Sehr tiefsinniges Buch über die religiösen Inhalte in den eigentlich brutalen und dreckigen Italowestern aus den 60er Jahren
Gnade spricht Gott – Amen mein ColtDer Autor ist großer Fan der Italowestern und schaut diese Filme schon seit der Jugend mit großer Leidenschaft an. Als Christ und Theologe hat er erkannt, dass kein anderes Genre in der Filmwelt so deutliche ...
Der Autor ist großer Fan der Italowestern und schaut diese Filme schon seit der Jugend mit großer Leidenschaft an. Als Christ und Theologe hat er erkannt, dass kein anderes Genre in der Filmwelt so deutliche Bezüge zu Religion und den christlichen Symbolen hat, wie dieses.
Er hat in akribischer Arbeit die Filme nach ihren Botschaften und Symbolen untersucht und in diesem Buch auf ansprechende Art zusammengefasst.
Die Kapitelaufteilung hat auch Sinn und eine inhaltliche Logik, weil sie dem logischen Aufbau für den Film folgt:
I. Die Protagonisten
II. Die weiteren Mitwirkenden
III. Topographie
IV. Konfliktfelder
V. Requisiten und Rituale
VI. Spezifisch christliche Themen und Traditionen
VII. " Erlöse uns von dem Bösen"
Mir gefallen die Interpretation von Michael Striss sehr und ich wurde durch das Lesen sehr angeregt in die Symbolsprache einzutauchen.
Fast jede Aussage wird mit Filmszenen und Filmquellen ergänzt und wer die Filme einmal gesehen hat, erinnert sich sofort wieder an die betreffende Szenen.
Ich habe mich für dieses Buch entschieden, weil ich großes Interesse an Mythologie und christlich-religiösen Symbolen habe und konnte wirklich einiges für mich herausarbeiten und neu erkennen.
Nach jedem Kapitel gibt es ein paar Bilder / Filmszenen um das Thema auch optisch darzustellen.
Im Anhang findet der Leser eine Auflistung der 50 persönlichen Favoriten des Autors. Einige sind bekannt von vielen habe ich noch gar nie gehört.
Mit Anhang und Quellen-/ Filmverzeichnis hat das Buch 670 Seiten, die man nicht schnell überfliegt und durchliest, sondern man braucht Zeit und die richtige Stimmung damit man voll auf seine Kosten kommt.
Das Cover finde ich etwas unglücklich gewählt, weil es eher an einen Piraten am Steuerrad eines Schiffes erinnert. Mit einem anderen Cover würde das Buch bestimmt besser zur Geltung kommen.