Profilbild von Rosecarie

Rosecarie

Lesejury Star
offline

Rosecarie ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Rosecarie über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2020

Spannende und düstere Geschichte mit vielen Rätseln und Geheimnissen

Schwarzer See
0

Nachdem im Sommercamp Nightingale drei Mädchen spurlos verschwunden sind, wird es geschlossen. Was mit den Mädchen passiert ist, bleibt ungeklärt. Nach 15 Jahren beschließt die Besitzerin des Camps, es ...

Nachdem im Sommercamp Nightingale drei Mädchen spurlos verschwunden sind, wird es geschlossen. Was mit den Mädchen passiert ist, bleibt ungeklärt. Nach 15 Jahren beschließt die Besitzerin des Camps, es wieder zu öffnen und lädt Emma und andere ehemalige Campbesucherinnen ein, dort als Betreuerin oder Lehrerin ebenfalls den Sommer zu verbringen. Emma war damals vor Ort als das Unglück geschah und fühlt sich nicht wohl, dorthin zurückzukehren. Doch für das Verschwinden der Mädchen gibt sie sich mit die Schuld und beschließt, ihren Aufenthalt dort zu nutzen, um herauszufinden, was damals geschehen ist.

Die Sprache ist sehr bildhaft, ich konnte mir alles gut vorstellen und einfach in die Geschichte abtauchen.

"Das Camp wird nach und nach sichtbar. Gebäude tauchen auf, als hätten Bühnenarbeiter sie herangeschoben" S. 54

Das Buch besteht aus zwei Teilen. Als ich später entdeckt habe, wie die Überschriften der beiden Teile zusammengehören, war ich überrascht. Richtig cool gemacht. Mit dem zweiten Teil kam ein spannender Page-Turner, der mich überrascht hat. Die Atmosphäre ist die ganze Zeit über düster und geheimnisvoll.

Der Aufbau der Geschichte hat mir gut gefallen. Es wird überwiegend in der Gegenwart erzählt mit kurzen Abstechern in die Vergangenheit zum Camp vor 15 Jahren. Wir erfahren nur häppchenweise was damals passiert ist. Eine düstere Legende, leise Vermutungen und diverse Theorien ließen mich neugierig miträtseln.

Die Figuren waren interessant. Sie alle hatten etwas zu verbergen oder wussten etwas oder glaubten etwas zu wissen, was die anderen nicht wussten. Ich war die ganze Zeit allen Figuren gegenüber misstrauisch, habe ihnen böse Machenschaften unterstellt. Irgendjemand von denen musste doch was mit den Vorkommnissen von vor 15 Jahren zu tun haben :D Auch Emma hatte was zu verbergen und da die Geschichte aus ihrer Perspektive erzählt wurde, habe ich ihr das echt übel genommen :D mir hätte sie es doch sagen können... ^^

Die Auflösung fand ich gut. Hatte ich nicht erwartet. Bin sehr zufrieden mit dem Ende. Alles sehr gut durchdacht!

Gelangweilt habe ich mich während der Lektüre nie, aber so richtig mitreißen konnte sie mich auch nicht. Sie war spannend und hat mich sehr gut unterhalten, aber ein bisschen was hat mir doch irgendwie gefehlt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.09.2020

Auf der Suche nach sich selbst

Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt
0

Grace steht vor den Scherben ihrer Ehe. Sie haben sich voneinander entfernt und es scheint für die beiden kein Zurück mehr zu geben. Am Boden zerstört, kehrt sie zurück in ihr Heimatdorf nach Chester zu ...

Grace steht vor den Scherben ihrer Ehe. Sie haben sich voneinander entfernt und es scheint für die beiden kein Zurück mehr zu geben. Am Boden zerstört, kehrt sie zurück in ihr Heimatdorf nach Chester zu ihren Eltern, ihrer Schwester, ihrer besten Freundin. Doch als sie dort ist, wird alles noch viel schlimmer und sie verliert vollends den Boden unter ihren Füßen. Als sie Jackson begegnet, der den schlimmsten Ruf dieser Stadt hat, fühlen sie sich voneinander angezogen. Sie ist die Tochter des Pastors und er ist der Sohn des „Alkoholikers“, der unerwünschten Familie in der Stadt. Das kann ja nichts werden. Doch sie blicken hinter die Fassade des anderen und werden voneinander überrascht. Denn auch Jackson hat Narben, von denen er glaubt, dass sie niemals heilen werden.

Ein bisschen merkwürdig finde ich, dass die Reihe "Elliot und Jazz" heißt, wo die beiden doch nur im ersten Buch vorkommen und rein gar nichts mit dem zweiten Buch zu tun haben…

Trotzdem: Die Liebesgeschichte von Grace und Jackson hat mir gefallen. Sie geben einander Raum, stellen keine Besitzansprüche an den anderen und sind einfach nur echt. Zwei kaputte Seelen zu begleiten war ab und zu anstrengend. Die beiden haben Mauern und Fassaden um sich rum gebaut, dass ich teilweise einfach nur mit einem Vorschlaghammer draufkloppen wollte.

Es war ein bisschen wie Romeo und Julia... Zwei verfeindete Familien und die beiden finden sich trotzdem.

Chester ist ein furchtbar anstrengendes Dorf. Menschen mit vielen Vorurteilen und vorgefertigten Meinungen. Lachen dir ins Gesicht, aber wenn du dich umdrehst stecken dir zwei Messer, sieben Pfeile und eine Motorsäge im Rücken.

Erst konnte ich die Charaktere nicht so gut verstehen, aber wir lernen sie nach und nach immer besser kennen. Ihre Vergangenheit, ihre Gedanken, je weiter die Geschichte fortschritt, desto besser konnte ich mich in sie hineinversetzen. Es machte im Nachhinein alles Sinn.

Grace hat wirklich eine wahnsinnige Entwicklung während der gesamten Geschichte durchgemacht. Als ich auf den letzten Seiten war, hab ich erst gemerkt, dass die Grace vom Anfang nichts mehr mit der am Ende des Buchs gemeinsam hat. Außer ihr großes Herz. Aber alles hat sich verändert. Sie, ihr Leben, ihr Umfeld, alles. Das hat mich gefreut. Am Ende mochte ich sie viel mehr und sie sich auch :)

Sowohl Jackson als auch Grace, aber auch einige Nebenfiguren, finden in dieser Geschichte zu sich selbst, lernen einen Menschen in sich kennen, den sie vorher vergraben hatten, um anderen zu gefallen oder um sich seinen Gefühlen nicht stellen zu müssen. Diese Reisen der einzelnen Charaktere mitzuerleben war spannend.

"So ist das mit der Liebe. Es ist immer Platz für mehr" ❤️

Es war wieder ganz wunderbar, nur ist bei der Autorin immer alles ein bisschen zu dick aufgetragen. Die Charaktere überspitzt, die Situationen überdramatisch, das Ende zu rund und die Geschichte zu kitschig. Aber das ist ihre Art zu schreiben und die Emotionen kommen an. Sie schreibt so wunderschön, dass ich ständig dachte, ich muss mir dieses oder jenes Zitat unbedingt merken. Es war nicht mein Lieblingsbuch der Autorin, aber es war trotzdem richtig schön.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.09.2020

Philosopisch, spannend und authentisch. Ein schöner Auftakt.

Wir Verlorenen
0

Es ist die Zeit nach der Plage. Die meisten Menschen sind an der Krankheit zugrunde gegangen. Smilla und ihre Schwester sind Überlebende und hatten Glück, als sie halb verhungert von einer Gruppe Überlebender ...

Es ist die Zeit nach der Plage. Die meisten Menschen sind an der Krankheit zugrunde gegangen. Smilla und ihre Schwester sind Überlebende und hatten Glück, als sie halb verhungert von einer Gruppe Überlebender gefunden und in ihren Unterschlupf aufgenommen wurden. Seitdem leben sie dort unter schweren Bedingungen. Es ist gefährlich in dieser neuen Welt mit ihren Clans, ihren Sekten und Kannibalen und das Überleben wird immer schwerer...

Ich bin sehr gut in die Geschichte gestartet. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, die Dialoge sind authentisch.

Die Beziehung der beiden Schwestern fand ich richtig schön und absolut authentisch. Die Art, wie die beiden miteinander umgehen ist herzerweichend. Smilla nimmt ihre Verantwortung als große Schwester und Sorgeperson gegenüber Jera sehr ernst. Sie ist für sie Mutter, Schwester und Lehrerin zugleich und dabei ist sie selbst noch so jung. Jera wechselt zwischen trotzigem und gehorsamen Verhalten gegenüber ihrer Schwester, aber man bemerkt in jeder Silbe, dass sie sie bewundert. Die beiden mochte ich richtig gerne. Sie brauchen und helfen einander.

Auf den ersten Seiten lernen wir das Leben nach der Plage kennen. Der Alltag und die Gefahren dieser neuen Welt werden geschickt in die Handlung eingeflochten. Später erfahren wir dann mehr über das Leben und den Alltag der "Verlorenen Jungs", bei denen es deutlich brutaler zugeht. Die Geschichte der "verlorenen Jungs" hat so einen "Herr der Fliegen" - Flair. Kommt mir schon realistisch vor, so ein Verhalten in dieser Situation.

Erzählt wird aus der Perspektive von Smilla, eine sehr sympathische Protagonistin. Sie hält diese Situation "danach" für eine vorübergehende. Deswegen gibt sie Jera Unterricht und ist in eine Art Wartemodus verfallen. Als ihr klar wird, dass sich die Situation nicht allzu schnell ändern wird, bleibt ihr nichts anderes übrig als das Ganze als ihre neue Normalität zu begreifen.

Falk, eine alte Bekanntschaft, der Smilla zufällig begegnet, kann sich ganz gut mit dem "danach" anfreunden. Er kritisiert die kapitalistische Gesellschaft, die nicht nachhaltig gelebt hat und wahrscheinlich früher oder später sowieso den Bach runtergegangen wäre. Durch die beiden verschiedenen Ansichten der Figuren kommt eine interessante Diskussion zustande, die sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte der sogenannten Wohlstandsgesellschaft aufzeigen. Das Gedankenspiel wurde noch weitergesponnen und bekam einen sehr philosophischen Touch. Fand ich gut.

Die letzten Seiten sind sind dann nochmal richtig nervenaufreibend. Ich habe so mitgefiebert! Mein Herz hat so schnell geschlagen :D

Die Figuren sind der Autorin sehr gut gelungen. Sie haben viel Tiefe und sind in ihren Gefühlen und Gedanken komplex und mit viel Liebe zum Detail ausgestaltet. In Falk steckt viel mehr, als man erst annimmt. Wie er wieder ein bisschen Farbe in Smillas Leben bringt war richtig schön. Aber er hat noch viele andere Seiten. Die zu entdecken fand ich spannend.

Was diese Geschichte so besonders macht, ist die Realitätsnähe. Ich bin mir sicher, dass das alles genauso hätte wirklich passieren können.

Was die Menschen alles tun, wenn es ums nackte Überleben geht, wie unterschiedlich sie mit diesen Situationen umgehen und wie sich das Verständnis um Ethik und Moral ändern kann, wurde sehr gut herausgearbeitet. Diese Geschichte ist noch lange nicht zuende erzählt, ich will noch so viel wissen und bin gespannt, wie es weitergeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.09.2020

Schöner Abschluss der Trilogie

Das Buch der gelöschten Wörter - Die letzten Zeilen
0

Quan Surt hat es geschafft, Hope dazu zu bringen, das Script zu verfassen, das ihm und alle Bücherfiguren erlaubt, die Bücherwelt zu verlassen. Eine Katastrophe, wenn man bedenkt, was für üble Gestalten ...

Quan Surt hat es geschafft, Hope dazu zu bringen, das Script zu verfassen, das ihm und alle Bücherfiguren erlaubt, die Bücherwelt zu verlassen. Eine Katastrophe, wenn man bedenkt, was für üble Gestalten sich von da an in London und im Rest der Welt rumtreiben könnten. Was jetzt? Ist das Script schon nach draußen gelangt und wenn ja, wo befindet es sich und Quan Surt? Ihre letzte Hoffnung scheint zu sein, seinen Autor zu finden, doch es findet sich nur eine vage Spur von ihm... Werden Hope und ihre Freunde das vermeintlich Unaufhaltbare noch abwenden können?

Nach einem eher kryptischen und neugierig machenden Prolog, setzt die Geschichte im ersten Kapitel wieder genau an der Stelle ein, an der der zweite Teil geendet hat. Dieses wird wieder recht unaufdringlich dafür genutzt, die Erinnerungen an die ersten beiden Bücher ein wenig aufzufrischen. So war der Einstieg sehr sanft und problemlos.

Der Schreibstil ist gewohnt bildhaft und leicht zu lesen und hat auch eine humorvolle Komponente. Das Kopfkino lief meistens mit :)
Es kam nicht oft vor, aber war präsent genug um mir negativ aufzufallen: Dialekte und eine Sprache, die irgendwelchen Milieus zugeschrieben wird, finde ich in geschriebener Form unangenehm. Meistens passt es nicht und wirkt so gewollt und dazu kommt, dass man es eben nie so schreiben kann, wie es gesprochen wird. Es kann nicht authentisch sein... Das liegt in der Natur der Sache. Ansonsten gibt's zum Schreibstil nur Positives zu vermelden

Die Erzählstränge vom Prolog wurden auch nochmal aufgegriffen, das fand ich gut, das hat die Geschichte nochmal abgerundet.

Die Figuren haben während der gesamten drei Teile eine interessante Entwicklung gemacht und es wurden ihnen immer mehr Tiefe und Farbe verliehen. Es war schön, immer wieder bekannten Romanfiguren zu begegnen, die manchmal ganz anders waren als gedacht.

Am interessantesten fand ich Kenans Entwicklung und seine Geheimnisse. Seine Figur hielt die meisten Überraschungen bereit.

Wie die Beziehung von Hope und Rufus sich entwickelt finde ich richtig schön. Vor allem Rufus macht eine spannende Entwicklung durch. Ich mochte ihn sowieso schon von Anfang an, aber dass er sich jetzt auch bisschen öffnet hat mir gut gefallen.

Während die erste Hälfte dieses Teils eher vor sich hin plätscherte, wurde die zweite Hälfte richtig aufregend. Die Autorin konnte mich doch mit der einen oder anderen Wendung überraschen.

Die gesamte Handlung rund um Quan Surt und die Absorbierer ist der Autorin gut gelungen. Es wurde wirklich spannend und zum Schluss hin noch rasant und aufregend. Das Ende fand ich dann auch noch richtig gut.

Die Reihe hat mir gut gefallen. Die Autorin hat eine wunderschöne Welt geschaffen und eine spannende Geschichte mit viel Liebe zum Detail kreativ umgesetzt. Die Ideen fand ich klasse und die Figuren schön und authentisch gezeichnet, einzig der Erzählstil könnte für meinen Geschmack noch ein bisschen aufregender sein. Die gesamte Reihe bekommt von mir vier Sterne :)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.09.2020

Von Liebe, Familie und inneren Kämpfen – verlorenen und siegreichen

Wenn Donner und Licht sich berühren
0

Jasmine ist hübsch und beliebt. Ihre Mutter ist besessen davon, aus ihr einen berühmten Popstar zu machen, weswegen sie kaum Freizeit hat und immer mit Castings, üben und trainieren beschäftigt ist. Als ...

Jasmine ist hübsch und beliebt. Ihre Mutter ist besessen davon, aus ihr einen berühmten Popstar zu machen, weswegen sie kaum Freizeit hat und immer mit Castings, üben und trainieren beschäftigt ist. Als sie eines Tages den schüchternen Jungen Elliott auf der Straße Saxophon spielen hört, verliebt sie sich in ihn. Die beiden haben scheinbar nichts gemeinsam. Elliott wird in der Schule gemobbt und regelmäßig verprügelt. Er ist ein Einzelgänger. Was sie verbindet, ist die Musik und ihre Einsamkeit. Sie werden Freunde und bald entwickelt sich mehr daraus. Ein Schicksalsschlag trennt die beiden und der Kontakt bricht für lange Zeit ab. Es scheint kein Comeback der beiden zu geben, aber Jasmine will die beiden noch nicht aufgeben…

Die Perspektiven von Elliott und Jasmine wechseln sich ab. So wird die innere Gefühls- und Gedankenwelt beider Hauptfiguren erzählt. Zudem ist das Buch in zwei Teile unterteilt. In ein Davor und in ein Danach.

Die Mutter von Jasmine ist so hart und emotionslos. Irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, dass jemand so sein kann. Es gab tatsächlich keine einzige positive Eigenschaft an ihr. Kein Zeichen von Gefühl oder Liebe für ihre Tochter. Bestimmt gibt es sowas… so viel Hass… Trotzdem konnte ich nicht so richtig mitfühlen, es kam mir ein bisschen unrealistisch vor. Dagegen fand ich Jasmines Ziehvater, Ray, einfach toll. Ich mochte ihn so gerne. Er hat sich so hingebungsvoll um sie gekümmert. Meine Lieblingsfigur in diesem Roman. Er ist so sympathisch und ehrlich und treu. Immer, wenn er auftauchte, hab ich mich richtig wohlgefühlt.

Auch TJ verkörpert eine Vaterfigur, wie sie perfekter nicht sein könnte. Auch er hat mich mit seiner Väterlichkeit und seinem Schicksal sehr berührt. Um ihn dreht sich die für mich berührendste Szene dieses Buchs. Was hab ich geheult :D So schön!

Mit Eliott konnte ich besser mitfühlen. Er muss viel einstecken und hat trotzdem nichts von seiner Liebenswürdigkeit verloren. Ein schlimmer Schicksalsschlag verändert ihn und er zieht sich in sich zurück. Niemand scheint mehr zu ihm durchzudringen…

Jasmines und Eliotts Geschichte war wirklich schön. Beide alleine sind irgendwie einsam und haben ein schweres Leben, aber zusammen geben sie sich Kraft und Halt und können ihre Lasten gemeinsam tragen. Beinah hätten sie sich verloren. Eine Liebesgeschichte mit Höhen und sehr vielen Tiefen. Beide haben ihre eigenen Kämpfe auszutragen und unterstützen sich gegenseitig dabei.

Neben den eigenen inneren Dämonen war der Antagonist der Story das ultimative Böse. Todd war der Klischee-Mobber, der vernachlässigte Junge, der eigentlich nur geliebt werden will und weil er diese Liebe nicht bekommt, wird er ein gewalttätiges Monster. Ich konnte ihn gut hassen, hätte mir aber etwas mehr Authentizität gewünscht. Er war schon sehr böse. Als Gegenstück zu den liebenswürdigen Charakteren von Jasmine und Elliott hat er aber ganz gut funktioniert.

Manchmal war die Story ein bisschen drüber, ein bisschen zu unrealistisch, ein bisschen zu kitschig, ein bisschen zu gut, um wahr zu sein. Als wäre man in einem Disneyfilm, wenn die Figuren random anfangen zu singen und alles wird magisch. Schön, aber manchmal auch ein bisschen too much :D

Der Schreibstil ist wie immer sehr berührend, humorvoll und leicht. Die einen oder anderen bedeutungsschwangeren Reden der Figuren waren mir manchmal zu viel, aber meistens konnte ich mitfühlen und mitweinen :) Rituale und Symbole, die sich durch die Geschichte ziehen, gaben mir eine Gänsehaut und ließen mich regelmäßig lächeln.

Die Botschaft: Familie ist nicht immer unbedingt ausschließlich Blutsverwandtschaft und Zuhause ist nicht immer ein bestimmter Ort, sondern Menschen, die einem Halt und Schutz geben.

Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen. Sie war hart und gefühlvoll und manchmal etwas kitschig. Sie hat mich schockiert, wütend gemacht und mich zum Weinen und Lächeln gebracht. Alles wurde aufgelöst. Das Ende war rund. Sehr rund ^^ zu rund? Vielleicht…

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere