Die Idee fand ich super, die Charaktere konnten mich aber nicht überzeugen.
Elbendunkel 1: Kein Weg zurückLuz lebt in ihrer „Heile-Welt“-Blase als Tochter eines hochrangigen Mitglieds der Elbensicherheitsbehörde, die für eine Unterdrückung und Beschneidung der Rechte für Elben kämpft. Dort herrscht ein regelrechter ...
Luz lebt in ihrer „Heile-Welt“-Blase als Tochter eines hochrangigen Mitglieds der Elbensicherheitsbehörde, die für eine Unterdrückung und Beschneidung der Rechte für Elben kämpft. Dort herrscht ein regelrechter Elbenhass, was die Gesellschaft spaltet. Leider verliebt sich Luz in einen Halb-Elben, der sie mit einem Ruck in eine ihr bisher unbekannte Realität zieht, vor der sie bisher geschützt war. Durch einen dummen Zufall wird sie von der Behörde aufgelesen und einem Bluttest unterzogen, welcher ihr ganzes Leben von nun an auf den Kopf stellt. Auf der Flucht lernt sie, dass nicht alles ist, wie man es ihr beigebracht hat und muss plötzlich um ihr Leben kämpfen.
In dieser Welt herrscht Ungerechtigkeit: es gibt kein gleichberechtigtes Miteinander von Menschen, Licht- und Dunkelelben. Elbenkinder und Mischlinge ab 50% Elbenblut werden in Anstalten zu Demut erzogen. Sie alle werden gekennzeichnet, gebranntmarkt und gechippt. Die neusten Gesetze verlangen sogar einen Killswitch in den Implantaten bei den Dunkelelben, denn diese gelten als gefährlich, weil gewaltbereit und höchst aggressiv sein sollen.
Ich bin erstmal überhaupt nicht in die Geschichte reingekommen. Die Geschichte beginnt stark, steuert aber dann auf ein heilloses Durcheinander zu. Wer hat jetzt wen verraten und wer steht auf wessen Seite und welche Seiten gibt es überhaupt? Auch der Schreibstil ist sehr angenehm, aber ich konnte einfach keine Connection zu den Figuren aufbauen. Die Autorin war zwar sehr bemüht, sie mit viel Tiefe und Farbe auszugestalten, für mich waren sie aber alle keine Sympathieträger*innen. Es hat mir ein bisschen an Authentizität gefehlt. Ich konnte einige Handlungen nicht nachvollziehen und diese Dreiecksgeschichte mit den beiden männlichen Protagonisten fand ich anstrengend und auch nicht richtig authentisch... Vielleicht lag es auch daran, dass die Motive der Figuren teilweise so undurchsichtig waren. Das alles führte leider dazu, dass ich die Geschichte zwar interessiert, aber emotional distanziert gelesen habe.
Die Idee hinter der Geschichte gefällt mir sehr gut. Es werden Vorurteile, Diskriminierung, Fremdenhass etc. behandelt und in einer kreative Fantasy-Story umgesetzt. Die politischen Überlegungen und Debatten, aber auch die persönlichen Auseinandersetzungen und Feindschaften waren interessant und spannend zu lesen. Die Autorin hat sich hierzu offensichtlich viele Gedanken gemacht. Trotzdem war so dreiviertel des Buches eher zäh aus den oben genannten Gründen...
Auf den letzten Seiten ging es dann aber doch noch rasant und spannend zu. Die Autorin hat es den Protas nicht leicht gemacht und ihnen viele Stolpersteine in den Weg gelegt. Die Situation wurde immer auswegloser und ich fing an, richtig mit ihnen mitzufiebern. Das letzte Viertel konnte mich dann doch noch packen.
Hier gibt es viel Potenzial und noch Luft nach oben. Da ich mich aber doch sehr durch das Buch kämpfen musste, weiß ich noch nicht, ob ich die Reihe weiterverfolgen werde. Das Ende hat mich aber schon neugierig gemacht. Mal schauen...