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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2020

Sehr gelungener Thriller mit einigen Schockmomenten

The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?
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Anna leidet an einer Agoraphobie und ist deshalb ans Haus gefesselt. Ihre Tage verbringt sie mit dem Schauen alter Schwarz-Weiß-Filme, viel Alkohol und Schlaf und dem Beobachten ihrer Nachbarn. Ihre Tabletten ...

Anna leidet an einer Agoraphobie und ist deshalb ans Haus gefesselt. Ihre Tage verbringt sie mit dem Schauen alter Schwarz-Weiß-Filme, viel Alkohol und Schlaf und dem Beobachten ihrer Nachbarn. Ihre Tabletten gegen ihre Angststörung sollte sie eigentlich nicht mit Alkohol einnehmen und als sie im Haus gegenüber ein Verbrechen beobachtet, ist unklar, ob sie halluziniert hat oder wirklich Zeugin eines Verbrechens gewesen ist.

Das Buch hat mich total aufgewühlt. Die Geschichte kommt zwar etwas mühsam in die Gänge, aber als sie erstmal Fahrt aufgenommen hat, ist sie nicht zu bremsen.

Der langweilige Alltag von Anna und ihr sehr komplexer Charakter mussten erstmal aufgebaut werden. Auch wenn das den Einstieg in die Geschichte etwas verzögert hat, habe ich die ersten Seiten gerne gelesen. So konnte ich Anna kennenlernen und sie lieb gewinnen. Einzig die vielen Filmzitate haben mich ein bisschen gestört.

Während ich die ganze Zeit mit Anna mitgefiebert und mitgerätselt habe, kam plötzlich ein böser Plottwist, der mich voll überrumpelt hat. Richtig gut! Hatte ich nicht mit gerechnet.

Mit einigen Dingen habe ich dann aber doch gerechnet und das Ende schon im letzten Drittel vorausgesehen. Trotzdem war das Ende richtig spannend und sowieso das ganze Buch durch und durch gelungen. Eine klare Weiterempfehlung!

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Veröffentlicht am 29.08.2020

Toller und humorvoller Schreibstil, lustige Idee, schwache Story

Warum Pechvögel fliegen können.
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Manu ist ein Pechvogel. Schon immer. Und weil der Engel das von seiner Wolke aus nicht mehr mit ansehen kann, schickt er ihr einen Schutzengel...

Was für ein erfrischend leichter und humorvoller Schreibstil. ...

Manu ist ein Pechvogel. Schon immer. Und weil der Engel das von seiner Wolke aus nicht mehr mit ansehen kann, schickt er ihr einen Schutzengel...

Was für ein erfrischend leichter und humorvoller Schreibstil. Sehr jugendlich, aber unglaublich gut. So authentisch, als wäre man tatsächlich in einem Teenagerkopf (was zwangsläufig manchmal auch zu viel des Guten darstellte ^^) Herrlich :D
Auch die Überschriften sind ein Knaller. Lustig und sehr treffend.

Die Zielgruppe des Buches ist deutlich jünger als ich, was mir am Anfang nichts ausgemacht hat, aber irgendwann fing das Buch an, mich zu langweilen. Schade :(

Zuerst lernen wir Manu kennen. Wir kriegen einen Einblick in ihren Alltag und in ihre Chaos-Gedankenwelt voller Teenieprobleme und vor allem in ihr Pechvogel-Dasein. Manu hält nicht sehr viel von sich und gibt sich an ihrem Unglück selbst die Schuld. Bei so viel Pech im Leben leidet eben das Selbstwertgefühl...

Insgesamt ist die Geschichte sehr einfach gestrickt und nicht sonderlich anspruchsvoll mit Problemen, die schnell und einfach zu lösen sind. Es ist eine sehr leichte Lektüre. Die Charaktere sind jetzt nicht soo realistisch und etwas überspitzt dargestellt und die Handlungen sind nicht immer ganz nachvollziehbar. Vieles wird sehr schnell abgehandelt und nicht weiter erklärt.

Leider bekommen Vorurteile und Klischees viel Platz in diesem Buch. Das finde ich vor allem wegen der jungen Zielgruppe ungünstig...

Auch wenn der Erzählstil und die Ideen sehr cool waren, ist mir insgesamt in der Geschichte viel zu wenig passiert. Es fehlt ein bisschen an Tiefgang und Spannung, aber ich habe mich dennoch ganz gut unterhalten gefühlt.

Aber was war überhaupt der Plot? Ich habe keine Ahnung :D die Geschichte hat so vor sich hin erzählt, aber irgendwie ohne Ziel.

Nach dem großartigen Start des Buches, muss ich sagen, hab ich mich zunehmend gelangweilt. Weil der Einstieg so gut war, hatte ich dementsprechend hohe Erwartungen an die Story... An den schönen Schreibstil hatte ich mich irgendwann eben gewöhnt und von da an kam dann halt nichts mehr. Schade eigentlich, das Buch hatte echt Potential.

Meine anfängliche Begeisterung hat es leider nicht bis über die erste Hälfte hinaus geschafft. Das Buch ist aber sehr humorvoll geschrieben und ich kann mir vorstellen, dass das Buch für jüngere Leser*innen sehr viel spannender sein könnte. Für mich war es aber eher nichts.

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Veröffentlicht am 29.08.2020

Idee sehr gut, die Umsetzung hat mir nicht so gut gefallen

Herzmalerei: Roman
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Mit dieser Geschichte hatte ich gar nicht gerechnet. Ich bin positiv überrascht :) Wer allerdings auf einen Liebesroman hofft, der wird enttäuscht. Die Liebe hat in der Geschichte zwar auch ihren Platz, ...

Mit dieser Geschichte hatte ich gar nicht gerechnet. Ich bin positiv überrascht :) Wer allerdings auf einen Liebesroman hofft, der wird enttäuscht. Die Liebe hat in der Geschichte zwar auch ihren Platz, aber eher einen untergeordneten.

WIr befinden uns in einer Welt, die offensichtlich in der Zukunft liegt und in der Roboter, KIs und Katalogbabys (sog. Systembabys) zum Alltag gehören.

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt, die zunächst nichts miteinander zu tun zu haben scheinen. Nael erzählt uns seine Geschichte im Gefängnis. Anfangs wissen wir nicht, was ihn dorthin gebracht hat. Ich konnte ihn aber direkt gut leiden. Der andere Strang wird von Zenia erzählt, die bei PerfectHuman als Psychologin arbeitet, einer Firma, die Systembabys produziert. Sie erhält eine merkwürdige Nachricht von einer Kollegin, was sie letztendlich zu einem Jobwechsel bewegt.

Die Figuren waren mir alle sympathisch, nur fand ich sie an der ein oder anderen Stelle nicht ganz ausgereift in den Dialogen und in ihren Handlungen. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, manchmal war es einfach etwas zu grob oder zu direkt, nichts war jemals irgendwie implizit, alles wurde einem direkt aufs Brot geschmiert. Ja, ich glaube, das war es, was mich gestört hat. So war auch Vieles sehr vorhersehbar. Nicht alles! Die gesamte Idee und die Mischung der Genres haben die Geschichte besonders gemacht.

Obwohl die Charaktere liebevoll und detailreich gezeichnet wurden, konnte ich keine Verbindung zu ihnen aufbauen. Ich glaube, das hatte was mit dem leicht abgehackten Schreibstil zu tun. Er ließ sich schon ganz gut lesen, nur die Dialoge waren manchmal ein bisschen drüber. Aber trotzdem: ich bin schnell durch die Zeilen geflogen. Die Kapitel hatten dazu auch noch eine angenehme Länge. Außerdem wurden die Erzählstränge gekonnt zusammengeführt und haben somit ein schönes Gesamtbild ergeben.

Manchmal haben sich die Ereignisse überschlagen und es wurde mir etwas zu viel. Die Ereignisse hatten teilweise gar nicht die Möglichkeit auserzählt zu werden und das löste bei mir so ein unfertiges Gefühl aus. Andererseits hat das auch die Spannung hochgetrieben und es wurde nie langweilig. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Das Ende war nix. Ich finde Idee der Auflösung sehr cool, aber die hätte viel mehr Zeit gebraucht, damit sie sich für mich gut anfühlt. So hat das irgendwie nicht so gut gepasst.

Die Idee und die Geschichte haben mir sehr gut gefallen. Auch die Figuren mochte ich, sie konnten mich nur nicht erreichen. Ansonsten finde ich den Schreibstil noch ausbaufähig. Trotzdem habe ich mich insgesamt gut unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 29.08.2020

Sehr spannende Idee, hat aber doch einige Schwächen

New Earth Project
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Klimawandel, Umweltverschmutzung und Überbevölkerung: Die Menschen müssen die Erde verlassen. Ein paar ausgewählte Menschen dürfen mit einem Weltenschiff zu einem neuen Planeten, New Earth, fliegen. Einem ...

Klimawandel, Umweltverschmutzung und Überbevölkerung: Die Menschen müssen die Erde verlassen. Ein paar ausgewählte Menschen dürfen mit einem Weltenschiff zu einem neuen Planeten, New Earth, fliegen. Einem Schiff von vielen. Sie werden per Los ausgewählt. Diese Lotterie ist der einzige Weg aus einem Leben im Elend und natürlich wollen alle so ein Los. Das Kolonisierungsprogramm läuft nun schon 10 Jahre. Wer wird dieses Mal das Glück haben, die Erde zu verlassen?

Die Gesellschaft ist geteilt. Die reiche Bevölkerung lebt unter den Kuppeln, die arme außerhalb. Unter den Kuppeln genießt man sämtliche Privilegien, wie beispielsweise in die Schule gehen zu dürfen.

Wir begleiten Isis, sie lebt außerhalb und hat aber das Glück, in die Schule gehen zu dürfen. Sie hat bei den Tests am besten abgeschnitten und hat sich somit eine Ausnahmeerlaubnis ergattert. Sie und ihr Freund Flynn dürfen in eine sogenannte "gemischte Schule" gehen.
Außerdem kriegen wir die Geschichte noch aus der Perspektive von Orion erzählt. Er ist der Sohn des reichsten Manns der Welt und lebt dementsprechend als "Unantastbarer" unter den Kuppeln.

Eigentlich haben die zwei Gesellschaftsschichten kaum Berührungspunkte. Aber als Isis und Orion wegen der Schule einen Nachmittag gemeinsam verbringen müssen, lernen sie einander kennen.

Die Figuren sind gut ausgearbeitet und überwiegend sympathisch. Ihre Motive, nach denen sie handeln, sind nur irgendwie sehr banal. Es fehlt ihnen ein wenig an verschiedenen Facetten. Sie sind sehr klassisch gestaltet.

Die Geschichte war so interessant, dass ich gar nicht gemerkt habe, dass erst nach 130 Seiten die Spannungskurve nach oben ausschlägt. Da hab ich erst gemerkt, dass mir der Nervenkitzel bis dahin noch gefehlt hatte. Nicht schlimm, im Gegenteil - es war ja sehr interessant und von da an fand ich die Geschichte auch aufregender.

Auch völlig überrascht war ich von der plötzlichen Beziehung, die sich aus dem Nichts zwischen den beiden Protagonisten entwickelte. Bzw. eine Entwicklung gab es nicht, irgendwie war sie einfach da. Hatte ich auch nicht mitbekommen, lag aber glaube ich nicht an mir. Hätte man ruhig bisschen ausbauen können :D

Auf den letzten Seiten nimmt die Geschichte nochmal ordentlich an Fahrt auf. Es war schon ganz spannend, aber die Geschichte konnte mich leider nicht überraschen. Sie war in fast allen Punkten vorhersehbar. Vor allem in den wichtigsten. Trotzdem habe ich sie sehr gerne gelesen.

Das Ende fand ich grundsätzlich ganz gut, nur den Umgang mit den "bösen" Figuren fand ich unangenehm. Manche Aspekte liefen auch etwas zu glatt. Irgendwie hat es bei mir kein gutes Gefühl hinterlassen.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, die Story wurde nur viel zu schnell abgehandelt. Es gab wirklich nichts, was sich langsam entwickeln konnte, ich bin teilweise gar nicht mitgekommen. Das, was passiert ist, ist klar, aber das Wie und Warum hat mir häufig gefehlt.

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Veröffentlicht am 29.08.2020

Irren ist menschlich

Perfect – Willst du die perfekte Welt?
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Celestine ist nun eine Fehlerhafte und gerät in eine Situation, die sie zwingt zu fliehen. Nun ist sie eine Flüchtige und muss sich verstecken. Doch ihr Fall hat auch etwas angestoßen, etwas Großes. Sie ...

Celestine ist nun eine Fehlerhafte und gerät in eine Situation, die sie zwingt zu fliehen. Nun ist sie eine Flüchtige und muss sich verstecken. Doch ihr Fall hat auch etwas angestoßen, etwas Großes. Sie gibt Menschen Hoffnung und Mut und es formiert sich ein Widerstand.

Zugegebenermaßen ist das nichts Neues, auch die Tatsache, dass die Protagonistin gar nie das Gesicht eines Widerstandes sein wollte. Celestine findet aber ganz gut in die Rolle hinein und lernt, ihre neu gewonnenen Vorteile zu nutzen. Ihre Entwicklung gefällt mir gut. Und Gott sei Dank ist sie auch nicht alleine. Die anderen Figuren sind auch richtig interessant und ich mag sie :)
Die Geschichte von Mary May hätte ich nicht unbedingt gebraucht, da hätte man durchaus ein paar Seiten einsparen können. Die gute Frau war eh ein bisschen drüber...
Zwischen Celestine und Carrick gab es schon von Anfang an eine Verbindung. Durch ihre gemeinsamen Erfahrungen wird sie immer tiefer. Ich mag die Figuren und ich konnte mich ganz gut in sie hineinversetzen. Sie sind überwiegend sympathisch und authentisch. Auch das Crevan vor Macht übergeschnappt ist, wurde nachvollziehbar dargestellt. Er und seine Whistleblower machen Jagd auf Celestine und ihre Sympathisant*innen. Das lange Katz und Maus-Spiel wurde nur arg ausgereizt...

Viele Leute sind immer noch unsicher, aber sie spüren die Ungerechtigkeit und wollen eine Veränderung. Besonders authentisch fand ich, dass alle möglichen Leute Celestine und ihre Symbolik für ihre eigenen Zwecke nutzen und sie instrumentalisieren wollten. Wem kann sie trauen? Mit wem und wofür kämpft sie überhaupt?

Nach 200 Seiten haben sie dann endlich mal gemerkt, wo dieses blöde Video versteckt sein könnte. Das war so offensichtlich, ich könnt mich glatt reinsteigern, so nervig war das :D Man, hätten die auf mich gehört, wäre die Reihe keine 300 Seiten lang geworden (was natürlich schade gewesen wäre :D).

Der Schreibstil ist packend, die Geschichte spannend und hält einige Überraschungen bereit. Ab der Hälfte wird es noch viel spannender und ich wollte dringend wissen, wie es ausgeht. Das Ende war großartig, es hat einfach alles gepasst. Diese Reihe empfehle ich gerne weiter.

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