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Veröffentlicht am 17.09.2021

Nicht schlecht, aber auch kein Highlight

Cursed Wings
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Aeryn kann die Ängste der Menschen fühlen, die sie berührt. Mit dieser Gabe zeichnet sie sich als Rabe aus und wird bereits mit 9 Jahren Teil der Gilde, die dem König dient. Die verschiedenen Gaben der ...

Aeryn kann die Ängste der Menschen fühlen, die sie berührt. Mit dieser Gabe zeichnet sie sich als Rabe aus und wird bereits mit 9 Jahren Teil der Gilde, die dem König dient. Die verschiedenen Gaben der Raben werden vom König unterschiedlich eingesetzt. Aeryn soll immer wieder für ihn töten. Bisher tat sie das auch immer unhinterfragt, denn es ist nunmal ihre Aufgabe, dem König zu dienen. Doch als ein Name der Rabengilde auf ihrem nächsten Auftrag erscheint, weiß sie nicht, was sie tun soll.

Der Einstieg ins Buch ist mir leicht gefallen. Vom Schreibstil der Autorin war ich sehr angetan. Sie hat einen blumigen, leicht poetischen Stil, der sich von den anderen abhebt.

Es wird aus der Perspektive von Aeryn erzählt. Mit ihr konnte ich nicht so viel anfangen. Es ist nicht so, dass ich sie nicht mochte, aber ich habe sie nicht so richtig verstanden. Wie sie handelte, wie sie Entscheidungen traf, so unreflektiert und kopflos und auch irgendwie egoistisch. Ich habe nicht verstanden, was Cadan in ihr sieht.

Cadan hat die Gabe der Manipulation. Er nutzt sie nicht gerne, denn er will, dass die Menschen ihn um seinetwillen mögen oder eben nicht mögen. Er will niemandem seinen Willen aufzwingen. Das glaubt ihm aber niemand… Alle haben Angst, in seiner Nähe der Manipulation ausgesetzt zu sein. Und so geht es auch Aeryn. Sie verliebt sich in ihn, aber sind ihre Gefühle für ihn wirklich echt oder wird sie manipuliert? Armer Cadan… seine Gabe empfand ich teilweise auch mehr als Fluch. Vor allem, weil er sie in den wichtigen Momenten einfach nicht benutzte… was bringt dir eine solche Gabe, wenn du dich trotzdem einfach von deinen Feinden überrumpeln lässt…? Die Passivität einiger Raben in Bezug auf ihre Gaben habe ich oft nicht verstanden. Die Autorin hat die Rabengilde viel weniger mächtig gezeichnet, als sie laut ihren Gaben hätte sein müssen.

Die Geschichte änderte im Verlauf mehrmals ihre Richtung, sodass ich keinen wirklichen Roten Faden erkennen konnte. Das machte das Buch weniger spannend, weil ich gar nicht wusste, wobei ich jetzt eigentlich mitfiebern sollte. Ich musste mich von der Autorin mitschleifen lassen, ohne eigene Ideen und Theorien entwickeln zu können. Das hat mir das Lesen teilweise schwer gemacht und ich musste mich immer wieder zwingen, weiterzulesen.

Es gab Vieles, was für mich nicht nachvollziehbar war. Die (Nicht-)Verwendung der Gaben, einige Entscheidungen der Hauptfiguren, das Auftauchen von Charakteren, die dann völlig irrelevant blieben, plötzlich enthüllte Geheimnisse, die vorher garkein Thema waren. Es wirkte an manchen Stellen nicht gut durchdacht oder die Autorin hatte zu viele Ideen, die sie alle mit ins Buch packen wollte, die aber am Ende nicht zur Geschichte beigetragen haben.

Das Buch war trotzdem durchaus unterhaltsam. Die Idee hinter dem Buch hat mir gut gefallen und auch die Vielfältigkeit der Figuren und der Gaben und ihr Zusammenspiel war schon auch spannend. Für mich hat leider dann doch einiges gefehlt, dass es ein echtes Lesevergnügen werden konnte, es war aber auch nicht schlecht.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Eine Reihe, die viel mehr Beachtung verdient hat

Runaway
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Es sind ein paar Wochen vergangen, seit Miriam sich in Kyras Podcast geöffnet hat. Bisher wusste ihre Familie noch nichts von ihrem Schwangerschaftsabbruch, aber als sie auf die Folge stoßen, sind sie ...

Es sind ein paar Wochen vergangen, seit Miriam sich in Kyras Podcast geöffnet hat. Bisher wusste ihre Familie noch nichts von ihrem Schwangerschaftsabbruch, aber als sie auf die Folge stoßen, sind sie entsetzt und wenden sich von ihr ab.

Miriam bereut ihre Entscheidung nicht, sie steht dahinter und zweifelt auch keine Sekunde daran, sich richtig entschieden zu haben. Sie will das Thema enttabuisieren, will Verständnis dafür, dass das allein ihre Entscheidung war und dass es irrelevant ist, wie andere dazu stehen. Niemand hat sie dafür zu verurteilen. Auch wenn man es aus welchen Gründen auch immer nicht gut findet, hat man es zu akzeptieren und zu respektieren. Neben gesellschaftlicher Sanktionen, sind es gesetzliche und strukturelle Rahmenbedingungen, die Frauen viele Hürden in den Weg stellen. In diesem Buch wird einiges davon aufgegriffen und kritisch hinterfragt. Es hat durchaus auch einen informativen Wert.

Es war so mutig von Miri, das in aller Öffentlichkeit in Kyras Podcast zu thematisieren. Sie wusste um die Kommentare, die kommen würden, aber die kannte sie schon aus der Zeit, als sie sich damit auseinandersetzen musste. Ich bewunderte sie für ihre Stärke und ihren Mut. Wie ihre Familie daraufhin reagierte, war ein echter Schlag ins Gesicht. Ich war SO wütend.

Die Autorin schreibt sehr angenehm und einfühlsam und lässt ihre Figuren authentisch und sympathisch wirken. Am Ende kann man auch die Motive und Gedanken aller Charaktere nachvollziehen und es löst sich zufriedenstellend auf :)

Auch Elias hat mit Problemen zu kämpfen. Er hat eine neue Leidenschaft für sich entdeckt und merkt, dass der komplette Einstieg in den Familienbetrieb gar nicht sein Traum und Ziel im Leben ist. Seine Prioritäten haben sich verschoben und das bringt ihn in ein Dilemma. Er hat das Gefühl, wenn er sich für seine Leidenschaft entscheidet, entscheidet er sich gegen seine Familie.

Elias traut sich nicht, mit seiner Familie darüber zu sprechen, er will sie nicht verletzten. Deswegen vertraut er sich Miriam an und nimmt sie das erste Mal als mehr wahr, als „nur“ die beste Freundin seiner kleinen Schwester.

Die Liebesgeschichte der beiden hat mich leider gar nicht überzeugt. Sie sind erst ganz lange damit beschäftigt, zu leugnen, dass sie Gefühle füreinander haben, was ich echt anstrengend fand. Und am Ende – das darf ich bestimmt spoilern – kommen sie zusammen und es hat für mich irgendwie gar nicht gepasst. Ich hab mich für die beiden gefreut, aber als Freund:innen haben sie für mich besser funktioniert als als Paar.

Viel mehr hat mich die Überwindung und die Auflösungen ihrer eigenen Schwierigkeiten und Hürden mitgerissen. Ich habe so mitgefiebert, ob Miriam und ihre Familie wieder zusammenfinden und dass Elias nicht immer nur versucht, das vermeidlich Richtige zu tun, sondern das, was ihn glücklich macht. Manchmal wollte ich ihn einfach nur schütteln.

Die Reihe hat mir wirklich gut gefallen. Die Themen, die sie behandelt, bekommen nur selten Raum und die Autorin schafft es, wertschätzend und einfühlsam darüber zu schreiben. Die Themen ihrer Bücher fand ich sehr ansprechend und ich freue mich sehr darauf, noch mehr von der Autorin zu lesen!

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Eine Stimme gegen Sexismus und für Feminismus

Fadeaway
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In diesem Band ist Kyra die Hauptperson. Wir haben sie schon im ersten Teil kennengelernt und wissen schon ein bisschen, welche Geschichte sie erzählen will. Sie wurde Opfer eines sexuellen Übergriffs, ...

In diesem Band ist Kyra die Hauptperson. Wir haben sie schon im ersten Teil kennengelernt und wissen schon ein bisschen, welche Geschichte sie erzählen will. Sie wurde Opfer eines sexuellen Übergriffs, der Gott sei Dank von ihrem Bruder unterbrochen wurde, bevor es zum Schlimmsten kommen konnte. Einen Übergriff hat sie aber trotzdem erlebt und sie ist nun auf der Suche nach einem Umgang damit. Sie beginnt einen Podcast, um auf (Alltags-)Sexismus und andere feministische und Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen.

Die Autorin hat mit den Themen, die sie in diesem Werk behandelt, genau meinen Geschmack getroffen. Über diese Dinge wird viel zu selten offen gesprochen, es wird tabuisiert oder marginalisiert. Kyra gibt diesen Themen in ihrem Podcast einen Raum und erweitert auch ihren eigenen Horizont als sie merkt, dass sie auch viele Missstände gar nicht als solche wahrnimmt, weil sie als nicht Betroffene, nie darauf stößt. Es ist ein Wink mit dem Zaunpfahl, aufmerksam zu bleiben, zu reflektieren und immer wieder zu überprüfen, ob man selbst diskriminiert oder sich in irgendeiner Weise ignorant verhält. Denn das wird uns immer wieder passieren, die Frage ist nur, wie wir damit umgehen und was wir daran ändern.

Die Kapitel des Podcasts mochte ich sehr gerne. Sie waren informativ und emotional und behandelten nicht nur feministische Themen, sondern auch intersektionale Diskriminierungen, in Verbindung mit LGBTIQ+ und Rassismus.

Kyra mochte ich sehr gerne. Sie ist eine starke, humorvolle junge Frau, die etwas verändern will und statt nur darüber nachzudenken, tatsächlich auch etwas tut. Sie hat einfach Rückgrat und Mut. Sie ist aber nicht ohne Schwächen, die sie kennt oder auch nicht, aber an denen sie auf jeden Fall arbeiten will. Sie macht Fehler und lernt aus ihnen. Ich fand sie sympathisch und zu 100% authentisch. Zum Glück hat sie Freundinnen, die sie auf einige Dinge hinweisen, sie zum Reflektieren anregen und sie in allem, was sie tut, unterstützen.

Als sie auf Milan trifft, knistert es sofort zwischen den beiden. Ihn mochte ich auch sehr gerne. Sein Sport ist ihm sehr wichtig, es ist sein Lebensinhalt, aber mit der Begegnung mit Kyra ändern sich seine Prioritäten. Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und holprig, verdrängt aber nicht die anderen Themen dieses Buches. Wie auch der Vorgänger, kommt das Buch ohne viel Drama aus. Die beiden Hauptfiguren verhalten sich erwachsen und überwiegend vernünftig und ich musste ich über niemanden aufregen :D (außer über die eine oder andere Nebenfigur, aber das sollte genau so sein).

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen. Es ist humorvoll und wertschätzend geschrieben, ist informativ, hat sympathische und authentische Charaktere und konnte mich sehr gut unterhalten.

Zuletzt erzählt Miriam noch von einer Herzensangelegenheit in Kyras Podcast und wir kriegen damit gleich einen Teaser für den dritten Band der Reihe, der Miris und Elias Geschichte erzählen wird. Ich bin gespannt :)

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Besser als Band 1, schwächer als Band 2, aber alles in allem sehr gut!

Midnight Chronicles - Dunkelsplitter
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Ihre Geisterjagd führt Roxy und Shaw dieses Mal nach Prag. Dort gibt es regelrecht eine Geisterübermacht. Die Hunter und Huntresses vor Ort werden der Situation kaum noch Herr. Neben der Jagd auf die sehr ...

Ihre Geisterjagd führt Roxy und Shaw dieses Mal nach Prag. Dort gibt es regelrecht eine Geisterübermacht. Die Hunter und Huntresses vor Ort werden der Situation kaum noch Herr. Neben der Jagd auf die sehr mächtigen Seele, die Roxy versehentlich befreit hat, verpflichten sie sich zusätzlich noch, ihren Kolleg:innen in Prag unter die Arme zu greifen. Doch der Geist, mit dem es Roxy dieses Mal zu tun hat, ist stark und geschickt darin, Menschen zu manipulieren und zu töten. Bald befindet sich Roxy in Lebensgefahr. Ist diese Seele eine Nummer zu groß für sie?

Die Zusammenfassung zu Beginn des Buches war sehr hilfreich für mich, Ich habe eine Auffrischung der Geschehnisse der Vorgängerbände gebraucht und konnte dann richtig gut in den dritten Teil starten.

Der dritte Band wird wieder aus der Perspektive von Roxy und Shaw erzählt. Die beiden reisen mit Ella im Gepäck nach Prag, denn dank dem Ghostvision, weiß Roxy jetzt ziemlich genau, wo die nächste Seele, die es zurückzuschicken gilt, zu finden ist.

Die Atmosphäre dieses Buchs fand ich düsterer und gruseliger als die bisherigen, das mochte ich sehr. Die Geschichte rund um die Geister und diese spezielle Seele, die sehr viel gefährlicher für Roxy und unheimlicher war, als alle anderen, das hat die Spannung in die Höhe getrieben.

Es ist interessant, wen die beiden auf ihrer Reise so alles kennenlernen. Die Hunter und Huntresses organisieren sich überall auf der Welt irgendwie anders und haben alle ihre Besonderheiten. Und immer wieder finden sie neue Verbündete, das ist echt nicht schlecht.

Roxy und Shaw gefallen mir als Hauptfiguren nicht so sehr. Ihre Romanze finde ich nicht authentisch, die Gefühle kamen bei mir überhaupt nicht an. Auch habe ich das Gefühl, die beiden sind gar nicht mehr dieselben, wie aus dem ersten Band. Ich habe sie nicht wieder erkannt, als ob sie eine 180-Grad-Wendung durchgemacht hätten, ohne, dass ich es mitbekommen hätte. In ihren Handlungen waren sie daher für mich sehr inkonsistent. Die Geschichte von Cain und Warden mag ich wesentlich mehr, auch wenn die von Roxy und Shaw am Ende des Buches auch nochmal richtig interessant wurde.

Was mich ein bisschen gestört hat war, dass die Geschichte innerhalb des Buches zu Ende erzählt war, das Buch aber trotzdem noch 150 Seiten weiterging mit einem komplett neuen Erzählstrang. Das war irgendwie komisch, weil sich die Geschichte eigentlich so nach „Ende“ angefühlt hat, aber einfach nicht aufhörte :D Der neue Erzählstrang war dann auch echt spannend, aber den hätte ich glaube ich lieber in eine Fortsetzung gepackt. Naja. Geschmackssache. Der Cliffhanger war auf jeden Fall echt hart und die Geschichte war alles in allem sehr spannend erzählt, also will ich auf unbedingt wissen, wie es mit den beiden weitergeht!

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Veröffentlicht am 11.09.2021

Von Menschen und Monstern

Monsters of Verity (Band 1) - Dieses wilde, wilde Lied
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Verity City hat zwei Seiten. Eine helle und vermeidlich sichere und eine dunkle, gefährliche Seite. Es ist eine Stadt der Monster und der Kämpfe, beherrscht von einem Mann, dessen Macht willkürlich und ...

Verity City hat zwei Seiten. Eine helle und vermeidlich sichere und eine dunkle, gefährliche Seite. Es ist eine Stadt der Monster und der Kämpfe, beherrscht von einem Mann, dessen Macht willkürlich und unermesslich erscheint. Wer genug bezahlt, steht unter seinem Schutz. Zurzeit gibt es einen Waffenstillstand, aber er ist brüchig und nicht jeder möchte den Frieden aufrechterhalten. August und Kate sind in dieser Welt eigentlich Feinde, doch als sie gemeinsam fliehen müssen, erkennen sie, dass die Welt nicht nur schwarz und weiß ist, nicht einfach in Gut und Böse aufgeteilt werden kann und dass die Grenzen immer mehr verschwimmen.

Was für eine faszinierende Idee! Monster entstehen in der Folge von Gewalttaten. Und je schlimmer die Tat, desto furchterregender die Monster. Die Welt, die die Autorin aufgebaut hat, hat mich echt begeistert.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir immer sehr gut, so auch dieses Mal. Die Atmosphäre war düster und man wurde schnell in die Geschichte hineingezogen. Es wird abwechselnd aus der Perspektive von Kate und August erzählt, die erst mit ihren eigenen Erzählsträngen beginnen und dann geschickt ineinander verwoben werden.

Leider konnte ich mit den beiden Hauptfiguren nicht so viel anfangen. Ich weiß nicht genau, woran es lag. Es hat irgendwas gefehlt. Im Vergleich zu ihren anderen Büchern, waren diese Charaktere weniger gut ausgearbeitet und ich hab einfach keine Connection zu ihnen gekriegt.

Kate ist engstirnig, tut so, als sei sie stark und sie hatte einfach keine Wärme, war eiskalt und eigentlich handelte sie nur aus dem einen Motiv heraus: ihrem Vater zu gefallen. Ich fand sie nicht echt mit ihrer vorgespielten Coolness und ihrer „Mir-ist-alle-egal“-Einstellung. Sie ist eigentlich eine gewissenlose Kriminelle, der niemand etwas anhaben kann, weil sie einen einflussreichen Vater hat, dessen Liebe und Anerkennung sie sich so dringend wünscht.

August ist ein bisschen das Gegenteil von Kate. Er ist ein „Monster“ und trägt aber so viel mehr „Menschliches“ in sich als die meisten Menschen in dieser Geschichte. Das ist wohl auch eine der Botschaften. Die Autorin beschäftigt sich mit Ethik und Moral, mit der Frage nach Gut und Böse und danach, was einen menschlich macht. Wäre August nicht so eine blasse Figur, hätte ich ihn vermutlich richtig gerne gemocht. Aber was Kate zu viel hatte, war bei August irgendwie zu wenig.

Die Dynamik zwischen den Charakteren hat mir allerdings sehr gut gefallen. Es findet eine echte Entwicklung auf beiden Seiten in verschiedene Richtungen statt. Und die obligatorische Romanze bleibt aus. Es war spannend zu beobachten, was sich aus der Feindschaft der beiden entwickelte.

Die Handlung brauchte mal wieder ewig, bis sie an Fahrt aufnahm. Insgesamt ging es nur schleppend voran und es passierte so lange und so oft einfach nichts. Erst nach hinten raus wurde es spannend und ich konnte erst im letzten Drittel wirklich mitfiebern. Rückblickend war der lange Aufbau der Geschichte dann schlüssig und auch notwendig, ein bisschen aufregender hätte er aber schon gestaltet werden können.

Meine Erwartungen an das Buch waren sehr hoch, denn ich liebe die Bücher der Autorin. Dieses Werk kam meines Erachtens nicht an Schwabs andere Bücher heran. Die Idee und das World-Building haben mir richtig gut gefallen. Es fehlte aber ein bisschen an Tiefgang und Charme, was die Geschichten der Autorin sonst so außergewöhnlich macht. Ob ich die Fortsetzung lesen werde, weiß ich noch nicht.

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