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Veröffentlicht am 02.11.2018

Viel Blut, viel Handlung und doch langatmig!"

Die perfekte Unschuld
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Cover:
Das Cover ist düster, schlicht und doch gleichzeitig strahl es eine gewisse Bedrohung aus.

Der Hintergrund ist komplett schwarz. Der Name der Autorin befindet sich in roten Großbuchstaben im oberen ...

Cover:
Das Cover ist düster, schlicht und doch gleichzeitig strahl es eine gewisse Bedrohung aus.

Der Hintergrund ist komplett schwarz. Der Name der Autorin befindet sich in roten Großbuchstaben im oberen Drittel. Darunter eine Libelle. Nicht farblich angebildet, sondern es wirkt wie ein Röntgenbild. Der Titel des Buches folgt direkt unterhalb des Tieres in fettgedruckten Großbuchstaben. Am Rande des Buches links und rechts sind jeweils rot-weiße Flecken.

Es fügt sich perfekt an den ersten Band an.

Inhalt:
Edinburgh, eine kompakte, hügelige Hauptstadt in Schottland, welches meist von bewölktem und regnerischen Wetter heimgesucht wird. Doch nicht in diesem Sommer. Dieser überrascht mit warmen und anhaltenden Sonnenstrahlen. Das Festival, geprägt durch laute Musik, sich zum Takt bewegende und schwitzende Körper. Doch dann ein Schrei, überall Blut und wirres Umhergelaufe.

Als Detective Callanach den Tatort erreicht ist der vorher noch so belebte Park leer und die Spuren unbrauchbar. In einer Vielzahl von Menschen gibt es keine Zeugen. Lediglich eine Holländerin hat ein Lachen vernommen.

Kurz darauf wird die übel zugerichtete Leiche einer Krankenschwester aufgefunden. Detective Ava Turner, Kollegin Callanach´s, wird dieser Mordfall übergeben. Beide Morde könnten unterschiedlicher nicht sein. Alle Einsatzkräfte sollen für die Aufklärung der Morde mobilisiert werden, da die Menschen in Edinburgh unruhiger und immer ängstlicher werden. Die Presse liefert ihren Teil dazu bei.

Parallel zu den Morden arbeitet gerade ein externes Sonderkommando in der Polizeibehörde an der Aufklärung von Hackerangriffen. Leiter dieses Sonderkommandos ist kein geringer als ein Ex-Freund von Ava Turner. Und dieser bringt nicht nur auf beruflichem Wege Spannung in die bereits sowieso schon prekäre Situation.

Fazit:
Die Leseprobe von "DIE PERFEKTE UNSCHULD" überzeugte mich auf voller Linie. Der erste Band war für mich eine absolute Überraschung. Ich freute mich auf einen erneut hohen Spannungspegel, Irreführungen und auf die verschiedensten Szenenwechsel.

Zunächst möchte ich jedoch erwähnen, dass der zweite Band unabhängig am ersten gelesen werden kann, da es eine in sich abgeschlossene Geschichte ist. Jedoch werden im ersten Band viele Charaktereigenschaften und vergangenheitsrelevante Details der Protagonisten geliefert, die im zweiten band nur kurz angeschnitten werden.

Die Autorin machte wieder von dem zeitlosen und großartigen Schreibstil der Erzählperspektive Gebrauch. Dies zeichnet sich dadurch aus, dass man als "Beobachter" immer sehr nach am Geschehen selbst und in den Entwicklungsverlauf bestens involviert wird. Man selbst besitzt schon Informationen, die den handelnden Personen vielleicht sogar noch unbekannt sind.

Den gezielten Einsatz der Perspektivwechsel durch die Autorin fand ich sehr gelungen, da dies ein umfassendes Bild der Ermittlungen gewährleistete.

Der Einstieg in den zweiten Band war sensationell vielversprechend. Die ersten Morde blutig und ungewöhnlich sowie sehr bildlich beschrieben.

Die darauf folgende Ermittlungsarbeit wurde sehr langatmig und nahm fast die gesamte Spannung.

Der Nebenschauplatz wurde eingeführt und konnte mich nicht überzeugen.

Erhöht wurde das Spannungslevel mit dem Auftreten des Täters. Dies hatte mir bereits im ersten Teil so gut gefallen. Meine Neugierde mehr zu erfahren wurde wieder geweckt nur um dann im weiteren Leseverlauf wieder gesenkt zu werden.

Die Charakterentwicklung der Protagonisten, deren Probleme und Missverständnisse ohne Zugeständnisse haben mir teilweise den Lesespaß genommen. Zwischendrin war ich manchmal einfach nur noch genervt und wollte Kapitel überspringen.

Kurzzeitig hatte ich wirklich Probleme erneut in das Buch zu finden. Mich hat der zweite Teil leider enttäuscht. Mit weniger Füllwörtern und für die Handlung unwichtige Details hätte das Buch meiner Erachtens um gut 100 Seiten gekürzt werden können. Somit wäre die Spannung vielleicht nicht so immens abgefallen.

Klar zeigte sich mir hier, dass gut in Szene gesetzte Morde noch keinen guter Thriller machen.

Von mir gibt es lediglich 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Idee
  • Handlung
Veröffentlicht am 16.10.2018

"Eine Reise durch eine phantastische Welt mit vielen Abenteuern!"

Symantriet - Der Kuss der Täuschung
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Cover:
Die Buchgestaltung ist bereits wie beim Vorgängerband einmalig und wunderschön. Wurden in Band I "Das Erbe der Vergangenheit" noch helle und freundlichere Farben verwendet, so erscheint im Hintergrund ...

Cover:
Die Buchgestaltung ist bereits wie beim Vorgängerband einmalig und wunderschön. Wurden in Band I "Das Erbe der Vergangenheit" noch helle und freundlichere Farben verwendet, so erscheint im Hintergrund nun ein düsterer und in grau gehaltener Wald. Davor eine wunderschöne junge Frau mit dunklen zusammengesteckten Haaren, die uns ihren Kopf über ihren Rücken hinweg zuneigt. Ihr pompöser und voluminöser schwarzer Rock flattert im Wind. Darüber hinaus wehen vom linken Buchrand funkelnde orangerote Blüten auf die Frau zu. Der Buchrand ist umgeben von leicht zartrosa Blüten mit ergrauter Ranke.

Inhalt:
Sie hat alles verloren ...
Ihr Vater ermordet ...
Ihr Königreich ... an sich genommen von einem Tyrannen
Ihr Volk ... verloren?
Ist sie jetzt überhaupt noch eine Prinzessin? Eine Herrscherin?

Gemeinsam mit ihrem Retter, dem Prinzen Chace, und dessen Gefolgsmann ist Isabelle auf der Flucht vor dem wiedergekehrten Chaver, der nicht weniger bekannt für seine Mordlust und seine Unbarmherzigkeit ist. Und er trachtet nach ihrem Leben. Denn er braucht SIE um seine gesamte Macht entfalten zu können.

Auf der Flucht bereisen sie das weite Land von Symantriet, immer auf der Hut vor den Geschöpfen, die Chaver dienen.
Um Antworten auf die vielen Fragen zu erhalten, die nun in Belle erwacht sind, muss sie zu einem bekannten Seher nach Habicht, auf die Burg des Königs Sephin.

Dabei soll zunächst die Identität von Prinzessin Belle gewahrt werden, um die Bewohner von Habicht nicht in Gefahr zu bringen.

Auf ihrer beschwerlichen Reise in ein wenig Sicherheit begegnet sie Farin, dem Sohn des persönlichen Beschützers von König Sephin und dessen Sohn Chace. Ihm wird eine hohe Aufgabe zuteil. Die Prinzessin zu schützen.

Die einstige Freundschaft zwischen Chace und Farin aus Kindheitstagen sind längst erloschen. Ihre Rivalität bekommt auch die hübsche Belle zu spüren, in der auf einmal Gefühlte und Mächte aufkeimen, die sie vorher nicht kannte und die sie ängstigen.

Als auf Habicht die Identität von Isabelle bekannt wird, beschließt der regierende König mit allen Wehrlosen die Burg zu verlassen ...
Isabelle lässt er zurück ...

Fazit:
Ich habe es wieder getan ... anstatt mit dem ersten Band von Symantriet - Das Erbe der Vergangenheit zu beginnen, habe ich mich direkt an den zweiten Teil gewagt. Nun gut, das war etwas unbeabsichtigt, doch enttäuscht wurde ich nicht.

Zunächst erfasste mich die Weite und detaillierte Beschreibung der Umgebung sowie der Landschaften. Die Autorin entführte mich förmlich in ihre Ideenwelt von Symantriet. Besonders gut hat mir die ausgeglichene Weltenmischung aus dem späten Mittelalter und den Magieeinflüssen gefallen.

Durch die Darstellung der Geschichte durch die unterschiedlichen Sichtweisen der handelnden Personen konnte man intensiver in die Gefühlswelt der Protagonisten und Nebendarsteller blicken. Dies nutzte die Autorin perfekte um Cliffhanger zu nutzen, die einen manchmal das nächste Kapitel am liebsten überblättern ließen. ... Nein, das habe ich nicht gemacht. Doch ich musste mich manchmal wirklich zurückhalten ...

Einzelne Einblendungen aus dem vorherigen Band wurden gut in die Dialoge, in Erinnerungen oder Denkphasen der Personen eingebaut. Dies machte mir den Einstieg in den zweiten Band sehr einfach.

Bei der ersten Begegnung mit der Protagonistin Belle war ich zunächst etwas zwiegespalten, warum kann ich gar nicht so genau sagen, denn im Verlauf der Geschichte hat es mir Freude bereitet sie dabei zu beobachten, wie sie sich von einer kindlichen Prinzessin zu einer heranwachsenden Frau mit immer mehr Selbstbewusstsein entwickelt. Ihr Auftreten wurde immer taffer und sie selbstsicherer, selbst in brenzligen Situationen.

Auch der Charakter des Farin hat mir sehr gut gefallen. Als Frauenheld der einfach jede haben kann, bringt er die am Anfang noch so zaghafte Belle in manch errötende Gefühlslage und so oft kam mir doch einfach nur das Lied von Arielle die Meerjungfrau in den Sinn als Sebastian so schön sang: "Küss sie doch ...". Doch ob es soweit kommt, sei an dieser Stelle nicht verraten.

Was ich an dieser Stelle aber verraten möchte ist, dass es in dem Buch zu Wendungen kommt, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Ist doch gerade alles ein wenig idyllisch und scheint friedlich, lasst euch davon nicht täuschen. C. I. Harriot hat sich schon etwas einfallen lassen, um das Spannungslevel auch schön konstant zu halten und somit keine Langeweile aufkommen zu lassen.

Ich habe definitiv ein paar absolut lesenswerte Stunden genossen und vergebe daher volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.10.2018

"Packend, emotional, realistisch ...!"

Grenzgänger
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Cover:

Das Buchcover ziert eine bildliche Darstellung in Sepia-Farbtönen. Im hinteren Teil ist eine kleine Ortschaft ersichtlich. Alles wirkt ein wenig kahl und trist. Vor den Wohngebäuden liegt eine ...

Cover:

Das Buchcover ziert eine bildliche Darstellung in Sepia-Farbtönen. Im hinteren Teil ist eine kleine Ortschaft ersichtlich. Alles wirkt ein wenig kahl und trist. Vor den Wohngebäuden liegt eine Wiesenlandschaft mit einem schmalen Fluss am rechten Buchrand. Vordergründig sind vier junge Burschen zu erkennen. Sie sprinten auf den Flusslauf zu oder befinden sich schon im Absprung, um diesen zu überqueren. Dabei halten zwei Jungen längere Stöcke in der Hand und einer ein befülltes Glas. Ihre Kleidung stammt aus einer vergangenen Zeit.

Inhalt:
Es ist die Geschichte der Henriette Bernhard geborene Schöning. Als Erstgeborene von vier Kindern spielt sich ihre Lebensgeschichte zunächst in Velda ab, ein kleines Dorf an der deutsch-belgischen Grenze. Alles beginnt mit dem Kennenlernen ihrer Eltern, die Geburt ihrer Geschwister und der Einzug ihres Vaters an die Front, der ihr gesamtes Leben verändern sollte.

Die Nachkriegszeit ist für viele Familien eine Lebenszeit, gefüllt mit harten Wintern und viel Hunger. Schmuggel wird daher zu einem Überlebensinstinkt, den auch die damalige 17jährige Henni nachgeht um ihre Familie zu versorgen. Als der Kaffee-Schmuggel und die organisierten Banden an Überhand gewinnen, haben die Zöllner Befehl zu schießen.

Eine Nacht sollte Henni dabei nie vergessen ... sie führt dazu, dass sie 1951 in eine Besserungsanstalt gesteckt wird und ihre zwei Brüder kurz darauf in ein kirchliches Kinderheim.

Ihr Vater wendet sich von ihr ab. Sie selbst weiß nicht, wo ihre beiden Brüder untergebracht wurden ... Nach ihrer Volljährigkeit bekommt sie eine Anstellung in einem Haushalt. Dort findet Henni nach den schweren Schicksalsschlägen auch manchmal zu einem Lachen zurück.

An einem freien Tag beschließt sie ihr Elternhaus aufzusuchen. Weniger später macht sie eine schockierende Entdeckung ... Und auch im weiteren Verlauf ihres Lebens, soll ihre Lebensfreude auf eine harte Probe gestellt werden.

Fazit:
In meiner Buchvorstellung erwähnte ich bereits, dass ich ein sehr großer Fan der Autorin Mechtild Borrmann bin. Bereits ihre anderen Werke habe ich verschlungen. GRENZGÄNGER habe ich innerhalb eines Tages beendet. Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen, so packend waren für mich nicht nur die Charaktere, sondern auch die initiierte Geschichte rund um Henni.

Ich musste mir immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass die handelnden Personen frei erfunden sind, da das Storyboard von der Autorin so realistisch und autobiografisch wiedergegeben wurden.

Der Schreibstil war gewohnt packend, aussagekräftig und sehr bildreich. Mit jedem einzelnen Wort konnte ich mir nicht nur die Umgebung sehr gut vorstellen, sondern auch die bedrückte Stimmung legte sich um mich wie ein zu eng geschnürter Mantel.

Die einzelnen Charakteristika waren bis ins kleinste Detail durchdacht und mit ihren Handlungen und Gefühlsregungen so authentisch, dass ich sie, wie bereits oben geschildert, für reale Personen gehalten habe.

Zudem die wieder sehr gut eingebrachte Recherchearbeit über den Kaffee-Schmuggel an der deutsch-belgischen Grenze, welche detailreich und zugleich interessant beschrieben wurde sowie die erschütternden und belegten Lebensverhältnisse in den damaligen Kinderheimen

Mechtild Borrmann hat es wieder einmal geschafft ein Stück brisante Zeitgeschichte mit Spannung und herzzerreißenden Szenen zu kombinieren.

Bevor ich ich diese Rezension schreiben konnte, musste ich etwas Abstand zwischen dem Buch und mir schaffen. Noch heute könnte ich mir durchaus vorstellen, dass es sich für eine Familie genau so zugetragen haben könnte.

Von mir gibt es 5 Sterne.

Veröffentlicht am 25.09.2018

"Des Nachts sucht er Dich heim ...!"

Der Schlafwandler
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Cover:
Auf einem schwarzen Hintergrund ziert rechtsbündig eine roter und perfekt aussehender Rosenkopf das Cover. Die Rose ist von einem leicht bläulichen Rauch umgeben, der sich zum oberen Buchrand emporragt, ...

Cover:
Auf einem schwarzen Hintergrund ziert rechtsbündig eine roter und perfekt aussehender Rosenkopf das Cover. Die Rose ist von einem leicht bläulichen Rauch umgeben, der sich zum oberen Buchrand emporragt, bis er auf den Titel des Thrillers trifft, welcher in Großschrift das obere Dritteil des Buchcovers einnimmt. Der Untertitel ist in weißer, ebenfalls in Großschrift, im unteren Drittel abgebildet. Mir gefällt die Covergestaltung aufgrund des mystisch und geheimnisvollen Eindrucks sehr gut, auch wenn ich zum Inhalt keinen direkten Bezug herstellen kann.

Inhalt:
Der Schlafwandler
Ein wenig egozentrisch, mies gelaunt und unzufrieden mit seiner Gesamtsituation will der Tankstelleninhaber seinem bisher geführten Leben den Rücken kehren und einen Neuanfang, weit weg von Lessleborg, wagen. Er zählt die Tage bis zu Schließung, die Punk´s, Alkoholiker und Obdachlosen wird er nicht vermissen. Als ihn seine Ex-Freundin kurz vor seiner Abreise um ein letztes Gespräch bittet, soll alles ganz anders kommen.

Das Apartment
Die junge und erfolgreiche Anwältin aus Tokio hat eine ganz "spezielle" Vorliebe, um ihrem stressigen Arbeitstag zu entkommen. Dafür nutzt sie Zeitungsannoncen in denen Männer und Frauen, nach einem heißen und unbekannten Sex-Abenteuer suchen.

Als ihr ein hochbrisantes und mit medialem Interesse stehendes Strafmandat übertragen wird, sind ihre Nerven angespannt und äußerst strapaziert. Als sie sich des Nachts mit ihrer unbekannten Verabredung trifft, scheint aus einem "kurzen" Abenteuer ein Alptraum zu werden.

Das Haus am See
Vier Jugendliche begeben sich auf eine Zelttour in einem Wald, an dem vor über 20 Jahren ein grauenvoller und abscheulicher Mord begangen wurde. Seit diesem Tag ranken sich viele Mythen und Geistergeschichten um den Ort. Doch davon lassen sich die Camper nicht beirren ... ein Fehler?

Fazit:
Als ich das Buch in den Händen hielt, begann ich zunächst mit der Hauptstory "Der Schlafwander".

Da auch das Thriller-Debüt des Autors gelesen hatte, konnte ich bereits nach dem Lesen der ersten Kapitel eine Verbesserung in seiner Schreibweise und Erzählart feststellen. Satzanfänge wurden unterschiedlich begonnen und auch führten verschiedene Bezeichnungen der Protagonisten nicht mehr zu Verwirrungen.

Die Geschichte schreitet rasch und ohne viele Umwege voran. Kurze Kapitel mit klaren und einfachen Sätzen sowie umgangssprachlichen Dialogen lassen den Leser schnell in die düstere Atmosphäre des Buches eintauchen. Dabei erzeugt der Autor ein solide Spannung.

Eine Bindung zu dem Protagonisten konnte ich nicht aufbauen, dafür ist er einfach zu oberflächlich beschrieben, was aber auch der begrenzten Seitenanzahl liegen mag.

Am Geschichtsverlauf lässt sich das Ende erahnen, doch minderte das nicht im Geringsten meinem Lesespaß.

Mein persönlicher Favorit der drei Geschichten ist jedoch "Das Apartment". Eine spannende und verworrene Geschichte, die ich bis zum Ende nicht komplett durchschauen konnte. Kleine Cliffhanger, eine beklemmende Atmosphäre und ein sehr gelungenes Ende. Eine sich stetig aufbauende Spannungskurve. Diese Story hätte mir persönlich als Hauptstory besser gefallen.

Das Haus am See
Die dritte Kurzgeschichte könnte unterschiedlicher nicht sein. Hier spielt der Autor mit den Urängsten von Menschen. Dunkelheit, ein abgeschiedener und verlassener Ort, ein eher gespenstisches Umfeld. Überzeugen konnten mich hier die Rückblicke in die Vergangenheit. Die geschilderte Gegenwart war unterhaltsam. Hingegen mich das Ende nicht überzeugen konnte.

Ich hoffe, dass der Autor weiterhin Spaß am Schreiben hat und sich weiterhin verbessert.

Es gibt sicherlich noch Potenzial nach oben, doch gerade der Ideenreichtum des Autors lässt auf viele unterschiedliche und spannende Thrillerstunden schließen.

Von mir gibt es 4 Sterne.

Veröffentlicht am 18.09.2018

"Zum Schießen komisch ...!"

Saisonabschluss
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Cover:
Traditionell bayerisch kommt das Buchcover einher. Eine Maß Bier, ein Saunaaufgusskübel mit Kelle und das Handtuch nicht vergessen. Wenn es auf den ersten Blick auch etwas unscheinbar und nicht ...

Cover:
Traditionell bayerisch kommt das Buchcover einher. Eine Maß Bier, ein Saunaaufgusskübel mit Kelle und das Handtuch nicht vergessen. Wenn es auf den ersten Blick auch etwas unscheinbar und nicht zusammengehörig scheint, der wird spätestens nach dem Lesen des Buches die Zusammenhänge erkennen.

Inhalt:
Eigentlich liebt er sein Leben. Seine zwei wundervollen Mädchen und seine Frau sowieso ... wäre da nicht fast täglich das stetige PIEP - PIEP - PIEP, was ihn des nachts immer aus seinen Träumen reißt.

Doch die Taler für sein heißgeliebtes Weißbier und seine Weißwürstl müssen ja irgendwie verdient werden. Doch wenn er so darüber nachdenkt, ist es eigentlich ganz in Ordnung. Arbeitet er doch im wunderschönen und ländlichen Bad Füssing, welches des nachts einen besonderen Anblick bietet und dazu noch in einem Kurhotel, umgeben von einem wundervollen Park. Wenn da, ja wenn da der neue preußische Kollege nicht wäre, der ihm seinen Parkplatz klaut und zu allem Überdruss auch noch versucht "Bayrisch" zu reden.

Und dann werden auch noch einfach Menschen niedergeschossen ... mit einem LUFTGEWEHR! Einfach so ... PENG!
Na, wenn die Sache mal nicht klar wie Kloßbrühe ist ...

Fazit:
Die Reihe um die "Bayernkomödie" habe ich rückwärts begonnen. Das ist auch der Grund, warum mir das Rezensieren des ersten Teils auch etwas schwieriger fällt. Ich kannte den Protagonisten und seine Entwicklung bereits, doch wie würden seine Anfänge sein?

Auch bei "Saisonabsch(l)uss" verlief der Einstieg sehr einfach. Die komödiantische und umgangssprachliche Schreibweise des Autors lassen die Seiten dahingleiten. Dass einem dabei das Eine oder Andere Grinsen und Schmunzeln über die Gesichtszüge huscht, ist bei diesem Krimi durchaus Absicht.

Der Protagonist zeigt auch im ersten Teil bereits seine warmherzige und liebevolle familiäre Seite. Gepaart mit Selbstironie, da er seine vermeintlichen Schwächen kennt, machen ihn sympathischer und zu einem netten Zeitgenossen.

Die Umgebung und Bad Füssing als solche wurden mit kurzen und anschaulichen Worten beschrieben. Zunächst hat der Autor eine ENTspannende Atmosphäre geschaffen, bis diese von einer leichten Spannungskurve abgelöst wurde. Dazu erwartet den Leser ein unerwartetes Ende.

Eben dadurch, dass es sich bei diesem Buch um ein Debüt des Autors handelte und ich die beiden Folgeteile kannte, ist mir besonders aufgefallen, wie die Bücher sich mit dem Autor weiterentwickelt haben. Es sind jedoch Kleinigkeiten in der Charakterisierung des Protagonisten und in der Schreibweise.

Von mir gibt es jedoch eine klare Leseempfehlung, denn alle drei Teile lassen nach einem anstrengenden und stressigen Arbeitstag die Mundwinkel wieder nach oben schnellen.

Von mir gibt es 4 Sterne.