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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2020

Brutal, spannend, manchmal etwas übertrieben und konstruiert, aber insgesamt fesselnd und aufregend. Aber sicher nicht für jede*n geeignet.

Der Heimweg
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Jules übernimmt ausnahmsweise eine Schicht am Begleittelefon für einen guten Freund. Er soll Menschen (überwiegend Frauen), die auf ihrem Heimweg Angst kriegen, am Telefon begleiten, damit sie sich nicht ...

Jules übernimmt ausnahmsweise eine Schicht am Begleittelefon für einen guten Freund. Er soll Menschen (überwiegend Frauen), die auf ihrem Heimweg Angst kriegen, am Telefon begleiten, damit sie sich nicht alleine fühlen. An der Leitung ist Klara, die glaubt von einem Mann verfolgt zu werden, der sie töten will. Sie ist sich sicher, denn vor einigen Wochen hat dieser ihr ihr Todesdatum genannt, welches in wenigen Stunden beginnt.

Das hat der Autor geschickt gemacht. Auf den ersten Seiten wusste ich absolut nicht, was los ist, worum es geht, aber er hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Ich wollte immer weiterlesen, konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Keine Ahnung, wie er das gemacht hat :D

Die Schilderungen sind brutal und sicher nicht für jeden aushaltbar. Die Gewalt und Demütigung, mit der man hier konfrontiert wird, ist nicht leicht zu ertragen. Die Thematik der häuslichen Gewalt nimmt viel Raum ein, auf brutalste und unverblümteste Weise. Für mich nicht zu heftig, aber für andere vielleicht zu abgeklärt und bildhaft. Das sollte man sich vorher gut überlegen. Zumal ich mir auch nicht sicher bin, ob das für die Geschichte wirklich notwendig war, dass die Gewalt solche Ausmaße angenommen hat.

Klara wirkt abgeklärt, kann über die unaussprechlichen Dinge, die ihr widerfahren (sind), mit einiger emotionalen Distanz erzählen. Das macht die Schilderungen, glaube ich, auch so schwer auszuhalten… Es scheint, Klara hat mit ihrem Leben abgeschlossen und hat akzeptiert, dass Gewalt nunmal ein Teil ihres Lebens ist.

Da telefonieren zwei miteinander, die ungefähr am schlimmsten Punkt ihres Lebens stehen und erzählen einander ihre persönlichen Horrorgeschichten...

Man erfährt zwar viel über die Vergangenheit der Charaktere und über ihre Gefühlslagen, aber so wirklich lernen wir sie dann doch wieder nicht kennen. Die Geschichte legt den Fokus auf den Nervenkitzel und weniger auf die Figuren. So darf es bei einem Thriller aber ja auch sein.

Die Spannung ist auch in diesem Buch unbestreitbar hoch. Plot-Twists, kleine Cliffhanger am Ende der Kapitel, Schockmomente und immer neue Hinweise in die eine oder andere Richtung. Ist Klara paranoid, psychotisch, leidet an Wahnvorstellungen oder ist die Gefahr real? Was ist mit Jules? Wird er ebenfalls verfolgt oder ist auch er dem Wahn verfallen? Wir wissen es nicht und erfahren es auch erst ganz am Ende, wenn der Plot-Twist uns vollkommen aus der Bahn wirft (wobei ich die Auflösung als eine meiner Theorien schon für eine Möglichkeit gehalten habe, nur nicht in diesem Ausmaß :D). Es ist verwirrend und verworren und lädt zum Mitfiebern ein. Allerdings nimmt das Verworrene Ausmaße an, die einfach in Logiklücken und Unwahrscheinlichkeiten münden, dass ich jetzt richtige Schwierigkeiten habe, das Buch zu bewerten. Der Schreibstil ist toll und der Spannungsbogen hoch, nur sind die Auflösung und einige Twists so an den Haaren herbeigezogen und nicht ganz stimmig, dass sie konstruiert wirken.

Weil ich aber doch sehr gefesselt war von der Geschichte und mich wirklich gut unterhalten gefühlt habe, gebe ich 3,5 Sterne – unter Vorbehalt: Das Buch ist definitiv nicht für jede*n geeignet.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Humorvoller Schreibstil, tolle Figuren, kreative Story... Diese Reihe hat einfach alles :)

Hex Files - Verhexte Nächte
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Band 3 der Hex Files Reihe


Es dürfte keine große Überraschung sein: Ivy hat überlebt. Doch nicht ohne Nebenwirkungen, denn seit neustem hat sie nervtötende Besucher*innen, die ihr das Leben erschweren. ...

Band 3 der Hex Files Reihe


Es dürfte keine große Überraschung sein: Ivy hat überlebt. Doch nicht ohne Nebenwirkungen, denn seit neustem hat sie nervtötende Besucher*innen, die ihr das Leben erschweren. Sie sind aber auch der Grund für einen neuen Auftrag: einen Hexenserienmörder treibt sich um und muss dringend aufgehalten werden. Und obwohl weder Winter noch Ivy dem Orden angehören, stellen sie sich dieser neuen Aufgabe.

In diesem Teil kommen die Gegensätze von Ivy und Winter nochmal hervorragend zur Geltung. Er kann einfach nicht nichts tun und Ivy hat das Nichtstun perfektioniert. Ich habe es so genossen, die beiden wieder miteinander zu erleben. Im zweiten Teil hatte mir das ein bisschen gefehlt. Die Figuren sind so herrlich auf dem Boden geblieben. Und Brutus ist mein absoluter Liebling in einer Geschichte voller Lieblingsfiguren 🥰 Er hatte ein paar unglaublich gute Momente :D

Ivy und Winter haben inzwischen so viel Zeit miteinander verbracht, dass sie einen gewissen Einfluss auf den/die jeweils andere/n auswirken. Sie scheinen das Beste aus sich herauszukitzeln, wenn sie zusammen sind. Auch wenn sie sich beharrlich weigern, sich dem Orden erneut anzuschließen, bleibt dieser immer sehr präsent in ihrem Leben und so wird es auch dieses Mal wieder sehr abenteuerlich für die beiden.

Der Fall, den sie dieses Mal lösen mussten, fand ich spannender als die ersten beiden. Ivys Versuche, die Dinge einfach auszusitzen bzw. auszuschlafen scheitern und so findet sie sich auf der gefährlichen Jagd nach Schwarzbart, dem Serienmörder, wieder. Es wird kalt und matschig und blutig… Aber das ist nicht mal das Schlimmste. Als ob ihr Leben nicht schon stressig genug wäre, steht auch noch ein Besuch bei den zukünftigen Schwiegereltern aus. Zweiteres ist natürlich das gefährlichere Unterfangen…

Ansonsten ist Ivy wieder mutig, loyal, tapfer, faul bzw. widerwillig engagiert und witzig. Brutus steckt wieder voller Überraschungen und sorgt für die schönsten Momente des Buches und Winter kann halt auch nicht aus seiner Haut, taut aber mit Ivy an seiner Seite mehr und mehr auf. Die Liebesgeschichte zwischen Ivy und Winter nimmt im Gegensatz zu den ersten beiden Bänden so sehr an Tempo auf, dass man fast nicht mehr hinterherkommt. Ich mag die beiden als Paar, wie sie sich necken und gegenseitig perfekt ergänzen. Sie sind so verliebt, dass sie es selbst ekelhaft finden :D Großartig! (Fast) kein Kitsch und kaum rosarote Wölkchen, Romantik geht auch ohne Klischees, wie diese Reihe eindrücklich zeigt.

Auf den letzten Seiten wurde es sogar noch ein bisschen spannend. Die Ereignisse überschlugen sich und es ging kurz mal eben um Leben und Tod. Es darf verraten werden, dass sich alles in Wohlgefallen auflöst und das Ende erwartbar und zufriedenstellend ausfiel.

Die Figuren sind liebenswert und der Erzählstil so trocken humorvoll, dass er eine Leichtigkeit transportiert, die sich immer sofort entspannend auf mich ausgewirkt hat. Ich finde es richtig traurig, dass das hier nun der letzte Band der Reihe war. Ich habe Ivy gerne bei ihren Abenteuern begleitet und vor allem den Schlagabtausch zwischen Ivy und Winter sehr genossen. Brutus hat mein Herz sowieso im Sturm erobert, aber so einen, wie ihn habe ich eh auch zuhause :D Ich werde ihn trotzdem vermissen.

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Veröffentlicht am 05.12.2020

Die Autorin räumt mit Klischees und Vorurteilen auf und begeistert mit einer kreativen und mystischen Geschichte sowie tollen Charakteren.

Dragon Princess 1: Ozean aus Asche und Rubinen
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Ruby hat eine Mission. Doch als die Einzelgängerin, die sie ist, wird sie diese kaum in die Tat umsetzen können. Als sie einen Piraten anheuert, um sie bei der Umsetzung ihres Plans zu unterstützen, rechnet ...

Ruby hat eine Mission. Doch als die Einzelgängerin, die sie ist, wird sie diese kaum in die Tat umsetzen können. Als sie einen Piraten anheuert, um sie bei der Umsetzung ihres Plans zu unterstützen, rechnet sie nicht damit, dass sie zumindest vorübergehend ein Teil seiner Crew wird…

Man landet sofort mittendrin in der Geschichte und weiß noch gar nicht richtig, was los ist. Es gab keine Zeit, mich zu orientieren, denn Ruby und Fynn starten direkt in ihr erstes gemeinsames waghalsiges Abenteuer. Sie wissen nicht, dass das der Beginn einer wunderbaren Freundschaft ist.

Ruby fand ich als Charakter richtig gelungen. Sie ist klug, geschickt und hat schon sehr viel erlebt, was sie geprägt hat. Wut treibt sie an… Manchmal verhielt sie sich wie ein verschrecktes Tier. Ruby muss nicht gerettet werden, sie weiß sich selbst zu helfen. Aber diese Einstellung machte sie einsam. Alleine klarkommen zu können heißt nicht das auch zu müssen. Als sie Fynn und seiner Crew begegnet macht sie ganz neue Erfahrungen. Ich mochte wie diese merkwürdig zusammengewürfelte Crew aus besonderen Charakteren es schafften, Ruby mit wenig Worten zu vermitteln, dass sie gut ist, wie sie ist. Dass sie schön ist. Dass jede und jeder schön und gut ist, wie er oder sie ist. Das fand ich eine wichtige Botschaft.

Hier wird der Prinzessinnenmythos infrage gestellt und mit Klischees und Vorurteilen aufgeräumt. Die Autorin nutzte sie aber auch gezielt und spielte mit ihnen. Fand ich sehr gelungen.

"Sei keine Prinzessin. Kröne dich selber zur Königin. Eine wahre Königin braucht keinen König."

Fynn, aus dessen Perspektive neben Rubys, erzählt wird, ist sehr von sich selbst überzeugt. Der Pirat glaubt von sich charmant und unglaublich gutaussehend zu sein. Den Zahn sollte ihm dringend mal jemand ziehen :D

Sowohl Fynns als auch Rubys Vergangenheit bleibt ein großes Geheimnis. Ein paar Fetzen und Andeutungen, mehr bekommen wir nicht. Das machte mich immer neugieriger. Immerhin Rubys Rätselt wird gelüftet und es ist spektakulär. Auf Fynns Offenbarung müssen wir wohl noch bis zum zweiten Teil warten.

Auch alle anderen Figuren hatten etwas Interessantes, etwas, das sie besonders gemacht hat. Jede*r hatte ein Geheimnis und eine spannende Vergangenheit. Die Mitglieder der Crew mochte ich fast alle sehr gerne. Richtig viel erfährt man aber von keiner der Figuren, sie bekamen weniger Tiefe.

Celica ist meine heimliche Favoritin in dieser Geschichte. Sie mochte ich am liebsten.

Die Kapitel hatten eine angenehme Länge und der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er war mir stellenweise etwas zu kindlich, sehr einfach gehalten und zu direkt. Dafür aber bildhaft und detailreich, frech und mit viel Witz. Über viele Dialoge musste ich grinsen, manchmal wurde die Grenze zum Augenrollen überschritten, aber meistens waren sie gut :D Fynns Sprüchen waren manchmal einfach nur drüber. Das machte seinen Charme aus. Und Ruby übertrieb es ab und zu mit ihren Morddrohungen. War aber irgendwie auch charmant :D

Drachen, Hexen, Magie, ferne Länder und das Meer. Insgesamt hat das Buch einen wunderschönen mystischen Flair. Ich konnte richtig in das Ambiente eintauchen.

Der Cliffhanger kam überraschend und ich bin gespannt, wie es weitergeht. Den Epilog fand ich großartig. Er fasst nochmal eine wichtige Message des Buches in deutlichen Worten zusammen. Sehr sympathisch!

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Veröffentlicht am 03.12.2020

Eine tiefgründige und bewegende Geschichte voller Hoffnung mit viel Stoff zum Nachgrübeln

Der Wal und das Ende der Welt
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Joe wird eines Tages an den Strand des kleinen Dörfchens St. Piran gespült. Die Bewohner*innen eilen im zur Rettung und Joe findet in dem idyllischen Ort eine Zuflucht. Einige Zeit später strandet auch ...

Joe wird eines Tages an den Strand des kleinen Dörfchens St. Piran gespült. Die Bewohner*innen eilen im zur Rettung und Joe findet in dem idyllischen Ort eine Zuflucht. Einige Zeit später strandet auch noch ein Wal am selben Strand und gemeinsam mit Joe schaffen es die Leute dort, den Wal zu retten. Das schweißt die Menschen zusammen und bereitet sie auf die bevorstehende Krise bestmöglich vor…

Zunächst wusste ich nichts mit der Geschichte anzufangen. Sie erzählt so vor sich hin. Mir war nicht klar, wohin es führen würde, was der Aufhänger ist und welche Thematik die Geschichte behandeln würde.

Ein Großteil des Romans spielt in der Gegenwart, wird aber durch Rückblenden auf Joes Vergangenheit ergänzt und ergibt ganz langsam ein großes Ganzes.

Erzählt wird fast ausschließlich aus Joes Perspektive. Wir lernen ihn im Laufe der Geschichte – auch durch die Rückblenden – immer besser kennen. Er ist ein sympathischer Typ, dessen Motive zu handeln erst nach und nach sichtbar werden. Ziemlich schnell wird klar, Joe hat was zu verheimlichen. Er scheint die Menschen in dem Dorf vor etwas schützen zu wollen.

Die anderen Figuren mochte ich auch sehr gerne. Alle haben sie besondere Eigenschaften, die sie einzigartig und liebenswert machten. Ich habe mich in dem Dorf wirklich wohlgefühlt.

Die vielen Ereignisse und Gegebenheiten setzen sich am Ende zu einem stimmigen Bild zusammen und ergeben eine berührende Geschichte. Gerade die liebenswerten Charaktere und ihre Beziehungen zueinander, das Zwischenmenschliche während einer Krise, das alles gibt der Geschichte einen Wohlfühlcharakter.

Die Unterhaltungen über die Wirtschaft, die Lieferketten, menschlichen Egoismus und die Börse waren mir manchmal etwas zu viel und zu lang. Sie waren wichtig für die Story und ich fand sie auch interessant – einige Dialoge konnten mich auch zum Nachgrübeln bringen. Ein bisschen weniger Theorie und mehr St. Piran hätte mir persönlich besser gefallen :)

Die Geschichte war spannend und die Dialoge unterhaltsam. Das Dorf fand ich richtig liebenswert, aber auch teilweise anstrengend ^^ Der Wal als Symbol und als konstanter Begleiter der Geschichte hat mir gut gefallen. Es hat mir zu Beginn etwas der rote Faden gefehlt, wobei sich die Fäden am Ende doch alle zusammenziehen.

Krisen sollen das Schlechteste im Menschen hervorrufen – so die Vermutung. Aber geht die Gleichung auf, oder können die Menschen uns doch überraschen?

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Schöne Reihe über zweite Chancen. Ich bin mal wieder begeistert :)

Wie die Stille vor dem Fall. Zweites Buch
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Landon verlässt Illinois und zieht nach Kalifornien, um die Hilfe zu bekommen, die er braucht. Shay würde auf ihn warten, denn sie ist überzeugt, es lohnt sich, auf ihn zu warten. Die beiden verdienen ...

Landon verlässt Illinois und zieht nach Kalifornien, um die Hilfe zu bekommen, die er braucht. Shay würde auf ihn warten, denn sie ist überzeugt, es lohnt sich, auf ihn zu warten. Die beiden verdienen einander. Also wartet Shay. Sogar als er sich immer weiter distanziert, als er wieder in alte Muster fällt, wartet sie. Aber sie kann nicht ewig warten und es wird langsam fraglich, ob Landon das Warten wirklich wert ist…

Dieses Buch beginnt ziemlich genau an der Stelle, an der das letzte endete. Landon und Shay schreiben sich Briefe, erzählen sich ihre Wahrheiten. Die Briefe sind so ehrlich und schön. Der Einstieg in den zweiten Teil der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Es gab auch wieder einen Bezug zu Ellie und Gray. Einen traurigen, aber ich fand es trotzdem schön. Auf Seite 10 hatte ich schon Tränen in den Augen :D Brittainy C. Cherry schafft es einfach jedes Mal, mein Herz während der Lektüre mehrfach zu brechen und am Ende die Teile wieder zusammenzusetzen. Mit ihrem Schreibstil nimmt sie mich immer mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt und ich steige immer wieder gerne ein :)

Der erste Teil spielte in der High School, während dieser überwiegend im Erwachsenenalter spielt. Wir dürfen die beiden bei der Überwindung von Stolpersteinen und Schwierigkeiten begleiten, mit ihnen leiden und hoffen. Ich habe diese Geschichte wieder sehr genossen, obwohl ich ab und zu echt sauer auf Landon war.

Dieser zweite Teil der Geschichte hat mich wieder sehr berührt. Ich habe viel mit Landon mitgelitten. Depressionen sind kein Spaß. Die Last der Hoffnungslosigkeit liegt so schwer auf seinen Schultern und es ist nicht leicht, sich aus so einem Loch wieder rauszuholen. Er musste schon so viel aushalten und es kommt immer wieder noch ein Schicksalsschlag obendrauf. Aber eigentlich ist er wirklich stark, man muss nur genau hingucken.

Auch Shay hat ihre Dämonen und inneren Kämpfe auszutragen. Sie ist so stark und zu jeder Zeit für Landon da, auch wenn er sie mit sich in seine Dunkelheit zieht. Ihr Mut und ihre Stärke fand ich beeindruckend. Aber wie Shay sich von Landon behandeln lässt fand ich irgendwann nur noch schlimm… Das nenne ich den Inbegriff von "Blind vor Liebe". Sie hatten sich ein Versprechen gegeben, aber Landon hat eine Grenze überschritten, mehrfach, das hat Shay nicht verdient. Sie kam nicht mehr an ihn ran, sie musste dringend die Reißleine ziehen.

Zwischen den beiden stand letzten Endes so viel Schmerz und Verletzungen und Misstrauen, dass es schwer war, zu glauben, dass sie es nochmal schaffen könnten.

Die Beziehung zwischen Shay und Landon ist was ganz Besonderes. Aber ich mochte auch ihre Freunde und ihre Familie. Sie sind füreinander da, egal was passiert. Vor allem Karla ist eine Figur, die ich schon im allerersten Buch so spannend fand. Ich fand es so schön, dass die Geschichte von Eleonor und Grey nochmal relevant wurde. Klara und Shay haben sich ja auf Anhieb so gut verstanden und die beiden zusammen in Interaktion zu erleben war toll. Zumal ich Klara alles Glück der Welt wünsche. Dass Klara nochmal eine größere Rolle spielt, hat mich richtig gefreut.

Brittainy C. Cherry sind mit dieser Reihe wunderschöne, aber auch schmerzvolle Geschichten über das Überwinden von Hindernissen, Selbstfindung und zweiten Chancen gelungen. Sowohl Ellies und Greys als auch Shays und Landons Geschichte kann ich bedingungslos weiterempfehlen.

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