nur ganz in Ordnung
Fire & Frost, Band 1: Vom Eis berührt
Da es sich um ein gehyptes Werk innerhalb des Genres handelt, welches auf diversen Portalen sehr gute Bewertungen erhält, wollte ich es gern gelesen haben und mitreden können.
Es war keineswegs schlecht, ...
Da es sich um ein gehyptes Werk innerhalb des Genres handelt, welches auf diversen Portalen sehr gute Bewertungen erhält, wollte ich es gern gelesen haben und mitreden können.
Es war keineswegs schlecht, verdient aber auch das viele Lob nicht. Die Story fliegt schnell dahin und der Schreibstil ist sehr simpel.
Die Autorin hält sich nicht mit vielen Details und Beschreibungen von Umgebungen und Situationen auf. Das kann vielen Lesern sicher gefallen, da man so immer schnell zum Punkt kommt und es keine Längen gibt. Wichtige Ereignisse erfolgen rasch aufeinander, es gibt höchsten kurze innere Dialoge, tagelange Reisen oder monatelanges Training werden öfter in wenigen Sätzen abgehakt.
Mir fehlt bei einem solchen Schreibstil aber gern der Tiefgang - die nötige Zeit für eine authentische Charakterentwicklungen und die Möglichkeit die Protagonisten überhaupt richtig ins Herz schließen zu können.
Ruby und Arcus sind für mich am Ende des Buches immer noch relativ fade, ihre Gefühle und Wünsche berührten mich kaum.
Auch die Dialoge waren mir manchmal zu banal. Alles wird immer direkt an- und ausgesprochen, keine subtilen Andeutungen und geschicktes Umkreisen oder Aushorchen, selbst von Charakteren, die man vielleicht für intrigant halten würde.
(Achtung Spoiler)
Würde ein beispielsweise Vater seine geliebte Tochter offen am Tisch des Königs unter Anwesenheit diverser Adeliger auf ihren Status als Unverheiratete ansprechen und sie damit demütigen, statt dieses Gespräch beispielsweise im Flüsterton zu führen?
Und würde ein neu eingeführter Charakter sich schon bei der ersten Begegnung als Verräter des Königs offenbaren, nahezu alle Pläne offen legen und damit das eigene Leben riskieren, obwohl noch keine Freundschaft oder Vertrauen zwischen jener Person und der Protagonistin besteht? Hier mangelte es mir einfach häufig an Logik und Nachvollziehbarkeit.
(Spoiler Ende)
Letztendlich gab es dann auch keine unerwartete Wendung. Zumindest für mich, war recht früh klar, wer vermutlich welche Position inne hat und wie das Ganze ungefähr enden könnte. Auch das war mir etwas zu einfach, denn ich werde immer gern überrascht.
Ich werde die Reihe weiter lesen, aber sie wird nicht zu meinen Favoriten werden.