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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2019

Mut braucht es...

Das große Los
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Mit Meike Winnemuth kann man mal eben fix auf der Couch sitzend durch ein paar schöne (und sehr unterschiedliche) Städte reisen ohne sich dem Reisestress aussetzen zu müssen.

Meike Winnemuth hat gewonnen. ...

Mit Meike Winnemuth kann man mal eben fix auf der Couch sitzend durch ein paar schöne (und sehr unterschiedliche) Städte reisen ohne sich dem Reisestress aussetzen zu müssen.

Meike Winnemuth hat gewonnen. In erster Linie Geld bei Wer wird Millionär, in zweiter Linie Freiheit und den Mut etwas zu tun, was sie schon immer wollte.
Das sie es nun auch umsetzte, fand ich sehr gut und ich war gespannt wie es läuft - das Reisejahr.

Es ist kein klassisches Reisetagebuch, sondern eher ein Bericht, was und wie man sich ändert, wenn man allein eine Reise antritt und sich jeden Monat in einer anderen Stadt/Land zurecht finden muss. Was spannend und locker klingt, wird für Meike Winnemuth manchmal zu einer Herausforderung. Sie kämpft gegen das Alleinsein, gegen Zweifel an der Richtigkeit, gegen die Unruhe und mit sich selbst. Doch sie bricht nicht ab und zieht das Jahr durch, um dann feststellen zu müssen, dass das nach Hause kommen auch nicht so einfach ist.

Wer jetzt einen Städtebericht mit Lokalempfehlungen und Preisen erwartet, sollte lieber zu einem klassischen Reiseführer greifen. Es ist eher ein Reise-Achtsamkeit-Nachdenken-Buch mit vielen kleinen Anekdoten aus den Ländern und von den Menschen.

Und am Ende (das kann man verraten) steht fest, sie hätte für diese Reise den Gewinn nicht zwingend gebraucht, nur den Mut dazu.

Veröffentlicht am 16.02.2019

Sebastian Bergmann von der sanften Seite

Das Mädchen, das verstummte
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Sebastian Bergmann in seinem bisher emotionalsten Fall. Ich war überrascht und musste nun das Bild des knallharten, egoistischen und sarkastisch-zynischen Kriminalpsychologen ändern bzw. anpassen. Nun ...

Sebastian Bergmann in seinem bisher emotionalsten Fall. Ich war überrascht und musste nun das Bild des knallharten, egoistischen und sarkastisch-zynischen Kriminalpsychologen ändern bzw. anpassen. Nun darf man nicht erwarten, dass der "alte" Sebastian Bergmann völlig verschwunden ist, aber die Fassade bekommt Risse.

Der Fall ist grausam (wie fast jeder Fall von Hjorth & Rosenfeldt) und ist kaum nachvollziehbar. Die Reichsmordkommission dreht sich immer wieder im Kreis und ist frustriert. Und während dies geschieht, muss sich ein kleines Mädchen vor ihrem Verfolger schützen und verstecken. Sie ist klug und getrieben von Angst.

Die Handlungsstränge sind gut geschrieben und aufgebaut, auch die vielen Wendungen und neuen kleinen Hinweise sind gut gemacht und interessant, jedoch zog es sich diesmal etwas in die Länge. Gerade das Finale hätte etwas kompakter sein können.

Das Ende des Buches sorgt jedoch wieder dafür, dass man den nächsten Band unbedingt lesen möchte. Es ist schockierend und verwirrend und beängstigend, was Sebastian sieht und dann wird er auch noch persönlich in die Enge getrieben. Man weiß, die Auflösung findet man wahrscheinlich nur im nächsten Fall.

Hjorth & Rosenfeldt haben es wieder geschafft einen sehr guten Cliffhanger zu schreiben und so langsam werden die Charaktere der Reichsmordkommission spannender als die eigentlichen Fälle.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Eine Geschichte, die entschleunigt

Ein Monat auf dem Land
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Ein sehr schönes leises Buch, welches ohne große Aufregung eine interessante Geschichte erzählt. Durch den schönen Schreibstil von J.L.Carr gleitet man ganz einfach durch die Geschichte und begleitet ...


Ein sehr schönes leises Buch, welches ohne große Aufregung eine interessante Geschichte erzählt. Durch den schönen Schreibstil von J.L.Carr gleitet man ganz einfach durch die Geschichte und begleitet den Restaurator Tom Birkin zu seinem neuen Auftrag. In einer Kirche soll ein Fresko freigelegt und restauriert werden. Langsam setzt er sich mit seiner neuen Wohn- und Arbeitstätte auseinander und ebenso langsam erfährt man einiges aus seinem Leben und interessantes über das Fresko.

Die Menschen in dem kleinen Ort sind zunächst skeptisch ihm gegenüber, aber öffnen sich immer mehr und so verbringt er immer häufiger seine Zeit mit ihnen. Doch wirklich ankommen, tut er nicht.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es entschleunigt den Leser, denn schnelles Lesen oder das Überfliegen des Textes ist hier kaum möglich, denn dann würde man die Feinheiten, die dieses Buch ausmachen, überlesen.

Veröffentlicht am 07.02.2019

Spannende und sehr gut geschriebene Geschichte

Wundbrand
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Wer die vorherigen Bücher von Cilla & Rolf Börjlind gelesen hat, wird schnell wieder in die Geschichte finden und auch schnell wieder einen Zugang zu den Charakteren finden. Für Leser ohne Kenntnisse ...


Wer die vorherigen Bücher von Cilla & Rolf Börjlind gelesen hat, wird schnell wieder in die Geschichte finden und auch schnell wieder einen Zugang zu den Charakteren finden. Für Leser ohne Kenntnisse aus den Vorgängerbüchern wird es schwierig werden, die Charaktere und deren Handlungen nachvollziehen zu können. Zwar gibt es immer wieder Rückblenden, aber diese können nur begrenzt das Verhalten und die Reaktionen erklären.

Mette muss in Rente gehen und hat fast schon Angst davor. Die starke und kluge Kriminalkommissarin, die alle Fäden zusammenhält, selbst im größten Chaos die Ruhe und Sachlichkeit bewahrt, muss ihre Tasche packen. Aber nicht nur für sie wird es schwer Abschied zu nehmen, sondern auch ihr Team wird den Verlust spüren. Doch dann geschieht ein Bombenattentat und Mette ist wieder mittendrin.

Zeitgleich versucht Tom mit Freundin Luna und Halbschwester Aditi in Thailand zu entspannen, Yogaübungen zu praktizieren und die innere Mitte zu finden. Was den Frauen gut gelingt, lässt Tom immer mehr in ein tiefes schwarzes Loch rutschen. Er isoliert sich und wird zunehmend unnahbar. Da kommt die Suchanfrage von einer Schwedin, die ebenfalls in Thailand lebt, gerade recht. Doch dieser Auftrag zieht Tom in die Hölle und in Lebensgefahr. Er wird mit grausamen Handlungen konfrontiert und zu schweren Entscheidungen gezwungen.

Wieder schaffen es die Autoren die Handlungsstränge geschickt miteinander zu verknüpfen und das Ende überrascht und lässt Raum für Spekulationen. Der Humor findet diesmal einen großen Platz und lockert die sonst eher beklemmende Geschichte etwas auf. Auch die Nebenfiguren aus den ersten Büchern haben wieder einen eigenen (leicht ausgebauten) Part bekommen und so hat man das Gefühl, man trifft die ganze "Familie" wieder. Nicht immer erschien mir die Geschichte schlüssig, manche Charaktere etwas zu konstruiert, aber trotzdem war es spannend und sehr gut geschrieben.

Veröffentlicht am 05.02.2019

Mich hat das Hörbuch leider nicht so richtig angesprochen.

Unterleuten
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Der kleine Ort Unterleuten muss ganz schön viel einstecken und die Bewohner des Ortes teilen auch untereinander ordentlich aus. Es gibt Gerüchte, Halbwahrheiten und jede Menge Gemeinheiten, böse Absichten ...

Der kleine Ort Unterleuten muss ganz schön viel einstecken und die Bewohner des Ortes teilen auch untereinander ordentlich aus. Es gibt Gerüchte, Halbwahrheiten und jede Menge Gemeinheiten, böse Absichten und Misstrauen. Keiner traut dem anderen über den Weg. Die älteren Bewohner haben fast alle Dreck am Stecken und die Zugezogenen wollen mithalten oder zumindest vorankommen. Vorbei mit der gefühlten Dorfidylle, die man vielleicht bei einem Urlaub auf dem Bauernhof hatte.

Es gab viele Verstrickungen und Machtkämpfe zwischen den Charakteren, dass man manchmal fast den Faden verlor. Die Geräusche (teilweise sehr quietschend und nervig) überdeckten manchmal das Gesprochene, was mich immer wieder aus der Geschichte gerissen hatte. Ich hatte eine recht hohe Erwartung an das Hörspiel, weil so viele gute Schauspieler/innen daran beteiligt waren. Aber leider waren die Hintergrundgeräusche und die Musik nicht mein Fall und ich empfand sie aufgrund der Lautstärke und der doch recht hohen Töne als unangenehm.

Die Geschichte selbst hat mich auch nicht so richtig packen können. Es war zu viel und zu ausschweifend (selbst in der gekürzten Hörversion) und teilweise wiederholte sich das Gesagte.