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Veröffentlicht am 29.08.2020

Eine ethisch und moralisch makellose Gesellschaft

Flawed – Wie perfekt willst du sein?
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Die Gilde beurteilt den Charakter eines Menschen und wenn sie findet, dass er fehlerhaft ist, wird er gebranntmarkt und ist von dem Moment an nicht mehr Teil der Gesellschaft. Sie leben unter uns, aber ...

Die Gilde beurteilt den Charakter eines Menschen und wenn sie findet, dass er fehlerhaft ist, wird er gebranntmarkt und ist von dem Moment an nicht mehr Teil der Gesellschaft. Sie leben unter uns, aber nicht mit uns. Man wird nicht von der Justiz verurteilt, man ist weiterhin "frei", aber man verliert sämtliche Rechte. Außerdem halten sich die meisten von Fehlerhaften fern, denn es ist verboten, ihnen zu helfen. Um nicht auf dem Radar der Gilde aufzutauchen, meidet man lieber solche Leute. Als in Celestines Nachbarschaft eine Frau von der Gilde eingesackt wird, ändert sich für sie alles...

Die Gilde ist als Sinnbild zu verstehen. Ausgeschlossen und stigmatisiert werden die Menschen auch im richtigen Leben - ganz ohne Gilde. Die Brandmarkierungen sind nicht sichtbar, aber wer sich abweichend der "Norm" verhält, wird von der Gesellschaft bestraft. Die Gilde ist in überspitzter Form nur Ausdruck dessen, was sowieso schon jeden Tag passiert. Dem Ganzen ein Gesicht zu geben, fand ich sehr stark an der Geschichte.

Celestine finde ich eine interessante Figur. Eigentlich ist sie überzeugt vom System, kommt dann aber mit Fällen in Berührung, die sie als unfair empfindet und es findet eine Veränderung in ihr statt. Die Angst vorm System und der Wunsch nach Gerechtigkeit lösen eine Zerrissenheit aus. Sie hat noch starke Persönlichkeiten an ihrer Seite, die sie bestärken, sie selbst zu sein, aber auch solche, die ihr raten zu lügen und zu täuschen, damit sie nicht ihr Leben aufs Spiel setzt. Das war spannend zu verfolgen. Die Figuren fand ich sowieso alle sehr gelungen und authentisch. Nur blieben sie teilweise etwas blass.

Der Schreibstil ist angenehm und leicht zu lesen. Ich bin schnell durchs Buch gekommen.

Die Geschichte geht an die Nieren. Es ist schwer auszuhalten, was Celestine alles durchmachen muss und man erlebt es aus ihrer Perspektive. Es ging mir sehr nah und ich habe mich genauso wütend und hilflos gefühlt, wie sie.

Eine Sache war echt anstrengend: Es gibt da dieses Video, das Celestine helfen könnte, sich zu wehren und es nervt mich so, dass niemand drauf kommt, wo es zu finden ist. Um Himmels Willen, die Autorin stößt uns grade zu mit der Nase drauf und die Figuren haben keine Idee. Das nervt :D Ansonsten ist das Buch großartig und ich freu mich auf den zweiten Teil.

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Veröffentlicht am 29.08.2020

Hat mir leider gar nicht gefallen...

Missing you, Baby!
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Nach einem schlimmen Autounfall muss Lauras Kind anhand eines Not-Kaiserschnitts auf die Welt gebracht werden. Viel zu früh. Das Baby stirbt, bevor Laura es in den Armen halten kann. Doch dann taucht diese ...

Nach einem schlimmen Autounfall muss Lauras Kind anhand eines Not-Kaiserschnitts auf die Welt gebracht werden. Viel zu früh. Das Baby stirbt, bevor Laura es in den Armen halten kann. Doch dann taucht diese Frau auf und erzählt Laura, dass ihr Baby noch lebt. Eine Verschwörung? Ist ihr Kind am Leben und wenn ja, wo ist es?

Irgendwie hatte das Buch so einen männerfeindlichen Unterton. Auch Frauen werden oft mit unangemessenen Ausdrücken, wie "dieses verdammte Weib" oder "Sch***pe" beschrieben. Diese Art zu erzählen hat bei mir kein gutes Gefühl hinterlassen.

Es wird überwiegend aus Lauras Perspektive erzählt und sie hat wohl schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht und daher kommt, nehme ich an, dieser negative Erzählstil. Verstehe ich, aber für mich wäre hier weniger mehr gewesen.

Auch sonst empfand ich den Schreibstil als negativ und irgendwie wütend. Ich würde ihn generell als etwas holprig bezeichnen. Der übermäßige Gebrauch von "!", "?" und "?!" hat mich enorm gestört. Mit diesen Satzzeichen hätte die Autorin gerne sparsamer umgehen können.

Die Geschichte ist verwirrend und wird sehr abgehackt erzählt. Ich hatte gar nicht die Möglichkeit mitzufiebern, weil die Spannung durch die vielen Unterbrechungen nicht richtig aufgebaut werden konnte.

Es tut mir total Leid, dass das Buch mich so garnicht ansprechen konnte. Weder über die Figuren (sie waren in ihren Dialogen und Handlungen einfach nicht authentisch) noch über die Umsetzung der Story kann ich etwas Gutes sagen. Die Idee fand ich gut und ich hatte mich auf einen atmosphärischen und nervenaufreibenden Thriller gefreut. Die Auflösung war dann auch noch irgendwie schräg... Wirklich schade, dieses Buch konnte mich so gar nicht überzeugen.

Zuletzt muss ich noch sagen, finde ich die Widmung am Anfang mit Blick auf die Story ziemlich unsensibel und ein bisschen makaber... Aber vielleicht empfinde auch nur ich das so...

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Veröffentlicht am 29.08.2020

Voller Herz und Hoffnung

Wer, wenn nicht wir
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Violas und Florians Ehe ist am Ende. Zu viel Routine und zu viele Enttäuschungen. Es geht nicht mehr. Sie beschließen, sich zu trennen. Alles läuft einwandfrei und ohne Stress, doch dann fällt ihnen der ...

Violas und Florians Ehe ist am Ende. Zu viel Routine und zu viele Enttäuschungen. Es geht nicht mehr. Sie beschließen, sich zu trennen. Alles läuft einwandfrei und ohne Stress, doch dann fällt ihnen der Urlaub nach Rhodos ein. Man kann ihn nicht canceln, also gehen sie ein letztes Mal zusammen in den Urlaub...

Die Geschichte beginnt mit einer Enttäuschung. Die melancholische, leicht depressive Stimmung des Anfangs hat mich voll runtergezogen, aber auch gefesselt. Die drückende Atmosphäre hat die Autorin ganz hervorragend hergestellt.

Eine Scheidung fühlt sich wie Versagen an. So wird es von der Gesellschaft betrachtet und so sind auch die Reaktionen der Menschen, denen Viola und Florian es erzählen (müssen). Sie müssen sich dafür rechtfertigen. Dabei finde ich ihre Entscheidung sehr mutig. Es ist traurig und sie mögen sich ja nach wie vor. Es reicht nur nicht mehr, um sich glücklich und nicht allein zu fühlen. Alle - vor allem ihre Kinder - sind erschüttert, aber was sie ihnen sagen, hat mich sehr berührt. Die Wahrheit kann nun mal weh tun... Was für eine blöde Situation...

Auf Rhodos haben die beiden nochmal die Chance, sich ineinander zu verlieben und beim Lesen hab ich mir so gewünscht, dass sie es nochmal hinkriegen. Aber eigentlich haben sie sich ja nicht ohne Grund für die Trennung entschieden. Man hat halt so eine romantische Vorstellung davon, dass es wieder gut wird, so perfekt, wie am Anfang. Aber vielleicht haben sie sich ja richtig entschieden und sie würden bei einem neuen Versuch nur wieder dasselbe durchmachen... Schwierig... Ich habs ihnen trotzdem gewünscht :D

Der Schreibstil der Autorin ist leicht und locker und schafft ein schönes Gegengewicht zum Ernst der Geschichte. Sie ist natürlich nicht ausschließlich ernst. Sie ist auch humor- und liebevoll und mit ganz viel Hoffnung geschrieben. Man spürt, dass die Geschichte mit ganz viel Herz geschrieben wurde. Ich hab mich einfach abgeholt gefühlt.

Ich fand es total gut, dass die Geschichte sowohl aus Violas als auch aus Florians Perspektive erzählt wird. Man erfährt so immer zwei Eindrücke derselben Situation. Die beiden sind liebevoll und authentisch gezeichnet. Ich mochte sie so gerne, genauso wie die Nebenfiguren auch.

In der kurzen Zeit auf Rhodos haben die beiden eine aufregende kleine Entwicklung durchlebt, mit Erkenntnissen und Einsichten, die mich auch ein bisschen zum Nachdenken angeregt haben... Eine Beziehung ist eben auch Arbeit und man muss sich anstrengen, um sie zu erhalten. Aber es ist auch in Ordnung, zu erkennen, dass kämpfen keinen Sinn mehr hat. Aber für eins von beidem muss man sich entscheiden.

Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich habe mich keine Sekunde gelangweilt und war emotional total gefangen. Manchmal hab ich auch das ein oder andere Tränchen verdrückt. Das Buch war wirklich ein Volltreffer!

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Veröffentlicht am 29.08.2020

Fesselnder Start, der leider nicht hält, was er verspricht...

Schattenmond
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Eine Seuche bricht aus und tötet die Menschen auf aller Welt rasant. Während das Verderben auf der einen Seite wütet, erwacht auf der anderen Seite in manchen Menschen eine übernatürliche Kraft. Sie äußert ...

Eine Seuche bricht aus und tötet die Menschen auf aller Welt rasant. Während das Verderben auf der einen Seite wütet, erwacht auf der anderen Seite in manchen Menschen eine übernatürliche Kraft. Sie äußert sich unterschiedlich und es ist nicht klar woher sie kommt und warum sie auf einmal auftritt. Ist sie eine Art Ausgleich zu dem großen Unglück oder war sie vielleicht schon immer da?

Das Buch hatte mich von der ersten Seite an. Oh was hab ich mit dem armen Ross mitgelitten. Das Verderben schleicht sich durch die Seiten und ich kann nichts tun, nur lesen :D ich hätte es so gerne aufgehalten. Denn von Beginn an mochte ich die Figuren. So sympathisch und authentisch, das hat mir richtig gut gefallen.

Gleichzeitig war es auch sehr berührend, was passiert war chaotisch, aber wie es erlebt wurde war hoch emotional. Die Autorin kann das alles mit ihrem Schreibstil so unglaublich bildhaft vermitteln.

Mit der Zeit kristallisierten sich drei Haupterzählstränge heraus. Lana und Max, zwei magiebegabte Menschen. Arlys, eine Journalistin und Fred, ebenfalls eine Übernatürliche, und zuletzt Jonah und Rachel, die mit einer Mutter und drei Säuglinge unterwegs sind.
Mit diesen Figuren bin ich leider gar nicht warm geworden. Sie hatten schon alle sympathische Eigenschaften und Eigenheiten, die sich toll ergänzt haben. Vor allem Eddie, der liebevolle kleine Trottel. Ihm begegnen Lana und Max auf ihrer Reise und er begleitet sie dann. Seine Sprüche haben mir immer wieder ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert. Aber insgesamt war es mir irgendwann doch zu aufgesetzt. Lana und Max lieben sich so doll, dass es mir ein bisschen zu kitschig wurde :D Auch zwischen den anderen Figuren waren mir die Dialoge manchmal zu melodramatisch. An manchen Stellen hat die Authentizität dadurch einen Knacks gekriegt. Naja, Geschmackssache würd ich sagen...

Ich mochte, wie die Figuren es schafften, in dieser katastrophalen Situation ein kleines bisschen Alltag und so viel Menschlichkeit füreinander zu schaffen. Die Geschichte transportiert viel Hoffnung neben genauso viel Schrecken...

Die Reise der Figuren empfand ich zeitweise als etwas langatmig. Es passiert seitenweise einfach nichts. Ich fand es schon realistisch, was passierte, aber in dem Fall war mir die Realität zu langweilig. Und dann entwickelte sich die Geschichte in einer ganz andere Richtung, als ich erwartet hatte. Ich wollte einen Endzeit-Roman, bekam aber eine Art Magie-Apokalypse. Es wurde mir dann irgendwie zu abgedreht mit den bösen Magiern und den guten Feen und was da noch für magische Wesen plötzlich rumhüpften. Davon stand nichts im Klappentext... Ich weiß nicht, ob mir das Buch besser gefallen hätte, wenn ich gewusst hätte, was auf mich zukommt. So war ich dann doch eher enttäuscht.

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Veröffentlicht am 29.08.2020

Kurzweiliger, atmosphärischer Thriller

Der Kreidemann
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Im Jahr 1986 erleben Eddie und seine Freunde auf einem Jahrmarkt einen schlimmen Unfall. Teile des Karussels lösen sich und ein Mädchen wird von den herumfliegenden Teilen getroffen. Zusammen mit Mr. Halloran, ...

Im Jahr 1986 erleben Eddie und seine Freunde auf einem Jahrmarkt einen schlimmen Unfall. Teile des Karussels lösen sich und ein Mädchen wird von den herumfliegenden Teilen getroffen. Zusammen mit Mr. Halloran, einem Lehrer der dortigen Schule, rettet Eddie dem Mädchen das Leben. Durch dieses gemeinsame Erlebnis verbindet Eddie und sein Lehrer etwas miteinander. Von ihm erhält er auch den Tipp, sich anhand von geheimen Kreidesymbolen mit seinen Freunden zu verständigen. Doch eines Tages führen die Kreidemännchen sie zu einer zerstückelten Leiche…

Der Einstieg in die Geschichte verlangt schon erstmal nach einem starken Magen. Sehr detailreiche und wahrscheinlich auch realistische Beschreibungen, lassen ein Kopfkino entstehen. Den Schreibstil empfand ich sowieso als lebhaft und fesselnd.

Die Kapitel wechseln zwischen den Jahren 1986 und heute (in dem Fall 2016). Die Geschichte wird aus der Perspektive von Eddie erzählt, der sowohl als Kind als auch als Erwachsener überzeugt. Über die Figuren erfährt man stückchenweise immer mehr und sie sind alle interessant, denn sie haben alle etwas zu verheimlichen.

Die Geschichte braucht eine Weile, bis sie in die Gänge kommt, aber es war trotzdem interessant genug, um mich bei der Stange zu halten.

Auch wenn ich immer mehr Teile der Geschichte erfuhr und immer mehr Hinweise bekam, konnte ich die Puzzleteile nicht zusammenfügen. Viele Fragezeichen und keine Theorien. So richtig mitfiebern konnte ich deshalb nicht, dafür fehlten mir zu große Stücke des Gesamtbilds, aber spannend fand ich es trotzdem. Paradox irgendwie. Ich konnte nicht mitraten, dazu hat mir die Autorin keine Chance gegeben. Also wollte ich eben lediglich wissen, was da los war und warum mir diese Geschichte hier gerade erzählt wird :D Es passiert so viel und thematisch wirklich vielschichtig. Mir war nie klar, ob das, was erzählt wird, jetzt relevant für die Hauptstory ist.

Auf das Ende habe ich mich die ganze Zeit gefreut. Ich wusste nicht, was passieren würde, es war dann aber doch das, was ich am ehesten erwartet hätte. Die ganzen Geheimnisse und die merkwürdigen Vorkommnisse. Es war so interessant und die Spannung stieg zwar langsam, aber stetig. Ich hatte ein fulminantes Finale erwartet und war dann irgendwie doch enttäuscht über die Auflösung. Dann stellte sich heraus, das war noch gar nicht das Ende ^^ ...keine Ahnung, was ich von dem Ende-Ende halten soll... ich bin entsetzt :D Aber rückblickend schon schlüssig. Ja, doch, den Schluss fand ich gut.

Insgesamt habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt. Die Geschichte hatte eine Sogwirkung auf mich, auch wenn sie nicht so spannend war. Die Stärke des Buches lag eher in seiner atmosphärisch düsteren Stimmung.

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