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Ritja

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2018

Wer ist Don?

Das Rosie-Projekt
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Don ist strukturiert, liebt klare Aussagen und Logik, gegen Tabellen, Statistiken und andere wissenschaftliche Erkenntnisse hat er nichts und er liebt seinen geregelten und auf die Minute verplanten ...


Don ist strukturiert, liebt klare Aussagen und Logik, gegen Tabellen, Statistiken und andere wissenschaftliche Erkenntnisse hat er nichts und er liebt seinen geregelten und auf die Minute verplanten Tagesablauf. Abweichungen sind einfach nur schrecklich und lösen bei ihm eine Kette von Gedanken und Kalkulationen aus, die den Leser erstaunen lassen. So manches Mal habe ich gedacht "nicht denken, einfach mal machen". Dieser Mann ist so schön steif, korrekt und unemotional, dass man phasenweise einfach nur über seine Gedanken und Handlungen lachen muss. Aber Don nervt erstaunlicherweise nicht, nein, man mag ihn trotzdem oder gerade deshalb. Sein Frauenprojekt ist einfach nur skurril, aber sehr unterhaltsam und kurzweilig. Wenn er von seiner Genforschung spricht, wird es etwas komplizierter, aber auch interessant und Gott sei Dank gibt es immer wieder Menschen, die ihn unterbrechen und zur Geschichte zurückkehren.

Mit Don lernt man die Genetik, das Cocktailmixen, das Frauenprojekt und die Liebe kennen und man weiß am Ende der Geschichte so einiges über eine Krankheit, die nur selten in den Medien auftaucht. Der Autor lässt seine Figuren einiges Erleben und so manches Fettnäpfchen wird dabei mitgenommen, aber kein einziges Mal werden die Figuren bloßgestellt.

Ich habe die Geschichte gern gelesen, da sie gut unterhält, einen ganz eigenen Humor und tolle Charaktere hat.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Überraschend gut

Die Gestirne
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Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar von buecher.de erhalten. Meine Begeisterung hielt sich anfangs in Grenzen, da ich nicht so gern historische Romane lese. Und dieses Buch war dazu noch ziemlich ...

Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar von buecher.de erhalten. Meine Begeisterung hielt sich anfangs in Grenzen, da ich nicht so gern historische Romane lese. Und dieses Buch war dazu noch ziemlich umfangreich. Doch ich wagte mich an das Buch und die Geschichte überraschte mich positiv.

Der Anfang, das muss ich zugeben, war sehr schleppend und zäh und mit vielen Personen und Handlungssprüngen. Ich kämpfte mich jedoch mit Hilfe des Personenverzeichnisses durch die Seiten und ungefähr nach einem Viertel der Geschichte fing diese an Spaß zu machen. Jetzt kam sie in die richtige Bahn und floß nur so über die Seiten. Die Figuren waren bekannt, sie konnten sich nun entwickeln und entfalten und der sehr gute Schreibstil der Autorin sorgte für ein schönes Lesetempo. Die vielen kleinen Wendungen in den Handlungen, die kleinen Geheimnisse, die erst nach und nach freigegeben worden, sorgten für die Abwechslung und die Spannung in der Geschichte. Phasenweise war Eleanor Catton mir zu detailverliebt und etwas zu langsam. Auch wiederholte sie sich des Öfteren, aber es hielt sich noch die Waage, so dass man es als Erinnerungsstütze ansehen konnte.

Die Autorin hat es geschafft, dass es nicht nur ein historischer Roman, sondern auch ein kleiner Kriminalfall ist. Nicht im klassischen Sinne, aber es gibt auch hier Tote und Verdächtige. Was mir sehr gut gefallen hat, war der Schreibstil. Er war so gut, dass man beim Lesen Bilder im Kopf entwickeln konnte und die Geschichte wie ein kleiner Film ablief.

Es ist kein Buch, welches man mal so eben für zwischendurch liest. Man muss sich etwas Zeit nehmen (vorallem für den Anfang) und möglichst längere Passagen lesen, denn durch die etwas langsamere Erzählweise reichen ein paar Seiten nicht aus, um die Geschichte voranzubringen.

Insgesamt ist es eine interessante, gut gestrickte Geschichte für die man einen längeren Atem braucht, aber trotzdem gut unterhalten wird.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Unterhaltsam, kurzweilig und sehr sportlich.

Sehnen lügen nicht
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Unterhaltsam, kurzweilig und sehr sportlich.

Achim Achilles erzählt in vielen kleinen Geschichten seine Hassliebe zum Sport und ganz besonders zum Laufen. Sein treuer Begleiter, der Schweinehund, ist ...

Unterhaltsam, kurzweilig und sehr sportlich.

Achim Achilles erzählt in vielen kleinen Geschichten seine Hassliebe zum Sport und ganz besonders zum Laufen. Sein treuer Begleiter, der Schweinehund, ist stets dabei und sorgt dafür, dass er es nicht übertreibt. Die Geschichten erzählen witzige und erstaunliche Episoden aus dem Leben eines Läufers. Seine teilweise widersprüchlichen Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen sind unterhaltsam und so manches Mal habe ich das irrationale Verhalten (dank laufender Freunde) wiedererkannt. Das Sich-Quälen und Schinden für einen Triathlon und dann der "Nimmerwiedermachen"-Schwur am Ende, um sich dann kurz darauf wieder anzumelden, kommt mir bekannt vor. Es ist interessant die Sichtweise eines Läufers zu lesen, wenn man sonst nur der "Kopfschüttler" ist.

Die Ironie ist reichlich vorhanden und sorgt für das Lachen. Ich habe mich ganz gut amüsiert und mich auch teilweise in meiner Meinung bestätigt gefühlt. Jedoch wiederholt sich Achim Achilles recht häufig und zum Ende des Buches zu hatte ich das Gefühl, dass ich die Geschichten schon einmal gelesen habe.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Zu derb und zu viele Beleidigungen

Ein Papagei in Brooklyn
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Ich bin bei dieser Geschichte etwas hin- und hergerissen. So richtig gefesselt hat sie mich leider nicht, aber so richtig schlecht war sie auch nicht. Es gab Passagen und die auch Grundidee, die ich gut ...

Ich bin bei dieser Geschichte etwas hin- und hergerissen. So richtig gefesselt hat sie mich leider nicht, aber so richtig schlecht war sie auch nicht. Es gab Passagen und die auch Grundidee, die ich gut und auch rührend fand. Die Beziehung zwischen Marty und Ted und wie sie sich wieder entwickelt, war durchaus interessant und gut beschrieben. Wie sie beide eigentlich die Sehnsucht nach Verständnis, Liebe und Familie hatten und am Ende durch ihre eigene Mauer im Kopf auf vieles davon verzichten mussten, weil sie zu stolz waren aufeinander zuzugehen.

Dafür nervte mich relativ schnell der derbe Humor und die doch recht häufigen Beleidigungen, die sich die einzelnen Charaktere an den Kopf warfen. Der Kit in dieser Geschichte ist die Trauerbegleiterin, die der Kontrast zu den beiden Männern darstellt und mit ihrer ruhigen, aber auch schlagfertigen Art (hier fand ich den Humor gelungen) eine angenehme Figur in dieser Geschichte ist.

Der Schreibstil von David Duchovny ist gut und leicht lesbar, so dass man schnell in die Geschichte abtauchen kann. Man sollte sich jedoch ganz gut im Baseball auskennen (was bei mir leider nicht der Fall war), denn es wimmelt nur so an Fachbegriffen, Mannschaften und Spielernamen in dieser Geschichte. Auch dies bremste ein wenig meine Begeisterung für dieses Buch, da ich nicht annahm, dass Baseball einen so hohen Stellenwert haben würde.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Solider Krimi

Das Mädchen aus dem Norden
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Es ist ein gelungener Krimi, der jedoch seine Ecken und Kanten hat.

Die zwei Sprecher haben den vielen Charakteren recht gut Leben eingehaucht, aber trotzdem hatte ich Probleme die vielen (für mich ...

Es ist ein gelungener Krimi, der jedoch seine Ecken und Kanten hat.

Die zwei Sprecher haben den vielen Charakteren recht gut Leben eingehaucht, aber trotzdem hatte ich Probleme die vielen (für mich schwierigen polnischen) Namen und Personen auseinanderzuhalten. Auch startete die Geschichte recht zäh. Es wollte leider keine Spannung entstehen und manchmal hatte ich mich gefragt, warum der Einschub einer bestimmten Handlung jetzt stattfand. Die Autorin beschreibt sehr detailliert die einzelnen Handlungen und Geschehnisse, was die Geschichte phasenweise recht langsam werden lässt.

Nach der ersten mp3-CD zog die Geschichte an, das Tempo wurde schneller und auch die Handlung wurde interessanter. Es konnte sich eine Spannung aufbauen, da man nun alle (relevanten) Personen kannte und es langsam auch brenzliger für Sasza wurde. Sie verfolgte die kleinsten Spuren und geriet dadurch selbst in die Schusslinie. Sehr langsam lässt Katarzyna Bonda die Vergangenheit und die Gegenwart zusammenkommen. Erst nach und nach versteht man, was die kleinen Einschübe bedeuten und welche Wirkung sie auf die Gegenwart haben.

Insgesamt hat der Krimi eigentlich alles, was ein guter Krimi braucht.
Jedoch könnte es von Anfang an ein höheres Tempo und etwas mehr Spannung geben.