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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2018

Keine runde Geschichte

Spurlos im Schnee
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Cordula Hamanns Figuren müssen sich durch die kalte und stürmische Winterzeit kämpfen und haben es zudem noch mit einem entlaufenen Frauenmörder und einer verzwickten und traurigen Familiengeschichte ...

Cordula Hamanns Figuren müssen sich durch die kalte und stürmische Winterzeit kämpfen und haben es zudem noch mit einem entlaufenen Frauenmörder und einer verzwickten und traurigen Familiengeschichte zu tun.

Die Polizistin Claudia Jensen und die Studentin Katja Reichenberger werden unabhängig voneinander von einer Lawine in den Bergen überrascht. Während die Polizistin Jensen einen Frauenmörder bewachen und verlegen muss, plant Katja einen schönen Winterurlaub mit ihrer Freundin. Beide Frauen werden durch die Lawine zusammengebracht und müssen sich nun arrangieren. Während Katja mit Feuereifer an die Verfolgung geht, will die Polizistin eigentlich nur in Ruhe ihren Job machen und vor allem Schadensbegrenzung. Immer wieder sprengt Katja mit ihren ausgeplauderten Informationen die Ermittlungen und doch ist sie für Claudia Jensen eine Hilfe, auf die sie nicht verzichten kann. Denn hier steht sie mit einem überforderten Dorfpolizisten allein da. Sie sind durch die Lawine und den Schneesturm abgeschnitten von der Außenwelt und die Kripo kommt nicht ins Dorf.
Neben den Frauen spielen auch ein Familienvater und seine zwei Töchter eine größere Rolle in dieser Geschichte.

Eigentlich ist die Grundidee für diese Geschichte nicht schlecht, jedoch fand ich die ganze Geschichte zu oberflächlich und teilweise zu unrealistisch. Zudem hatte man das Gefühl, dass die Autorin nicht so ganz wusste, welche Richtung sie einschlagen sollte. Witzige Krimigeschichte mit einem Augenzwinkern erzählt oder eher einen ernsten Krimi mit Tiefgang. Sie hat von beiden Seiten etwas genommen, aber leider wurden die Teile nicht so gut miteinander verbunden. Außer Rupert und Elli fand ich die Hauptfiguren wenig interessant. Sie wirkten blass, oberflächlich und naiv. Ich konnte zu den Figuren leider keine Bindung aufbauen. Das Verhalten des Familienvaters und auch der zwei Frauen (Claudia und Katja) war nicht immer nachvollziehbar. Der Geschichte fehlte es leider auch an Tempo. Die entstehende Liebesgeschichte wirkte aufgesetzt, verkrampft und war aus meiner Sicht auch nicht notwendig.

Insgesamt war die Geschichte leider keine so runde Sache, es fehlte der Charme der Figuren, der Humor eines Regionalkrimis bzw. das Tempo und die Spannung eines Krimis mit ernstem Hintergrund.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Insgesamt leider kein Buch, welches mich begeistert hat.

Wie zwei alte Schachteln einmal versehentlich die Welt retteten
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Der Titel ist ein Traum und auch das Cover hat mich angesprochen. Der Covertext verspricht Humor und vielleicht etwas Satire, auf jeden Fall eine Menge Lesespaß.

Ich bin mit recht hohen Erwartungen ...

Der Titel ist ein Traum und auch das Cover hat mich angesprochen. Der Covertext verspricht Humor und vielleicht etwas Satire, auf jeden Fall eine Menge Lesespaß.

Ich bin mit recht hohen Erwartungen an die Geschichte herangegangen und leider enttäuscht wurden. Mich haben die beiden Prinzessinnen, die Damen aus Florenz nicht so richtig begeistern können. Sie waren nett und recht clever, aber nicht faszinierend oder fesselnd. Es hat mich etwas an „Kevin allein zu Haus“ erinnert, nur das es sich diesmal um Seniorinnen handelt, die sich gegen die Bösen wehren. Die Fallen waren teilweise schon aus Filmen und anderen Büchern bekannt und somit weniger spannend oder überraschend. Teilweise waren die Handlungen der Damen nicht sehr glaubwürdig und nachvollziehbar. Es fehlte der echte Humor und die Spannung in dieser Geschichte, der den Leser amüsiert und weiterlesen lässt.

Bereits nach dem ersten Drittel des Buches war mir der Ausgang der Geschichte nicht mehr wichtig. Die Damen hatten mich leider nicht erreicht, zu abstrus war ihre Geschichte und das Ende leider vorhersehbar. Einzig der Schreibstil war ganz gut, man konnte das nicht ganz so dicke Buch zügig durchlesen.

Insgesamt leider kein Buch, welches mich begeistert hat.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Temporeicher Thriller/Krimi

Schwarzblende
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Das zweite (von mir gelesene) Buch von Zoë Beck hat mich mehr begeistert als ihr Debütbuch. Obwohl das Thema nicht unbedingt zu meinen Favoriten zählt, habe ich das Buch in wenigen Tagen gelesen. Es hat ...

Das zweite (von mir gelesene) Buch von Zoë Beck hat mich mehr begeistert als ihr Debütbuch. Obwohl das Thema nicht unbedingt zu meinen Favoriten zählt, habe ich das Buch in wenigen Tagen gelesen. Es hat alles, was einen guten Kriminalroman (ich würde es eher Thriller nennen) ausmacht. Ein interessantes Thema, Spannung, die bis zum Schluss hält, ein überraschendes Ende und gut ausgearbeitete Charaktere mit Ecken und Kanten.

Zoë Beck wagt sich an ein aktuelles und brisantes Thema – Islamischer Staat und Selbstmordattentäter. Sie packt die Themen in eine spannende Geschichte, die teilweise sehr brutal und deutlich die Vorgehensweisen der Attentäter aufzeigen. Schon auf den ersten Seiten wird der Leser mit der Realität und dem Blut konfrontiert. Es fließt viel Blut, es wird vertuscht, verdeckt und gelogen und es rollen immer wieder Gewaltwellen über die Geschichte. So manches Mal musste ich schlucken und das Buch erst mal weglegen und durchatmen. Menschen mit einem zarten Gemüt sollten das Buch nicht vor dem Schlafengehen lesen.

Die Verwicklungen der einzelnen Handlungen, die Widersprüche der Aussagen, die Angst der Opfer, der Hass der Täter und die Sensationsgier der Medien werden hier zu einer gut durchdachten Geschichte verarbeitet und halten den Leser bis zum Schluss am Buch fest. Zoë Beck hat ein hohes Tempo in die Geschichte gebracht, die Stunden der Charaktere sind voll mit Terminen, Handlungen und durchkreuzten Plänen. Der Schreibstil ist sehr gut und flüssig und zieht den Leser in seinem Fluss mit.

Ein Thriller/Kriminalroman, der wenig Zeit zum Verschnaufen lässt und am Ende den Leser doch nicht alle Fragen beantwortet.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Etwas zu kitschig

Liebesglück und Beerenkipferl
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Karla.
Eine junge PR-Fachfrau mit einem übervollen Kleiderschrank, einem sehr gut gefüllten Schuhfach und einem sehr leeren Konto. Sie stresst ihren Bankberater Paul Lenz mit fantasievollen Ausreden ...

Karla.
Eine junge PR-Fachfrau mit einem übervollen Kleiderschrank, einem sehr gut gefüllten Schuhfach und einem sehr leeren Konto. Sie stresst ihren Bankberater Paul Lenz mit fantasievollen Ausreden und Erklärungen, um den Dispo noch ein wenig auszudehnen. Sie hechtet von einer Party zur nächsten Einweihungsfeier zum nächsten Event. Sie ist 32 Jahre alt und unabhängig, was nichts anderes bedeutet als mann- und kinderlos.

Eigentlich könnte es so weitergehen, wären da nicht die Kündigung und die Arbeitslosigkeit. Da es immer ein Licht am Ende des Tunnels gibt, wird Karla ein Job im Salzkammergut angeboten. Nach dem verdauten Schock und vielen Fluchen später nimmt sie das Angebot an und zieht in die Provinz zu den stinklangweiligen Hinterwäldlern.
Man ahnt schon, was jetzt noch folgt (und leider verrät der Covertext auch recht viel) und wie es enden wird, aber Karla ist so schön voreingenommen und mit Klischees vollgestopft, dass man sich die Geschichte nicht entgehen lassen möchte. Sie stolpert von einem Vorurteil zum nächsten und muss so manche Schlappe dabei einstecken. Die Charaktere der Geschichte sind so aufgebaut, dass man fast jeden irgendwie mag. Jeder hat eine ganz besondere Eigenschaft, Eigenheit oder ist einfach nur schrullig. Man findet immer wieder Stellen zum Schmunzeln und entspannt sich bei diesem Buch von ganz alleine.

Wer gern leicht kitschige und vorhersehbare Geschichten mag, etwas lesen möchte ohne Albträume zu bekommen oder einen verregneten Tag überbrücken muss, kann hier gern zu greifen. Als Bonus gibt es das Beerenkipfelrezept obendrauf.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Ein Hörbuch, das etwas Zeit braucht

Zwei an einem Tag
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Dex und Em,
Em und Dex.

Dex und Em, die zwei kennen und mögen sich seit 20 Jahren. Beide könnten kaum unterschiedlicher sein. Em ist eine clevere und engagierte junge Frau, die gern mal auf Demos geht ...

Dex und Em,
Em und Dex.

Dex und Em, die zwei kennen und mögen sich seit 20 Jahren. Beide könnten kaum unterschiedlicher sein. Em ist eine clevere und engagierte junge Frau, die gern mal auf Demos geht und sich für die Menschen einsetzt. Sie schließt ihr College mit Bestnoten ab und wird trotzdem in den ersten Jahren nach dem Abschluss beruflich ein eher unruhiges Leben führen.

Und Dex? Er ist gutaussehend, charmant, egoistisch und oberflächlich. Er hat das College geschafft, das zählt und will nun die Welt bereisen und feiern und Leute kennenlernen. Er taucht in eine ganze andere Welt ein - die Medienbranche. Leben und leben lassen, Geld spielt keine Rolle und nur der Spaß zählt.

So leben beide ihr Leben und versuchen trotz aller Unterschiede ihre Freundschaft zu halten. Sie wahren und pflegen den Kontakt und können so die Entwicklung des jeweils anderen verfolgen. Während Em die Kurve bekommt, wird es für Dex immer enger und kritischer.

Die Sprecher schaffen es, die Stimmung und die jeweiligen Situationen gut zu vermitteln. Ich fand es gut, dass es zwei Sprecher gab. Aufgrund der Länge des Hörbuches schafften die verschiedenen Stimmen etwas Abwechslung. Zudem konnten sie besser die jeweilige Figur und deren Gefühle transportieren und mit Leben erfüllen. Die Geschichte hat fast alles, was eine gute und interessante "Zweier-Beziehung-nicht-Beziehung-doch-Beziehung"-Geschichte benötigt. Zwei Charaktere, die sich im Laufe der Geschichte entwickeln und immer wieder neue Facetten ihres Charakters zeigen. Gefühle, die von Jubel, Traurigkeit, Herzschmerz bis Tod und Unglück alles beinhalten und vor allem der Humor zwischen den beiden Hauptfiguren tragen die Geschichte. Die vielen kleinen bissigen Kommentare von Em zum Lebensstil Dexters bringen den Zuhörer zum Schmunzeln, denn in ihnen stecken auch eine Reihe von gut erhaltenen Klischees und Vorurteilen, aber auch die über Jahre gewachsene und erhaltene Liebe und Zuneigung zu Dexter bzw. Dexters Gefühle gegenüber Emma werden sehr stark und gut ausgearbeitet. Beide Charaktere sind gut nachvollziehbar und mit viel Liebe zum Detail beschrieben worden.

Das Hörbuch hat insgesamt 133 Tracks, die sich auf gut 15,5 Stunden verteilen. Durch diese Einteilung konnte man die Geschichte gut zwischendurch stoppen und wieder starten ohne etwas zu verpassen oder doppelt anhören zu müssen.

Ein Hörbuch, das etwas Zeit braucht, aber eine schöne Geschichte rund um das Leben zweier Menschen beinhaltet.