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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2018

Der dritte Band schwächelt zwar etwas

Schattenschrei
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An den dritten Teil der Trilogie um Victoria Bergmann wurden hohe Erwartungen gestellt. Neben der Spannung und der Weiterentwicklung der Charaktere war vor allem die Auflösung wichtig. Doch leider ...



An den dritten Teil der Trilogie um Victoria Bergmann wurden hohe Erwartungen gestellt. Neben der Spannung und der Weiterentwicklung der Charaktere war vor allem die Auflösung wichtig. Doch leider hinkte der dritte Band etwas. Die Spannung verschwand phasenweise (dann schleppte sich etwas die Geschichte durch die Seiten), um dann doch wieder aufzutauchen.

Es las sich zwar gut, aber es war diesmal nicht so konsistent wie bei den beiden ersten Büchern. Auch hatte man das Gefühl, dass die Brutalität noch einmal zugenommen hat. Die Szenen sind nichts für Leser mit schwachen Nerven. Ich fand es schade, dass die Geschichte nicht wirklich bis zum Schluss aufgelöst wurden ist. Eigentlich erwartet man nun einen vierten Band, damit die offenen Fragen und Zweifel geklärt werden.

Das Thema ist, wie in den beiden vorherigen Bänden, nicht einfach, aber leider sehr aktuell. Das Schwedenduo sticht hier in eine offene Wunde der Gesellschaft. Für die Taten gibt es entweder nur sehr lasche oder gar keine Strafen. Die Opfer werden selbst zu Tätern, um sich zu rächen oder weil ihnen in den wirklich dringenden Phasen keine Hilfe zur Verfügung stand. Die Einbindung von Kindern macht das Ganze noch trauriger, erschreckender und dramatischer. Stellenweise musste ich das Buch weglegen, um durchzuatmen. Um die Zusammenhänge, die Figuren und deren Reaktionen nachvollziehen, ist es notwendig den Band 1 und 2 zu lesen.

Der dritte Band schwächelt zwar etwas, aber insgesamt ist es eine gelungene Trilogie, die bewegt, die an die Grenzen geht und den Leser mit einigen Fragen zurücklässt.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Maria.

Die Woll-Lust der Maria Dolors
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Maria Dolors.
Eine sympathische ältere Dame, die bei ihrer Tochter lebt und deren Familienleben analysiert. Es ist eine humorvolle, liebenswerte und traurige Geschichte, die hier von Blanca Busquets erzählt ...

Maria Dolors.
Eine sympathische ältere Dame, die bei ihrer Tochter lebt und deren Familienleben analysiert. Es ist eine humorvolle, liebenswerte und traurige Geschichte, die hier von Blanca Busquets erzählt wird.

Maria kann körperlich leider nicht mehr so agieren, wie es der scharfe Geist gern möchte. Sie sitzt stumm in ihrem Schaukelstuhl und beobachtet. Da die Familienmitglieder der Annahme sind, dass Maria Dolors nicht mehr viel mitbekommt, werden Liebeleien, Streitereien und anderes direkt vor ihr ausgetragen und Maria erfährt so Dinge, die eigentlich gern unter den Teppich gekehrt werden. Das Geschehene kommentiert sie in mit teilweise bissigen Humor. Aber sie schwelgt auch in ihrer eigenen Vergangenheit und hier schleicht sich so ganz langsam ein ganz anderes Bild von Maria Dolors in die Geschichte. Fast könnte man sagen, die zwei Gesichter der Maria Dolors.

Das Hörbuch wird von Katharina Thalbach gesprochen, die mit ihrer wunderbar kratzigen Stimme, die Gedanken und die Gefühle der Dolores zum Zuhörer trägt. Dadurch konnte ich mir Maria so richtig gut vorstellen und musste so manches Mal lachen, wenn sie wieder eine ihrer Kommentare gegenüber ihren Schwiegersohn bringt (der natürlich nichts davon hört oder mitbekommt).

Fast ist man etwas traurig, dass man sich nach 4 CDs von Maria verabschieden muss, aber die Zeit mit ihr war schön.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Dieses Hörbuch lässt mich schwanken.

Die Lebenden und Toten von Winsford
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Einerseits bin ich ein Fan von Hakan Nessers Geschichten und freue mich über jedes neue Werk, andererseits hat mich diese Geschichte tatsächlich phasenweise etwas gelangweilt.

Die Story ist nicht so ...

Einerseits bin ich ein Fan von Hakan Nessers Geschichten und freue mich über jedes neue Werk, andererseits hat mich diese Geschichte tatsächlich phasenweise etwas gelangweilt.

Die Story ist nicht so spektakulär, aber typisch Nesser gut gestrickt. Es dauert diesmal nur recht lang, bis man zum Kern der Geschichte kommt. Die erste CD empfand ich als anstrengend und nicht so begeisternd. Vielleicht lag es an den Tagebuchaufzeichnungen oder an den recht wenigen und wenn sehr langsamen Geschehnissen. Die Rückblenden in das Leben ihres Mannes, dessen Schaffen und Schreiben waren manchmal zäh und ermüdend. Gut fand ich die Rolle, die sie einnahm, ihre Überlegungen, ob man ihre Spuren nachvollziehen kann und wie sie ihr Leben neu sortiert.

Mit Beginn der zweiten CD nahm die Geschichte an Fahrt auf und man konnte wieder den Nesser-Stil erkennen. Für ein Hörbuch fand ich die Geschichte jedoch recht zäh und langatmig. Die Hauptfigur Maria Anderson und deren Lebensgeschichte waren trotz allem recht interessant. Durch die vielen kleinen Nebenstränge und die recht großen Ausschweifungen gingen die interessanten Stellen etwas unter, was ich schade fand.

Das Ende war etwas anders als erwartet und doch passte es recht gut.
Trotzdem muss ich zugeben, hatte ich mir etwas anderes unter dem Titel vorgestellt und fand dieses Buch/Hörbuch nicht so gelungen, wie die anderen Bücher von Hakan Nesser.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Ein witziges Buch von der Alm mit einer ganz besonderen Almhüttenbewohnerin und Dobermann ;-).

Herzklopfen und Hüttenzauber
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Erst habe ich Karla kennengelernt, jetzt kommt Heidi. Auch die Heidi kommt aus Hinter-Russbach und mag die Stadt lieber als das Dorf. Aber das waren auch schon die Gemeinsamkeiten der beiden Hauptfiguren ...

Erst habe ich Karla kennengelernt, jetzt kommt Heidi. Auch die Heidi kommt aus Hinter-Russbach und mag die Stadt lieber als das Dorf. Aber das waren auch schon die Gemeinsamkeiten der beiden Hauptfiguren der Fanny Schönau Bücher.

Heidi erbt ganz überraschend die Almhütte samt alter Zita und will nun das Ding so schnell wie möglich wieder loswerden. Dafür muss sie aber erst mal selbst auf die Alm. Denn Zita muss weg, erst dann kann sie verkaufen. Doch Zita hat Haare auf den Zähnen und einen stechenden Blick. Die Dame hat zwar gefühlt 38 Schürzen übereinander an und ist auch schon in die 80, aber keineswegs senil oder zerbrechlich. Und so muss Heidi mit ihr ein Arrangement machen und bleiben. Mit der Zeit werden die Bissigkeiten etwas weniger und die Zusammenarbeit klappt auch besser, aber irgendwie kann sich Heidi nicht entscheiden. Denn da gibt es Fred aus der Stadt und Hannes von der Nachbaralm. Ach, das Leben ist so kompliziert und Heidi mittendrin.

Ich fand das zweite Buch von Fanny Schönau witziger, interessanter (wenn auch vorhersehbar) und nicht ganz so kitschig wie das erste Buch. Man muss nicht den ersten Band gelesen haben, um den zweiten Band nachvollziehen zu können.

Die Zita reißt natürlich hier die Geschichte an sich und lässt Heidi so manches Mal im Schatten stehen. Zita ist ein Urgewächs und so spricht sie auch, d.h. hier liest man den Dialekt. Heidi bleibt beim Stadtdeutsch, so dass man nicht die kompletten Dialoge im Dialekt lesen muss/kann. Der Schreibstil von Fanny Schönau ist leicht und locker und lässt sich zügig lesen. Für alle Tierfreunde…es gibt neben die obligatorische Ziege, aber auch ein Meerschwein namens Dobermann und schon allein dieses Tier hat mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht.

Ein witziges Buch von der Alm mit einer ganz besonderen Almhüttenbewohnerin und Dobermann .

Veröffentlicht am 04.09.2018

Gute Geschichte mit leichten Startschwierigleiten

Alte Feinde
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Ich kannte die Autorin vor diesem Buch nicht und auch die Serie um den Ermittler Bruno Cavalli und die Anwältin Regina Flint waren mir nicht bekannt. Das Buch ist der aktuellste Fall und meines Wissens ...

Ich kannte die Autorin vor diesem Buch nicht und auch die Serie um den Ermittler Bruno Cavalli und die Anwältin Regina Flint waren mir nicht bekannt. Das Buch ist der aktuellste Fall und meines Wissens nach der achte Fall. Man kann ihn ohne Vorwissen lesen, aber ich fand den Start dadurch etwas schwierig.

Ich habe ein paar Seiten mehr benötigt, um in die Geschichte hineinzukommen. Zudem wurden Themen angesprochen (auch recht ausführlich), die mich sonst nicht so stark interessieren. Also habe ich mich durch das erste Drittel gekämpft und wurde danach mit einer wirklich gelungenen Geschichte belohnt.

Die Autorin wechselt immer wieder zwischen drei Handlungsorten und zwei Jahrhunderten hin und her, was dem Folgen der Geschichte etwas erschwert. Man lernt einiges über den amerikanischen Bürgerkrieg und der noch heute vorhandenen Verehrung der Kriegshelden. Das Nachspielen der Schlachtszenen und die Aufrechterhaltung der Rituale fand ich schon etwas befremdlich, aber man weiß durch andere Geschichten und Berichte, dass die Amerikaner oft ihren Patriotismus ausleben.

Die Charaktere sind sehr verschieden, aber interessant und vielschichtig. Das Bild im Kopf hat sich (bei mir) nur langsam entwickelt (hier wären Vorkenntnisse vielleicht doch besser gewesen). Dafür haben mir die Charaktere gut gefallen. Die Geschichte ist etwas verworren und die Autorin holt sehr weit aus, aber dank der vielen historischen Einschübe konnte man die Emotionen und die Reaktionen auf bestimmte Handlungen besser verstehen.

Für mich wurde die Geschichte mit jeder Seite spannender und interessanter. Der gute Schreibstil hat mir, gerade am Anfang, geholfen dranzubleiben, so dass ich nun doch noch den ersten Band lesen werde, um die Geschichte rund um Flint & Cavalli besser zu verstehen.