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Veröffentlicht am 15.09.2016

Konnte mich nicht vollends überzeugen

The Girls
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Evie Boyd ist ein 14-jähriger Teenager ohne Selbstbewusstsein und auf der Suche nach Anerkennung und Liebe. Sie fühlt sich einsam, unverstanden, ungeliebt und überflüssig. Ihre Eltern sind geschieden und ...

Evie Boyd ist ein 14-jähriger Teenager ohne Selbstbewusstsein und auf der Suche nach Anerkennung und Liebe. Sie fühlt sich einsam, unverstanden, ungeliebt und überflüssig. Ihre Eltern sind geschieden und Evie lebt bei ihrer Mutter, welche Evie wenig Aufmerksamkeit schenkt, da sie sich gerade hauptsächlich auf die Beziehung zu ihrem neuen Freund konzentriert, mit welchem Evie nicht klar kommt. Außerdem ist Evie hoffnungslos verliebt und verliert dann durch einen dummen Streit auch noch ihre beste Freundin.
Eines Tages zieht eine Gruppe von drei jungen Frauen im Park Evies Aufmerksamkeit auf sich. Evie ist völlig fasziniert von der Freiheit, Souveränität und Gelassenheit, welche die drei Frauen ausstrahlen. Besonders eine der Frauen fasziniert Evie ungemein – Suzanne Parker. Nachdem Evie Suzanne noch zweimal eher zufällig über den Weg gelaufen ist, eröffnet sich so für sie der Zugang zu einer Clique welche als Hippies am Rande der Stadt auf einer alten, verlassen Ranch leben. Sie leben dort den scheinbaren Traum von freier Liebe, einem freien, unbeschwerten Leben…aber auch ein Leben voll Alkohol und Drogen. Der Anführer dieser Gruppe ist Russell, welchen scheinbar eine besondere Aura umgibt, sodass die jungen Frauen ihn umschwirren, wie Motten das Licht, was dieser geschickt für sich zu nutzen weiß. Auch Evie wird in diesen Sog gezogen, findet dort die Anerkennung und scheinbar Liebe, die sie sich so sehr gewünscht hat. Sie will unbedingt gefallen und ein Teil dieser Gruppe sein, so sehr, dass sie die Augen vor der großen Gefahr verschließt, die von dieser Gruppe ausgeht. Gemeinsam mit den Anderen steuert Evie unausweichlich auf eine Katastrophe zu, denn Russell versteht es alle so zu lenken und zu beeinflussen, dass sie tun was er will. Somit werden sie zu Werkzeugen seines egoistischen Wesens und gehen für ihn sogar über Leichen…
Das Buch ist sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit geschrieben. Die erwachsene Evie erinnert sich an die Zeit, wo sie Teil dieser Gruppe war und ihr werden all die Punkte und Momente bewusst, wo ihr hätte klar werden müssen, das hier einiges schief läuft und sie lieber Abstand nehmen sollte. Ihr wird aber auch bewusst, dass ihre Abhängigkeit nach der Anerkennung der Gruppe und insbesondere von Suzanne sie für alles rings herum blind gemacht hat.
Der Schreibstil war zwar flüssig, aber auch etwas schwierig in der Formulierung und teilweise extrem übertrieben in der möglichst bildhaften Beschreibung von Details. Dieses Buch ist keine seichte Sommer- oder Urlaubslektüre, sondern schon etwas harte Kost und man muss bereit sein, sich auf diese Geschichte einzulassen und konzentriert lesen.
Außerdem fiel es mir sehr schwer, der Autorin die Person der 14-jährige Evie abzukaufen, die durch ihr Handeln und Denken sehr naiv, wenig glaubhaft und wesentlich älter wirkte…sie kiffte und rauchte, ließ sich von einem ebenfalls unglaubhaft wirkenden 12-jährigen (!!!) Nachbarsjungen Marihuana andrehen, brach ins Haus ihrer Nachbarn ein und so weiter.
Die Person der Suzanne Parker habe ich bis zum Ende des Buches nicht verstehen und habe von ihr auch kein wirkliches Bild fassen können. Irgendwie wirkte ihr Handeln immer widersprüchlich, was aber vielleicht an ihrem permanenten Drogenkonsum lag. Aber dadurch konnte ich auch Evies Faszination für und ihre emotionale Abhängigkeit von Suzanne nicht nachvollziehen.
Es muss wohl auch der Recherche der Autorin (27 Jahre alt) geschuldet sein, dass das Buch selten Tiefe erreichte, sondern oberflächlich dahinplätscherte. Denn diese hat die Hippie-Bewegung 1969 nicht miterlebt und konnte sich darüber nur belesen.
Die Geschichte und vor allem der Gruppenanführer Russell erinnern sehr an den damaligen Sektenführer „Charles Manson“ bzw. erscheinen sie im Nachhinein fast autobiographisch. Ob das von der Autorin so gewollt war, sei einmal dahingestellt.
Aber auch wenn ich die Person der Evie wenig glaubhaft empfand, hat es mich dennoch schockiert, wie leicht beeinflussbar Kinder und Jugendliche sein können, wenn sie auf der Suche nach Anerkennung und Zugehörigkeitsgefühl sind. Emma Cline hat die Wünsche und Sehnsüchte eines jungen Teenagers sehr gut und detailliert wiedergegeben.
„The Girls“ ist ein Buch das mich zwar von der Handlung her gepackt hat und spannend erzählt war, aber leider waren Personen nicht ausgefeilt genug sind. Daher kann ich leider nur 3 von 5 Punkten vergeben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Für mich der Einstieg in die Kirchhoff/von Bodenstein-Krimis

Schneewittchen muss sterben
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Nach einer 10-jährigen Haftstrafe wird der nun 30-jährige Tobias Sartorius aus dem Gefängnis entlassen, wird von seiner langjährigen Freundin Nadja abgeholt und kommt zurück in sein Elternhaus. Dort trifft ...

Nach einer 10-jährigen Haftstrafe wird der nun 30-jährige Tobias Sartorius aus dem Gefängnis entlassen, wird von seiner langjährigen Freundin Nadja abgeholt und kommt zurück in sein Elternhaus. Dort trifft ihn der Schock. Während seiner Zeit im Gefängnis, haben ihm seine Eltern bei ihren Besuchen immer wieder die heile Welt vorgespielt und dass sich nichts verändert hätte. Aber die Realität sieht ganz anders aus: er findet seinen Vater allein auf dem verwahrlosten Hof vor, die damals sehr beliebte und gut besuchte Gaststätte ist schon lange geschlossen und seine Eltern haben sich auch getrennt weil seine Mutter es nicht mehr ertragen hat, im Ort wie eine Aussätzige behandelt zu werden.
Damals waren 2 kleine Mädchen spurlos verschwunden und die Beweise sprachen damals gegen Tobias, weswegen er dann auch für 10 Jahre ins Gefängnis musste.
Zu allem Übel schlägt ihm im Ort auch noch der blanke Hass der Bewohner entgegen, denn diese scheinen davon überzeugt zu sein, dass damals der Richtige verhaftet wurde. Und als wäre das noch nicht genug, holt ihn nun diese Vergangenheit wirde ein...denn es verschwindet wieder ein junges Mädchen und allen im Ort ist sofort klar, was passiert und wer der Täter ist.

Ungefähr zur gleichen Zeit werden auf einem stillgelegten Flugplatz Knochen gefunden, die zu einem der damals verschwundenen Mädchen gehören könnten.
Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein ermitteln in diesem Fall und Pia fallen ein paar Ungereimtheiten in den alten Ermittlungsakten zu diesem Fall auf. Außerdem merkt sie, dass die Bewohner des kleinen Ortes sie nach Strich und Faden zu belügen scheinen. Haben sie etwa irgendwas zu verheimlichen, was für die Ermittlungen wichtig wäre?

Das war das erste Buch, dass ich von Nele Neuhaus gelesen habe. Durch den tollen Buchtitel bin ich darauf aufmerksam geworden. Erst beim Lesen merkte ich, dass dies nun schon das 4. Buch von Nele Neuhaus über das Ermittlerduo Kirchhoff/von Bodenstein war. Auch wenn man im Buch viel über das Privatleben der beiden Ermittler erfährt, hatte ich beim Lesen dennoch nie das Gefühl, dass mir eine wichtige Information aus den ersten 3 Bänden fehlt. Nele Neuhaus hat es geschafft, alle Charaktere so darzustellen und alles so geschickt miteinander zu verstricken, dass man Niemanden mehr trauen konnte und bis kurz vorm Ende auch nicht wusste, was nun eigentlich passiert ist und wer der Täter sein könnte.
Das Buch und der Schreibstil haben mich total begeistert, so sehr, dass ich mir anschließend auch die anderen Bücher gekauft habe. Mittlerweile bin ich ein richtiger Nele Neuhaus-Fan geworden. Aus dem Grund gibt es hier von mir 5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenn bedingungslose Liebe zu kaltem Hass führt...

Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken
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Sandra (Sandy) Tremont lebt mit ihrem Mann Ben und ihrer pubertierenden Tochter Ivy in einem großen, prachtvollen Haus, abgelegen auf einem Hügel. Sie genießt ihr Leben und ihre Familie, auch wenn die ...

Sandra (Sandy) Tremont lebt mit ihrem Mann Ben und ihrer pubertierenden Tochter Ivy in einem großen, prachtvollen Haus, abgelegen auf einem Hügel. Sie genießt ihr Leben und ihre Familie, auch wenn die pubertären Phasen ihrer Tochter die Harmonie der Familie manchmal aus dem Gleichgewicht zu bringen scheinen und Sandy die Befürchtung hat, den Bezug zu ihrer Tochter zu verlieren. Aber eines Abends wird die familiäre Idylle durch zwei Eindringlinge gestört. Die Haftflüchtlinge Nick und Harlan dringen ins Haus der Familie ein und nehmen Sandy und ihre Familie als Geiseln. Zuerst weiß Sandy nicht, wer die beiden Männer sind, aber plötzlich dämmert es ihr und sie wird in Sekundenschnelle von ihrer Vergangenheit eingeholt – der Zeit vor ihrer Hochzeit mit Ben, wo sie noch ein anderer Mensch war, als der der sie jetzt ist – von der Vergangenheit die sie hinter sich lassen und vergessen wollte. Sandy kennt einen der Männer, sehr gut sogar. Und plötzlich wird Ben und Ivy bewusst, dass Sandy ihnen all die Jahre eine Lüge aufgetischt hat. Zuerst scheint es, als ob die beiden Häftlinge bei Ben (der eine Firma für Adventure-Touren leitet und das Survival-Equipment im Haus lagert) nur Ausrüstung und Hinweise für die weitere Flucht wollen. Aber als sie nach Einsetzen eines Schneesturm gezwungen sind, länger im Haus der Familie zu bleiben, wird klar, dass es nicht nur um das Beschaffen der Ausrüstung geht…sondern das Nick mit Sandy noch eine Rechnung offen hat, er will ihr Leben zerstören….
Das Buch hangelt sich über 476 Seiten durch Gegenwart und Vergangenheit und wird aus den Sichtweisen der verschiedenen Hauptpersonen geschildert: Sandy, die liebende Mutter, die ihre schreckliche Vergangenheit einfach nur hinter sich lassen und endlich ihr eigenes Leben leben und genießen will. Ivy, die mitten in der Pubertät steckt und der grenzenlosen Liebe ihrer Mutter manchmal überdrüssig ist. Ben, der seine Frau und Tochter über alles liebt, immer beschützen will, und den die pubertären Phasen seiner Tochter oft verärgern. Aber auch Nick, der sein Leben lang die bedingungslose Liebe seiner Mutter Barbara erfahren hat und von ihr immer und überall in Schutz genommen wurde, selbst in dem Moment, wo er wegen einer grausamen Tat zu 40 Jahren Haft verurteilt wurde. Und Barbara, mit der ich ein großes Problem in diesem Buch hatte. Als Mutter kann ich zwar die große bedingungslose Liebe zum Kind nachvollziehen, aber nicht in einem solchen Ausmaß, dass mich an vielen Stellen des Buches schon fast wütend gemacht und mich hat den Kopf schütteln lassen. Man möchte am liebsten ins Buch springen, Barbara packen und schütteln um ihr verständlich zu machen, dass sie ihrem Sohn nur schadet, indem sie ihn immer und überall in Schutz nimmt und die Augen vor dem Offensichtlichen verschließt, dass sie ihn zu einem Psychopaten und sich zu einer Irren geliebt und beschützt hat…
Jenny Milchman ist mit diesem Buch ein super spannender Thriller gelungen, der am Ende jedes Kapitels die Spannung ansteigen lässt, die aber durch die Sichtweise der anderen Person im nächsten Kapitel in keinster Weise verloren geht, sondern nur weiter angeheizt wird. An manchen Stellen fand ich das Buch zwar etwas vorhersehbar, aber nicht immer bestätigte sich meine Vermutung, da das Buch doch plötzlich wieder eine krasse Wendung nahm. Oft dachte ich, jetzt ist alles Schlimme überstanden, nun nur noch…aber da setzte die Autorin, ohne aber jemals zu übertreiben, noch einmal einen drauf.
Ich gebe diesem Buch sehr gern und ohne groß zu Überlegen die volle Punktzahl. Denn mich hat die Geschichte gepackt und überzeugt und das Buch war sehr flüssig geschrieben. Ich werde die Autorin und ihre hoffentlich weitere Veröffentlichungen im Auge behalten und dieses Buch sehr gern weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolle Fortsetzung

Apfelblütenzauber
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Dieses Buch ist die Fortsetzung von dem Roman "Eine Villa zum Verlieben".
Nachdem Nina, Stella und Leonie durch Zufall bei der Besichtigung einer Villa und den späteren gemeinsamen Einzug in Diese, zusammen ...

Dieses Buch ist die Fortsetzung von dem Roman "Eine Villa zum Verlieben".
Nachdem Nina, Stella und Leonie durch Zufall bei der Besichtigung einer Villa und den späteren gemeinsamen Einzug in Diese, zusammen und sich angefreundet haben, wohnen die Drei in diesem Buch noch immer in dieser Villa in Hamburg.
Im ersten Buch lernten wir alle drei jungen Frauen näher kennen, in diesem Buch geht es hauptsächlich um Leonie. Obwohl Leonie als einzige der drei jungen Frauen noch Single ist, geht es ihr richtig gut. Sie hat einen wundervollen Job in einem Feinschmeckerrestaurant, wundervolle Freundinnen und liebt ihr gemeinsames Leben in der Villa. Doch wie das Leben nun einmal so spielt, dauert diese Idylle nicht lange an. Denn Leonie verliert ihren Job und auch ihre Eltern bereiten ihr Sorgen. Ihre Mutter reist nach Paris um sich ihre Traum von der Kunstmalerei zu erfüllen und ihr Vater steht nun allein mit einer Pension da. Nun stellt sich ihm die Frage, ob er die Pension aufgeben soll oder ob er es irgendwie schafft, sie weiterzuführen. Leonie reist zu ihrem Vater ins "Alte Land" und greift ihm mit der Pension und dem Hofladen unter die Arme. Leonie verliebt sich erneut in ihre alte Heimat und ein Mann, den sie von Früher kennt, lässt plötzlich ihr Herz höher schlagen. Aber er ist nicht der Einzige, denn auch ein anderer toller Mann signalisiert plötzlich Interesse an ihr. Da sich auch bei Stella und Nina die Lebensumstände verändert haben, steht das gemeinsame Zusammenleben in der Villa auf wackeligen Beinen.
Bis zum Ende des Buches blieb spannend, wie es mit den drei jungen Frauen weitergeht, ob sie aus der Villa ausziehen würden und in welche Richtungen es sie verschlagen würde. Auch bleibt lange offen, welcher der beiden Männer nun den freien Platz in Leonies Herz erobern kann.
Auch in diesem Buch hat Gabriella Engelmann den Leser wieder mit an den Ort des Geschehens genommen, da sie durch ihre detailverliebte Beschreibung das Gefühl erzeugte, direkt mit vor Ort, im "Alten Land" zu sein. Ich hoffe, das "Alte Land" einmal selbst zur Blütezeit der Apfelbäume besuchen zu können, das muss einfach bezaubernd sein.
Allerdings plätschert die Geschichte zeitweise etwas vor sich hin, ohne dass irgendwelche Höhen und Tiefen auftauchen, die das Buch mal richtig spannend werden lassen. Zeitweise empfand ich es auch als etwas vorhersehbar. Dennoch war die Geschichte wieder sehr flüssig beschrieben und ist eine schöne Sommerlektüre, die auch etwas das Fernweh nach blühenden Apfelplantagen weckt. Aus diesem Grund vergebe ich auch hier 4 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Noch besser als der Vorgänger

Die Champagnerkönigin (Die Jahrhundertwind-Trilogie 2)
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Dieses Buch ist der 2. Teil der „Jahrhundertwind“-Trilogie von Petra Durst-Benning. Während das Hauptaugenmerk im ersten Buch „Solang die Welt noch schläft“ fast ausschließlich auf Josephine lag, geht ...

Dieses Buch ist der 2. Teil der „Jahrhundertwind“-Trilogie von Petra Durst-Benning. Während das Hauptaugenmerk im ersten Buch „Solang die Welt noch schläft“ fast ausschließlich auf Josephine lag, geht es nun in diesem Buch um ihre Freundin Isabelle. Diese ist die verwöhnte Tochter eines wohlhabenden Fabrikanten aus Berlin und hat gegen den Willen ihrer Eltern den Radrennfahrer Leon Feininger geheiratet. Nach der Hochzeit sind die Beiden zu seinen Eltern auf ein badisches Weingut gezogen. Allerdings fühlen sie sich weder in dem kleinen Ort Nothzeit wohl, noch bei Leons Familie. Isabelle kümmert sich den ganzen Tag um den Haushalt und versucht, es Leons Mutter recht zu machen aber leider hat sie bei Leons Eltern keinen guten Stand. Auch wenn Isabelle sich mit der Situation zu arrangieren versucht, hat sie immer die Stimme ihrer Mutter im Ohr, die ihr einst sagte, sie sei nicht zum Kartoffelschälen geboren, sondern zum Heiraten. Doch plötzlich bietet sich dem jungen Ehepaar die Gelegenheit, dem tristen Leben in Nothzeit zu entfliehen, als Leon plötzlich eine Champagnerie in Hautvilliers, Südfrankreich erbt. Die Beiden sind überglücklich und machen sich auf den Weg nach Frankreich. Doch landen sie schnell auf dem Boden der Realität, denn sie kommen auf einem etwas verwahrlosten Hof an. Doch Isabelle und Leon verzagen nicht, sondern machen sich, nachdem sie den ersten Schreck überwunden haben, frisch ans Werk und kümmern sich um die nötigen Reparaturen, Renovierungen und auch den Vertrieb und Verkauf ihres Champagners, von dem sie im Keller noch riesige Vorräte vorfinden. Sie wähnen sich schon als steinreiche Leute, doch leider gelingt es Leon nicht, Kunden zu akquirieren. Zum einen trifft der Champagner nicht den Geschmack der potentiellen Kunden, zum anderen ist die Konkurrenz sehr stark und außerdem hat auch jetzt Leon meist noch nur das Radfahren im Kopf, was ihm schließlich zum Verhängnis wird und Isabelles Leben gründlich auf den Kopf stellt. Sie sieht sich plötzlich unüberwindbaren Hindernissen ausgesetzt, aber zum Glück kann sie sich auf ihre Freundinnen verlassen.
Nachdem ich schon vom ersten Roman dieser Trilogie total begeistert war, habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut und wurde nicht enttäuscht – im Gegenteil. Es übertraf sogar noch meine Erwartungen. Hier hat mir die Geschichte an sich noch besser gefallen. Schon allein der Ort der Handlung, eine Champagnerie in Frankreich fand ich total faszinierend. Isabelle ist mir in diesem Buch sehr ans Herz gewachsen, sodass ich auch richtig mit ihr gelitten habe.
Es ist meiner Ansicht nach nicht zwingend notwendig, den ersten Teil der Trilogie vorab gelesen zu haben, denn diese Geschichte versteht man auch für sich allein und die Autorin wiederholt die zum Verständnis notwendigen Informationen kurz an der entsprechenden Stelle, ohne dass es für die Leser der kompletten Trilogie langweilig wird.
An dieser Stelle kann ich nur die vollen 5 Punkte vergeben und das Buch und auch dessen Vorgängen wärmstens empfehlen. Nun bin ich sehr auf den 3. Teil der Trilogie, „Bella Clara“, sehr gespannt.