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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2018

Solider Krimi

Das Mädchen aus dem Norden
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Es ist ein gelungener Krimi, der jedoch seine Ecken und Kanten hat.

Die zwei Sprecher haben den vielen Charakteren recht gut Leben eingehaucht, aber trotzdem hatte ich Probleme die vielen (für mich ...

Es ist ein gelungener Krimi, der jedoch seine Ecken und Kanten hat.

Die zwei Sprecher haben den vielen Charakteren recht gut Leben eingehaucht, aber trotzdem hatte ich Probleme die vielen (für mich schwierigen polnischen) Namen und Personen auseinanderzuhalten. Auch startete die Geschichte recht zäh. Es wollte leider keine Spannung entstehen und manchmal hatte ich mich gefragt, warum der Einschub einer bestimmten Handlung jetzt stattfand. Die Autorin beschreibt sehr detailliert die einzelnen Handlungen und Geschehnisse, was die Geschichte phasenweise recht langsam werden lässt.

Nach der ersten mp3-CD zog die Geschichte an, das Tempo wurde schneller und auch die Handlung wurde interessanter. Es konnte sich eine Spannung aufbauen, da man nun alle (relevanten) Personen kannte und es langsam auch brenzliger für Sasza wurde. Sie verfolgte die kleinsten Spuren und geriet dadurch selbst in die Schusslinie. Sehr langsam lässt Katarzyna Bonda die Vergangenheit und die Gegenwart zusammenkommen. Erst nach und nach versteht man, was die kleinen Einschübe bedeuten und welche Wirkung sie auf die Gegenwart haben.

Insgesamt hat der Krimi eigentlich alles, was ein guter Krimi braucht.
Jedoch könnte es von Anfang an ein höheres Tempo und etwas mehr Spannung geben.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Unterhaltsam und kurzweilig

Landliebe
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Wer die Fernsehsendung "Bauer sucht Frau" kennt, wird hier immer wieder Elemente/Szenen aus der Sendung wiedererkennen. Es ist fast schon ein herrlich böser Blick hinter die Kulissen. Die Abläufe kann ...

Wer die Fernsehsendung "Bauer sucht Frau" kennt, wird hier immer wieder Elemente/Szenen aus der Sendung wiedererkennen. Es ist fast schon ein herrlich böser Blick hinter die Kulissen. Die Abläufe kann man sich genauso vorstellen - gestellte Texte und Szenen, Wohnungseinrichtungen, die einfach nur gruselig sind und auch die große Liebe nur gespielt.

Ellie und Tom sind eines von diesen Paaren, die über eine Kuppelshow (hier: Landliebe), die große Liebe suchen oder eben die finanziellen Probleme damit lösen wollen. Beide stellen fest, dass es schwieriger als gedacht ist, diese Show über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten. Zumal des Amors Pfeil vielleicht dann doch noch einen Treffer landet.

Die Dialoge sind manchmal herrlich witzig und bissig-zickig und dann manchmal auch schnulzig und kitschig. Diana Amft kannte ich aus einer Arztserie und so war ich gespannt, wie sie die Geschichte lesen wird. Es war durchwachsen, denn Ellie passte wie die Faust aufs Auge. Ich konnte mir die Figur so gut vorstellen (gut, ich gebe zu, ich dachte mehr an Gretchen als an Ellie) und mich herrlich über sie amüsieren. Jedoch die männlichen Parts konnte sie nicht so gut vermitteln. Es fehlte etwas die markante männliche Note, die sie leider nicht in der Stimme hatte. Hier wäre ein männlicher Sprecher gut gewesen.

Insgesamt ist es ein unterhaltsames und witziges Hörbuch mit Humor, kleinen bissigen Seitenhieben auf die Fernsehserie und einer guten Portion Schnulz und Romantik.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Kein Psychothriller

Wenn das Eis bricht
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Ich kannte die Krimis von Camilla Grebe und Asa Träff und war nun gespannt, wie Camilla Grebe als Einzelautorin sein wird. Ich muss zugeben, dass ich etwas enttäuscht bin.

Es war kein Psychothriller. ...

Ich kannte die Krimis von Camilla Grebe und Asa Träff und war nun gespannt, wie Camilla Grebe als Einzelautorin sein wird. Ich muss zugeben, dass ich etwas enttäuscht bin.

Es war kein Psychothriller. Der Geschichte fehlte die Spannung und der kleine Nervenkitzel. Die Handlungsstränge liefen recht lang parallel, so dass man nicht genau wußte, wie sie zusammenhängen. Für mich hat die Zusammenführung der Handlungsstränge zu lang gedauert. Die Charaktere wurden sehr genau und detailliert beschrieben, auch ihre Handlungen und Absichten. Dadurch zog sich die Geschichte etwas. Man hat über Seiten darauf gewartet, dass es endlich los geht und war am Ende enttäuscht. Für mich war es das bisher schwächste Buch von Camilla Grebe.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Schöne Geschichte

Biete Krise, suche Glück
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Bernard trifft es hart. So richtig hart. Denn er muss zu seinen Eltern zurückziehen. Mit 50. Er verliert fast alles, was bisher sein Leben ausgemacht hat und muss nun ganz von vorn anfangen.

Das Buch ...

Bernard trifft es hart. So richtig hart. Denn er muss zu seinen Eltern zurückziehen. Mit 50. Er verliert fast alles, was bisher sein Leben ausgemacht hat und muss nun ganz von vorn anfangen.

Das Buch ist auch unter diesem Titel "Zurück auf Los" zum ersten Mal erschienen und ich finde diesen Titel passender als "Biete Krise, suche Glück".

David Foenkinos mag seine Figuren. Er lässt sie zwar einiges erleben und durchleiden, aber immer mit einer kleinen Dosis Humor und Leichtigkeit. Es wird nie schwarz bei Bernard, sondern meistens eher grau. Und so schöpft er aus den kleinen Dingen wieder Mut. Seine Tochter gibt ihm Halt und Verständnis und so wagt er den Anfang.

Ich mag die Bücher von David Foenkinos. Seine Sprache ist leicht und der Schreibstil lässt sich sehr gut lesen. Diese Geschichte hat wieder den französischen Charme und die Gabe traurige Situationen und manchmal melancholische Gedamken doch so zu erzählen, so dass eben nicht alles schwarz ist und stets irgendwo ein Anfang möglich ist. Es ist alles ein wunderbarer Fluss und man möchte noch eine ganze Weile dabei sein. Doch leider sind seine Geschichten nicht so lang, so dass man die liebgewonnen Charaktere schnell wieder weiterziehen lassen muss.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Manchmal langatmig

Mein Herz ist eine Insel
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Die Geschichte wird von zwei Sprechern erzählt. Ich mag es lieber, wenn es nur einen Sprecher gibt, denn jeder interpretiert die Charaktere anders. Dies ist leider auch hier der Fall. Anna Carlsson hat, ...

Die Geschichte wird von zwei Sprechern erzählt. Ich mag es lieber, wenn es nur einen Sprecher gibt, denn jeder interpretiert die Charaktere anders. Dies ist leider auch hier der Fall. Anna Carlsson hat, aus meiner Sicht, die Stimmen und Stimmungen besser herausarbeiten und widergeben können als Julian Horeyseck. Anna Carlsson ist Shona besonders gut gelungen. Die kleine ältere Dame, die einiges an Unruhe stiftet, aber die wichtigste Figur in dieser Geschichte ist. Ihr Humor, ihre Antworten und ihre Art haben mir am besten gefallen. Isla fand ich dagegen recht anstrengend und über die Zeit auch etwas nervig. Finn wirkt leider etwas blass zwischen den Frauen und konnte mich nicht wirklich überzeugen. Ich mag große Familiengeschichten und kleine Dramen und auch Schottland hat seinen Reiz. Bei dieser Geschichte wurde ich jedoch immer wieder an die großen Sonntagsfernsehfilme erinnert (und ich meine nicht den Tatort). Es gab aber auch gelungene Passage (meistens mit Shona im Mittelpunkt) und diese haben die etwas zähen Abschnitte wieder wettgemacht. Insgesamt ist eine nette und unterhaltsame Geschichte, die jedoch nur langsam an Tempo und Spannung gewinnt und dadurch leider phasenweise etwas langatmig ist.