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Veröffentlicht am 19.12.2022

unterhaltsamer Dorfklamauk, mit derbem Humor und skurrilen Figuren [#1 - Suchanek ermittelt]

Volksfest
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Hörbuchrezension Laufzeit: 8 Stunden 7 Minuten - - - Sprecher: Marko Formanek

Ich mag unterhaltsame Provinzkrimis und hier haben mich Cover und Kurzbeschreibung neugierig gemacht. Im Mittelpunkt ...

Hörbuchrezension Laufzeit: 8 Stunden 7 Minuten - - - Sprecher: Marko Formanek

Ich mag unterhaltsame Provinzkrimis und hier haben mich Cover und Kurzbeschreibung neugierig gemacht. Im Mittelpunkt steht Suchanek, der immer nur mit seinem Nachnamen angesprochen wird. Er ist arbeitsscheu und außer kiffen macht er nicht viel. Als er nach einigen Jahren wieder zurück ins Heimatdorf Wulzendorf kommt, wird er Zeuge einer Brandstiftung mit Todesfolge und das bekommt ihm nicht gut. Er wird danach selber überfallen und es gibt auch noch einen zweiten Mordfall im Dorf. Suchanek und sein Kumpel Grasl machen sich ihre eigene Gedanken und gehen ein paar Gerüchten nach.

Anfangs fand ich das Hörbuch richtig lustig. Der Humor ist bodenständig-derb und karikiert das Dorfleben perfekt. Aber im Verlauf der Handlung war mir das dann fast zu viel. Es gibt sehr viele Figuren, die unterschiedlich angesprochen werden ( Namen und Nummern als Spitznamen) und da habe ich zum Ende hin den Überblick verloren. Das Hörbuch beginnt mit einem Personenverzeichnis, das einem aber nichts bringt, weil man nicht zurückblättern kann. Daher wäre die Print-Version für mich die bessere Wahl gewesen.

Den Sprecher fand ich ganz gut, er hat den österreichischen Dialekt gut gesprochen. Leider wurden alle Figuren stimmlich gleich bzw. ähnlich gesprochen, das war zur Unterscheidung nicht förderlich. F

Die Handlung würde von mir 4 Sterne bekommen. Da ich aber das Hörbuch bewerte, ziehe ich einen Stern ab, weil ich der Handlung nicht so folgen konnte wie ich es eigentlich gerne hätte. Vielleicht lag es auch daran, dass der Sprecher relativ schnell gesprochen hat.

Ich kann mir gut vorstellen, den 2. Band "Nachtmahl" als Print zu lesen.

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Veröffentlicht am 15.12.2022

Die erste Hälfte war für mich recht zäh, aber dann hat sich das Durchhalten gelohnt

Der Sturm
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Laufzeit: 11 Stunden 51 Minuten - - - Sprecher: Sascha Tschorn

Dieses Buch wurde stark beworben und ist mir oft beim Stöbern aufgefallen. Das Cover finde ich sehr gelungen und für Thriller bin ...

Laufzeit: 11 Stunden 51 Minuten - - - Sprecher: Sascha Tschorn

Dieses Buch wurde stark beworben und ist mir oft beim Stöbern aufgefallen. Das Cover finde ich sehr gelungen und für Thriller bin ich immer offen. Hier passt für mich das Genre "Thriller" aber überhaupt nicht. Es ist eher ein Spannungsroman oder ein Psycho-Drama.

Im Mittelpunkt der Handlung steht Kiernan, der mit Freundin und Baby seine Eltern besucht und ihnen bei einem Umzug helfen will. Kurz nach ihrer Ankunft wird eine Kunststudentin, die im örtlichen Pub als Kellnerin gejobt hat, tot am Strand gefunden. Ermordet. Dieser Mord ist aber nicht die Haupthandlung, sondern der Auslöser für eine ganz andere Geschichte. Es geht viel um ein vermisstes Mädchen, das vor 12 Jahren während eines verheerenden Sturms verschwunden ist. Alte Wunden werden aufgerissen und der Dorftratsch ist schneller als die polizeilichen Ermittlungen. Für Kiernan wird es sehr belastend, weil er bei diesem Sturm auch seinen Bruder verloren hat und er sich für den damaligen Unfall schuldig fühlt.

Für mich waren die ersten 20 Tracks anstrengend, weil man sehr konzentriert zuhören musste. Für nebenher ist das nicht empfehlenswert. Ab der Hälfte habe ich mich aber irgendwie "eingehört" und dann ging es deutlich besser. Anfangs dachte ich, dass ich mit dem Sprecher nicht klar komme, weil er sehr distanziert und 'schwermütig' vorgetragen hat, aber im Nachhinein ist das schon gut so. Die ganze Handlung ist schwermütig.

Das war mein erstes (Hör-)Buch der Autorin und ich bin nicht sicher, ob ich sie weiterverfolgen werde.

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Veröffentlicht am 13.12.2022

Hat Mitzi ihren Freund Kasi ermordet oder ist sie das perfekte Bauernopfer? [#3 - MörderMitzi]

Drei Morde für die MörderMitzi
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Diesen 3. Band der Reihe kann man gut ohne Vorkenntnisse lesen. Ich selber habe die aktuell 4 Bände ( Stand 12.2022) durcheinander gelesen und das ist überhaupt kein Problem, weil die Fälle immer in ...

Diesen 3. Band der Reihe kann man gut ohne Vorkenntnisse lesen. Ich selber habe die aktuell 4 Bände ( Stand 12.2022) durcheinander gelesen und das ist überhaupt kein Problem, weil die Fälle immer in sich geschlossen sind.

Die titelgebende Hauptfigur ist Mitzi ( Maria Konstanze) Schlager, die wegen eines tragischen Unfalls in ihrer Kindheit, den bösen Spitznamen "MörderMitzi" bekommen hat. Mitzi ist ein Unikum. Sie hat eine kindlich-naive Art und irgendwie schafft sie es immer wieder, Mördern in die Quere zu kommen. Mitzi hat kaum Freunde und als einer davon ermordet wird, rückt sie auch noch ins Visier der Ermittler. Eine Katastrophe. Ihre Freundin Agnes Kirschnagel ( Inspektorin) und ihr Pflichtverteidiger haben alle Hände voll zu tun ihre Unschuld zu beweisen. Dabei macht es Mitzi den beiden nicht leicht, weil sie sich nicht an die Regeln hält und selber auf Mördersuche geht.

Die Handlung war spannend und durch die sehr speziellen Charaktere auch wieder witzig. Mitzi ist ein Gesamtkunstwerk.Sie folgt immer ihrem Herzen und manchmal nimmt sie es auch mit der Wahrheit nicht ganz so genau.

Da ich Band 4 schon kenne, fand ich die 'Post-Credit-Szene' am Schluss besonders gut gelungen.

Wie auch bei den anderen Bänden gibt es auch hier am Ende der Geschichte ein traditionelles Rezept aus Österreich. Diesmal für einen "Heidelbeerstrudel"

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Veröffentlicht am 08.12.2022

Bösen Kindern reißt die Specht den Bauch auf und füllt ihn mit Stroh [#1 - Kranzfelder & Stern]

Wen die Specht holt
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Die Regionalkrimis von Emons lese ich sehr gerne und am allerliebsten sind mir die, die in Bayern spielen. Hier in diesem Buch führt uns die Autorin in die Oberpfalz, ins fiktive "Holzwiesenreuth". Der ...

Die Regionalkrimis von Emons lese ich sehr gerne und am allerliebsten sind mir die, die in Bayern spielen. Hier in diesem Buch führt uns die Autorin in die Oberpfalz, ins fiktive "Holzwiesenreuth". Der Bürgermeister wird während der Kinderchristmette erhängt, mit aufgeschlitztem Bauch, aufgefunden. So wie das Opfer präpariert wurde, muss er der "Specht" zum Opfer gefallen sein. Die "Specht" ist eine Sagenfigur, mit der den Kindern früher gedroht wurde.

Kommissar Kranzfelder, der mich ein bisschen an den Allgäuer Kommissar Kluftinger (Kobr&Klüpfel) erinnert und seine junge Kollegin Klara Stern ermitteln zwischen Weihnachten und Neujahr und dabei erfahren sie, dass der Bürgermeister einen richtig miesen Charakter hatte. Mehr schreibe ich nicht zur Handlung, weil das der Spannung nur schadet.

Yvette Eckstein ist es gelungen eine spannende Handlung mit viel Lokalkolorit und sehr lebendigen Figuren zu schaffen.

Das Buch enthält aber auch brutale Szenen, die für manchen Leser vielleicht grenzwertig sein könnten, weil man sie hier nicht erwarten würde. Für mich war das aber alles noch im Rahmen und auch passend zur Gesamthandlung.

Da relativ viele Figuren eingeführt und vorgestellt wurden, gehe ich davon aus, dass es eine Fortsetzung mit Kranzfelder & Stern gibt. Ich würde mich auf jeden Fall darüber freuen.

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Veröffentlicht am 06.12.2022

rechte Kräfte, Asylbewerber und Vorweihnachtsidylle [#3 - Perchtoldsdorf]

Perchtoldsdorfer Punsch
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>> Es ist hilfreich wenn man die beiden Vorgängerbände kennt. Der Fall ist zwar in sich abgeschlossen, es werden aber immer wieder Namen und Ereignisse aus Band 1 und 2 erwähnt

>> Es ist hilfreich wenn man die beiden Vorgängerbände kennt. Der Fall ist zwar in sich abgeschlossen, es werden aber immer wieder Namen und Ereignisse aus Band 1 und 2 erwähnt <<

Mir sind die 'Perchtoldsdorfer'-Bücher schon öfters aufgefallen und mit diesem Band habe ich als Quereinsteigerin, Charlotte Nöhrer und ihre Familie endlich kennengelernt. Für mich waren die ersten Seiten gewöhnungsbedürftig, weil der Autor sehr lokaltypisch schreibt und ich damit erstmal warm werden musste. Der Klappentext beschreibt schon recht gut um was es geht.

Die Handlung spielt zwischen dem 13. und 27. Dezember und wir begleiten die Figuren öfters zum Weihnachtsmarkt und dem Punschstand der Winzerfamilie Nöhrer. Es geht recht viel um die Familie, den Weinbau und die Vorweihnachtszeit. Das fand ich sehr gut gelungen.

Der Kriminalfall selber ist nicht besonders spannend und rückt streckenweise sogar in den Hintergrund der Handlung. Viel Raum bekommen Beschreibungen zu Burschenschaften, rechten Gruppierungen und Asylbewerbern. Das hat zwar gut zur Handlung gepasst, aber mir war`s fast zu viel. Dem Autor ist die Verarbeitung dieser Themen wichtig, weil wohl auch in den Vorgängerbänden ein Alt-Nazi namens Zaitler und eine jüdische Familie vorkommen, die mehrmals erwähnt werden. Im Anhang schreibt Herr Schleifer, dass er mit diesem Band die "Zaitler-Trilogie" abschließt.

Die Hauptfigur ist Charlotte ( ohne e) Nöhrer, die einen extrovertierten Lebensstil führt und Weib, Wein und Gesang nicht abgeneigt ist. Sie lebt in einer lesbischen Beziehung mit Andrea zusammen. Sehr zum Leidwesen der Mutter, die sich doch so sehr Enkelkinder wünscht.

"Perchtoldsdorfer Punsch" ist ein gelungener Regionalkrimi, mit viel Lokalkolorit, eigenwilligen Figuren aber relativ wenig Spannung.

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