Eine unterhaltsame und bewegende Geschichte, die emotional betroffen macht, trotzdem aber als Wohlfühlbuch durchgeht :)
Lonely HeartRosie hat ihre kleine Show mit 15 Jahren in ihrem Kinderzimmer begonnen und hat sich damit zu einer ernstzunehmenden Webradio-Show hochgearbeitet. Sie interviewt Musiker:innen und Bands und geht dabei ...
Rosie hat ihre kleine Show mit 15 Jahren in ihrem Kinderzimmer begonnen und hat sich damit zu einer ernstzunehmenden Webradio-Show hochgearbeitet. Sie interviewt Musiker:innen und Bands und geht dabei sehr einfühlsam und wertschätzend vor. Dafür wird sie von Fans und den Interviewten sehr geschätzt. Doch als endlich ihr großer Traum in Erfüllung geht und ihre absolute Lieblingsband „Scarlet Luck“ zu ihr in die Show kommt, wird es ihr durch einen unglücklichen Zufall total vermasselt und sie wird zum Hassobjekt auf Social Media. Die Band will Schadensbegrenzung betreiben, weswegen Rosie auf einmal viel Zeit mit den Musikern verbringt. Einem der Jungs kommt sie dabei immer näher.
Das ist mein erstes Buch der Autorin und ich war sehr gespannt, was mich erwartet.
Ich bin gut ins Buch gestartet. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Es fühlt sich authentisch und nah an den Charakteren und am Geschehen an. Ich fühlte mich abgeholt. Ich war auch echt schnell durch mit dem Buch.
Es wird aus zwei Perspektiven erzählt. Rosie, bei der die Show und das Drumherum im Mittelpunkt stehen und Beast, der mit seiner Band gerade eine schlimme Phase überwunden hat und nach zwei Jahren endlich wieder mit einem neuen Album auf Tour gehen kann.
Sowohl Rosie als auch Beast tragen ihre Päckchen. Bei beiden wird aber mehr angedeutet als wirklich verbalisiert, weswegen ich nicht ganz genau weiß, was bei den beiden in der Vergangenheit vorgefallen sein mag. Bei Beast noch mehr als bei Rosie. Ich habe aber eine ziemlich genaue Ahnung davon und allein die Gefühlswelt der beiden (vor allem aber Beasts) hat mich emotional echt betroffen gemacht. Dass die Autorin nicht mit der Tür ins Haus gefallen ist und auf ausschweifende Rückblenden oder Erzählungen über die Vergangenheit verzichtet hat, hat mir ganz gut gefallen. Das hat die Schwere und die Belastung der Figuren nochmal hervorgehoben. Man konnte es einfach deutlich spüren, ganz ohne die Ausführungen.
Die Figuren waren allesamt plastisch für mich, mit viel Tiefe und Farbe ausgestattet und überwiegend sympathisch. Ich mochte die Freundschaft, die tiefe Verbundenheit und das weniger Drama, dass sich zwischen den Figuren abspielt. Ganz ohne Drama kommt das Buch natürlich nicht aus, aber das wäre dann auch ziemlich langweilig geworden.
Die Lovestory entwickelt sich langsam, aber stetig. Insgesamt ein angenehmes Erzähltempo. Immer, wenn ich dachte, jetzt wird’s mir zu langatmig, ist doch wieder irgendwas Interessantes passiert, was mich weiterlesen ließ.
Um mich vollends zu begeistern, hat es mir dann aber doch irgendwie an Inhalt und Spannung gefehlt. Ich musste mir nie so richtig Sorgen machen, dass irgendwas ganz schief oder voll aus dem Ruder läuft. Ich hab mich während der gesamten Geschichte vollkommen sicher gefühlt, weswegen ich nie wirklich aufgeregt oder angespannt war. Da hat mir einfach etwas gefehlt.
Die Thematik ist krass und sich damit zu beschäftigen, ist hart, aber die Sichtbarmachung der Thematik gerade in der Branche find ich total wichtig und das hat die Autorin wirklich gut umgesetzt. Gerade das Ende des Buches hat mich ganz schön mitgenommen. Ich konnte dann erstmal nicht einschlafen und hab auch ein paar Tränchen vergossen.
Ich bin froh über die Pause bis zum nächsten Band. Ich brauch ein bisschen Zeit, um das Gelesene sacken zu lassen und zu ordnen, um dann für Teil zwei bereit zu sein. Ich möchte nämlich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Ich finde Beast und Rosie sind ein tolles Paar und ich wünsche mir für die beiden, dass es funktioniert.