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Ritja

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2019

Berührend, komisch und so gut

Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke. Live
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Meyerhoffs Geschichte über seine Schauspielausbildung und das Leben mit den Großeltern hat mich amüsiert und berührt. Er beschreibt seine Großeltern sehr detailliert und lässt auch keine Marotten und ...

Meyerhoffs Geschichte über seine Schauspielausbildung und das Leben mit den Großeltern hat mich amüsiert und berührt. Er beschreibt seine Großeltern sehr detailliert und lässt auch keine Marotten und Eigenheiten aus, aber man merkt auch stets seine Liebe und Zuneigung zu ihnen.

Ich konnte herzlich über seine Erlebnisse in der Schauspielschule lachen. Schon das Vorsprechen (Bewerbung) war herrlich und eigentlich nicht zu topen, aber so manche Gesangs- und Improvisationsstunde haben es geschafft. Diese Ehrlichkeit und Ironie mit der er sich und seine fehlenden Talente beschreibt, haben mir gut gefallen. Je mehr man von ihm erfuhr, desto eher konnte man die nahenden Katastrophen erahnen.

Neben der Schauspielausbildung waren die Großeltern noch im Mittelpunkt. Herrlich, diese zwei älteren Herrschaften. Die Großmutter (keinesfalls Oma) und ihre etwas überkandidelte Art waren für mich das Highlight. Der stets gleiche Tagesablauf und die vielen kleinen Eigenheiten haben mich auch an meine Großeltern erinnert. So manche Stelle in diesem Hörbuch (besonders am Ende) machte mich etwas melancholisch, da sie mich an so viele eigene Erlebnisse erinnerten.

Das Hörbuch hat mir sehr gut gefallen. Neben einer sehr ironischen Schauspielausbildung bekommt man einen sehr privaten Einblick in das Familienleben des Autors.

Veröffentlicht am 08.07.2019

Bleibt im Kopf

Die Frau des Zoodirektors
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Ein beeindruckende Geschichte, die unter die Haut geht und den Zuhörer nachdenklich zurücklässt.

Eine besondere Biografie von einem Ehepaar, welches sich sowohl für die Menschen als auch für die Tiere ...

Ein beeindruckende Geschichte, die unter die Haut geht und den Zuhörer nachdenklich zurücklässt.

Eine besondere Biografie von einem Ehepaar, welches sich sowohl für die Menschen als auch für die Tiere eingesetzt hat. Leider sind sie etwas in Vergessenheit geraten. Doch mit diesem Hörbuch wird ihre Geschichte erzählt. Die Autorin hat sehr gut die biografischen Elemente (aus Tagebüchern) und geschichtliche Fakten miteinander verbunden. So entstand eine gelungene und beeindruckende Geschichte rund um die grausamen und schweren Jahre der Polen während der Nazizeit. Die Sprecherin des Hörbuches schaffte es mich mitzunehmen und festzuhalten. Die Charaktere wurden sehr gut herausgearbeitet und man konnte sich die Situationen gut vorstellen. Man litt und freute sich mit ihnen und erschrak ebenso, wenn wieder grausame Details erzählt wurden. Trotz aller Traurigkeit, Grausamkeit und Krieg fand die Autorin auch immer einen kleinen Weg etwas Freude, Optimismus und Humor in die Geschichte einzubauen.

Ein Hörbuch, was sich lohnt und eine Geschichte, die Kopf bleibt, weil sie zwei gegensätzlichen Seiten (Grausamkeit und Menschlichkeit) aufzeigt.

Veröffentlicht am 08.07.2019

Mehr geht nicht

Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame Mops des Buri Bolmen
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Meine Erwartungen an Lennart Malmkvist und an den Mops waren hoch, denn der Autor hat mit „Rentierköttel“ schon eine kleine Marke gesetzt, die es nun zu toppen galt. Da ich Lars Simon schon nach Lappland ...

Meine Erwartungen an Lennart Malmkvist und an den Mops waren hoch, denn der Autor hat mit „Rentierköttel“ schon eine kleine Marke gesetzt, die es nun zu toppen galt. Da ich Lars Simon schon nach Lappland begleiten durfte, ahnte ich schon, dass es auch in Schweden nicht so ganz normal ablaufen wird. Und tatsächlich konnte auch der „normale“ Romanstart nicht darüber hinweg täuschen, dass die Geschichte wieder leicht skurril und verwirrend und herrlich komisch wurde. Lennart Malmkvist ist eigentlich ein ganz normaler karriereorientierter junger Mann, der nur seine Ziele erreichen will. Doch, wenn man das „Auserwählten-Gen“ in sich trägt, kann man so manches Ziel wieder von der Liste streichen. Karriere als Unternehmensberater zum Beispiel.

Die Geschichte startet harmlos normal und witzig. Es dauert diesmal etwas länger bis man im skurrilen Teil ankommt. Doch bis dahin wird man schon wunderbar unterhalten. Die Wortschöpfungen von Lars Simon finde ich einzigartig und schon darüber konnte ich herzlich lachen. Ein sprechender Mops gibt dieser Geschichte noch einen kleinen Extrakick. Ich konnte mir den leicht sabbernden und stark zerknautschten Hund gut vorstellen. Und ausgerechnet dieser Mops soll helfen des Rätsels Lösung zu finden. Für Lennart nur schwer begreifbar. So wie Bölthorn (der Mops) stark an den Fähigkeiten von Lennart zweifelt. Wie sich diese Beziehung entwickelt, ist unterhaltsam und man mag beide Charaktere schnell sehr gern. Am Ende der Geschichte bekommt man ganz unauffällig mitgeteilt, dass es wohl weitergehen wird, denn das Böse ist noch besiegt und Lennart und Bölthorn haben noch nicht alle Rästel gelöst.

Dietmar Wunder, der die Geschichte erzählt hat, konnte die Charaktere so gut vermitteln, dass man sich sehr schnell in mitten in der Geschichte befand. Die Figuren wurden durch seine Stimme lebendiger und besser vorstellbar.

Es ist eine sehr unterhaltsame und kurzweilige Krimi-Fantasy-Geschichte mit sympathischen und düsteren Charakteren, einem wunderbaren Mops und vielen herrlichen Wortschöpfungen.

Veröffentlicht am 13.06.2019

Eine schöne Geschichte, ein sehr guter Sprecher

Königskinder
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Eine gelungene unterhaltsame und schöne Liebesgeschichte, die von Ulrich Noethen unheimlich gut vorgelesen wurde.

Ulrich Noethen hat es geschafft, dass man sich die Charaktere so richtig gut vorstellen ...

Eine gelungene unterhaltsame und schöne Liebesgeschichte, die von Ulrich Noethen unheimlich gut vorgelesen wurde.

Ulrich Noethen hat es geschafft, dass man sich die Charaktere so richtig gut vorstellen konnte. Vor allem die von Tina und Max in ihrem zugeschneiten Auto auf dem Alpenpass. Die kleinen Diskussionen und Streitereien wegen Nichtigkeiten und das Recht-haben-wollen waren mit feinem Humor gespickt. Dank Ulrich Noethen konnte man sogar das Augenrollen hören. Herrlich. Genau so muss ein Hörbuch vorgelesen werden.

Die Liebesgeschichte zwischen Marie und Jakob war tatsächlich wie bei den Königskindern. Es gab kaum eine Chance zusammenzukommen bzw. zusammen zu bleiben. Der Vater von Marie war dagegen, der Krieg war dagegen und dann wurde Jakob auch noch nach Versailles abgezogen. Die Beschreibungen der Verhältnisse, in denen sie lebten, waren sehr direkt und klar. Gut, dass es kein Geruchs-Hörbuch gibt, denn dann wäre die Reise nach Versailles nicht nur für Jakob eine Tortur geworden. Es wurde dem Adel etwas an der schönen Maske gezupft und das Hässliche und Stinkende gezeigt. Doch immer wieder gab es schöne Wendungen (auch in der Liebesgeschichte) und liebenswerte Charaktere und Geschichte pur. Die Armut vom Volk und die immer größer werdende Wut auf den untätigen König, der in seinem Schloss sitzt und die Augen verschließt. So lange, bis sich das Volk erhebt und mittendrin Marie und Jakob.

Alex Capus lässt immer wieder seinen Humor durchblitzen und dieser lockert die Geschichte auf. Ich mochte beide Handlungsstränge (Jetzt-Zeit und Damals) sehr gern. Die Verknüpfung von beiden ist dem Autor gut gelungen und mit Ulrich Noethen hat man einfach mal den richtigen Sprecher ans Mikro gesetzt.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Auf die Reise fertig los

Außergewöhnliche Hotels
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Höher, schneller, weiter...so geht das Reisen oder eben auch anders.

Höher? Ja, natürlich. Übernachten in luftiger Höhe, frei baumelnd und nur in einem Zelt im Saarland (nichts für Leute mit Höhenangst) ...

Höher, schneller, weiter...so geht das Reisen oder eben auch anders.

Höher? Ja, natürlich. Übernachten in luftiger Höhe, frei baumelnd und nur in einem Zelt im Saarland (nichts für Leute mit Höhenangst) oder im Baumhaus in Baden-Württemberg oder in Österreich.

Schneller? Sehr gern...für Bahnfans einfach mal das Zughotel in Sachsen nutzen und die Landschaft im Stehen genießen .

Wer Angst vor zu viel Frischluft hat, kann auch in einem Bunker oder einem Bergwerk übernachten oder einfach mal die schwedischen Gardinen in Rheinland-Pfalz von innen betrachten.

Es gibt viele fantastische und skurrile Unterkünfte, die Lust auf Urlaub im eigenen Land oder in den Nachbarländern Österreich und Schweiz machen. Hausboote, Leuchttürme, super-moderne Cityhotels oder eine Nacht im Zoo - alles ist dabei. Es gibt von ganz schön günstig bis ganz schön teuer alles und mit nichts oder allen Extras.

Wer gern neues entdeckt, aber nicht so weit reisen will, kann in diesem Buch vielleicht fündig werden. Es überrascht mit vielen schönen Bildern, die direkt zum Koffer packen animieren und das "Ach, das wollte ich auch schon immer mal machen" wird auch wieder geweckt. Nur, dass man diesmal weiß, wo es so etwas gibt und da alle Kontaktdaten mit angegeben sind, kann man direkt suchen und buchen.

Ein schönes Buch mit speziellen Hotels für das besondere Wochenende oder einen kleinen Auszeiturlaub.