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Veröffentlicht am 06.01.2021

Kurzweilige Geschichte voller Geheimnisse, spannender Verwicklungen und interessanter Charaktere.

Feuer im Schatten (Das Geheimnis der Schwingen 1)
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Sascha muss ein großes Geheimnis bewahren, um ihre Familie zu schützen. Sascha ist gar nicht der Thronfolger, den der Drachenkönig sich gewünscht hat. Sascha ist eine Tochter und muss ihre Identität von ...

Sascha muss ein großes Geheimnis bewahren, um ihre Familie zu schützen. Sascha ist gar nicht der Thronfolger, den der Drachenkönig sich gewünscht hat. Sascha ist eine Tochter und muss ihre Identität von Geburt an verstecken. Sie kann auch nie ihre wahre Gestalt annehmen, denn in der Drachenform kann man sofort sehen, dass sie eine Frau ist. Niemand versteht, warum Sascha sich nicht verwandelt. Das wird ihr zum Verhängnis. Sie wird zu einem Wettkampf herausgefordert, um zu beweisen, dass sie ein würdiger Prinz und Nachfolger des Königs sein kann. Ein Wettkampf, dem sich die Gegner alle in ihrer Drachenform stellen werden. Nur nicht Sascha. Sie wird als Mensch antreten. Das wird gefährlich und kann nur tödlich enden...

Der Einstieg ist heftig und gibt den Lesenden schon einen Einblick in die Verhältnisse der Welt der Drachen. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Dialoge sind authentisch. Ich habe mich sehr gut zurechtgefunden und konnte gut in die Geschichte eintauchen. Es hätte für mein Kopfkino gerne etwas mehr Beschreibungen der Welt geben können, aber das hat den Lesespaß kaum geschmälert.

Sascha ist eine spannende Figur. Sie muss verstecken, wer sie ist, kann sich nicht frei entfalten und hatte bisher keine Chance zu erfahren, wer oder was in ihr steckt. Sie lebt eine Lüge, lebt in ständiger Angst und versteckt sich hinter einer Maske. Ihr Vater zwingt sie, jemand zu sein, der sie nicht ist. Ehre und Stolz sind ihm wichtiger als das Glück seines Kindes. Ich habe ihn von der ersten Sekunde gehasst. Sascha hat die beste Lösung für das ganze Dilemma bereits gefunden - nicht ideal, aber besser, als alle anderen Optionen und ihr Vater lehnt sie ab. Das konnte ich nicht verstehen.

Von ihrer Mutter geht auch nicht besonders viel Zuneigung aus. Aber es gibt einen Moment im Buch, da nennt sie Sascha "mein Mädchen". Endlich ein Zeichen von Liebe und Akzeptanz. Das fand ich richtig schön :)

Wie die Drachen beschrieben wurden, hat mir gut gefallen. Wunderschöne Wesen, wenn sie ihre wahre Gestalt annehmen und alle haben sie spannende Fähigkeit, je nach Zugehörigkeit.

Ständig taucht dieser Colin überall auf. Ich mochte ihn. Da kündigte sich gleich bei der ersten Begegnung eine Love-Story an und ich wollte sie unbedingt lesen 😬 Die würde vor allem wegen dieses kleinen Geheimnisses sehr interessant werden...

Auch die anderen Charaktere fand ich sympathisch und authentisch. Rogan ist witzig, mutig und loyal. Sascha ist aus gegeben Gründen noch in der Selbstfindungsphase... Aber sie ist klug und gerecht. Sie macht eine spannende Entwicklung durch, die am Ende des Buches definitiv noch nicht abgeschlossen ist.

Auf ihrem Weg zum Wettbewerb müssen sie durch einige Dörfer, die von Menschen bewohnt werden. Sie begegnen dort viel Feindseligkeit und man ahnt, dass die Drachen die Menschen nicht sehr gut behandeln und die in Armut leben lassen. Diese Hintergrundgeschichte fand ich auch sehr spannend.

Der Wettkampf war nicht uninteressant, aber auch nicht so aufregend, wie ich erwartet hatte. Es entwickeln sich unerwartete Freundschaften und Bündnisse. Es steckte viel mehr hinter dem Wettbewerb, aber ich kam nicht dahinter. Neben der Aufgabe, die mit dem Wettkampf einhergeht, verfolgt jeder noch irgendwelche eigenen Pläne, was das Ganze ein wenig spannender machte.

Zum Ende hin wurde es dann deutlich aufregender. Ich merkte, wie mich die letzten Seiten richtig in die Geschichte reinzogen. Mein Herz schlug immer schneller und ich habe richtig mit Sascha mitgefiebert. Die Entwicklungen auf den letzten Seiten machen neugierig auf die Fortsetzung und ich bin gespannt, wie es mit Sascha und den Königreichen der Drachen weitergeht.

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Veröffentlicht am 05.01.2021

Es fehlte einfach an Authenzität

Die Arena: Letzte Entscheidung
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Der zweite Teil beginnt ein Jahr später. Hoshiko und Ben sind auf der Flucht. Doch ihr Versteck fliegt auf und sie werden getrennt. Auch der Zirkus wird wieder aufgebaut. War alles umsonst? Wird die Ungerechtigkeit ...

Der zweite Teil beginnt ein Jahr später. Hoshiko und Ben sind auf der Flucht. Doch ihr Versteck fliegt auf und sie werden getrennt. Auch der Zirkus wird wieder aufgebaut. War alles umsonst? Wird die Ungerechtigkeit weiter fortbestehen? Ihre Lage scheint ausweglos...

Durch ihre Flucht landen sie in den Slums. Ein krasser Kontrast zum Leben in der Stadt. Es macht betroffen, dass die Geschichte sich gar nicht mal so weit von der Realität bewegt...

Die Pures holen zum Gegenschlag aus. Sie bauen den Zirkus neu auf. Größer, eindrucksvoller, gefährlicher. Dieses Mal mit festem Hauptsitz in London. Ein Mahnmal, dass man es nicht noch einmal versuchen sollte, den Pures zu "schaden".

Der Widerstand "Die Bruderschaft" wird aktiver. Sie scheinen etwas zu planen. Aber wenn die Bruderschaft Gewalt anwendet, könnte das Bild des "bösen Dregs" weiter angefeuert werden und der Sache schaden. Außerdem stehen Wahlen an und eine Pro-Dreg-Kanditatin kann mehr und mehr Anhänger*innen für sich gewinnen. Es ist eine Gratwanderung mit ungewissem Ausgang.

Der bedingungslose Zusammenhalt der Dregs im Zirkus konnte mich im ersten Band schon sehr berühren und auch in diesem Teil gibt es eine herzergreifende Szene, die diesen Zusammenhalt wunderschön herausstellt.

Trotzdem: die Probleme, die ich mit dem ersten Teil hatte, sind im zweiten nicht verschwunden. Der Schreibstil gefällt mir nicht so gut. Er ist sehr direkt und es gibt kaum Umschreibungen. Der Schreibstil eignet sich mehr für Kinder, die Geschichte selbst aber nicht. Die Dialoge sind nicht sehr authentisch. Die Charaktere sind eher stereotyp und ohne Farbe und Tiefe. Es fehlt einfach das Dreidimensionale, das die Figuren lebendig wirken lässt. Außerdem sind sie in ihren Handlungen und Entscheidungen nicht konsistent, ändern ihre Meinung, wie es grade zur Geschichte passt. Die Reihe punktet zwar mit der dramatischen und spannenden Story und einer wichtigen Message, ansonsten liegt sie im Gesamtpaket eher unter dem Durchschnitt.

Die Erzählstränge kommen in einem spektakulären Finale zusammen und sorgten dafür, dass ich immerhin auf den letzten Seiten noch mitfiebern konnte. Das Ende war dann wieder nicht so meins. Ich fand es einfach unglaubwürdig, dass die Ereignisse des Buches letztendlich zu diesem Ergebnis geführt haben. Insgesamt war die Geschichte mitsamt den Figuren nicht authentisch.

Ich wollte die Reihe unbedingt mögen, weil der Inhalt so spannend und bedeutsam ist. Sie bleibt aber in den allermeisten Punkten hinter meinen Erwartungen zurück. Ein Lese-Kann, kein Lese-Muss 🤷🏽‍♀️

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Ein weiteres gelungenes Abenteuer aus der Welt des Avatar

Avatar – Der Herr der Elemente: Der Aufstieg von Kyoshi
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Dieses Buch erzählt die Geschichte von Avatar Kyoshi, einem Waisenkind, das nichts von ihrem Avatar-Dasein ahnt und zunächst ein einfaches Leben eines Dienstmädchens führt. Als sie ihre Kräfte entdeckt, ...

Dieses Buch erzählt die Geschichte von Avatar Kyoshi, einem Waisenkind, das nichts von ihrem Avatar-Dasein ahnt und zunächst ein einfaches Leben eines Dienstmädchens führt. Als sie ihre Kräfte entdeckt, begibt sie sich auf die Reise, lernt neue Freunde und die Liebe kennen und versucht ihren Platz in der Welt als Avatar zu finden.

Was ich vergessen hatte und mich total begeistert hat: zu der Zeit, in der das Buch spielt, gab es die Luftnomaden noch. Viele Himmelsbisons und fliegende Lemuren bevölkern die Lüfte und die Lufttempel sind voller Leben. Aaah es war so toll, wieder in die Welt der Bändiger einzutauchen. Außerdem bekommt man in dieser Geschichte eine Ahnung davon, wie die Kyoshi-Kriegerinnen zu ihren Traditionen gekommen sind.

Der Schreibstil ist so wunderbar :) Er enthält den Witz und die Atmosphäre der Serie und der Comics, ist aber trotzdem in dem bildhaften und detailreichen Stil eines Romans verfasst. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Das Kopfkino lief mit - vor allem, weil der Wiedererkennungswert aus der Serie recht hoch war. Ba Sing Se, der Lufttempel, die Spielzeuge des Avatars, die traditionelle Kleidung der Nationen, einige bekannte Namen, wie die Beifong-Familie und einen Kohlkopfverkäufer gibt es auch :D

Man kann das Buch auch ohne "Vorkenntnisse" problemlos lesen, es macht auch so sehr viel Spaß, Kyoshi auf ihren Abenteuern zu begleiten. Für Avatar-Begeisterte ist es aber besonders schön, denke ich :)

Neben den vier Nationen (Feuer, Wasser, Erde, Luft), gibt es eine fünfte Nation, die Daofei... anscheinend Piraten, Kriminelle, Gesetzlose. Sie bezeichnen sich selbst als "egalitäre Truppe, die die Grenzen zwischen den Elementen ignorierte". Sie gehören aus unterschiedlichen Gründen nirgendwohin und haben sich irgendwann mal zusammengeschlossen und sind zu einer eigenen Nation zusammengewachsen.

Die Geschichte ist spannend erzählt, mit vielen nervenaufreibenden Höhepunkten. Wer verfolgt welche Ziele und mit welchen Motiven? Wer ist gut und wer ist böse? Wer handelt egoistisch und wer selbstlos? Der erste Höhepunkt findet auf einer Insel statt, wo sich endlich zeigen soll, wer der wahrhaftige Avatar ist. Die Situation eskaliert und es passieren furchtbare Dinge. Mein Herz hat so schnell geschlagen. Das war so ein aufregender Wendepunkt der Geschichte. Wie wird es nun mit dem Avatar und der Welt weitergehen? Wem kann Kyoshi trauen? Wen hat sie jetzt noch? Eine Reise mit ungewissem Ausgang beginnt.

Kyoshi muss nun die vier Elemente beherrschen lernen. Denn sie hat bisher nichtmal ihr eigenes zu beherrschen gelernt. Und sie muss es im Verborgenen tun, beinah auf sich allein gestellt. Die Lage wirkt aussichtslos.

Mit Rangi an ihrer Seite stehen die Chancen für Ihr Überleben aber deutlich besser. Rangi gehört der Feuernation an. ist mutig, stark und in ihrer Loyalität zum Avatar unerschütterlich. Sie hat die Angewohnheit, besonders grob mit denjenigen umzugehen, die sie liebhat. Die anderen beachtet sie erst gar nicht. Wenn sie eine ihrer Schimpftiraden losließ, ging mir immer das Herz auf :D

Die Reise war spannend und ihre Gefährten wurden mir immer sympathischer. Der Schlagabtausch zwischen ihnen war amüsant und brachte etwas Lockeres in die Geschichte. Sie wuchsen zusammen und Kyoshi lernte bei ihnen die Elemente zu beherrschen. Sie selbst wurde auch immer gelöster und es schien bergauf zu gehen. Mit dem Bändigen, mit den Freundschaften, es lief einfach.

Nun muss sie in die Position des Avatars finden, was nicht einfach ist. Viele Erwartungen und große Verantwortung. Wie soll sie dem gerecht werden?

"Du wirst niemals vollkommen fair sein und niemals ganz im Recht. Das ist Deine Bürde" S. 395

Ich habe bisher jeden Avatar gerne begleitet. Jeder Avatar muss seinen/ihren eigenen Weg finden und dass muss er oder sie nie allein. Es stehen ihnen immer treue Gefährten zur Seite. Unterschiedliche Zeiten erfordern unterschiedliche Typen von Avataren und alle müssen sie sich in ihre Rolle erstmal einfinden. Der Weg ist nie leicht und ihre Geschichten sind alle interessant und spannend. So auch die von Kyoshi.

Das Ende des Buches verspricht eine aufregende Fortsetzung, die ich mir gleich schnappen und verschlingen werde :) Ich bin richtig glücklich, dass ich diese Reihe entdeckt habe!!

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Veröffentlicht am 02.01.2021

Es ist viel zu viel passiert, sodass die Haupthandlung kaum Platz bekam. Und mit den Charakteren wurde ich nur sehr langsam warm.

Im Schatten des Fuchses
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Wegen der Masse an Informationen und Geschehnissen in diesem Buch, finde ich es wahnsinnig schwierig, eine Inhaltsangabe zu verfassen. Die meiste Zeit wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt. ...

Wegen der Masse an Informationen und Geschehnissen in diesem Buch, finde ich es wahnsinnig schwierig, eine Inhaltsangabe zu verfassen. Die meiste Zeit wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt. Yumeko muss die Zerstörung ihres Tempels miterleben, in dem sie aufgewachsen ist. Ihr Zieh-Vater bittet sie einen Teil einer wichtigen Schriftrolle an sich zu nehmen und sie zu einem geheimen Tempel zu bringen, um sie zu schützen. In den falschen Händen bringt diese Schriftrolle großes Unglück über die Welt. Viele gefährliche Menschen und Wesen sind hinter ihr her. Zur selben Zeit bekommt Tatsumi den Auftrag, alle Teile dieser Schriftrolle zu beschaffen. Er und Yumeko begegnen sich bei dem zerstörten Tempel und schließen einen Pakt, während sie beide dem jeweils anderen etwas vorenthalten. Mit diesem Pakt und ihren Geheimnissen machen die beiden sich auf die abenteuerliche und gefährliche Reise.

Das Buch beginnt mit einem Kapitel aus Sukis Perspektive, eine Figur, die eine sehr lange Einführung bekommt und dann im weiteren Verlauf völlig an Relevanz verliert.

Tatsumis erstes Kapitel hat mich dann zu Tode gelangweilt. Es startet ziemlich sofort mit einem sehr langen Kampf. Mir war zu dem Zeitpunkt erstens nicht klar, wer Tatsumi ist, ich habe ihn noch gar nicht kennengelernt, außerdem wusste ich nichts über diesen merkwürdigen Dämonen. Es gab einfach einen Kampf, der vielleicht sogar ganz spannend hätte sein können, aber dadurch, dass die Figuren noch gar nicht eingeführt wurden, konnte ich überhaupt nicht mitfiebern. Mir doch egal, wer von den beiden gewinnt oder verliert, wenn ich noch keine Connection zu ihnen aufbauen konnte. Es war zudem ein recht ekliger Kampf mit schwachen Dialogen und platten Sprüchen. Aaah Ich weiß nicht. Ich bin einfach nicht gut in die Geschichte gestartet. Wobei mir Yumeko deutlich sympathischer war. Die freche, naive Halbfüchsin macht in dieser Geschichte die bedeutenste und spannenste Entwicklung durch. Sie ist sehr behütet aufgewachsen und hat bisher nur mit den Mönchen gelebt. Der plötzliche Realitätssturz ist ganz schön viel für sie.

Okame, den abgeklärten Ronin, empfand ich als Lichtblick. Sein trockener Humor, seine sarkastischen Sprüche und seine Unverblümtheit… er brachte endlich etwas Schwung in die Geschichte. Als er zu der Gruppe hinzustieß, tauten auch die anderen Figuren auf und ich konnte sie immer besser leiden. Ich brauchte ganz schön lang, um mit den Figuren warm zu werden. Aber so ab der Hälfte hatte ich sie ins Herz geschlossen. Während die Freundschaft der drei wuchs, wuchs auch die Sympathie, die ich für sie empfand. Und jetzt, wo ich durch bin, muss ich sagen: eine tolle Truppe! Ich mochte, wie man beobachten konnte, wie zwischen den Figuren die Zuneigung und Loyalität wuchs und sie widerwillig Freunde wurden :D

Mit den ganzen Figuren und Sagen und merkwürdigen Wesen konnte ich nicht so viel anfangen. Auch blieb mir der Sinn der Geschichte irgendwie verborgen. Es gab viele nicht nachvollziehbare Sprünge und plötzlich tauchten Wesen oder Figuren auf, die nur unzureichend eingeführt wurden oder auf einmal nicht mehr relevant für die Story waren. Ich empfand die Art des Erzählens als reines Chaos. Ich hatte echte Schwierigkeiten, den Durchblick zu behalten. Flüche, Geister, Dämonen, Samurai, Magie, Ehre, Drachen, Schriftrollen, Clans, riesige Insekten und und und... es war viel zu viel. Ansonsten mochte ich den Schreibstil aber gerne.

Außerdem gab es massenhaft Kämpfe, die gefühlt nur zum Füllen der Seiten da waren. Das lese ich nicht so gerne, finde ich in Büchern einfach nicht so interessant.

Einen richtigen Höhepunkt gab es in der Geschichte nicht. Es endet genauso blutig und brutal, wie es begonnen hat.

Insgesamt habe ich das Buch als ein großes Lehrbuch für japanische Geschichte, Sagen und Mythologie wahrgenommen. Unsere Held*innen stolpern hier von einem Abenteuer ins nächste und begegnen vielen Geistern und mystischen Wesen etc. und die Hauptstory bleibt total auf der Strecke. Es mag für Fans des Genres genau das Richtige sein. Es lag nicht am Buch, es lag an mir :D

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Veröffentlicht am 01.01.2021

Richtig spannende Idee, total lahme Umsetzung... Da geht noch was!

Selection
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America lebt in einer Welt, in der die Gesellschaft wieder in ein Kastensystem eingeteilt wurde. In diese wird man hineingeboren und hat wenig Möglichkeiten, die zugeordnete Kaste zu wechseln. Alle paar ...

America lebt in einer Welt, in der die Gesellschaft wieder in ein Kastensystem eingeteilt wurde. In diese wird man hineingeboren und hat wenig Möglichkeiten, die zugeordnete Kaste zu wechseln. Alle paar Jahre, wenn ein heiratsfähiger Prinz alt genug ist, wird zur Selection aufgerufen. Jedes Mädchen zwischen 16 und 20 kann sich als potenzielle Braut des Prinzen bewerben, ganz gleich, welcher Kaste sie angehört. 35 Mädchen werden ausgewählt und dürfen am Casting im Schloss antreten. Sie lassen ihr altes Leben in Armut und Hunger zurück und leben zumindest eine Zeit lang in unglaublichem Luxus. Dafür müssen sie aber auch ihre Privatsphäre aufgeben und stehen unter ständiger Beobachtung.

Es gab tatsächlich ein paar Ähnlichkeiten zu den Hunger Games, aber weil die Thematik eine gänzlich andere war, ist mir das gar nicht negativ aufgefallen. Außerdem muss man ja auch nicht mit jedem Buch das Rad neu erfinden.

Ich bin ein bisschen hin- und hergerissen. Die Idee war spannend, aber die Umsetzung war etwas lahm. Irgendwie hab ich mich als Leserin die ganze Zeit in Sicherheit gefühlt. Alles lief richtig gut, viel zu glatt. Aber trotzdem war da so eine Anspannung im Hintergrund. Ich war die ganze Zeit in Alarmbereitschaft, dass irgendwas schlimmes passiert. Das Potenzial dafür war definitiv da. Aber tatsächlich passierte insgesamt recht wenig. Weswegen ich auch überrascht darüber bin, dass ich mich so gut unterhalten gefühlt habe. Sicher lag es an dem angenehmen Schreibstil der Autorin und an den sympathischen Charakteren. Wobei wir eigentlich nur America und Maxon richtig kennenlernen.

America ist klug und besteht auf ihre Prinzipien. Sie ist immer nett und hilfsbereit und hebt sich von den anderen ab, das macht sie sehr sympathisch. Sie ist häufig trotzig und verhält sich unbedacht, man könnte sie fast als naiv bezeichnen.

Die Nebenfiguren sind auch alle ganz nett, bleiben aber blass.

Wäre das ätzende Liebesdreieck nicht gewesen, hätte ich alle Figuren gern gemocht.

Maxon war eine Überraschung für mich. Er hat ein gutes Herz und schert sich nicht um Kasten. Er ist sehr behütet aufgewachsen und verschließt die Augen vor dem Leid, was das Kastensystem auslöst, zieht sich aber nicht aus der Verantwortung. Er spielt keine Spielchen, verhält sich fair und legt die Karten offen auf den Tisch. Das fand ich einerseits sehr erfrischend, andererseits lag in dieser Geschichte so Vieles offen, dass es kaum Geheimnisse gab.

Die Rebellion und ihre Aktionen geben ein paar Rätsel auf, es wurde aber so wenig auf sie eingegangen, dass meine Neugier jetzt nicht so sehr geweckt wurde. Auch ihre Angriffe waren sehr unaufgeregt, obwohl die Figuren im Buch Angst um ihr Leben hatten, hab ich mir keine Sekunde lang Sorgen gemacht.

Es wurde einfach so viel angeschnitten. Spannendes und Interessante. Die Umstände, wie es zu dem Kastensystem gekommen ist, die Rebellion, die Tatsache, dass es keine Geschichtsbücher gibt, das Casting, die Königsfamilie und und und… Diese Geschichte hatte so viel Potenzial, aber es passierte einfach nichts. Trotz der vielen Möglichkeiten!

Als ich zum letzten Kapitel kam, hab ich noch mit einem großen Knall gerechnet, aber auch der blieb aus. Ich setze alle meine Hoffnungen in den zweiten Teil :D Weil, wie gesagt: das Potenzial für eine grandiose Story ist da. Ich hoffe sie in der Fortsetzung zu finden…

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