Profilbild von Rosecarie

Rosecarie

Lesejury Star
offline

Rosecarie ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Rosecarie über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2022

Eine unterhaltsame und bewegende Geschichte, die emotional betroffen macht, trotzdem aber als Wohlfühlbuch durchgeht :)

Lonely Heart
0

Rosie hat ihre kleine Show mit 15 Jahren in ihrem Kinderzimmer begonnen und hat sich damit zu einer ernstzunehmenden Webradio-Show hochgearbeitet. Sie interviewt Musiker:innen und Bands und geht dabei ...

Rosie hat ihre kleine Show mit 15 Jahren in ihrem Kinderzimmer begonnen und hat sich damit zu einer ernstzunehmenden Webradio-Show hochgearbeitet. Sie interviewt Musiker:innen und Bands und geht dabei sehr einfühlsam und wertschätzend vor. Dafür wird sie von Fans und den Interviewten sehr geschätzt. Doch als endlich ihr großer Traum in Erfüllung geht und ihre absolute Lieblingsband „Scarlet Luck“ zu ihr in die Show kommt, wird es ihr durch einen unglücklichen Zufall total vermasselt und sie wird zum Hassobjekt auf Social Media. Die Band will Schadensbegrenzung betreiben, weswegen Rosie auf einmal viel Zeit mit den Musikern verbringt. Einem der Jungs kommt sie dabei immer näher.

Das ist mein erstes Buch der Autorin und ich war sehr gespannt, was mich erwartet.

Ich bin gut ins Buch gestartet. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Es fühlt sich authentisch und nah an den Charakteren und am Geschehen an. Ich fühlte mich abgeholt. Ich war auch echt schnell durch mit dem Buch.

Es wird aus zwei Perspektiven erzählt. Rosie, bei der die Show und das Drumherum im Mittelpunkt stehen und Beast, der mit seiner Band gerade eine schlimme Phase überwunden hat und nach zwei Jahren endlich wieder mit einem neuen Album auf Tour gehen kann.

Sowohl Rosie als auch Beast tragen ihre Päckchen. Bei beiden wird aber mehr angedeutet als wirklich verbalisiert, weswegen ich nicht ganz genau weiß, was bei den beiden in der Vergangenheit vorgefallen sein mag. Bei Beast noch mehr als bei Rosie. Ich habe aber eine ziemlich genaue Ahnung davon und allein die Gefühlswelt der beiden (vor allem aber Beasts) hat mich emotional echt betroffen gemacht. Dass die Autorin nicht mit der Tür ins Haus gefallen ist und auf ausschweifende Rückblenden oder Erzählungen über die Vergangenheit verzichtet hat, hat mir ganz gut gefallen. Das hat die Schwere und die Belastung der Figuren nochmal hervorgehoben. Man konnte es einfach deutlich spüren, ganz ohne die Ausführungen.

Die Figuren waren allesamt plastisch für mich, mit viel Tiefe und Farbe ausgestattet und überwiegend sympathisch. Ich mochte die Freundschaft, die tiefe Verbundenheit und das weniger Drama, dass sich zwischen den Figuren abspielt. Ganz ohne Drama kommt das Buch natürlich nicht aus, aber das wäre dann auch ziemlich langweilig geworden.

Die Lovestory entwickelt sich langsam, aber stetig. Insgesamt ein angenehmes Erzähltempo. Immer, wenn ich dachte, jetzt wird’s mir zu langatmig, ist doch wieder irgendwas Interessantes passiert, was mich weiterlesen ließ.

Um mich vollends zu begeistern, hat es mir dann aber doch irgendwie an Inhalt und Spannung gefehlt. Ich musste mir nie so richtig Sorgen machen, dass irgendwas ganz schief oder voll aus dem Ruder läuft. Ich hab mich während der gesamten Geschichte vollkommen sicher gefühlt, weswegen ich nie wirklich aufgeregt oder angespannt war. Da hat mir einfach etwas gefehlt.

Die Thematik ist krass und sich damit zu beschäftigen, ist hart, aber die Sichtbarmachung der Thematik gerade in der Branche find ich total wichtig und das hat die Autorin wirklich gut umgesetzt. Gerade das Ende des Buches hat mich ganz schön mitgenommen. Ich konnte dann erstmal nicht einschlafen und hab auch ein paar Tränchen vergossen.

Ich bin froh über die Pause bis zum nächsten Band. Ich brauch ein bisschen Zeit, um das Gelesene sacken zu lassen und zu ordnen, um dann für Teil zwei bereit zu sein. Ich möchte nämlich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Ich finde Beast und Rosie sind ein tolles Paar und ich wünsche mir für die beiden, dass es funktioniert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.04.2022

Nachdem mich die ersten beiden Teile komplett überzeugen konnten, bleibt dieser Teil leider weit hinter meinen Erwartunge zurück.

Krone aus Asche
0

Der dritte Teil der Atlantis Chroniken





Nachdem Taris den finalen Kampf nur knapp überlebt hat, indem man sie kurz vor knapp noch in einen Vampir verwandelt hat, ist sie erstmal schwer beschäftigt ...

Der dritte Teil der Atlantis Chroniken





Nachdem Taris den finalen Kampf nur knapp überlebt hat, indem man sie kurz vor knapp noch in einen Vampir verwandelt hat, ist sie erstmal schwer beschäftigt mit ihrer Verwandlung. Nun soll sie trotz alldem noch die letzte Insignie für die Unsterblichen besorgen, denn Taris scheint nach wie vor die einzige zu sein, die das bewerkstelligen kann. Und wenn sie es tatsächlich schaffen sollte, die Krone zu finden, wird sie sich entscheiden müssen, ob sie die daraus resultierende Macht für die Rückkehr von Atlantis oder für die Befreiung und Umwandlung der Dämonen verwenden möchte.

Nach dem großen Showdown und dem Cliffhanger aus dem vorherigen Band, war ich ziemlich gespannt darauf, wie die Autorin das Dilemma jetzt noch auflösen wird. Vorab soll gesagt sein, dass ich Vampire im Allgemeinen nicht so gerne mag, und im Zusammenhang mit dem bisherigen Verlauf der Geschichte fand ich es sogar noch schlimmer und total unpassend. Dementsprechend skeptisch bin ich in diesen letzten Teil gestartet.

Zuerst mussten wir uns gemeinsam mit Taris durch ihre Verwandlung quälen. Und auch Azrael kämpft ums Überleben und stirbt beinah, weil er Taris nicht von der Seite weichen will. Was hat er ihr nur angetan? Aber hätte er sie einfach sterben lassen sollen? Und Taris muss sich jetzt damit auseinandersetzen, ob sie dieses Leben überhaupt will. Ich muss schon sagen, spannende Prämisse!

Das Vampirding hat sich dann auch noch ganz gut in den Gesamtverlauf eingefügt und ist mir letzten Endes doch nicht so negativ aufgefallen wie befürchtet. Nichtsdestotrotz war das einfach ne Nummer zu viel. Es gab ja schon so viel: Götter, Engel, Dschinn, alles hat irgendwie ein schlüssiges Gesamtbild ergeben, da habe ich die Vampire irgendwie als Störfaktor empfunden.

Insgesamt war der Spannungsbogen in diesem Buch nicht so hoch wie bei den beiden Vorgängern. Ich fühlte mich hingehalten, es passiert viel Unnötiges, alles, was die Figuren auf sich nehmen mussten, war am Ende umsonst. Das war irgendwie ermüdend und nicht so richtig zufriedenstellend. Ein kleineres und ein größeres Finale kamen dann schon recht weit vorne bzw. mittig im Buch und danach plätscherte alles nur noch so dahin.

Es gab schon einige spannende Passagen und überraschende Wendungen. Aber so richtig gefesselt wurde ich dieses Mal nicht. Ich war dann auch gar nicht so traurig als ich das Buch beendet hatte.

Die Figuren habe ich aber ganz fest ins Herz geschlossen. Az‘ und Taris‘ Beziehung entwickelt sich schön weiter und vor allem Kimmys Entwicklung fand ich am beeindruckendsten. Mir gefällt, dass die Relevanz ihrer Rolle für den Ausgang der Geschichte von Buch zu Buch immer weiter zugenommen hat. Nur Horus ist mir echt auf die Nerven gegangen. Sein dämliches Benehmen Kimmy gegenüber war so durchschaubar und trotzdem nur schwer nachzuvollziehen. Das hat zwar Kimmys Entwicklung positiv gefördert, hatte aber ansonsten kaum einen Mehrwert für die Geschichte.

Marahs Schreibstil gefällt mir immernoch total gut, das wird sich niemals ändern, und auch die Mischung zwischen Facts und Fiction mochte ich sehr gerne.

Das Finale (gefühlt mitten im Buch) hat mir ganz gut gefallen, das Ende dann aber nicht mehr. Für ein Happy End brauche ich den ganzen Quatsch eigentlich immer gar nicht. Aber es war dann schon rund und man kann auf einige Spin Offs spekulieren :D

Insgesamt gebe ich der Reihe vier Sterne, die ersten beiden Bände haben mich voll mitgerissen und begeistert, der letzte Band schafft es dann leider nur auf drei Sterne. Nichtsdestotrotz sehr unterhaltsam und als Gesamtreihe auf jeden Fall zu empfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.04.2022

Die Reihe konnte mich von Anfang an nicht so recht begeistern und den Abschluss fand ich auch nur mittelmäßig.

Beta Hearts
0

Der dritte Teil der „Neon Birds“-Reihe





Unsere Protagonist:innen haben es nur knapp geschafft und sind schwer verwundet, aber immerhin lebend aus der ganzen Sache rausgekommen. Das Militär plant nun ...

Der dritte Teil der „Neon Birds“-Reihe





Unsere Protagonist:innen haben es nur knapp geschafft und sind schwer verwundet, aber immerhin lebend aus der ganzen Sache rausgekommen. Das Militär plant nun einen vernichtenden Schlag gegen KAMI, während Andra noch immer nach einem Weg sucht, einen Krieg zu vermeiden und alles friedlich zu lösen. Aber egal wie, es bleibt fraglich, ob sie KAMI überhaupt von seinem Vorhaben abbringen können.

Nachdem das Vorgängerbuch mit einem Cliffhanger endete, war ich schon recht neugierig auf die Fortsetzung, hatte aber aufgrund meiner Eindrücke der ersten beiden Bände keine besonders hohen Erwartungen an den Finalband.

Die kleine Zusammenfassung zu Beginn war kurz und knackig und hilfreich, um wieder in die Geschichte zu finden.

Ansonsten setzt die Geschichte genau da an, wo der letzte Teil endete. Es unterscheidet nicht so richtig vom zweiten Teil, die Themen und Überlegungen sind noch dieselben, genauso wie die Konflikte. Irgendwie passiert weder in Band 2 noch in Band 3 so viel Aufregendes und Neues, dass es zwei extra Teile rechtfertigt. In meinen Augen wäre es besser gewesen, einen Zweiteiler aus der Geschichte zu machen. Ich wurde dementsprechend nicht so richtig eingesogen ins Buch, aber eine gewisse Spannung war schon durchgängig zu spüren.

Die Autorin bleibt ihrem Stil treu und erzählt weiterhin abwechselnd aus denselben sechs Perspektiven, ergänzt durch Militärakten und Auszügen aus geheim gehaltenen Unterlagen.

Die Illustrationen der Charaktere im Buch haben das Gesamtbild nochmal ein bisschen aufgewertet, das hat mir gut gefallen. An Cover und Gestaltung der Bücher gibt es nichts zu meckern. Ganz im Gegenteil!

Auch in diesem Buch ging es mir nicht anders als in den beiden Teilen zuvor. Sämtliche Charaktere blieben für mich blass, nicht greifbar, in ihren Handlungen inkonsistent und dementsprechend wenig authentisch. Sie sind starr in ihren Entwicklungen und in den Dialogen. Ich habe sie sehr distanziert begleitet, habe nicht mitfühlen können und ihre Abenteuer relativ unbeteiligt von außen betrachtet. Ich fühlte mich nicht involviert im Geschehen.

Die Liebesgeschichte(n) (?) kamen auch nicht wirklich bei mir an. Es fehlte mir insgesamt irgendwie an Gefühl, an Emotionen und an Leidenschaft. Egal, ob in Liebesdingen oder im Kampf. Echte Gefühle habe ich eigentlich kein einziges Mal gespürt.

Das Worldbuilding hat mich dafür aber umso mehr begeistert. Auf der einen Seite sehr fortschrittlich in Sachen Sexualität, Gleichbehandlung, Klimaschutz etc. auf der anderen Seite aber auch ein bisschen dystopisch, hoch militarisiert und überwacht. Eine spannende Welt, über die ich gern noch sehr viel mehr erfahren hätte.

Letzten Endes fand ich Idee und Plot grundsätzlich ziemlich gelungen. Die Umsetzung hat mich nur nicht so recht überzeugen können. Also Dialoge, Schreibstil, Charaktere und Spannungsbogen wären für meinen Geschmack alle noch ausbaufähig gewesen. Und als dann noch das Ende so unspektakulär und ehrlich gesagt auch nicht so richtig glaubwürdig aufgelöst wurde, war ich dann ein bisschen enttäuscht.

Es scheint tatsächlich so zu sein, dass ich mit der Art der Autorin, Geschichten zu erzählen und Figuren zu zeichnen nicht so gut zurechtkomme. Das war bei „Die Schöpfer der Wolken“ schon so und hat sich auch in dieser Reihe durchgezogen. Ihre Ideen finde ich toll, aber ich finde leider keinen Zugang zu ihren Büchern, weswegen ich wohl nicht mehr zu einer ihrer Geschichten greifen werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.04.2022

Schmerz, Schuld, Tod, aber auch Freundschaft, Hoffnung und Vergebung.

Der Mauersegler
0

Prometheus ist Arzt und sehr erfolgreich auf seinem Gebiet. Derzeit forscht er an einer alternativen Behandlung zur Chemo-Therapie für Krebspatient:innen. Als sein bester Freund Jacob an Blasenkrebs erkrankt, ...

Prometheus ist Arzt und sehr erfolgreich auf seinem Gebiet. Derzeit forscht er an einer alternativen Behandlung zur Chemo-Therapie für Krebspatient:innen. Als sein bester Freund Jacob an Blasenkrebs erkrankt, befindet er sich plötzlich in einem ethisch-moralischen Dilemma, denn Jacob, seine Freunde und seine Familie setzen ihn unter Druck, Jacob noch in die Studie einzuschleusen. Eigentlich möchte er das nicht, aber letzten Endes lässt er sich überreden… der erste von vielen Fehlern, die letzten Endes in Schuld, Schmerz und Flucht enden.

Auf dieses Buch habe ich mich schon sehr gefreut, denn Marianengraben von der Autorin habe ich einfach nur geliebt! Dieses Buch war anders.

Zunächst waren die Umstände, die Prometheus in diese Situation gebracht haben völlig nebulös und sie kommen erst nach und nach ans Licht. Das „Warum“ war aber erstmal auch gar nicht so wichtig. Wir befinden uns viel in Prometheus‘ Innerem, in seinen Gedanken und seinen Gefühlen, seiner Ohnmacht und seinem Versuch, das alles zu verarbeiten.

Es wird ausschließlich aus seiner Perspektive erzählt und die Erzählungen springen zwischenverschiedenen Zeitebenen. So lernen wir Prometheus, seinen Freund Jacob, seine Familie und die Beziehungen zwischen ihnen sehr gut und intensiv kennen. Es ist ganz leicht, sich in Prometheus hineinzuversetzen, mit ihm zu fühlen und zu leiden.

Prometheus ist nicht vollkommen und schon gar nicht immer sympathisch, aber er ist echt. Weil man ihn so gut kennen- und lieben lernt, verzeiht man ihm seine „Fehler“, denn man versteht zu 100 Prozent, wie es dazu kommen konnte. An einem Punkt der Geschichte wollte ich ihn schütteln, ihn anschreien, es nicht zu tun. Man weiß ja schon, was passiert und als dann der Punkt kommt, an dem sich alles entscheidet, möchte man es so gerne aufhalten. Katastrophal schwer auszuhalten, aber fantastisch umgesetzt!

Das Bild des Mauerseglers begleitet uns durch die gesamte Geschichte, durch alle Perspektiven und Zeitebenen, das fand ich auch sehr gelungen.

In dem Erzählstrang der Gegenwart landet unser Protagonist in Dänemark. Dort nehmen sich Aslaug und Helle dem gebeutelten und von Schuld zerfressenen Prometheus an. Und das machen sie auf so außergewöhnliche, berührende und ganz eigene Weise, dass es genau das Richtige für Prometheus und einen Weg aus der Verzweiflung war.

Schön war übrigens auch die kurze Erwähnung der Figuren aus „Marianengraben“. Die waren nämlich auch kurz auf einen Abstecher bei den beiden Frauen auf dem Hof und es geht ihnen richtig gut :)

Auch in diesem Buch nimmt sich die Autorin einem sehr schweren und hoch emotionalen Thema an. Es gibt hier kein einfaches „Richtig und Falsch“, „Schwarz oder Weiß“, „Schuldig oder Gerechtfertigt“. Es ist alles gleichzeitig und nichts ist eindeutig und schon gar nicht einfach.

Im Gegensatz zum Marianengraben, der mich mit jedem Satz gepackt und berührt hat, war es beim Mauersegler nicht durchgängig so intensiv und überzeugend, wie beim anderen Buch. Hin und wieder hatte mich Prometheus verloren, konnte mich aber immer wieder einfangen und für sich gewinnen. Im Vergleich zum Marianengraben, gab es hier vielleicht doch ein, zwei Längen, wo es mir dann schwergefallen ist, dranzubleiben.

Dieses Buch hat mich dennoch wieder mit dem tiefgründigen und emotionalen Schreibstil der Autorin absolut überzeugt. Es berührt und macht nachdenklich, lässt mich aber trotzdem hoffungsvoll zurück. Jasmin Schreiber ist eine Autorin, die man lesen muss!!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.04.2022

Spannender Reihenauftakt, allerdings mit Luft nach oben

Die Seiten der Welt
0

Mit der Welt außerhalb des abgeschiedenen Hauses, in dem Furia mit ihrem Vater und ihrem Bruder lebt, hat die Familie nur wenig zu tun. Doch als die Welt plötzlich zu ihnen kommt und den Tod ihres Vaters ...

Mit der Welt außerhalb des abgeschiedenen Hauses, in dem Furia mit ihrem Vater und ihrem Bruder lebt, hat die Familie nur wenig zu tun. Doch als die Welt plötzlich zu ihnen kommt und den Tod ihres Vaters sowie die Entführung ihres Bruders zur Folge hat, befindet Furia sich plötzlich und völlig unvorbereitet in der Welt der Bibliomantik. Beim Versuch, ihren Bruder zu retten, verstrickt sie sich immer weiter in die Geheimnisse von Libropolis, den Agenten, den Rebellen und steht am Ende plötzlich vor der Aufgabe, die Welt zu retten und die Auslöschung der Bibliomantik zu verhindern.

Es wird überwiegend aus Sicht von Furia erzählt und nur hin und wieder durch kurze Passagen anderer Perspektiven ergänzt, um für Verwirrung und Spannung zu sorgen. Der Schreibstil ist gewohnt angenehm und leicht zu lesen.

Furia ist eine sehr sympathische, mutige und schlagfertige junge Frau, die durch den Tod ihres Vaters von heute auf morgen erwachsen werden muss. Man lernt sie während der Geschichte sehr gut kennen und lieben, fiebert mit ihr mit und entdeckt gemeinsam mit ihr neue Hinweise, lüftet Geheimnisse, lernt neue Menschen können und fragt sich zusammen mit ihr, wem von diesen Leuten man trauen kann und welche vielleicht auf der falschen Seite stehen. Es ist nämlich nicht leicht zu durchschauen, wer hier die Wahrheit sagt und wessen Ansichten zu den Ereignissen die richtigen sind.

Finnian und Kat wirken vertrauensvoll, aber auch Isis hat gute Argumente, ihr, statt den Rebellen zu folgen. Das hat mir wirklich gut gefallen, man konnte sich nie sicher sein.

Die Geschichte ist voller kreativer Ideen, fantastischer Abenteuer und spannender Wendungen. Es ist aber auch ziemlich viel und schnelllebig, dass ich manchmal den Überblick verloren habe oder selbst auf dem Weg verloren gegangen bin. Es ist nämlich doch auch sehr komplex und es wird nicht alles ausführlich erklärt und Vieles musste ich mir zusammenreimen. Während dem Autor sicher klar war, wie welches Ereignis zu welchem Ergebnis führte, fehlte mir häufig der Kontext und ich musste Dinge einfach so hinnehmen, ohne dass ich sie wirklich nachvollziehen konnte.

Die Figuren mochte ich sehr gerne und auch die Dynamiken zwischen ihnen fand ich außergewöhnlich. Auch die Welt hat mir gut gefallen, auch wenn ich sie nicht in ihrer Gänze durchschaut und begriffen habe. Schade, denn ich glaube, da steckt viel Potential drin!

Die Geschichte fand ich insgesamt spannend, mitreißen konnte sie mich aber nicht immer. Verwirrungen, Verständnislücken und die Erzählgeschwindigkeit haben es mir manchmal nicht leicht gemacht, dranzubleiben.

Spaß gemacht hat das Buch allemal. Ob ich den zweiten Band noch lesen werde, weiß ich noch nicht. So wirklich packen konnte es mich dann eben doch nicht. Die Charaktere mochte ich aber sehr gerne, deshalb würde ich mich über ein Wiedersehen schon freuen :)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere