Profilbild von Rominajasmin

Rominajasmin

Lesejury Profi
offline

Rominajasmin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Rominajasmin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.09.2023

Gegen das vergessen

Die Kinder des Don Arrigo
0

Der italienische Schriftsteller Ivan Sciapeco hat bei seinem Roman Die Kinder des Don Arrigo eine wahre Geschichte wiedergegeben. Der Protagonist ist der elfjährige Nathan, eine fiktive Figur, die das ...

Der italienische Schriftsteller Ivan Sciapeco hat bei seinem Roman Die Kinder des Don Arrigo eine wahre Geschichte wiedergegeben. Der Protagonist ist der elfjährige Nathan, eine fiktive Figur, die das ganze Geschehen in der Ich-Form erzählt. Seine Gedanken und Ängste sind allgegenwärtig und bringen den Leser an die Orte des Geschehens.
Jüdische Eltern ermöglichen ihren älteren Kindern eine Flucht vor dem Naziregime. Keiner weiß, ob sie sich jemals wiedersehen werden. Aber der Gedanke, sein Kind in Sicherheit zu wissen erleichtert den Abschied. Im laufe der Zeit wird es eine Gruppe von 40 Kindern sein, die sich alle in einem kleinen italienischen Dorf in der Villa Emma zusammenfinden. Die Kinder sind alle traumatisierte, werden aber von der Bevölkerung gut aufgenommen und versorgt. Nach einiger Zeit kommt Don Arrigo, ein Pater, zu der Gruppe und sorgt auch für die Kinder und deren Zusammenhalt. Doch die deutschen Nazis kommen immer näher und stehen schon vor dem Dorf. Es muß also wieder eine Flucht organisiert werden. Es soll in die neutrale Schweiz gehen. Doch auch hier gibt es unüberwindbare Hürden zu meistern. Die Strapazen ist schwer und gefährlich!
Ich finde, dass das Buch sehr gut recherchiert wurde und die Dramatik wurde ohne verschönen dargestellt. Dieses Buch ist nicht leicht zu lesen, obwohl der Schreibstil flüssig ist. Es ist eine wahre Geschichte, die lange nachhallen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.09.2023

Nach einer wahren Geschichte

Helle Tage, dunkle Schuld
0

Der Prolog beginnt im April 1945, wo in Essen-Rüttenscheid Leichen gefunden werden. Die ehemaligen, polnischen Kriegsgefangenen-Arbeiter zwingen wahllos ausgesuchte Leute dazu die Leichen mit den bloßen ...

Der Prolog beginnt im April 1945, wo in Essen-Rüttenscheid Leichen gefunden werden. Die ehemaligen, polnischen Kriegsgefangenen-Arbeiter zwingen wahllos ausgesuchte Leute dazu die Leichen mit den bloßen Händen auszugraben. Diese Toten waren an den Händen gefesselt, hingerichtet worden und verscharrt worden.
Die eigentlichen Handlungen beginnen im April 1948 im Ruhrpott. Der Polizist Carl Bruns ist nach 11 Jahren im Bergbau wieder zum Polizeidienst zurückgekehrt. Als Enkel eines jüdischen Großvaters durfte er dort während des Krieges nicht arbeiten. Er wird mit dem Fall der aus dem Fenster gestürzten und verstorbenen Hauseigentümerin Frau Hoffmann betraut. Ihr Sohn ist ein in Abwesenheit zum Tode verurteilter Naziverbrecher und auf der Flucht. Dieser ist der Ehemann von Frieda, die Schwester von Anna und Lotti. Ihr sechsjähriger Sohn Erwin ist testamentarisch Alleinerbe. So zieht die Familie in dieses Haus. Bei seiner Ermittlungen trifft Carl auf Anna, seine Jugendliebe.
Im Zuge der weiteren Ermittlungen versinkt er immer tiefer in einem Sumpf von Korruption und Verschwörungen. Wie viele seiner Kollegen arbeiten mit Nazivergangenheit mit auf dem Revier und behindern seine Ermittlungen? Und inwieweit sind Anna und ihre Familie involviert?
Der Roman von Eva Völler ist für sie ein Debüt im Bereich Krimi, den sie aber hervorragend recherchiert und umgesetzt hat. Die ganze Geschichte ist flüssig zu lesen und bringt einen in die Tiefen der Nachkriegsgeschichte von Deutschland. Ich kann dieses Buch vorbehaltslos empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.09.2023

Der Sprung in die 60er, mit allen Facetten

Die Reporterin - Worte der Wahrheit
0

Nun ist der zweite Teil von Teresa Simons Roman „Die Reporterin - Worte der Wahrheit“ beendet. Was für ein Buch!!!!
Als ganz wichtige Information möchte ich vorwegnehmen, das der erste Band „Die Reporterin ...

Nun ist der zweite Teil von Teresa Simons Roman „Die Reporterin - Worte der Wahrheit“ beendet. Was für ein Buch!!!!
Als ganz wichtige Information möchte ich vorwegnehmen, das der erste Band „Die Reporterin - Zwischen die Zeilen“ unbedingt zuerst gelesen werden sollte, bevor man mit dem zweiten Band beginnt. Der zweite Band baut auf den ersten auf, und ohne die Vorkenntnisse würde vieles fehlen, bzw. unverständlich erscheinen.
Dieses Buch fängt genau dort an, wo das erste mit einem Cliffhanger geendet hat.
Malu Graf, genannt die Gräfin, arbeitet bei der Zeitung „Der Tag“ als mittlerweile gestandene Journalistin im Bereich „Blitzgewitter“
Sie hat viele Prominente Gesprächspartner wie Zarah Leander, Roy Black, Dietmar Schönherr, Vivi Bach und Heinz Rühmann. Mit ihrer einfühlsamen Art gelingt es ihr, der Berühmtheiten bislang unbekannte Geheimnisse zu entlocken. Nicht alles, was sie gehört hat, wird veröffentlicht. Privat weiß sie endlich, wer ihr wahrer Vater ist. Alles könnte so schön sein, wenn nicht das Schicksal wieder die Karten gemischt hätte und Malu‘s Schicksal auf eine extrem harte Probe stellen würde. Doch Malu wäre nicht Malu, wenn sie daran zerbrechen würde.
Auch der zweite Band war für mich eine Zeitreise in die 60er Jahre. Viele Sachen kannte ich aus meiner Kindheit und so wurden Erinnerungen wach. Die Autorin Teresa Simon versteht es vorzüglich, den Zeitgeist unserer Vergangenheit so aufleben zu lassen, dass man sich inmitten der Ereignisse wiederfindet und alles hautnah miterlebt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.09.2023

Wie rette ich meine Seele vor dem Teufel?

Der Teufel in der Flasche
0

Das Buch „Der Teufel in der Flasche“ beruht auf eine Erzählung von Friedrich de la Motte Fouqués „Geschichte vom Galgenmännchen“ von 1810.

Der Autor Günter Kriege steckt die Handlung in das Jahr 1643 ...

Das Buch „Der Teufel in der Flasche“ beruht auf eine Erzählung von Friedrich de la Motte Fouqués „Geschichte vom Galgenmännchen“ von 1810.

Der Autor Günter Kriege steckt die Handlung in das Jahr 1643 vo die junge Henriette mit ihrem Cousin Reichhardt eine Wallfahrt von Fritzlar nach Aachen unternimmt. Sie möchte dort für ihren Vater um sein Seelenheil bitten. Reichhardt hat auch seine Gründe dorthin zu pilgern, doch diese sind um ein Vielfaches schlimmer. Im laufe der Reise erfährt Henriette von seinen Beweggründen. Reichhardt ist im Besitz eines Artefakts, was ihm unendlichen Reichtum beschert. Doch jede Münze hat zwei Seiten. Die kleine Flasche in seiner Tasche enthält ein kleines Teufelchen. Als er vor Jahren diese Flasche erworben hat, war er sich seiner Handlung nicht bewusst. Mit dem Kauf hat er seine Seele dem Teufel überlassen. Er kann sich nur freikaufen, wenn er die Flasche weitergibt. Doch dass ist mit zwei Bedingungen verknüpft: der Käufer muß sich dessen bewußt sein, was er kauft. Und der Preis muß weniger sein, als man selber bezahlt hat. Doch wem möchte man dieses antun?

Mich hat das Buch von der ersten Seite an gefesselt, so dass ich es in eins durchgelesen habe.

Im laufe der Geschichte habe ich dann erkannt, dass ich „Die Geschichte vom Galgenmännchen“ kannte. Wahrscheinlich habe ich die mal in meiner Schulzeit vor über 45 Jahren mal durchgenommen. Auch wenn dieses Buch nur wenig Seiten hat, war es jede wert, gelesen zu werden!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.09.2023

Eine Frau geht ihren Weg

Die Fabrik der süßen Dinge – Helenes Hoffnung
0

Helene von Ratschek lebt als Tochter der Süsswarenmanufaktur 1927 in Köln mit ihren Eltern und ihren Brüdern zusammen. Gerne würde sie die Manufaktur ihrer Familie einmal übernehmen wenn sich ihr Vater ...

Helene von Ratschek lebt als Tochter der Süsswarenmanufaktur 1927 in Köln mit ihren Eltern und ihren Brüdern zusammen. Gerne würde sie die Manufaktur ihrer Familie einmal übernehmen wenn sich ihr Vater zur Ruhe setzen möchte. Denn ihre zwei Brüder haben kein Interesse daran. Helene arbeitet gern in der Produktion und bringt gute Ideen hinein. Doch ihr einer Bruder schmückt sich mit ihren Federn und heimst Vaters Lob ein. Ihre Eltern rangieren für sie eine Ehe und ihren Brüdern wird die Firma zu gleichen Teilen überschrieben. In einem Zeitungsartikel liest sie eine Stellenanzeige aus Hamburg. Mit einem kleinen Koffer und etwas Geld verschwindet sie wortlos aus Köln und versucht ihr glück in der Hansestadt. Dort lernt sie den Fabrikantentochter Frederik kennen. Somit bekommt sie die Stelle in der Süßwarenfabrik seiner Familie. Sie agiert dort unter falschem Namen. Doch ihre Ideen werden zu absoluten Bestseller. Auch ihr Beziehung zur Frederik wird intensiver. Es läuft alles wunderbar, bis sie vor einer wichtigen Entscheidung gestellt wird.

Ich habe das Buch von der Autorin Claudia Romes von der ersten Seite an geliebt. Auch habe ich mit Helene gebangt und gelitten. Das Ende des Buches ist nicht das Ende! Ich warte sehnsüchtig auf die Fortsetzung, denn es muß weitergehen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere