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Veröffentlicht am 01.04.2022

Eine tolle Mischung aus Magie, Tierwesen und düsterer Fantasy

Die Tiermagierin – Sturmseele
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Der zweite Teil der Tiermagerin-Reihe




Nocs Fluch ist zwar gebrochen, aber nicht der Eid, der erst gelöst werden kann, wenn Leenas Tod herbeigeführt wurde. Er muss stark dagegen ankämpfen, entwickelt ...

Der zweite Teil der Tiermagerin-Reihe




Nocs Fluch ist zwar gebrochen, aber nicht der Eid, der erst gelöst werden kann, wenn Leenas Tod herbeigeführt wurde. Er muss stark dagegen ankämpfen, entwickelt sogar schon Halluzinationen, denn der Eid ist bindend und drängt ihn immer weiter dazu, Leena zu töten. Eine Art Heilmittel muss gefunden werden oder vielleicht ein Tierwesen, das das Problem lösen könnte. Die Zeit wird knapp und die Truppe um Noc und Leena macht sich auf die gefährliche Suche, um die beiden vor dem Tod zu bewahren.

Dieses Buch widmet sich zu großen Teilen Nocs Vergangenheit. Wir erfahren viel mehr über ihn und seine Geschichte, darüber, wer er war und welche Last und vermeintliche Schuld er auf sich geladen hat. Seit langem ist er schon der Anführer der Cruor, aber wer war er vor all dem?

Neben den vielen Aufgaben und Schwierigkeiten, die Noc sonst so zu bewältigen hat, kommt nun noch die Auseinandersetzung mit seiner Vergangenheit hinzu, die eigentlich hätte geheim bleiben sollen, doch jemand ist hinter sein Geheimnis gekommen und versucht es nun gegen ihn zu verwenden.

Noc, Oz, Calem, Kost, Leena und ihre wundervollen Tierwesen stehen auch in diesem Teil wieder im Vordergrund. Sie teilen sich abwechselnd die Erzählperspektiven und wir kriegen viel mehr mit, was in ihnen vorgeht und welche ganz persönlichen Kämpfe sie jeweils auszufechten haben.

Die Entwicklungen der Charaktere haben mir grundsätzlich gefallen. Nur Leena macht einen derartigen Entwicklungssprung, dass ich sie gar nicht mehr wiedererkannt habe. War sie in Band eins noch misstrauisch und nicht wirklich an einer Beziehung interessiert, ist sie in diesem Teil dermaßen „in Love“, dass es a) kitschig und b) unglaubwürdig wurde. Mit der schnellen Entwicklung der Romance zwischen den beiden konnte ich gar nichts anfangen. Das hat mich schon sehr irritiert.

Das Worldbuilding wurde in diesem Buch noch etwas deutlicher gezeichnet und gefällt mir nach wie vor sehr gut. Grade die tierischen Begleiter der Tiermagierin haben mich total begeistert. Die Szenen mit den Tierwesen mochte ich am allermeisten.

Atmosphärisch hat die Geschichte einfach was von „Phantastische Tierwesen“, aber ohne es zu kopieren. Die Story ist dann eben doch eine ganz andere.

Die Abenteuer der wirklich sympathischen Truppe waren spannend und aufregend. Sie kämpften zusammen für ein gemeinsames Ziel und jede:r für sich noch, um die eigenen Ziele zu erreichen und waren alle mehr oder weniger erfolgreich damit. Es gab überraschende Twists und interessante Enthüllungen, einiges an Kämpfen, Schmerz und Liebe.

Doch falls man kurz dachte, am Ende würde sich alles in Wohlgefallen auflösen, liegt man total daneben. Die neue Gefahr, denen die Gruppe nun gegenübersteht, wird nicht so einfach zu besiegen sein. Ich bin gespannt, wie das im Finalband aufgelöst werden soll.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Was für eine abenteuerliche und aufwühlende Reise durch die Welt des Scythetums

Scythe – Das Vermächtnis der Ältesten
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Der dritte Teil der Scythe-Reihe





Drei Jahre später… inzwischen ist die neue Ordnung an der Macht der Scythe und Goddard regiert mit eiserner Hand und unfairen Mitteln. Der Thunderhead ist verstummt ...

Der dritte Teil der Scythe-Reihe





Drei Jahre später… inzwischen ist die neue Ordnung an der Macht der Scythe und Goddard regiert mit eiserner Hand und unfairen Mitteln. Der Thunderhead ist verstummt und all unsere Held:innen entweder verstorben, verschwunden oder untergetaucht. Die Welt, wie sie bisher war, existiert nicht mehr und wenn nicht bald ein Wunder geschieht, wird die Welt einfach nur brennen.

Nach dem katastrophalen Chaos-Ende von Band zwei, war ich auf die Fortsetzung sehr gespannt. Nichts lief so wie geplant und am Ende des letzten Buches bekam man den schlimmsten vorstellbaren Schluss, den man sich hätte ausmalen können.

Wer die Vorgängerbücher gelesen hat, wird es geahnt haben, natürlich tauchen Anastasia und Rowan pünktlich zur Rettung der Welt wieder auf. Wie diese ominöse Rettung vonstattengehen soll, blieb lange äußerst fragwürdig, aber die beiden waren fest entschlossen, ihre Held:innen-Rollen einzunehmen. Mehr oder weniger freiwillig. Aber ohne die vielen tollen Haupt- und Nebenfiguren hätten die zwei das nicht geschafft. Greyson, oder „Der Toll“, wie er nun genannt wird, ist der Einzige, der noch mit dem Thunderhead sprechen kann und zusammen mit der wohlwollenden und sehr menschenfreundlichen KI, beginnen Greyson und einige andere an einer Lösung weit ab vom Schuss zu arbeiten.

Scythe Goddard und seine Verbündeten wissen das aber zu unterbinden und es entfacht eine Jagd und ein Wettlauf gegen die Zeit. Nicht selten war ich völlig aus der Puste :D

Es gab aber auch eine Zeit des Wartens, des Ausharrens und der Planung, die sicherlich nötig, aber ach streckenweise etwas zäh waren. Langweilig war es aber an keiner Stelle.

Die Charaktere machten allesamt eine wahnsinnig spannende Entwicklung durch. Es passierte aber ja auch so unglaublich viel. Stillstand wäre da vollkommen unrealistisch gewesen.

Goddard, der Endgegner, und Ayn, dessen Rechte Hand, habe ich aus tiefsten Herzen gehasst. Wirklich. Was für üble Charaktere sind da aus der Feder von Neal Shusterman aufs Papier geflossen. Fantastisch umgesetzt! Die einen Figuren liebt man und anderen hasst man und beides tut man voller Inbrunst :D

Neal Shusterman überzeugt mit dieser Reihe in allen Punkten. Das Worldbuilding ist beeindruckend, die Figuren liebens- und hassenswert, aber vor allem authentisch, der Schreibstil ist super, die Geschichte aufregend und das Ende – es ist nicht perfekt, aber es ist realistisch und rund. Der Plot ist durch alle drei Bände hindurch einfach wahnsinnig gut durchdacht, am Ende ergibt alles Sinn, nichts bleibt offen, alle Fäden werden zufriedenstellend zusammengeführt. Diese Reihe war ein absolutes Highlight für mich und ich bin sehr traurig, mich schon vom Scythetum verabschieden zu müssen.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Geheimnisvoll, mystisch, sarkastisch

Magic Sparks
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Emma ist in den letzten Zügen ihrer Ausbildung zum Detective und hat nur noch eine letzte Station vor sich. Doch statt zum Ausbildungsprogramm der Cyberkriminalität ausgewählt zu werden, wird sie den Supernatural ...

Emma ist in den letzten Zügen ihrer Ausbildung zum Detective und hat nur noch eine letzte Station vor sich. Doch statt zum Ausbildungsprogramm der Cyberkriminalität ausgewählt zu werden, wird sie den Supernatural Squad zugeteilt. Was hatte sie angestellt, um das zu verdienen? Naja… sie würde das Beste daraus machen und wenn sie diese zwei Wochen überstanden hatte, stünden ihr alle Türen offen, um den Job zu ergattern, der ihren Fähigkeiten angemessen war. Doch dann verschwindet ihr Betreuer, sie wird angegriffen und plötzlich steckt sie mitten in Ermittlungen zwischen den Menschen und den Übernatürlichen.

Der Einstieg ins Buch fiel mir leicht. Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt locker zu lesen, immer mit mindestens einem Hauch von Sarkasmus.

Auch in der Welt habe ich mich schnell zurechtgefunden. Sie gleicht unserer und wird durch einige magische Wesen ergänzt, die in einer Art Parallelgesellschaft leben. Es gibt nur wenige Überschneidungen, denn die beiden Welten wollen meistens gar nichts miteinander zu tun haben. Aber der Supe Squad ist so eine Schnittstelle.

Die Figuren sind wieder mal fantastisch. Sie strotzen vor Liebenswürdigkeit, Humor und Mystik. Sie haben alle was Besonderes, etwas Undurchschaubares und sind allesamt sympathisch. Die Freundschaften und Beziehungen, die sich bilden, haben mir gut gefallen. So richtig gut kennengelernt habe ich die Figuren noch nicht, aber es folgen ja auch noch einige Bände. Ich freu mich schon jetzt auf ein Wiedersehen mit den Charakteren.

Der Plot folgt einer Kriminalgeschichte mit phantastischen Anteilen. Emma muss einige Morde und Tode aufklären, die zunächst nicht miteinander in Verbindung zu stehen scheinen, aber kann das alles nur ein Zufall sein? Zusammen mit Lukas, einem Vampir, mit dem sie den Fall zu lösen versucht, folgt sie den Hinweisen, falschen Spuren und echten Erkenntnissen. Es hat Spaß gemacht, mitzurätseln und nebenbei noch dem ein oder anderen Geheimnis auf die Spur zu kommen. Denn an Emma ist etwas anders, irgendwie scheint sie mit der übernatürlichen Welt verbunden zu sei. Das ist ein Geheimnis, das sich wohl erst im Verlauf der Reihe lüften wird. Ich bin sehr gespannt!

Blöderweise hat mir die Auflösung nicht so gut gefallen. Der Täter war mir recht früh klar, nur war mir kein Motiv eingefallen. Und das Motiv war dann auch denkbar unbefriedigend und an den Haaren herbeigezogen. Dementsprechend hat mir das Buch zwar insgesamt sehr gut gefallen, es war witzig, spannend und unterhaltsam. Das Ende ließ mich aber mit den Augen rollen… da hätte die Autorin wirklich mit einem glaubwürdigeren Motiv daherkommen können.

Insgesamt eine sehr kurzweilige und absolut empfehlenswerte Lektüre, deren Fortsetzungen ich sicherlich alle verschlingen werde!

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Veröffentlicht am 23.03.2022

In die Tiefe gezogen

Unter Wasser atmen
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Jia Jia findet ihren Mann in merkwürdiger Position kopfüber in der Badewanne. Tot. Offenbar ertrunken. Neben ihm eine Skizze eines Fischs mit Männerkopf. Was soll Jia Jia damit anfangen? Sie folgt dem ...

Jia Jia findet ihren Mann in merkwürdiger Position kopfüber in der Badewanne. Tot. Offenbar ertrunken. Neben ihm eine Skizze eines Fischs mit Männerkopf. Was soll Jia Jia damit anfangen? Sie folgt dem Hinweis und erfährt dabei viel mehr über sich selbst als über ihren verstorbenen Mann.

Es handelt sich bei dieser Geschichte um eine sehr ruhige und verträumte. Sie wird überwiegend aus Jia Jias Perspektive erzählt und lässt sich flüssig und angenehm lesen.

Die Atmosphäre ist genauso vernebelt, wie das versmogte Peking, in welchem die Geschichte hauptsächlich spielt. Schon die Kulisse wirkt ein bisschen mystisch und hält genau die richtige Mischung an Surrealismus und Wirklichkeit bereit. Denn Jia Jia hält sich seit der Entdeckung der Fischmann-Zeichnung auch nicht mehr ausschließlich in der Realität auf. Eine andere Welt, die Wasserwelt, dringt mehr und mehr in ihre ein und Jia Jia verliert immer wieder den Bezug zu ihrer eigentlichen Welt.

Der Tod ihres Mannes wirft sie in mehrerer Hinsicht vollkommen aus der Bahn. Es ist, als müsste sie sich neu entdecken, als wäre sie bisher nur ein Schatten ihrer selbst gewesen. Doch ihr fehlt plötzlich der Halt und ein Ziel, weswegen sie der Bedeutung dieser Skizze nachgehen will. Ihre Suche nach dem Sinn dieses Bildes führt sie nach Tibet, wo sie zwar noch mehr Hinweise, allerdings auch mehr Fragen als Antworten bekommt.

Während ihrer Reise und auch davor hat sie einige Zufallsbegegnungen, die wohl mehr schicksalhaft als zufällig anmuten und ihr den Weg zu ihrem neuen oder viel mehr befreiten Ich ebnen.

Kunst und Wasser spielen in diesem Werk eine bedeutsame Rolle. Ganz erfassen konnte ich diese aber nicht. Immer wieder wird Jia Jia von der Wasserwelt verschlungen, sucht aber auch aktiv einen Weg dort hinein. Es macht ihr Angst, scheint aber auch eine Art Befreiung für sie zu sein. Das Wasser zieht sie in die Tiefe, lässt sie aber auch schweben und ganz leicht werden.

Das Buch erzählt von einem ungewöhnlichen Umgang mit Trauer und Verlust, von Gefangenschaft und Befreiung, alles verpackt in surreal und mystisch erzählten Erlebnissen, die zwischen Traum und Realität hin- und herschwanken.

Ich selbst befand mich beim Lesen auch schwankend zwischen Wohlfühlen und Unbehagen. Wie Jia Jia, schwimmt man in der Geschichte manchmal ohne festen Halt und ohne zu wissen, wo das Buch sich hinbewegt.

Das Buch konnte mich berühren und beschäftigt mich nach wie vor, weil ich noch am grübeln bin, was das alles zu bedeuten hat. Ich meine, ein Buch über Identität und Selbstfindung gelesen zu haben. Mir hat vor allem der träumerische Schreibstil und der Hauch von Surrealismus gefallen. Es ist sehr symbolträchtig und voll von Metaphern, von denen mir der Sinn einiger vermutlich verschlossen bleiben wird. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Die Geschichte wird auf jeden Fall noch ein wenig nachhallen.

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Veröffentlicht am 23.03.2022

Ist die Menschheit überhaupt noch zu retten?

Afterglow
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Der Kampf um die Rettung der Menschheit geht weiter. Irgendwie müssen Addy und die anderen Terra Mater doch davon überzeugen können, dass die Menschen es wert sind, gerettet zu werden. Aber sind sie das ...

Der Kampf um die Rettung der Menschheit geht weiter. Irgendwie müssen Addy und die anderen Terra Mater doch davon überzeugen können, dass die Menschen es wert sind, gerettet zu werden. Aber sind sie das denn überhaupt? Vielleicht hat Terra Mater ja recht damit, die Menschheit zu vernichten…

Ich hab’s geschafft, das Finale der Terra-Reihe! Es tut mir echt leid, am Ende hab ich mich schon viel durch die Bücher durchgemotzt. Hat es sich am Ende gelohnt? Naja :D …das Ende war aber definitiv fulminant und unerwartet und konnte mich begeistern. Der Weg dahin war beschwerlich, aber jetzt bin ich ja da :D

Was mir bei dieser Reihe am allermeisten gefällt, sind die Cover und die Art, wie sie zusammengehören und ein großes Gesamtbild ergeben. Im Regal definitiv ein Hingucker!

Dieser letzte Band ist auf jeden Fall mein liebster dieser Reihe. Es passiert viel, es gibt einige Aha-Momente und das große Finale fand ich absolut gelungen und zeigt nochmal, dass die Menschen besser sein können, wenn sie denn wollen.

Die Botschaft der Reihe gefällt mir gut. Es braucht eigentlich sofort ein Umdenken in Bezug auf unser Verhalten der Erde gegenüber und diese Reihe gibt nochmal einen Denkanstoß dazu. Schöner hätte ich es gefunden, wenn weniger plakativ mit dem Finger darauf gezeigt worden wäre, aber das schmälert ja keineswegs die Relevanz der Message.

Insgesamt habe ich mich gut durch die Bücher unterhalten gefühlt. Fast genauso sehr habe ich mich aber auch an manchen Stellen geärgert. Hauptsächlich über ungenutztes Potential… Von mir bekommt die gesamte Reihe solide drei Sterne.

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