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Veröffentlicht am 27.05.2021

"Keine Angst vor dem Unbekannten"

Durch die kälteste Nacht
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Kennedy hat ihre Tochter und ihre Eltern bei einem Unfall verloren. Es ist nun ein Jahr her und sie leidet noch immer stark unter ihrem Verlust. Ihr Mann Penn hat kein Verständnis dafür, findet, Kennedy ...

Kennedy hat ihre Tochter und ihre Eltern bei einem Unfall verloren. Es ist nun ein Jahr her und sie leidet noch immer stark unter ihrem Verlust. Ihr Mann Penn hat kein Verständnis dafür, findet, Kennedy sollte langsam mal drüber wegkommen. Das Ganze endet darin, dass er Kennedy aus dem Haus wirft. Gut für sie – so kann sie neu anfangen…

Der Einstieg hat mir gut gefallen. Ich konnte mich schnell in Kennedy reinversetzen und Penn hab ich sofort gehasst… ich hatte die ganze Zeit Angst, dass sie im Verlauf des Buchs wieder zu ihm zurückgeht. Ich habe nicht verstanden, warum Kennedy sich überhaupt auf Penn eingelassen hat. Was fand sie an ihm, wie konnte sie sich in ihn verlieben? Er scheint von Anfang an ein Mistkerl gewesen zu sein.

Mit dem Auszug von Kennedy, begann der schöne Teil der Geschichte. Sie war plötzlich frei und konnte endlich anfangen, wieder sie selbst zu werden. Und sie begegnet Jax.

Die Geschichte war durchzogen von so vielen schönen und berührenden Momenten. Die Art, wie Kennedy über ihre verstorbene Tochter spricht, das hat mich tief getroffen.

Kennedy und Jax kennen sich aus der Vergangenheit und haben sich dann aus den Augen verloren. Die Rückblicke zu ihrer gemeinsamen Zeit in der Kindheit mochte ich gerne. Die beiden waren schon immer außergewöhnlich und anders. Das kann einsam machen. Die beiden haben sich zwar nicht gesucht, aber trotzdem gefunden :)

Bei Jax konnte Kennedy frei über ihre Tochter und ihre Eltern sprechen. Er hat ihr den Raum gegeben für ihre Gefühle, lässt sie trauern, hört ihr zu und ist da. Und auch Jax‘ Mauer bröckelt langsam durch die wiedererweckte Freundschaft zu Kennedy. Aber sie versuchen sich nicht gegenseitig zu heilen, sondern geben sich einander die Kraft, es selbst zu schaffen. Und das find ich eine wunderschöne Botschaft: Du brauchst niemanden, der dich rettet, aber es ist gut jemanden zu haben, der dir die Kraft gibt, dich selbst zu retten.

Für eine Brittainy C. Cherry - Geschichte war die Lovestory erfrischend unkompliziert. Jax und Kennedy hatten für sich allein schon so viele Probleme und so viel zu bewältigen…

Insgesamt hat mir dann doch der Funke gefehlt, der mich sonst bei den Büchern der Autorin erwischt. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau, denn ich habe trotzdem das ein oder andere Tränchen verdrückt. Und naja, was soll ich sagen… das Ende war wieder mal seeehr kitschig und ich habe es geliebt :D Ich habe dieses Ende einfach gebraucht.

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Veröffentlicht am 22.05.2021

Märchenhaft

Der Palast im Himmel
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Abdullah lebt allein in seiner sehr bescheidenen Bude als Teppichhändler. Er ist ein Träumer und wenn er nicht gerade von Besuchen seiner Familie heimgesucht wird, träumt er sich in das Leben eines Prinzen. ...

Abdullah lebt allein in seiner sehr bescheidenen Bude als Teppichhändler. Er ist ein Träumer und wenn er nicht gerade von Besuchen seiner Familie heimgesucht wird, träumt er sich in das Leben eines Prinzen. Eines Tages wird er unverhofft der Besitzer eines fliegenden Teppichs, den er leider nur zufällig im Schlaf dazu bringen kann, zu fliegen und er landet im Garten einer wunderschönen Prinzessin...

Die Geschichte hat mir wieder gut gefallen. Vom ersten Buch wusste ich schon, dass ich wahrscheinlich wieder eine chaotische mit schwer zu erahnendem rotem Faden vorfinden würde und genau so war es auch :D Der Schreibstil der Autorin hat mich auch dieses Mal wieder begeistert. Diese Art von Humor habe ich bisher noch in keinem anderen Buch gefunden. Die Geschichte wird in ihrer Absurdität so selbstverständlich erzählt, dass trotz der vielen Verwirrungen eigentlich alles ganz klar ist.

Abdullah konnte ich gut leiden. Über seine als Höflichkeit getarnten sarkastischen Kommentare, vor allem seiner Familie gegenüber, die ich auch - wie Abdullah - als sehr anstrengend empfunden habe, hab ich mich kaputt gelacht.

Ich mochte auch die Freundschaft zwischen ihm und Jamal und natürlich den Hund und die Katzen. Man hat gemerkt, dass die Autorin selbst Katzen gehabt haben musste, denn sie hat das Wesen einer jeden Katze perfekt eingefangen und zwei weitere liebenswerte tierische Figuren geschaffen, in die ich mich sofort verliebt habe.

Die Geschichte an sich konnte mich nicht so packen. Ich hatte Schwierigkeiten, ihr zu folgen. Teilweise wirkte sie arg konstruiert und manche Erklärungen haben mich unzufrieden zurückgelassen.

Über die Kreuzung der beiden Welten von Abdullah und Howl habe ich mich aber trotzdem sehr gefreut. Mir gefallen die Begegnungen, die die Figuren immer zufällig haben und sich dann ganz natürlich eine Freundschaft entwickelt, als müsse es genauso sein, als wäre es schon immer so gewesen.

Was ich am Vorgängerbuch so mochte, waren die tollen Charaktere und die Dynamik, die sich zwischen ihnen entwickelt. Das hat mir in diesem Teil ein bisschen gefehlt. Die Figuren waren auch liebenswert und besonders, aber in der Interaktion und in ihren Beziehungen hat mir das gewisse Etwas gefehlt, was mich in Band eins eigentlich so begeistert hat.

Insgesamt hat mir das Buch wieder sehr gut gefallen. Die Art, wie die Autorin ihre Geschichten erzählt ist einfach außergewöhnlich und für sich schon lesenswert. Es gibt noch mindestens zwei Bücher von ihr, die ich auf jeden Fall noch lesen möchte!

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Veröffentlicht am 22.05.2021

Magische und aufregende Geschichte mit außergewöhnlichen Figuren, die ihr unbedingt kennenlernen solltet :)

Vier Farben der Magie
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Kell lebt in London – in einem der vier London, die es in diesem Universum gibt. In jeder der vier Welten ist die Magie unterschiedlich intensiv vorhanden. In Kells Londen (das Rote London) ist die Magie ...

Kell lebt in London – in einem der vier London, die es in diesem Universum gibt. In jeder der vier Welten ist die Magie unterschiedlich intensiv vorhanden. In Kells Londen (das Rote London) ist die Magie allgegenwärtig. Als einer der letzten Antari hat er die Möglichkeit, zwischen den verschiedenen London zu reisen. Früher waren die Türen zwischen den Welten für alle geöffnet. Um den Untergang aller Welten zu verhindern, mussten diese Türen aber geschlossen werden. Kell ist nun für einige Aufträge und die Kommunikation zwischen den Herrscher*innen der Welten zuständig. Nebenbei schmuggelt er verbotener Weise noch diverse Gegenstände hin und her. Als er einen Auftrag annimmt, der sowieso ein bisschen merkwürdig erscheint, befindet er sich plötzlich in größter Gefahr. Er muss das wieder ausbügeln, sonst könnte es das Ende aller Welten bedeuten…

Das World-Building hat mir richtig gut gefallen. Die vier Londons sind in vier Farben aufgeteilt und haben alle ihre ganz eigene Atmosphäre, die die Autorin sehr eindrücklich transportieren konnte. Die Geschichten jedes einzelnen London hat mich total gefesselt. Über das schwarze London haben wir bisher am wenigsten erfahren und das scheint doch das faszinierendste und spannendste zu sein. Ich hoffe, in den Fortsetzungen noch mehr über dieses spezielle London zu erfahren.

Die Geschichte brauchte ein bisschen, bis sie in die Gänge kam. Kells Weg durch das Buch kam mir zuerst etwas ziellos vor. Nach gut einem Drittel war aber klar, wohin die Reise gehen sollte, und die Geschichte begann einen richtigen Sog auf mich auszuwirken. Es war durchgehend interessant und spannend. Die Magie, die Historie, die Protagonist:innen und die Antagonist:innen, die Side-Stories, aber auch die Hauptgeschichte, alles war perfekt aufeinander abgestimmt und ergab ein richtig gutes Gesamtbild.

Die größte Stärke des Buchs waren aber eindeutig die toll ausgearbeiteten Charaktere! Es wird nämlich aus Kells und Lilas Perspektive erzählt und die beiden sind für sich alleine schon so außergewöhnlich, aber als sie sich endlich begegnen, das hatte eine ganz besondere Dynamik. Ich hab die beiden so gerne bei ihrem Abenteuer begleitet. Die Liebesgeschichte bleibt aus – ein Buch, das mal ohne Romantik auskommt, aber nicht ohne ein gewisses Knistern, das vielleicht, vielleicht aber auch nicht relevant wird. Ich könnte mit beiden Versionen gut leben – aber die Verbundenheit, die sich zwischen den beiden entwickelt, hat mir richtig gut gefallen.

Es lohnt sich wirklich, die beiden kennenzulernen!

Aber auch die Gegenspieler:innen von Kell und Lila sind als außergewöhnlich hervorzuheben. Bei manchen war ich mir sicher, dass sie einfach nur schlecht sind mit durch und durch grausamen Motiven und bei anderen, war es auch nicht ganz klar, in welche Schublade ich sie packen sollte. Es ist eben nicht immer alles nur schwarz oder weiß. Auch eine große Stärke der Autorin!

Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen. Er machte die Figuren authentisch und meistens sympathisch. Der bissige Humor und das Geheimnisvolle im Erzählstil, machte die Geschichte einfach rund.

Es passierte wirklich viel und so Vieles war so beunruhigend, dass ich nicht wusste, auf welche Weise die Geschichte jetzt furchtbar enden würde :D Da war so viel Untergangspotenzial auf so vielen Ebenen. Das machte das Buch so aufregend, neben den vielen Überraschungen und Twists, die mich eiskalt erwischt haben. Dieser erste Band könnte so auch für sich einfach stehen bleiben. Es sind aber noch einige Fragen offen und es gibt noch viele Möglichkeiten, die Geschichte weiterzuerzählen und die werde ich mir sicher nicht entgehen lassen :)

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Veröffentlicht am 13.05.2021

Prinzessin wider Willen

Silver Crown - Forbidden Royals
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Emilia lebt ihr normales und unaufgeregtes Leben als junge Studentin in der Anonymität des Gewöhnlichen. Doch als ein Anschlag auf das Königshaus beinah die komplette Erbfolge auslöscht, werden ihre Vergangenheit ...

Emilia lebt ihr normales und unaufgeregtes Leben als junge Studentin in der Anonymität des Gewöhnlichen. Doch als ein Anschlag auf das Königshaus beinah die komplette Erbfolge auslöscht, werden ihre Vergangenheit und ihre Herkunft plötzlich relevant. Denn, was kaum jemand weiß, in Emilia fließt königliches Blut. Als geheim gehaltene Tochter des neu ernannten Königs, wird sie aus ihrem ruhigen und „normalen“ Leben gerissen und zunächst zu den anderen Adligen in Sicherheit gebracht. Oder eher verschleppt, denn das alles geschieht gegen ihren Willen. Mit dem Königshaus will sie nichts zu tun haben. Doch bleibt ihr denn wirklich eine Wahl?

Alles an dieser Geschichte ist irgendwie außergewöhnlich. Der Einstieg ist frech und provokant (und ein bisschen überheblich). Der Schreibstil ist authentisch und schlagfertig. Die Figuren sind interessant mit Ecken und Kanten. Das Love-Interest ist zwar nicht ganz neu, aber trotzdem erfrischend. Ich habe diese Art von „Plötzlich Prinzessin“ gerne gelesen.

Emilia hat einen ambivalenten Charakter. Sie ist mutig, stark, klug und hat einen dunklen und sarkastischen Humor, mit dem sie mich immer wieder gekriegt hat. Sie ist aber auch unsicher, traurig und sehnt sich nach (väterlicher) Zuneigung. Von der Monarchie und der Erbfolge hält sie nichts, aber als sie eine Kostprobe des königlichen Daseins leben darf, ist sie nicht mehr so abgeneigt. Ich konnte mich gut mit ihr identifizieren, hätte wahrscheinlich ähnlich gehandelt wie sie.

Die Romanze zwischen ihr und Carter kommt auf eine schräge Art und Weise zustande, mit der ich meine Schwierigkeiten hatte. Wie die beiden sich kennenlernten und sich sofort zueinander hingezogen fühlten, in einer unmöglichen Situation… das war merkwürdig. Trotzdem mochte ich, wie sich das zwischen den beiden weiterentwickelte. Carter ist direkt, spielt mit offenen Karten, zieht sich aber schnell zurück, wenn er Gefahr läuft, verletzt zu werden. Er ist ein Bad-Boy, aber keiner, den ich unangenehm fand. Ihn mochte ich als Figur auch sehr gerne. Die Chemie zwischen den beiden war deutlich zu spüren…

Insgesamt haben mir die Figuren gut gefallen. Chloe, Carters Schwester, ist genau das, was Emilia in dieser Situation braucht. Pragmatisch, treu, ehrlich und mit einem Humor, dem keiner widerstehen kann. Und dann gibt es noch Owen, eigentlich Emilias bester Freund, aber er scheint mehr zu wollen als nur ihre Freundschaft. Das schafft Probleme und Chaos, neben dieser „Ich werd plötzlich Prinzessin“-Sache. Emilia muss plötzlich gegen ihre eigenen Gefühle, gegen ihr Schicksal und gegen unbekannte Feinde kämpfen. Ihr Leben dreht sich von heut auf morgen um 180 Grad.

Die Geschichte baut sich langsam auf, braucht erst ein bisschen, bis sie an Fahrt aufnimmt, hat dann aber viel Spannung, Knistern und einige Twists auf Lager, die ich nicht hatte kommen sehen. Ohne Cliffhanger kommt auch diese Geschichte nicht aus und so muss ich zusehen, dass ich mir bald den Folgeband zulege…

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Das Leben "Danach"

Light Up the Sky
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Nach dem schlimmen Cliffhanger von Teil eins, war ich richtig gespannt auf diesen zweiten Band. Die Geschichte entwickelte sich in eine ganz andere Richtung als ich erwartet hatte. Die beiden Freunde Weston ...

Nach dem schlimmen Cliffhanger von Teil eins, war ich richtig gespannt auf diesen zweiten Band. Die Geschichte entwickelte sich in eine ganz andere Richtung als ich erwartet hatte. Die beiden Freunde Weston und Connor befinden sich tatsächlich als Soldaten im Kriegsgebiet, sind mittendrin in einem der schlimmsten Szenarien, die man sich vorstellen kann. Ihre Einheit verliert Soldaten, Freunde und die beiden geraten selbst in einen Hinterhalt. Als sie aus dem Kriegsgebiet herausgeflogen werden, liegt Weston schwer verletzt im Koma und es ist nicht klar, wie schlimm die bleibenden Schäden sein werden und Connor zeigt erste Anzeichen von PTBS. Autumn wartet schon auf die beiden, freut sich, sie lebend wieder in die Arme schließen zu können, doch nichts ist mehr, wie es vorher war.

Der zweite Teil ist durchzogen von einer düsteren Stimmung. Man merkt, dass es ein „Davor“ und ein „Danach“ gibt. Der Schreibstil ist immernoch berührend und authentisch, aber eben dunkler als in Band eins.

Autumn hat viele Briefe mit Connors Unterschrift darauf erhalten. Sie haben sich in eine Situation verrannt, in der man einfach nicht mehr umkehren kann.

Trotzdem löst sich das anstrengende Liebesdreieck auf. Weston und Autumn nähern sich einander an. Doch über ihnen schwebt ständig diese Lüge, die – wenn sie aufgedeckt wird – einfach alles kaputt machen wird. Trotzdem… solange es die Lüge gibt, kann es keine echte Freundschaft und schon garkeine Liebe zwischen den beiden geben. Neben dem Versuch, eine Freundschaft oder sogar eine Liebesbeziehung zu entwickeln, kämpft Weston mit den Folgen des Krieges.

Seine Entwicklung hat mich tief beeindruckt und berührt. Er beginnt mit sich und seiner Vergangenheit Frieden zu schließen, erkennt seine Stärken und bekämpft seine vermeidlichen Schwächen.

Was mir in diesem Teil etwas gefehlt hat, waren die Szenen der unerschütterlichen Freundschaft zwischen Connor und Weston aus dem ersten Teil. Ihre brüderliche Liebe hat durch ihre Erfahrungen im Krieg stark gelitten und es war nicht klar, ob sie je wieder zusammenfinden würden.

Dieses Buch hatte wieder so viele berührende und emotionale Momente, dass ich das eine oder andere Mal stark schlucken musste. Der Kampf um die Liebe – vor allem um die Selbstliebe – die Stärke von Freundschaft und Familie, aber auch wie unwichtig eigentlich Blutsverwandtschaft sein kann. Es ist eine Geschichte über das Überwinden von vermeidlichen Schwächen, das Finden der eigenen Stärken, über Liebe und Freundschaft und das Verwirklichen und von eigenen Träumen. Die Reihe hat mir wieder sehr gut gefallen und empfehle sie gerne weiter!

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