, traurig oder lustig, aber sie strahlen am Ende immer Kraft und Freude aus. Die Rezepte zu den jeweiligen Sauerteigbroten sind versteckt in den Geschichten. Man muss schon etwas suchen oder sich ein Lesezeichen reinlegen, um die Stelle mit den Teigangaben wieder zu finden. Das Blättern durch das Buch ist jedoch keine Belastung, sondern ein Vergnügen, denn die Bilder sind einfach nur schön. Wer Fotos von Lebensmitteln und Küchen oder Menschen in ihrem Element mag, wird hier viele davon finden. Mir haben sie sehr gut gefallen.

Den Sauerteig im Glas habe ich natürlich auch getestet und ja, man braucht Geduld und etwas Liebe zum Teig (und ich zwei Anläufe, denn der Teig ist eine Diva). Aber man freut sich mit jden Tag mehr, wenn es im Glas blubbert und das Brot, welches aus diesem blubbernden Etwas entsteht, ist einfach nur ein Genuss. Ich mag es nicht mehr missen. Anfangs noch skeptisch, da ich meine Brote bisher mit Hefe gebacken habe, nehme ich mir nun die Zeit, um den Sauerteig zu hegen und pflegen.

Zum Schluss nur eine kleine Anmerkung: Ein Verzeichnis oder eine Übersicht mit dem Rezepten wäre schön und hilfreich und etwas genauere Angaben zum Ofen/Gradeinstellungen wären gut. So muss man immer wieder nachschauen, ob das Brot sich noch wohlfühlt und nicht verbrennt.

Veröffentlicht am 11.09.2018

Schöne große Geschichte

Die Welt war so groß
0

Ich freute mich auf das Buch von Rona Jaffe, da ich schon von ihren Büchern "Das Beste von allem" und "Der Weg der Rose" begeistert war. Auch diesmal hat sie mich nicht enttäuscht.

Rona Jaffe nimmt ...

Ich freute mich auf das Buch von Rona Jaffe, da ich schon von ihren Büchern "Das Beste von allem" und "Der Weg der Rose" begeistert war. Auch diesmal hat sie mich nicht enttäuscht.

Rona Jaffe nimmt den Leser an die Hand und entführt ihn in die 50er bis 70er Jahre der USA. Man begleitet vier völlig unterschiedliche junge Mädchen aufs College und geht mit ihnen auf (Ehe-)Männerfang, zu den Seminaren und erlebt mit ihnen den ersten Rausch und die ersten kleinen Revolten. Die vier Frauen kommen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten und gehen mit unterschiedlichen Erwartungen auf das College. Die Rollenverteilung ist noch ganz klar und auch tief in den Köpfen verwurzelt. Nur vereinzelt blitzt ein Aufbegehren gegen die Normen und Vorgaben hervor. Man verfolgt die Entwicklung der Frauen in ihren Ehen oder auch Beziehungen, bei ihrer Arbeit, mit ihren Kindern. Und immer wieder stößt eine von ihnen an ihre Grenzen und muss sich den eigenen und den gesellschaftlichen Konflikten stellen. Manches entwickelt sich genauso, wie man es sich vorstellt, andere brechen aus ihrem Muster aus.

Der Schreibstil von Rona Jaffe schafft es, dass man direkt in die Geschichte abtaucht. Die Charaktere beschreibt sie recht ausführlich und baut sie im Laufe der Geschichte auch aus. Man hofft und bangt mit ihnen und wünscht allen, dass sie das bekommen, was sie sich am meisten wünschen.

Veröffentlicht am 06.09.2018

Bleibt spannend..

Die Zerrissenen
0

"Die Zerrissenen" ist der dritte Fall von Carina Kyreleis. Für mich war es das erste Buch von Stephanie Fey und ihrer Protagonistin. Fey erwähnt zwar immer wieder einzelne Punkte aus den vorherigen Fällen, ...

"Die Zerrissenen" ist der dritte Fall von Carina Kyreleis. Für mich war es das erste Buch von Stephanie Fey und ihrer Protagonistin. Fey erwähnt zwar immer wieder einzelne Punkte aus den vorherigen Fällen, aber leider recht dies nicht, um wirklich hinter die Geschehnisse und Gefühle zu steigen. Ich hatte ab und an schon meine Probleme, die Zusammenhänge zu den alten Fällen zu erkennen. Zudem waren es, aus meiner Sicht, zu viele Figuren und Handlungsstränge, die das Nachvollziehen der Handlung etwas erschwerten. Jedoch kann genau dies daran liegen, dass ich die ersten beiden Fälle nicht gelesen habe.

Fey baute sehr viele Fakten aus der aktiven Zeit der RAF in die Geschichte ein und brachte somit ein brisantes Thema der vergangenen Jahre wieder zum Vorschein. Die Protagonisten waren gelungen und auch glaubwürdig, so dass man sich recht gut hineinversetzen konnte. Die Verknüpfungen waren geschickt gemacht und nur langsam zeigten sich die Verbindungen. Das trübe und nasse Wetter, welches die Autorin bewußt gewählt hatte, verdeutlichte noch einmal mehr die bedrückende Stimmung und die Angespanntheit der Figuren. Aber trotzdem schaffte sie es durch kleine Sticheleien und liebevollen Worten bzw. Gesten zwischen den Charakteren (Vater/Tochter) die Stimmung nicht völlig zu verdüstern, sondern immer wieder einen kleinen positiven Funken zu setzen.

Der Schreibstil von Stephanie Fey hat mir gut gefallen und so konnte man das Buch auch zügig lesen. Das Ende hat mich etwas irritiert und mit einem Fragezeichen zurückgelassen. Scheinbar wird es auch keinen weiteren Band geben, denn die Autorin schreibt hier von einer Trilogie. Insgesamt fand ich das Buch gut geschrieben und interessant, jedoch empfiehlt es sich die Reihenfolge einzuhalten, um der Handlung besser folgen zu können.

Veröffentlicht am 06.09.2018

eine gelungene spannende Geschichte rund um ein Spukhaus in der Pampa Schwedens.

Glaskinder
0

Eine kurze Geschichte für Kinder bzw. Jugendliche ab 11 Jahren, welche Spannung, etwas Spuk und eine ganz leicht traurige Familiengeschichte beinhaltet. Billie hat ihren Vater verloren und zieht nun mit ...

Eine kurze Geschichte für Kinder bzw. Jugendliche ab 11 Jahren, welche Spannung, etwas Spuk und eine ganz leicht traurige Familiengeschichte beinhaltet. Billie hat ihren Vater verloren und zieht nun mit ihrer Mutter um. Das neue Haus ist ihr nicht geheuer und immer wieder geschehen komische Dinge. Billie hat Angst, doch ihre Mutter glaubt ihr nicht.

Die Geschichte von einem "Spukhaus" ist nicht neu, aber sie ist diesmal gut umgesetzt wurden. Zwar erkennt man schnell, wer es sein könnte, doch für Kinder könnte es bis zum Schluss spannend sein. Es ist nicht zu gruselig oder traurig. Es hat viele kleine schöne Momente, aber auch einige traurige Abschnitte, die jedoch verständlich und gut nachvollziehbar sind. Die Freundschaften zwischen Billie und ihrem neuen Freund Aladdin sowie ihrer langjährigen Freundin werden gut herausgearbeitet und auch die Charaktere sind sympathisch und liebenswert.

Die Sprecherin hat eine weiche und angenehme Stimme, die den Zuhörer durch die Geschichte trägt. Da die Geschichte kurz und knackig erzählt wird, bleibt die Spannung und das Interesse erhalten. Durch die kleinen Abschnitte kann man gut die Geschichte teilen ohne etwas zu verpassen oder es zweimal anhören zu müssen.

Insgesamt eine gelungene spannende Geschichte rund um ein Spukhaus in der Pampa Schwedens.