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Veröffentlicht am 30.08.2020

Gelungener Auftakt. Es hat mich nicht umgehauen, aber gut unterhalten

Ashes - Brennendes Herz
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Alex ist allein in den Bergen unterwegs. Plötzlich spürt sie einen stechenden Schmerz und der Mann, mit dem sie sich grade noch unterhalten hat, ist tot. Jetzt ist sie alleine mit seiner Enkelin und keins ...

Alex ist allein in den Bergen unterwegs. Plötzlich spürt sie einen stechenden Schmerz und der Mann, mit dem sie sich grade noch unterhalten hat, ist tot. Jetzt ist sie alleine mit seiner Enkelin und keins ihrer technischen Geräte funktioniert mehr. Sie versuchen sich zu den Rangern in der Nähe durchzuschlagen. Doch auf dem Weg begegnen sie wilden Tieren und Menschen, die sich benehmen, wie wilde Tiere und auch Alex selbst bemerkt an sich einige Veränderungen. Was ist passiert und was macht das aus den Menschen und wird sie selbst sich auch verändern?

Die ersten Seiten haben mir nicht so gut gefallen. Die Geschichte hat zwar gleich spannend angefangen, aber eine der Figuren ist mir dermaßen auf die Nerven gegangen... Also klar, es müssen nicht immer alle Figuren sympathisch sein, aber Ellie war wirklich sowas von anstrengend und als sie nach Alex' 20. Versuch, geduldig mit ihr zu reden und ihr zu helfen jedes Mal nur wiederholte, dass sie sie hasst, wars mir echt zu viel. Ja, Kinder können bockig sein, aber das war wirklich nicht realistisch und vollkommen übertrieben. Es war anstrengend, die ersten Seiten zu lesen, obwohl die Handlung sich rasant und spannend entwickelt hat.

Nachdem diese furchtbare Ellie-Phase überwunden war, entwickelten sich die Charaktere zu Menschen, die ich gut leiden kann. Auch Tom und Mina, Ellies Hund, sind sehr sympathisch. Eine coole Gruppe :)

Es bleibt sehr lange unklar, was überhaupt passiert ist und warum und in inwiefern sich die Lebewesen in dieser Welt verändern. Erst nach und nach erfahren wir was passiert sein könnte und erleben langsam die Veränderungen. Doch was genau sich verändert, was das für Auswirkungen hat und was tatsächlich passiert ist, bleibt erstmal unklar. Das Rätseln um die merkwürdigen Ereignisse sowie die spannenden Szenen, in denen die Protagonisten um ihr Überleben kämpfen müssen, machen die Geschichte sehr unterhaltsam.

Das letzte Drittel hat mich irgendwie unzufrieden gemacht. Alex hat nicht so gehandelt, wie ich es erwartet oder mir zumindest gewünscht hätte. Die Geschichte war trotzdem weiterhin spannend und interessant, aber es hat so ein Gefühl von Stagnation erzeugt. Das hat mich ein bisschen gestört.

Der Großteil der Geschichte hat mir gut gefallen und auch der Schreibstil und die Charaktere finde ich sehr gelungen. Es ist aber noch Luft nach oben.

Die letzten Seiten hatten es dann aber echt in sich und brachten noch die eine oder andere Erkenntnis. Das Ende ist vielversprechend und kündigt eine spannende Fortsetzung an.

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Verliebt in die Charaktere

Die Totenbändiger. Staffel 1: Äquinoktium. Vollmondnächte. Band 3-4
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Es ist die Zeit rund um die Vollmondnächte. Mehr Geister und ein besonders gerissener und gefährlicher Wiedergänger sind zu diesen Zeiten unterwegs. Einige Leichenfunde sorgen dafür, dass die Spuk-Einheit ...

Es ist die Zeit rund um die Vollmondnächte. Mehr Geister und ein besonders gerissener und gefährlicher Wiedergänger sind zu diesen Zeiten unterwegs. Einige Leichenfunde sorgen dafür, dass die Spuk-Einheit viel zu tun hat. Außerdem müssen die Kids sich mit fiesen Mobbern und die Erwachsenen mit dem Master der Akademie rumschlagen...

Die Charaktere sind so liebevoll gestaltet und haben richtig viel Background. Wie Cam zu seinem Namen kam, das ist so niedlich. Die Autorin gestaltet die Geschichte und die Figuren mit viel Liebe zum Detail

Dass sich ein Pärchen bildet find ich an sich schön, nur ging mir das ganze viel zu schnell. Vor allem weil es von der einen auf die andere Sekunde plötzlich so ernst war. Ein Kuss, kein Gespräch und schon verspricht man sich für immer zusammen zu bleiben...? Das hätte ruhig deutlich mehr Seiten bekommen können... Die beiden sind dann aber wirklich süß miteinander und ich mag sie als Pärchen.

Die harmonische Atmosphäre in der Familie find ich immer total angenehm. Das liest sich so fröhlich und locker, ich mag das total.

Die Geschichte ist tiefsinnig, düster, humorvoll und locker geschrieben mit gut durchdachten sympathischen Figuren. Es liest sich einfach angenehm.

Manchmal merkt man, dass der ein oder andere Satz nur für die Leser*innen gesagt wird, weil manche Dinge eben erklärungsbedürftig sind, aber eigentlich für die Figuren völlig klar sein müssten. Das passiert nicht so oft, und sowieso gefallen mir die Dialoge sonst so gut, dass ich problemlos drüber hinwegsehen kann :)

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir generell sehr gut. Es ist aber eindeutig für Jugendliche geschrieben. Die Art, wie gesprochen wird, die Dinge, die die Figuren beschäftigen etc, sind zu großen Teilen eben an Jugendliche ausgerichtet. Ich mag das, aber es ist natürlich nichts für jedermann.

Ich lese die Reihe sehr gerne und bin schon auf den nächsten Teil gespannt. Denn am Ende des Buchs gab es noch ein paar Hinweise zu Cams Fall...

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Tolle Welt, tolle Charaktere und spannende Story

Die Totenbändiger. Staffel 1: Äquinoktium. Unheilige Zeiten. Band 1-2
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Die Welt, die die Autorin hier geschaffen hat gefällt mir richtig gut. Geister und Wiedergänger gehören zu den Gefahren des Alltags. Sie entstehen, wenn Menschen gewaltvoll aus dem Leben gerissen werden ...

Die Welt, die die Autorin hier geschaffen hat gefällt mir richtig gut. Geister und Wiedergänger gehören zu den Gefahren des Alltags. Sie entstehen, wenn Menschen gewaltvoll aus dem Leben gerissen werden und ernähren sich dann von der Lebensenergie der Menschen. Wenn sie genug Energie bekommen, materialisieren sie sich zu Wiedergängern. Die Menschen haben nicht viel, um sich davor zu schützen. Gott sei Dank gibt es aber noch die Totenbändiger. Sie können die Energie der Geister in sich aufnehmen und sie dadurch besiegen. Allerdings können sie auch Energie von Menschen nehmen und das macht den Menschen Angst, weswegen sie die Totenbändiger meiden oder schlimmeres. Dass sie ihnen aber auch Energie geben können ist ihnen egal. In dieser Welt begleiten wir Cam, ein Totenbändiger, und seine Familie und Freunde.

Es wird aus zwei Perspektiven erzählt, einmal aus der jugendlichen Perspektive zumeist von Cam, der seinen (Schul-)Alltag bewältigen muss und aus der Perspektive der Erwachsenen, die bei der Polizei in der "Spuk"-Einheit arbeiten. Sowohl die spannenden Fälle der Polizei als auch der komplizierte Alltag der Jugendlichen sind sehr spannend und interessant zu verfolgen.

Der Aufhänger ist das Überleben des kleinen Cam, der halbtot umringt von 78 Leichen gerettet wurde. Einige Jahre später ereignet sich ein ähnlicher Fall und der beschäftigt sowohl die Erwachsenen als auch die Kids.

Die Charaktere hab ich wieder sofort ins Herz geschlossen. Das bin ich von der Autorin gewöhnt. Das kann sie einfach. Das gelingt ihr vor allem mit den authentischen Dialogen.

Auch dass sie das Thema "queere Identitäten" immer wieder selbstverständlich in ihre Geschichten einflechtet ist toll :)

Die Antagonisten sind reichlich unsympathisch und die Protagonisten dafür umso sympathischer.

Es ist ein aufregender Start der Reihe und ich bin gespannt, wie die einzelnen Handlungsstränge aufgelöst werden. Diese Geschichte ist noch lange nicht fertig erzählt und ich freu mich auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Von Crouch bin ich besseres gewöhnt

Gestohlene Erinnerung
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Die Wissenschaftlerin Helena Smith forscht an einem Instrument, dass Demenz und Alzheimer heilen soll, entwickelt aber versehentlich einen Stuhl, der in den Erinnerungen der Menschen herumpfuschen kann ...

Die Wissenschaftlerin Helena Smith forscht an einem Instrument, dass Demenz und Alzheimer heilen soll, entwickelt aber versehentlich einen Stuhl, der in den Erinnerungen der Menschen herumpfuschen kann (...und noch einiges schlimmeres) und in den falschen Händen großes Unheil anrichten kann. Sie fühlt sich verantwortlich und will nun die Welt wieder in Ordnung bringen.

Die ersten Seiten beginnen dramatisch und sorgten dafür, dass ich unbedingt und so schnell wie möglich mehr erfahren wollte. Die ersten Kapitel habe ich verschlungen. Quantenphysik, Zeit als wahrnehmbare (nicht unbedingt lineare) vierte Dimension... eins meiner Lieblingsthemen. Es ist mir nicht immer leicht gefallen, den Ausführungen zu folgen und schon garnicht in der Gänze zu begreifen. Das war mir aber egal, denn die Geschichte, die diese Theorien hervorbringen können, sind einfach richtig gut!

Die zwei Hauptfiguren, aus deren Sicht abwechselnd erzählt wird, fand ich sehr schön ausgestaltet und haben die Geschichte gut getragen. Die Motive des "Bösewichts" blieben für mich aber bis zuletzt nicht nachvollziehbar. Hat er einfach so gehandelt, weil er es konnte? Das reicht mir nicht...

Als die beiden Erzählstränge von Barry und Helena endlich zusammengeführt werden, nimmt die Geschichte richtig an Fahrt auf. Leider flacht sie dann recht schnell schon wieder ab.

Teile des ersten und letzten Drittels des Buches plätschern halt so vor sich hin. Es war schon interessant über Helenas und Barrys Leben mehr zu lesen, aber trotzdem waren es unnötige Längen. Das Buch hat so gut angefangen, aber ich hab mich irgendwann stellenweise richtig gelangweilt.

Das Ende war okei, aber hätte auch schon 50-100 Seiten früher kommen können...

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Die Geschichte der Tochter einer Mörderin

Ich bin böse
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Milly kommt in eine Pflegefamilie, nachdem sie ihre Mutter bei der Polizei angeklagt hat. Diese hat ihre Tochter misshandelt und mindestens neun Kinder gefoltert und ermordet. Diese furchtbare Vergangenheit ...

Milly kommt in eine Pflegefamilie, nachdem sie ihre Mutter bei der Polizei angeklagt hat. Diese hat ihre Tochter misshandelt und mindestens neun Kinder gefoltert und ermordet. Diese furchtbare Vergangenheit arbeitet sie nun in der Pflegefamilie auf. Sie muss gegen ihre inneren Dämonen kämpfen und mit den Problemen, denen sie in ihrem schwierigen Alltag begegnet. Und ständig stellt sie sich die Frage "bin ich böse? Bin ich wie meine Mutter?"

Wir erfahren Stück für Stück Teile der Vergangenheit von Milly, was sie durchmachen musste, wie sie sich fühlt. Manchmal hat sie schlimme Gedanken, aber sie will gut sein. Sie will nicht sein wie ihre Mum.

Die Geschichte ist angenehm geschrieben. Man erfährt jeden Gedanken, jede Gefühlsregung von Milly bei allem, was sie tut, sieht oder erlebt. Die Charaktere sind wirklich sehr gut durchdacht mit viel Background, den man aber nur teilweise erfährt, und vor allem Milly kann man sehr gut verstehen und fühlt mit ihr. Man hofft einfach, dass es für sie ein Happy End gibt. Ich hatte teilweise das Gefühl, eine Biografie zu lesen mit dem Spannungsbogen eines Psychothrillers. Fand ich gut!

Man will mehr erfahren, man will verstehen. Was ist passiert? Wie gehört das alles zusammen...?

Die Stimmung war durchgehend drückend und das Ende ziemlich krass. Sehr gelungen.

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