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Ritja

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2018

Hat mir gut gefallen

STRAFE
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Ich war gespannt, wie Hakan Nesser im Tandem mit Paula Polanski sein wird. Am Ende des Hörbuches musste ich schon schmunzeln, wie geschickt es wieder Hakan Nesser angestellt hat.
Ich höre gern Dietmar ...

Ich war gespannt, wie Hakan Nesser im Tandem mit Paula Polanski sein wird. Am Ende des Hörbuches musste ich schon schmunzeln, wie geschickt es wieder Hakan Nesser angestellt hat.
Ich höre gern Dietmar Bär zu und lese gern Hakan Nessers Bücher.
Seine nicht ganz so einfachen Charaktere, seine teilweise sehr langen und ausschweifenden Beschreibungen muss man mögen, um diese 6 Stunden Hörbuch gut zu finden. Wer seine Bücher kennt, wird sich aber auch mit dem Hörbuch anfreunden.

Es ist eine sehr gute Geschichte, die mich unterhalten hat. Ich musste schmunzeln, dass der Autor Max Schmeling heißt (der deutsche Boxer auch)und auch eine weitere Namensgleichheit könnte für Irritation sorgen (kann ich jedoch nicht verraten).
Die Geschichte fand ich manchmal etwas sehr verstrickt, doch Nesser schaffte es immer wieder, dass der Zuhörer ihn folgen konnte. Die Verknüpfungen aus der Jugendzeit der zwei Hauptcharaktere mit der Gegenwart find ich interessant und spannend. Gerade hat man gedacht, dass man weiß, wie es weitergehen wird, macht Nesser wieder eine kleine Drehung und ändert etwas die Richtung. Es sind keine großen Umbrüche, aber es ist auch keine direkt vorhersehbare Handlung. Gerade das Ende hat mich überrascht, aber es passt zu dem Autoren Hakan Nesser.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Passt.

Trotzkis Narr
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Endlich mal wieder Kommissar Berndorf. Eigentlich ja Ex-Kommissar Berndorf und nun Detektiv Berndorf, aber so richtig will das noch nicht passen. Ich kenne Berndorf noch als mürrischen, eigenwilligen ...

Endlich mal wieder Kommissar Berndorf. Eigentlich ja Ex-Kommissar Berndorf und nun Detektiv Berndorf, aber so richtig will das noch nicht passen. Ich kenne Berndorf noch als mürrischen, eigenwilligen Kommissar, der seine Kollegen gern im Dunkeln ließ. Regeln, Vorgaben und Richtlinien waren für ihn quasi nicht vorhanden.
Jetzt als Detektiv schnüffelt er auch wieder mit Vorliebe zwischen den Zeilen und findet so manchen Hinweis schneller als der Polizei liebt ist. Seine Art mit den Menschen umzugehen, ist zwar speziell, jedoch auch wirksam. Und mit der Unterstützung von Tamar Wegenast kann er seine Informationen meistens vor der ermittelnden Polizei/Staatsanwaltschaft abholen.

Ulrich Ritzel schreibt wie gehabt sehr gut und schafft es seine verschiedenen Handlungsstränge geschickt zu verbinden und eine interessante Geschichte daraus zu weben. Das Thema ist, wie bei fast allen Ritzel-Krimi, sehr nah an der Realität, so auch hier die Verquickung von Politik und Wirtschaft. Die Machtstellung einzelner Personen, die diese für sich nutzen und ihre Vorteile dabei herausziehen. Und der immer größer werdende Kreis der Verdächtigen und Mitwisser.

Es ist vom Vorteil, wenn man die vorherigen Ritzelbücher kennt und somit auch den Ex-Kommissar. Es lässt sich dann leichter in die Geschichte einsteigen und so manche Nebenbemerkung hat dann eine andere Wirkung. Ulrich Ritzel löst nicht alles auf. Manches lässt er offen und den Leser dadurch mit einer Frage zurück. Vielleicht wird die Frage in dem nächsten Fall von Berndorf wieder aufgegriffen.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Gelungener Krimi mit kleinen Makeln

Die Scherben der Wahrheit
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Die Scherben der Wahrheit sind für Helen teilweise nur schwer zu vertragen. Sie muss den Tod ihres Freundes verkraften. Dazu ist sie noch schwanger und wird bald ein Baby bekommen. Helen versucht in Erfahrung ...

Die Scherben der Wahrheit sind für Helen teilweise nur schwer zu vertragen. Sie muss den Tod ihres Freundes verkraften. Dazu ist sie noch schwanger und wird bald ein Baby bekommen. Helen versucht in Erfahrung zu bringen, warum ihr Freund sterben musste. Er wurde überfahren - aus ihrer Sicht gezielt. Sie glaubt an keinen zufälligen Unfall. Dies erscheint ihr merkwürdig und so begibt sie sich auf Spurensuche. Als Polizistin kennt sie die Gefahren und die Möglichkeiten und kann somit die scheinbaren Ausreden der Vorgesetzten und Kollegen nicht glauben. Sie recherchiert auf eigene Faust und nicht immer gefällt ihr, was sie dabei aufdeckt.

Die Geschichte ist ein ruhiger und wenig actionreicher Krimi. Es geht hier in der Hauptsache um Helen und ihrer Suche nach der Wahrheit. Die Stimme von Katja Danowski ist angenehm und trägt auch gut durch die Geschichte. Sie konnte nur leider nicht so gut die männlichen Parts widergeben, so dass man oft überlegen musste, wer jetzt gemeint ist. Eine zusätzliche männliche Stimme wäre gut gewesen.

Die Geschichte ist gut gestrickt und teilweise auch verworren (im positiven Sinne). Die vielen kleinen Abzweigungen sorgen dafür, dass diese ruhige Art der Erzählung nicht langweilig wird. Auch die Charaktere fand ich gut ausgearbeitet (besonders die Jugendlichen) und interessant.

Einzig Helen war für mich nicht glaubwürdig genug. Ich war erstaunt, wie leistungsfähig eine hochschwangere Frau sein soll. Selbst am Tag der Geburt ermittelt sie noch und sucht die Konfrontation mit den Jungen und macht trotz der Wehen weiter. Dies erscheint mir etwas übertrieben und wenig glaubhaft. Ihre Gefühle hatte sie trotz des Todes ihres Freundes und der Schwangerschaft sehr unter Kontrolle und wirkte, aus meiner Sicht, teilweise zu emotionslos und beherrscht.

Insgesamt jedoch ist es ein gelungener (wenn auch leiser) Krimi, der beweist, dass auch leise Töne spannend sein können.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Eine große umfassende und blumige Familiengeschichte

Buskaschi oder Der Teppich meiner Mutter
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Eine große umfassende und blumige Familiengeschichte, die in ein Land entführt, welches man selten im positiven Licht sieht, hört oder liest.

Afghanistan.

Vorweg, wer sich an dieses Hörbuch wagt, muss ...

Eine große umfassende und blumige Familiengeschichte, die in ein Land entführt, welches man selten im positiven Licht sieht, hört oder liest.

Afghanistan.

Vorweg, wer sich an dieses Hörbuch wagt, muss über 25 Stunden Zeit haben. Zeit für all die vielen bunten, ausschweifenden und sehr detaillierten Beschreibungen der Familie, der Traditionen und des Lebens.

Der Autor packt so viele Personen, Orte und Erlebnisse in diese Geschichte, dass man zu tun hat ihm zu folgen. Es fiel mir schwer, mir die ganzen Namen und die Verwandtschaftsgrade zu merken. Leider hatte das Hörbuch kein Booklet mit einer kleinen Übersicht, was hier jedoch sehr hilfreich gewesen wäre.

Die Geschichte wird sehr opulent erzählt, d.h. der Autor erzählt nicht nur, sondern er malt Bilder für seinen Leser/Zuhörer und diese sind laut, bunt und exotisch. Sie sind sehr kraftvoll und beeindruckend, aber auch teilweise erschlagend und sehr ausschweifend. Häufig werden Figuren aus Sagen, alten Geschichten des Landes und zahlreiche Metaphern verwendet. Wer sich (wie ich) nicht so gut mit der Geschichte des Landes auskennt, könnte hier Probleme beim Nachvollziehen und Verstehen bekommen. Gerade in der Mitte des Hörbuches hatte ich ein kleines Tief, da ich die vielen Details nicht mehr aufnehmen konnte. Ich empfand es fast schon als anstrengend, obwohl mich gerade die ganzen Informationen über das Land, das Leben der Menschen und der Politik sehr interessiert haben.

Ich habe es nicht bereut mir die Zeit zu nehmen, um dieses Land, die Familie und die Traditionen kennenzulernen. Es hat dafür gesorgt, dass das Land von mir nicht mehr nur aus einem Blickwinkel gesehen wird.

Wer große Familiengeschichten mit vielen Charakteren in blumiger Sprache geschrieben, mag, sollte hier zugreifen.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Interessante Geschichte

Der Liebhaber meines Mannes
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Ende der 50er Jahre. Eine Frau und zwei junge Männer, die sich lieben, aber nicht gemeinsam leben können. Marion liebt Tom seit Jahren. Doch er weiß anfangs nichts von ihrer Liebe und Schwärmerei. Er mag ...

Ende der 50er Jahre. Eine Frau und zwei junge Männer, die sich lieben, aber nicht gemeinsam leben können. Marion liebt Tom seit Jahren. Doch er weiß anfangs nichts von ihrer Liebe und Schwärmerei. Er mag sie als Freundin, mit der man gut reden kann, aber Gefühle hegt er für Patrick, einen Museumsleiter. Für Tom sind die Gefühle neu und auch beängstigend, denn in den konservativen 50er Jahren galt der Sex zwischen gleichgeschlechtlichen Personen als unzüchtiger Handlungsakt. So kommt es, dass Tom und Marion heiraten und Marion sich Tom teilen muss. Sie ahnt es, doch sie verdrängt es. Sie will es nicht wahrhaben. Und dann begeht sie einen schweren Fehler, der das Leben der drei Menschen beeinflusst.

Ich habe einige Seiten gebraucht, um mit der Geschichte und dem Schreibstil zu Recht zu kommen. Doch nach knapp 40 Seiten waren mir die Figuren vertrauter und verständlicher. Man muss sich beim Lesen immer die Zeit vor Augen halten, denn die Ansichten und Dialoge sind teilweise sehr steif und aus heutiger Sicht veraltet. Es ist kaum zu glauben, dass man wegen Homosexualität ins Gefängnis kommt, seinen Job verliert und Menschen sich abwenden. Auch das "Aberziehen" oder Therapieren der „Krankheit“ wird mit angesprochen (wenn auch nur kurz).

Bethan Roberts schafft es, dass man in die 50er versetzt wird. Die Dialoge, die Beschreibungen und Handlungen sind sehr realistisch. Die verschiedenen Erzählperspektiven waren interessant, doch war es nicht immer sofort erkennbar, aus wessen Perspektive gerade erzählt wird. Hier wären kleine Überschriften oder Initialen gut gewesen. Das Buch hat zum Ende zu seine kleinen Längen, jedoch finde ich es trotzdem lesenswert.