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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2018

Es ist eine runde Geschichte, die humorvoll und leicht ist

Mademoiselle Marie hat von der Liebe genug
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Marie, Marie...eine liebenswerte Chaotin, die gerade aus der Wohnung ihres Ex-Freundes geflogen ist und auch auf Arbeit jede Menge Stress und Ärger hat. Sie spricht ganz gern mit sich selbst, wenn sie ...

Marie, Marie...eine liebenswerte Chaotin, die gerade aus der Wohnung ihres Ex-Freundes geflogen ist und auch auf Arbeit jede Menge Stress und Ärger hat. Sie spricht ganz gern mit sich selbst, wenn sie das Für und Wider abwägt. Ihre Rachepläne gegen ihren Freund sind schräg und abenteuerlich und doch sehr unterhaltsam. Sie kann aber auch ernst und schlagfertig sein. Dies beweist sie im Unternehmen, denn der bösartige Chef regiert mit eiserner Hand und wenig Sozialkompetenz. Und so ganz langsam kommen die Mitarbeiter ihm auf die Spur. Marie und ihre Kollegen tüfteln einen Plan aus, der sie und die Firma retten soll. Damit hätte Marie natürlich genug zu tun, aber nicht doch, es gibt noch einen unbekannten Briefeschreiber, der Marie verwirrt macht und verunsichert und sie immer wieder zum Nachdenken bringt. Des Rätsels Lösung kommt spät, aber sie kommt und versöhnt mit so mancher überdrehter Passage.

Legardinier schafft es nicht ganz an sein erstes Buch heranzukommen, aber es war gut und unterhaltsam. Ich musste ab und an über Marie oder die anderen Charaktere schmunzeln. Er beschreibt wieder seine Charaktere liebevoll bis ins kleinste Detail und lässt sie trotz Tolpatschigkeit, Chaos und Sinnkrise nie im Regen stehen. Der Schreibstil hat etwas leichtes und beschwingtes. Selbst ernste Themen ziehen den Leser nicht herunter, sondern zeigen andere Möglichkeiten und Wege auf.

Es ist eine runde Geschichte, die humorvoll und leicht ist und sich somit wunderbar als Schlechtwettercouchlektüre oder Strandbuch eignet.

Veröffentlicht am 08.06.2018

Gut umgesetzt..nur die Musik ist nicht so gelungen

Jane Eyre
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Von der Geschichte von Jane Eyre hatte ich schon gelesen und gehört, aber bisher nicht selbst zum Buch gegriffen. Jetzt hatte ich die Möglichkeit das Hörspiel zu hören.

Die Geschichte ist emotional, ...

Von der Geschichte von Jane Eyre hatte ich schon gelesen und gehört, aber bisher nicht selbst zum Buch gegriffen. Jetzt hatte ich die Möglichkeit das Hörspiel zu hören.

Die Geschichte ist emotional, spannend und sehr menschlich. Mir hat sie sehr gut gefallen und ich konnte mich gut in die Geschichte hineinversetzen. Die Charaktere sind greifbar und interessant. Spannend sind natürlich die Unterschiede in den Ansichten, den Erwartungen und der Moralvorstellung von gestern und heute. Jedoch wirkt Jane Eyre schon sehr fortschrittlich und emanzipiert.

Die Sprecher fand ich sehr gut und auch die Ausarbeitung der Figuren hat mir gut gefallen. Die musikalische Gestaltung jedoch hat mir nicht zugesagt. Teilweise waren die Töne so dominant und störrend, dass man sich kaum auf das Gesprochene konzentrieren konnte. Die Geräusche waren, aus meiner Sicht, zu einfältig und monoton. Sie gaben nicht das Gehörte wider. Aus musikalischer Sicht habe ich schon bessere Hörspiele gehört.

Wer jedoch interessante Klassiker und sehr gute Sprecher mag, ist hier gut aufgehoben. Die Musik und die Hintergrundgeräusche sind leider nicht so gut gelungen.

Veröffentlicht am 08.06.2018

herrliches Hörbuch aus der Hessenregion

Schneller, weiter, toter
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Ich kannte Herrn Bröhmann nicht und hoffte, dass ich mit ihm zurecht kommen werde. Schon nach dem Prolog war klar, dass passt. Ganz wunderbar sogar.
Herr Bröhmann hat eine sehr spezielle Familie, die ...

Ich kannte Herrn Bröhmann nicht und hoffte, dass ich mit ihm zurecht kommen werde. Schon nach dem Prolog war klar, dass passt. Ganz wunderbar sogar.
Herr Bröhmann hat eine sehr spezielle Familie, die ihm aber am Herzen liegt. Die einjährigen Zwillinge, die Frau mit Knasterfahrung, ein Sohn, der sich zurückzieht und nun auch noch eine Tochter in Untersuchungshaft. Eigentlich wollte er nicht mehr ermitteln, aber Dank Melina muss er wieder ran.

Ich muss zugeben, dass der Manni Kreutzer ihm fast den Rang abgelaufen hat. So ein Vollblutmusiker lernt man nicht alle Tage kennen. Und erst recht nicht mit Gesangseinlage in einem hessischen Krimi. Ich musste so manches Mal laut lachen.
Und dann gibt es noch den ganz normalen Alltagswahnsinn mit der Familie, der so herrlich überspitzt erzählt wird, dass man stets schmunzeln und teilweise auch zustimmend nicken musste. Wunderbar die Handlungsstränge rund um das Schlupfloch (die Kita) und das sanierungsbedürftige Haus.

Dietrich Faber mag seine Figuren sehr, denn er lässt sie so wunderbar lebendig werden. Er erzählt die Geschichte so gut und mit viel Charme und hessischen Einschlag, dass man nicht umhin kommt, die Charaktere zu mögen.

Obwohl er manchmal recht langsam unterwegs war, es an einigen Stellen an Spannung gefehlt hat, war das Hörbuch trotzdem sehr unterhaltsam und witzig.

Ein herrliches Hörbuch aus der Hessenregion mit Musik und ganz viel Humor.

Veröffentlicht am 08.06.2018

Kein typischer Krimi

Mord im Herbst
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Henning Mankells "Mord im Herbst" ist kein so typischer Krimi, den man vor Spannung und Action nicht aus der Hand legen kann. Diese Geschichte ist eher eine Reise in die Vergangenheit, das Suchen nach ...

Henning Mankells "Mord im Herbst" ist kein so typischer Krimi, den man vor Spannung und Action nicht aus der Hand legen kann. Diese Geschichte ist eher eine Reise in die Vergangenheit, das Suchen nach einem Puzzelteil, welches die Morde aufklärt. Es müssen kleinste Informationen herangetragen werden und immer wieder werden die einzelnen Fakten verschoben und neu zusammengesetzt bis sie zu einem klaren Bild werden. Es ist eine ruhige Geschichte, die sich nur langsam entwickelt. Wer also einen schnellen und dynamischen Krimi erwartet, wird von dieser Geschichte enttäuscht werden.
Mir hat sie gut gefallen, da Wallander selten schnell und actiongeladen ist. Er war schon immer eher bedächtig, nachdenkend und eher der grübelnde Kommissar.

Axel Milberg hat die Geschichte, aus meiner Sicht, sehr gut erzählt und den Wallander gut getroffen. Die Charaktere wurden durch seine Stimme und Betonung lebendig. Man wollte wissen, wer hinter den Morden steckt, wollte wissen, ob Wallander sich für oder gegen das Haus entscheiden wird.

Veröffentlicht am 08.06.2018

Wunderbare Geschichte

Eine Dame von Welt
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Henry James Salongeschichte führt den Leser in eine andere Zeit, wo Status, Ansehen und vor allem Ehre noch wichtig waren. Die Ehre einer Frau hatte eine hohe Bedeutung in der Gesellschaft und entschied ...

Henry James Salongeschichte führt den Leser in eine andere Zeit, wo Status, Ansehen und vor allem Ehre noch wichtig waren. Die Ehre einer Frau hatte eine hohe Bedeutung in der Gesellschaft und entschied häufig darüber, ob man in diese Gesellschaft aufgenommen wurde. Auch Ms. Headway versucht in die feine englische Gesellschaft eingeführt zu werden und setzt alles daran von den Engländern akzeptiert, ohne jedoch sich selbst untreu, zu werden. Jedoch eilt ihr ein gewisser Ruf voraus - mehrfach verheiratet, aus San Diego kommend und recht laut und direkt. Zudem ist Ms. Headway eine kluge Person, die genau weiß, was sie will und dies auch sehr deutlich kommuniziert. Dies alles verschreckt die feinen Damen und besonders die Mutter von Sir Arthur Demesne. Die Männer jedoch zieht sie an, ihre unverblümte Art, das Selbstbewusstsein und ihr Charme hebt sie von den anderen Frauen ab und macht sie interessant.

Die Geschichte ist nicht sehr lang und doch schafft sie es, dass man sich mittendrin in der doch recht steifen Gesellschaft fühlt. Man spürt förmlich die Ablehnung der englischen Gesellschaft und den verzweifelten Kampf von Ms. Headway um Anerkennung. Man kann ohne Probleme Parallelen zur heutigen Zeit ziehen und muss dabei feststellen, dass sich manches nicht ändert.

Der Aufbau Verlag hat zu der eigentlichen Salongeschichte noch einen schönen ausführlichen Anhang beigefügt. Ich fand ihn recht interessant und danach hat man die Geschichte noch besser verstanden. Als hilfreich empfand ich die Übersetzungen der französischen Sätze.

Mir hat die Geschichte gut gefallen, die Sprache und der Schreibstil von Henry James waren wunderbar und gut zu lesen.