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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2018

Entspannte Geschichte

Barfuß im Sommerregen
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Angelika Schwarzhubers Geschichten sind locker und leicht und wollen auf keinen Fall die Welt retten. Sie wollen unterhalten und den Alltag vergessen lassen. Und auch diesmal hat sie es geschafft, dass ...

Angelika Schwarzhubers Geschichten sind locker und leicht und wollen auf keinen Fall die Welt retten. Sie wollen unterhalten und den Alltag vergessen lassen. Und auch diesmal hat sie es geschafft, dass man mit ihrer alleinerziehenden Mutter Romy ein Landabenteuer mit Happy End besteht. Natürlich weiß man schon nach den ersten Kapiteln, dass hier alles gut werden wird, aber bis dahin lernt man viele (hauptsächlich) sympathische Charaktere kennen.

Es gibt Liebesromane, die schaffen es bei mir nicht bis zur Halbzeit, weil so vieles unrealistisch und überzogen ist und die Charaktere zu blass sind. Bei Angelika Schwarzhuber gibt es die beschriebenen Situationen durchaus (Wohnungsnot in München, zu hohe Mieten für alleinerziehende Elternteile, Mietrückstände und Probleme bei der Jobsuche, wenn man allein mit Kind ist). Natürlich lässt sie ihre Hauptfigur nicht scheitern und irgendwie fügt sich alles ganz wunderbar. Es sind die Figuren, die die Geschichte nahbar und unterhaltsam machen. Es gibt ein paar Höhen und Tiefen und ein Finale, welches dann doch etwas kitschig und zu überstürzt endet.

Und trotzdem kann man sich durch den leicht zu lesenden Schreibstil, die lockere Geschichte und die herzlichen Figuren ein unterhaltsames Wochenende mit diesem Buch schaffen.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Gelungener Start

Kalter Grund
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Eva Almstädts Pia Korittki lebt und arbeitet im hohen Norden und hat es gerade im ersten Fall nicht leicht. Es liegt jetzt nicht so sehr an dem Fall, als vielmehr an ihren männlichen Kollegen, die sie ...

Eva Almstädts Pia Korittki lebt und arbeitet im hohen Norden und hat es gerade im ersten Fall nicht leicht. Es liegt jetzt nicht so sehr an dem Fall, als vielmehr an ihren männlichen Kollegen, die sie noch nicht so richtig aufgenommen und akzeptiert haben. Sie muss immer wieder gegen die Vorurteile, Sticheleien oder das stumpfe Ignorieren angehen. Doch sie beißt sich durch und klärt mit ihrem neuen Partner den Fall. Der erste Fall schwächelt noch etwas. Die Charaktere sind irgendwie noch nicht so richtig ausgereift und die Spannung fehlt phasenweise etwas. Trotzdem hatte die Autorin es geschafft, dass ich den zweiten auf jeden Fall (und das nicht nur, weil ich ihn eh da hatte) hören will. Pia Korritki ist neu, unverbraucht und braucht auch vom Zuhörer ihre Chance für einen zweiten Versuch. Die Charaktere sind gut ausbaufähig, hier hat die Autorin einiges an Potential noch wirklich spannende Figuren zu entwickeln und auch den nordischen Einschlag fand ich gut.
Also auf zum nächsten Fall...

Veröffentlicht am 01.05.2018

Wundervolles Buch

Ein großer Garten
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Dieses wundervolle Buch habe ich zum ersten Mal auf der Buchmesse in Leipzig gesehen und es hatte mich direkt angesprochen. Es hat ein ungewöhnliches und nicht ganz so handliches Format, aber dies sollte ...

Dieses wundervolle Buch habe ich zum ersten Mal auf der Buchmesse in Leipzig gesehen und es hatte mich direkt angesprochen. Es hat ein ungewöhnliches und nicht ganz so handliches Format, aber dies sollte nicht abschrecken.

Die Illustrationen, die in diesem Buch sind, sind einfach nur schön, spannend und interessant. Wer die Wimmelbücher für Kinder kennt und mag, wird hier als Erwachsener seine Freude haben. Ich denke für ganze kleine Kinder ist es eher nicht so gut geeignet, aber für Kinder, die den Garten schon etwas kennen und für Erwachsene ist das Buch interessant.

Wie der Titel es schon sagt, dreht es sich hier um den Garten. Jeder Monat wird einzeln betrachtet. Man sollte zuerst auf der linken Seite den Text lesen und sich dann auf die tolle Illustration stürzen. Es gibt so viel auf einer einzelnen Seite zu entdecken, dass man nicht merkt, wie die Zeit vergeht.

Für mich das perfekte Buch zum Abschalten und Herunterkommen. Das Gehirn hat keine Zeit noch an die Arbeit oder den Haushalt zu denken, denn man muss das Mäuschen oder die Katze auf dem Bild suchen und entdeckt dabei viele andere kleine liebevoll gezeichnete Szenen, Figuren und Pflanzen.

Ich nehme mir das Buch gern immer wieder zur Hand und entdecke dabei stets etwas Neues. Eine Figur, die man bis dahin übersehen hat, eine Pflanze oder ein Tier, die sich erst nach dem zweiten oder dritten Mal zeigen.

Mich hat dieses Buch mit seinen Illustrationen, den vielen Farben, Formen und kleinen verschiedenen Szenen einfangen.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Gelungenes Debüt

Krokodilwächter
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Der neue Krimi aus Dänemark hat vieles, was eine spannende und ansprechende Serie braucht. Die Autorin nimmt den Leser mit nach Dänemark und lässt zwei recht unterschiedliche Polizeiassistenten mehrere ...


Der neue Krimi aus Dänemark hat vieles, was eine spannende und ansprechende Serie braucht. Die Autorin nimmt den Leser mit nach Dänemark und lässt zwei recht unterschiedliche Polizeiassistenten mehrere Mordfälle lösen.

Das Duo, Anette Werner und Jeppe Kørner, haben es mit einem grausamen Frauenmord zu tun, der viele Fragen aufwirft und auch den einen oder anderen Verdächtigen hervorbringt. Jedoch wird einer dieser Verdächtigen selbst ermordet, so dass das Ermittlungsgerüst wieder einstürzt und die Suche weitergeht. Sie treffen dabei, auf immer mehr verwirrende Verwicklungen, die man so nicht erwartet hätte. Und mittendrin steht ein Manuskript einer ehemaligen Professorin, die ebenfalls mit den Opfern bekannt war. Es werden viele Stränge angepackt und wieder bei Seite gelegt, um sie später mit anderen Handlungssträngen zu verknüpfen.

Die Autorin hat sich bei den altbekannten Mustern bedient. Zwei Ermittler (möglichst Mann und Frau), einer von beiden hat Probleme, die die Person straucheln lassen, der Partner muss einspringen und stützen. Manchmal war mir Jeppe zu wehleidig. Natürlich hat er einiges durchgemacht, aber man muss ein Ende beim Selbstmitleid finden und die Autorin gönnt ihm ja auch eine Pause. Anette ist etwas „sperrig“. Ich habe sie nicht wirklich zu fassen bekommen. Aber beide Polizeiassistenten haben Entwicklungspotenzial, um noch ein interessantes Ermittlungsduo zu werden.

Insgesamt fand ich das Debüt von der Autorin vielversprechend.
Die Polizeiassistenten haben eine gute Chance sich weiterzuentwickeln, der Fall war spannend und auch die beteiligten Charaktere fand ich gut beschrieben und auch recht realitätsnah.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Hörvergnügen

Wenn’s weiter nichts ist
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Kate Reddy war mir von Beginn an sympathisch. Sie steht im Leben, sie hat einen fantastischen ironischen Humor und sie ist so realistisch, dass man mit Freude ihr zuhört.

Zugegeben, ich musste mir anfangs ...

Kate Reddy war mir von Beginn an sympathisch. Sie steht im Leben, sie hat einen fantastischen ironischen Humor und sie ist so realistisch, dass man mit Freude ihr zuhört.

Zugegeben, ich musste mir anfangs die Carrie aus Sex and the city aus dem Kopf klopfen, aber danach war es einfach nur ein rundum gutes Hörbuch. Und es hatte nichts mit dieser Serie und schon gar nichts mit der Carrie gemein - außer eben dieser Stimme, denn Irina von Bentheim hat auch Sarah Jessica Parker synchronisiert.

Kate Reddy hat zwei pubertierende Kinder, einen gesundheitsfanatischen und sportabhängigen Mann, eine Mutter, die sie immer wieder an den Rand treibt und Schwiegereltern, die langsam alt werden und eine verpasste Karriere.
Sie ist fast 50 und sieht sich vor dem Problem zu alt zu sein. Zu alt für scheinbar alles. Doch sie sieht es nicht ein und sie kämpft mit allen Mitteln und sie ist schonungslos ehrlich.

Ja, sie ist in den Wechseljahren mit all ihren Nebenwirkungen. Ist sie deshalb nicht mehr begehrenswert? Ja, sie wird 50, aber ist sie deshalb langsamer im Kopf als jüngere Menschen? Was ist mit ihrer bisherigen beruflichen Erfahrung? Was ist mit ihrer Lebenserfahrung? Zählen diese im Arbeitskarussell nichts mehr? In der Finanzbranche werden die Krallen ausgefahren und die alten Kollegen auf das Abstellgleis geschoben. Sie muss kämpfen, um wieder einen Fuß in die Tür zu bekommen und greift dafür durchaus in die Trickkiste.

Während sie kämpft, nimmt sich ihr Mann zurück und geht den Weg der Achtsamkeit und möchte noch einmal neu durchstarten. Nun könnte man meinen er steckt in einer Lebenskrise, aber nicht doch, er sieht es anders (natürlich). Dafür wird das Geld knapp, die Sorgen größer und dann passiert es. Ein Mann taucht auf und wirbelt das Leben der Kate Reddy noch mehr durcheinander.

Ich habe mit ihr gelacht, den Kopf geschüttelt und fassungslos geschaut und bei jeder Niederlage wollte man ihr den Arm umlegen und ihr Mut zu sprechen. Doch sie schafft es und bis dahin zeigt sie die ganz alltäglichen Dinge, den normalen Familienwahnsinn und den Zynismus der Gesellschaft gegenüber dem Älterwerden.