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Veröffentlicht am 07.03.2021

Eine unterhaltsame Haunted House Story, der es zwar etwas an unheimlicher Atmosphäre, aber dafür nicht an Spannung (und Witz :D) fehlt.

Der Fluch von Carrow House
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Remy bietet ein paar Mal im Monat in Carrow House eine Gruselführung an. Es hat eine dunkle Vergangenheit, viele Menschen wurden in diesem Haus ermordet und es gibt häufige Geistersichtungen. Remy hat ...

Remy bietet ein paar Mal im Monat in Carrow House eine Gruselführung an. Es hat eine dunkle Vergangenheit, viele Menschen wurden in diesem Haus ermordet und es gibt häufige Geistersichtungen. Remy hat eine Schwäche für die Geschichte von Carrow House und liebt es, sie immer und immer wieder zu erzählen, Neues darüber zu erfahren und wünscht sich selbst auch mal einem Geist zu begegnen. Nach einer ihrer Führungen, wird sie von Mark angesprochen, mit ihm, einem Medium, einem Geisterjäger und weiteren Interessierten, für zwei Wochen in Carrow House zu leben. Diese Möglichkeit lässt Remy sich nicht entgehen. Doch das Haus ist gefährlicher als erwartet und mit der Zeit geschehen mehr und mehr unaussprechliche Dinge, bis sich die acht mutigen Gäste in Lebensgefahr befinden.

Ich bin sehr gut in das Buch gestartet. Anders als ich erwartet hatte, war die Atmosphäre sehr gelöst und locker. Es gab keine Gruselatmosphäre. Ich hab mich regelrecht wohlgefühlt in Carrow House mit all den sympathischen Figuren. Der Schreibstil war lustig, hat mir gut gefallen, ich musste oft Grinsen :D

Bei den ersten Vorkommnissen habe ich mich auch noch vollkommen sicher gefühlt. Ich hatte nie das Gefühl, unsere Protagonist*innen könnten sich in Gefahr befinden. Alle waren unumstößlich von der Existenz von übernatürlichen Dingen überzeugt und davon, dass Geister den Menschen eigentlich nichts Schlimmes antun können. Wie zu erwarten, blieb diese Gefühl nicht allzu lange. Die Atmosphäre änderte sich und die Stimmung kippte. Der Wechsel von Spaß zu Ernst hat mir gut gefallen. Auch wenn sich letztendlich beim Lesen keine unheimliche Stimmung einstellte, war die Geschichte unterhaltsam und auch immer wieder spannend.

Grade auf den letzten 100 Seiten nimmt die Geschichte nochmal richtig an Fahrt auf. Herzklopfen und latente Panik waren meine Begleiter auf diesen nervenaufreibenden letzten Seiten.

Vieles hatte ich erwartet, aber irgendwie war trotzdem alles ganz anders als gedacht :D Und verdammt! Der Plottwist hat mich ja mal sowas von kalt erwischt! So gut!! Es wurde dann aber doch arg abstrus. Mit sehr merkwürdigen Erklärungen wurde versucht, einzelne Ereignisse nachvollziehbar zu machen. Das ergab am Ende leider nur wenig Sinn. Es wirkte dann etwas konstruiert. Ich konnte grade noch so mitgehen, bin aber nicht ganz überzeugt.

Das Ende hab ich gehasst. Wahnsinn. Das ist das schlimmste Ende, das ich jemals gesehen habe. Ich möchte nicht verraten, warum, aber ich fand es echt übel ^^ Hat einfach nicht gepasst. Ansonsten, gutes Buch :D

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Veröffentlicht am 07.03.2021

Ein nervenaufreibendes Weltraumabenteuer, das mit spannenden Figuren und witzigen Dialogen glänzt. Mal wieder ein Highlight des Autor*innenduos!

Aurora erwacht
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Tyler ist Jahrgangsbester der diesjährigen Absolventenklasse der Alphas und darf sich deshalb als erster fünf der besten ihres Fachgebiets für seinen neuen Squad bei der Auslese aussuchen. Bei einem nächtlichen ...

Tyler ist Jahrgangsbester der diesjährigen Absolventenklasse der Alphas und darf sich deshalb als erster fünf der besten ihres Fachgebiets für seinen neuen Squad bei der Auslese aussuchen. Bei einem nächtlichen Weltraumausflug stößt er allerdings auf ein Schiffswrack, das noch Lebenszeichen aussendet. Es ist die Hadfield, die schon seit über 200 Jahren als verschollen gilt. Natürlich hat er die Pflicht, diesem Lebenszeichen zu folgen und die Person, der es gehört, zu retten. Er findet Aurora auf diesem Schiff, ein Mädchen, das eigentlich nicht hätte überleben können, und bringt sie in Sicherheit. Seine heroische Tat sorgt nur dafür, dass er die Auslese verpasst und nun die Mitglieder seinem Squad zugeteilt werden, die übriggeblieben sind. Aus offensichtlichen Gründen… Dieses wenig eingespielte Team stößt bei seiner Mission auf ein uraltes Rätsel, das irgendetwas mit Aurora zu tun zu haben scheint und ehe sie sich’s versehen, sind sie mittendrin im Chaos und befinden sich auf einer selbstauferlegten Rettungsmission.

Wir erleben die Geschichte durch die Augen aller 6 Sqaudmitglieder und die von Aurora. Das hatte für die Story jetzt keinen großen Mehrwert und sorgte bei mir eher für Verwirrung. Manchmal hab ich schlichtweg den Überblick verloren, aus wessen Perspektive grade erzählt wird. Nichtsdestotrotz habe ich alle Figuren ins Herz geschlossen. Kristoff und Kaufman leben in ihren Büchern Vielfalt in all ihren Facetten. Verschiedene sexuelle Orientierungen und ethnische Herkunft (inklusive Außerirdischer) sind in allen Farben und Formen selbstverständlich bei den sehr unterschiedlichen Figuren zu finden. Sie sind jeweils die besten auf ihrem Fachgebiet, nur ihre Sozialkompetenzen sind ein wenig versteckt. Alle Figuren haben etwas Liebenswertes, etwas, was sie besonders macht. Sie sind die Ausgestoßenen, die, die niemand haben wollte und das verbindet sie. Auch, wenn es ihnen insgesamt ein bisschen an Tiefe fehlte, habe ich sie alle liebgewonnen. Ich gehe davon aus, dass ich sie in den Fortsetzungen noch besser kennenlernen werde :)

Von mir gehen sämtliche Daumen nach oben für die Gendersternchen bei den Berufsbezeichnungen und ihren Erläuterungen ❤️ Das hat einfach etwas mit Wertschätzung zu tun. Darüber hinaus ist der Schreibstil der beiden sowieso grandios. Es ist einfach so witzig geschrieben, ohne auch nur ein einziges Mal albern zu werden. Ich konnte die Geschichte und ihre Charaktere trotzdem sehr ernst nehmen. Das haben Kristoff und Kaufman einfach drauf.

Die Rätsel um Aurora herum fand ich wahnsinnig spannend. Was ist mit dem Schiff passiert, wieso ist sie die einzige Überlebende, wieso ist Octavia Sperrgebiet, was versuchen sie dort zu verheimlichen, was sind das für Fähigkeiten, die Aurora besitzt, wieso will man sie töten und vor allem wer?

Die Geschichte entwickelt sich in hoher Geschwindigkeit und in eine ganz andere Richtung, als ich erwartet hatte. Mit dieser Art von Geheimnis hatte ich nicht gerechnet. Die Idee find ich wieder mal richtig gut! Die Spannung baut sich immer weiter auf und mündet in einer Entdeckung und Erkenntnissen, denen ich unbedingt noch weiter auf den Grund gehen möchte.

Ich mochte, wie das Squad, der so unliebsam zusammengewürfelt wurde, zu einer Einheit wurde, wie sie Freunde wurden. Und ich mochte, wie jede*r einzelne über sich selbst hinausgewachsen ist und sich entwickelt hat. Jetzt heißt es, das Squad gegen den Rest des Universums :D Am Ende mochte ich sie alle und habe keinen Zweifel daran, dass sie allein die Galaxie retten werden 😬

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Es gab viele gute Momente, aber insgesamt konnte mich der zweite Teil nicht überzeugen.

Das Juwel - Die Weiße Rose
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Der zweite Teil der Juwel-Reihe

Violet, Ash und Raven gelingt die Flucht aus dem Juwel, jedoch nicht ohne einige Verluste zu ertragen. Die Herzogin lässt unbarmherzig nach ihnen suchen und wenn sie sie ...

Der zweite Teil der Juwel-Reihe

Violet, Ash und Raven gelingt die Flucht aus dem Juwel, jedoch nicht ohne einige Verluste zu ertragen. Die Herzogin lässt unbarmherzig nach ihnen suchen und wenn sie sie findet, wird das nicht gut für sie enden.

Auf ihrer Flucht entdecken Violet und Raven, dass sie die Auspizien noch viel besser beherrschen, als sie dachten, als jeder bisher dachte. Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten. Wir erfahren sogar, was es mit den Auspizien wirklich auf sich hat und die Wahrheit über die Gabe. Das waren wirklich interessante neue Informationen, die die Geschichte nochmal in ein ganz anderes Licht rücken.

Ravens Begabung fand ich fast noch spannender als die von Violet. Aber irgendetwas ist ihr passiert. Sie ist gebrochen... Ob sie je wieder die alte wird oder überhaupt überlebt, bleibt fraglich…

Die Brutalität, mit der die Herzogin Violet und die anderen behandelt, war nur schwer auszuhalten. Die Surrogate und die Angestellten sind Eigentum des Adels, nicht mehr als Möbelstücke, sie haben dafür bezahlt und das merkt man auch.

Der Schrecken, der in den Gefährtenheimen stattfindet, wurde für meinen Geschmack etwas zu schnell abgehandelt. Da geht es ganz klar um sexuelle Ausbeutung und Vergewaltigung sowohl von Mädchen als auch von Jungen. Da einfach kurz drüber wegzuerzählen hat sich für mich nicht gut angefühlt. Das Schreckliche an diesem Ort wurde nicht ausreichend herausgestellt.

"Du hast erzählt, dass Jungen entführt und Mädchen für Sex benutzt werden" so ganz nebenbei, nach dem Motto "erzähl mir mehr"

Es war nicht so, dass es beschönigt wurde, aber für die Grausamkeit, die da dahintersteckt, wurde es für meinen Geschmack dann doch zu schnell abgehandelt.

Luciens und Garnets Verhalten blieben mir lange ein Rätsel. Warum unterstützen sie die Surrogate? Wollen sie ihre Situation einfach nur verbessern oder steckt mehr dahinter? Ist Garnet einfach nur ein Trotzkopf? Was hat er davon?

Die Beziehung zwischen Garnet und Violet bzw. Ash fand ich manchmal unangenehm. Garnet hilft den dreien völlig selbstlos auf ihrer Flucht und sie sind ständig total patzig und unverschämt. Garnet war jetzt auch nicht grade höflich, aber ihren harschen Umgang miteinander konnte ich trotzdem nicht nachvollziehen... Mit den Charakteren konnte ich insgesamt sowieso wenig anfangen. Sie wirkten auf mich oft nicht authentisch und verhielten sich dämlich und unvorsichtig. Die Protas haben mich irgendwann nur noch genervt... Sie waren schwer zu greifen.

Die Story an sich fand ich aber sehr unterhaltsam. Die Flucht war spannend zu verfolgen. Ich war regelmäßig so gestresst, weil sie ständig beinah aufgeflogen wären :D Ein Glück haben sie so viele Freunde und treffen sie immer zufällig genau im richtigen Moment 🤪 Es gab auch in diesem Teil spannende und ergreifende Momente, bei denen ich tief in das Buch eingesunken bin, aber es hat mich leider immer wieder verloren. Trtozdem hat mir der Schreibstil der Autorin gut gefallen. Das Buch war schnell und leicht zu lesen.

Es endet mit einem Schock, der mein Herz kurz einen Schlag aussetzen ließ. Damit hatte ich nicht gerechnet. Nun verfolgen sie ein gemeinsames Ziel: den Sturz des Adels. Bin gespannt, wie sie das anstellen werden. Der Plan, den sie ausgetüftelt haben, klingt schonmal vielversprechend. Aber leicht wird es nicht, denn sie haben mächtige und einfallsreiche Gegnerinnen…

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Veröffentlicht am 26.02.2021

"Say it over and over again until you are out of breath"

What if we Stay
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Amber hat es vermasselt. Sie ist durch den letzten Versuch der Baurechtprüfung gefallen und kann somit ihr Architekturstudium nicht mehr abschließen. Aber eigentlich wollte sie nie Architektin werden, ...

Amber hat es vermasselt. Sie ist durch den letzten Versuch der Baurechtprüfung gefallen und kann somit ihr Architekturstudium nicht mehr abschließen. Aber eigentlich wollte sie nie Architektin werden, nie in die Fußstapfen ihrer Eltern treten. Vielleicht ist das ein Zeichen, eine Chance das zu machen, was sie wirklich will. Was auch immer das sein mag.
Ihren Eltern machen ihr einen Strich durch die Rechnung. Sie zerren sie nach Vancouver und sorgen dafür, dass sie ihr Studium an der Universität in Vancouver fortsetzt. Ihr Vater hat ein paar Beziehungen spielen lassen. Das einzig Positive an der Sache ist, dass sie Laurie wiedersieht. Und dass sie Emmett kennenlernt…

Ich hab mich so über Lauries und Sams Auftritte im Buch gefreut. Wir erfahren sogar, wie es bei den beiden weitergeht. So schön 😬 Und Emmett ❤️ Ich fands toll, ihn in diesem Teil besser kennenzulernen. Er ist doch nicht soo locker drauf, wie ich ihn nach dem ersten Buch eingeschätzt hatte. Er hat in seinem Leben alles aus eigener Kraft gemeistert und will sich nicht nachsagen lassen, er habe Hilfe gehabt. Und auch Amber ist anders, als ich gedacht habe.

Amber sucht Ablenkung und Spaß in der Begegnung mit Fremden. "Je fremder desto besser", um sich wieder gut zu fühlen, um alle negativen Gedanken für einige Zeit zu vergessen. Dieses Mal hilft aber nicht mal mehr der Sex mit einem Fremden oder mehr Alkohol. Diesmal kann sie den Schmerz und die Zukunftsängste nicht verdrängen. Kontrollverlust scheint Ambers größte Angst zu sein. Sie hat in der Vergangenheit schlimmes erlebt und findet in der völligen Abschottung ihrer Gefühlswelt einen Umgang damit.

Eine richtige Sympathieträgerin ist Amber nicht unbedingt ^^ Über ihr schwebt eine dunkle Wolke. Sie kann die Dinge gar nicht positiv angehen. Das stört sie selbst an sich, aber sie kann es irgendwie nicht abstellen.

Ihre Entwicklung ist dafür umso beeindruckender. Sie erkennt, dass sie oft zu schnell und zu oberflächlich urteilt, beginnt sich selbst in vielerlei Dingen zu hinterfragen und lernt sich auf diese Weise besser kennen. Der Mensch, der sie am Ende des Buches ist, mag ich sehr gerne. Amber ist gut, aber sie verstellt sich, gibt vor, ein schlechter Mensch zu sein, um stark zu wirken und sich nicht verletzlich und angreifbar zu machen. Emmett sieht sie ganz, sieht, wer sie hinter der Fassade ist und hilft ihr, diese Person auch in sich zu erkennen.

Es war erfrischend, dass die Protagonistin in Sachen Liebe und Sex das Steuer in der Hand hält, es aber auch abgibt und sich nicht erobern lässt, sondern sie sich gemeinsam aufeinander einlassen und ihre eigenen ganz neuen Regeln für sich festlegen.

Es werden einige tabuisierte und selten beleuchtete Themen angesprochen, wie emotionaler Missbrauch, Missbrauch innerhalb einer Beziehung, Übergriffe von Frauen ggü. Männern, Gentrifizierung, Armut, soziale Ausgrenzung, Mobbing, Esstörungen, Parentifizierung, Gewalt, Tod, Mord, Drogen, Geschlechtersozialisation… also die Autorin hat ziemlich viele hochsensible Themen in die Geschichte gepackt, die ihr scheinbar alle am Herzen liegen. Um sich aber wirklich damit auseinandersetzen zu können, war in dem Buch nicht genug Platz.

Die Autorin räumt in ihrem Buch mit den gesellschaftlichen Erwartungen an das männliche und weibliche Geschlecht auf. Spricht es sogar offen an. All die kleinen Hinweise auf gesellschaftskritische Themen haben mir gut gefallen. Es waren sehr viele, aber ich kann mit allen voll und ganz mitgehen. Die Autorin räumt mit Stereotypen auf, ganz nebenbei, ohne groß drauf hinzuweisen. Ich liebe das. Und weil das so ist, weise ich jetzt auch nicht nochmal drauf hin. :)

Mir hat dieses Buch wieder sehr gut gefallen. Der Schreibstil der Autorin ist emotional so mitreißend, dass ich tief in die Geschichte eingesogen wurde und mit den Figuren mitgefühlt habe. Ich freue mich schon riesig auf den dritten Teil!

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Veröffentlicht am 22.02.2021

Heldin wider Willen

Die Clans von Tokito – Lotus und Tiger
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In Tokito regieren gegeneinander konkurrierende Clans. Wer keinem Clan angehört, gilt als vogelfrei und lebt gefährlich. Mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes, verliert Erin auch ihre Clanangehörigkeit ...

In Tokito regieren gegeneinander konkurrierende Clans. Wer keinem Clan angehört, gilt als vogelfrei und lebt gefährlich. Mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes, verliert Erin auch ihre Clanangehörigkeit und ist von diesem Zeitpunkt an ungeschützt. So ist sie angreifbar für andere Clanlose oder sonstige Verbrecher und für Organhändler ein leichtes Ziel. Eine Reihe von Morden, die vor allem für Clanlose gefährlich werden kann, sucht Tokito heim. Bald gerät Erin in eine ausweglose Situation und sieht sich gezwungen, einen Deal mit einem Dämon einzugehen, der daraufhin Besitz von ihr ergreift. Dadurch gerät sie in den Fokus der Phari und muss sich mit Kiran und seinen Gefährten rumschlagen. Zuletzt muss auch noch ihre beste Freundin Ryanne eine Prüfung bestehen, sonst steht auch ihr ein Leben als Clanlose bevor.

Das World-Building ist wahnsinnig spannend und richtig ausgeklügelt. Die Clans haben unterschiedliche Spezialisierungen. Die Phari stehen irgendwie über den Dingen und haben eine besondere Connection zur spirituellen Welt. Und auch die Welt an sich ist voller Wunder und faszinierenden Wesen, aber auch Ungeheuern und dunklen Mächten.

Unsere drei Hauptfiguren, aus deren Perspektive abwechselnd erzählt wird, haben alle mit ihrem eigenen schwierigen Schicksal zu kämpfen: Erin ist von einem Dämon besessen, Kiran ist auf der Suche nach seiner Phari-Fähigkeit und Ryanne steht vor einer schweren Prüfung und muss Entscheidungen treffen, die ihr Leben für immer verändern werden.

Erin hat einen Partner, der Zuhause auf sie wartet. Das fand ich erfrischend, weil mir das in letzter Zeit nicht so häufig in Büchern begegnet, dass die Protagonistin ihr Happy End nicht in einem Bad Boy sucht, sondern bereits einen Good Guy an ihrer Seite hat. Leider hatte ich aber Schwierigkeiten mit den beiden als Paar. Ich habe zwar gelesen, dass die zwei sich lieben, aber so richtig gespürt hab ich das nicht. Ich kann nicht mal genau sagen, woran das liegt, die beiden waren gegenseitig sehr aufopferungsvoll, es kam trotzdem nicht bei mir an.

Ansonsten mochte ich alle Figuren sehr gerne. Sie hatten was Besonderes, was sie interessant und sympathisch machten. Ryanne ist stark, schön und klug und weiß ihre Fähigkeiten einzusetzen. Kiran hat als Phari eine besondere Verbindung zu seinem Spirit, eine Art zusätzlichen Sinn. Er kann seinen eigenen Spirit sehen, wie einen Fleck in seinem Sichtfeld. Kirans Begabung erscheint zunächst ziemlich nutzlos. Seine Aufgabe ist es, diese für sich nutzbar zu machen. Seine Gefährtin Clea mochte ich in diesem Buch am meisten. Zur Feindin hätte ich sie nicht gerne, aber wenn sie auf meiner Seite steht, ist ihre direkte unverschämte Art und Weise echt cool :D Und Erins Seele ist so stark, dass sie dem Dämon lange Zeit widerstehen kann. Doch der Dämon lässt nicht locker. Ob Erin den Kampf um ihre Seele gewinnt, ist bis zum Schluss nicht klar.

Von dem Dämon hatte ich mir mehr versprochen. Ich hatte mir vorgestellt, dass er unheimlich ist und eine gewisse Finsternis ausstrahlt. Stattdessen fand ich ihn irgendwie albern. Die Dialoge, die zwischen ihm und Erin in ihrem Kopf stattfanden, waren zwar recht unterhaltsam, aber das nahm dem Ganzen irgendwie das Mystische und die Dunkelheit. Mit der Zeit hatte ich dann aber auch ihn ins Herz geschlossen :D

Die Aufklärung der Morde, welche völlig blutleere Körper zurücklassen, war spannend zu verfolgen. Wer steckt dahinter und warum interessieren sich die Phari dafür? Wer ist ihr Auftraggeber? Dieser Erzählstrang hat mir am meisten gefallen. Aber auch Ryannes Schicksal konnte mich fesseln. Ich habe mir so gewünscht, dass sie aus ihrem Sumpf aus eigener Kraft wieder herausfindet. Wobei das tollste war, dass die einzelnen Stränge alle in irgendeiner Art miteinander verwoben sind und alles in der Geschichte irgendwie zusammenhängt. Wirklich gut durchdacht. Nach und nach setzen sich die Puzzleteile zusammen und ergeben ein faszinierendes Gesamtbild.

Die Auflösung fand ich etwas melodramatisch. Dafür gab es dann aber noch ein spektakuläres Finale, das die Spannung nochmal nach oben jagte.

Mir hat die Geschichte von Erin, Ryanne und Kiran gut gefallen. Die Welt ist faszinierend und die Geschichte richtig gut durchdacht. Mal was anderes! :)

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