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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2018

Pedant in der Küche

Fein gehackt und grob gewürfelt
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Ein Pedant in der Küche und sein Kampf mit den Rezepten. Jeder, der schon einmal ein Rezept nachgekocht hat, wird am Ende feststellen, dass das Ergebnis selten mit dem Bild im Kochbuch übereinstimmt. Noch ...

Ein Pedant in der Küche und sein Kampf mit den Rezepten. Jeder, der schon einmal ein Rezept nachgekocht hat, wird am Ende feststellen, dass das Ergebnis selten mit dem Bild im Kochbuch übereinstimmt. Noch häufiger ist dies bei Backrezepten. Wunderschöne Kuchen, Torten und gleichmäßige Plätzchen sind dort abgebildet und das Backergebnis ist…einfach anders.

Der Autor erzählt von seinem Kampf um die richtige Messerspitze, den korrekt gehäuften Teelöffel und einer optimalen Prise Salz. Solche Angaben können den Hobbykoch durchaus verzweifeln lassen. Aber selbst, wennn man pedantisch (wie der Autor) fast schon sklavisch dem Rezept folgt, kommen Abweichungen zum Bild zu stande.

Er beschreibt seinen Küchenkampf mit ganz viel Humor und feiner Ironie. Ich musste immer wieder schmunzeln, wie genau er die Rezepte nimmt. Während man selbst einfach etwas spielt und die eine oder andere fehlende Zutat durch eine andere Zutat ausgleicht, bricht für ihn die Kochwelt zusammen und das Chaos aus.

Es ist ein schmales und unterhaltsames Büchlein, was man gern zwischen zwei Gängen lesen kann.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Rezension zum Hörbuch

Die Totenleserin
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„Die Totenleserin“ war mein erstes mittelalterliches Hörbuch. Normalerweise bin ich kein großer Fan von historischen Geschichten, aber da das Hörbuch in einem großen Tauschpaket mit enthalten war, habe ...

„Die Totenleserin“ war mein erstes mittelalterliches Hörbuch. Normalerweise bin ich kein großer Fan von historischen Geschichten, aber da das Hörbuch in einem großen Tauschpaket mit enthalten war, habe ich dem Mittelalter einmal eine Chance gegeben.

Adelia (die Totenleserin) ist eine der wenigen Frauen, die den Beruf der Ärztin erlernen durfte. Sie hat sich auf die Rechtsmedizin (früher Totenarzt) spezialisiert. Nun wird sie vom König engagiert, um mehrere Kindermorde aufzuklären. Dafür reist sie mit einem Ermittler (Simon) von Italien nach England. Adelia sieht sich als fortschrittliche Frau, die arbeiten und nicht Hausfrau, Ehefrau und Mutter werden möchte. Natürlich wird auch trotz aller Verbrechen und dunklen Zeiten die Liebe nicht zu kurz kommen.

Ariana Franklin hat eine gute Geschichte geschrieben, die jedoch aus meiner Sicht nicht so ganz glaubwürdig ist. Für mich war Adelia zu forsch und zu selbstbewusst für diese Zeit. Die Dialoge waren etwas zu modern, aber durchaus unterhaltsam. Es war interessant zu hören, wie man im Mittelalter versucht hat Verbrechen zu lösen und dank der vielen kleinen und großen Verwicklungen gab es auch etwas Abwechslung. Die Spannung jedoch war leider nicht über die gesamte Zeit vorhanden.

Für mein erstes Mittelalterhörbuch war es unterhaltsam und kurzweilig. Gelesen hätte ich das Buch sehr wahrscheinlich nicht.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Gut gelesen und spannend

Hexenkind
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Es ist ein leiser Krimi, der sich nicht „nur“ mit den Morden innerhalb eines Dorfes beschäftigt, sondern auch hinter dieFassade der Familie, der Dorfbewohner und der Gesellschaft blickt.

In einem kleinen ...

Es ist ein leiser Krimi, der sich nicht „nur“ mit den Morden innerhalb eines Dorfes beschäftigt, sondern auch hinter dieFassade der Familie, der Dorfbewohner und der Gesellschaft blickt.

In einem kleinen italienischen Dorf wird eine Frau mit durchgeschnittener Kehle aufgefunden. Die ganze Dorfgemeinschaft ist entsetzt und in Angst. Der strafversetzte Ermittler versucht möglichst schnell einen Schuldigen zu finden, um wieder nach Rom zurückkehren zu können.

Sabine Thiesler erzählt anhand von Rückblenden, wer die Tote war und was so besonders an ihr war. Schnell wird dadurch klar, dass viele ein Mordmotiv hätten, denn sie war nicht die Person, die man meinte zu kennen. Von Problemen in den Familien und zwischen den Freunden wird erzählt, von dramatischen Ereignissen und zerbrochenen Herzen. Je länger man der Autorin zuhört, desto mehr kritallisiert sich heraus, wer es sein könnte. Interessant war, wie der Mord geplant und durchgeführt wurde. Das letzte Drittel birgt noch spannende und unvorhersehbare Wendungen. Es schwingt fast schon eine gewisse Traurigkeit in der Geschichte, da man miterlebt, wie eine Familie durch den Mord nicht nur auseinanderbricht, sondern auch daran zerbricht.

Kein blutrünstiger Krimi mit wilden Hetzjagden, sondern eher eine Familiengeschichte mit Mord. Seht gut von der Autorin gesprochen und interessant bis zum Schluss.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Gut geschrieben

Brooklyn Brothers
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Brooklyn Brothers – einer schafft es, der andere nicht. Nicht immer zählt Talent und der absolute Wille, sondern manchmal muss das Glück auch auf der Seite des Fleißigen stehen. Ryans Glück war nicht da ...

Brooklyn Brothers – einer schafft es, der andere nicht. Nicht immer zählt Talent und der absolute Wille, sondern manchmal muss das Glück auch auf der Seite des Fleißigen stehen. Ryans Glück war nicht da und so muss er sich nach Verletzungen als Anstreicher statt als Baseball-Star seine Brötchen verdienen. Im Gegensatz zu Jake, der ein leuchtender Stern am Sporthimmel ist. Beide haben in derselben Schulmannschaft trainiert, doch nur einer kam aus Brooklyn raus. Jake kehrte für einen Kurzbesuch nach Brooklyn zurück, um Spuren seines Fehlverhaltens zu verwischen bzw. mit einem anderen Großereignis zu übertrumpfen. Denn darum geht’s, das Image sauber halten, egal, was man gemacht hat. Zwischen den Männern steht eine Frau, die offiziell die Freundin eines Stars ist und inoffiziell den Anstreicher liebt.

Wer Jason Starrs Bücher kennt, weiß, dass hier bald etwas schief gehen wird. Die Geschichte entwickelt sich in eine ganz andere Richtung als erwartet. Es werden Menschen miteinander verbunden, die sonst nichts miteinander zu tun haben. Familiäre Abgründe werden offen gelegt und das Saubermann-Image bekommt Risse. Das Ende ist anders als erwartet, aber bestätigt, wie es manchmal doch in der Realität sein kann.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Tolles Hörbuch

84, Charing Cross Road
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Bei der großen Inhaltsangabe fasse ich mich mit meiner Meinung eher kurz. Ich hatte das Hörbuch second hand erworben, weil es mal wieder um Bücher ging und ich muss (für mich) sagen, es hat sich gelohnt.

Das ...

Bei der großen Inhaltsangabe fasse ich mich mit meiner Meinung eher kurz. Ich hatte das Hörbuch second hand erworben, weil es mal wieder um Bücher ging und ich muss (für mich) sagen, es hat sich gelohnt.

Das Hörbuch war einfach nur schön und herzlich und unterhaltsam. Ich konnte mich sehr gut in die Zeit zurückversetzen und auch die Aufgeregtheit und die Vorfreude von Helene Hanff nachvollziehen. Das Fiebern nach dem nächsten Buch und das bange Hoffen, dass es ihr Lieblingsbuchhändler Frank Doel organisieren kann. Man muss sich immer wieder beim Zuhören vor Augen halten, dass in dieser Zeit (1949-1969) noch kein Internet, kein Onlinebuchhandel, keine Email gab, um schnell an das gewünschte Buch zu kommen. Es wurden Briefe mit den Wünschen geschrieben und und teilweise mit dem Geld verschickt und dann Wochen gewartet, um es später wie eine Trophäe in der Hand zu halten.

Man spürte richtig die Freude über das erworbene Buch. Gerade in unserer schnelllebigen Zeit tut so eine Geschichte fast schon gut. Mich hat Helene Hanff mit ihrer Geschichte, ihrem Briefwechsel und der immer größer werdenden Freundschaft gut unterhalten und (man mag es kaum glauben) auch etwas entschleunigt.