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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2022

Lustig, sexy und actionreich. Für mich sehr unterhaltsame, wenn auch nicht ganz überzeugende Lesestunden.

Hidden Legacy - Das Erbe der Magie
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Gemeinsam mit ihrer Familie führt Nevada ein Familienunternehmen, das sich überwiegend auf kleine Detektivarbeiten beschränkt. Nevada hat die Gabe, Lügen zu durchschauen, was bei ihrer Arbeit immer wieder ...

Gemeinsam mit ihrer Familie führt Nevada ein Familienunternehmen, das sich überwiegend auf kleine Detektivarbeiten beschränkt. Nevada hat die Gabe, Lügen zu durchschauen, was bei ihrer Arbeit immer wieder sehr nützlich ist. Ihre Quote ist erstaunlich, was unter anderem daran liegt, dass sie sich von den gefährlichen und schwer machbaren Aufträgen fernhalten. Doch das ändert sich, nachdem der Kreditgeber, der das Unternehmen noch am Laufen hält, Nevada erpresst, einen Auftrag zu übernehmen, der sie vermutlich das Leben kosten wird. Sie soll einen wahnsinnig gewordenen Feuermagier, der die Stadt terrorisiert, aufhalten und seiner Familie übergeben. Wenn sie nicht will, dass ihre Familie ihre Lebensgrundlage verliert, muss sie sich diesem Wahnsinnigen stellen und riskiert damit einfach alles…

Dieses Buch ist eine interessante Mischung an Genres und Ideen. Magie, Lust und Liebe, Krimi und ein bisschen Actionthriller, viel Humor - eigentlich für jede:n was dabei. Nur mir war es irgendwie zu viel des Guten.

Und eine Sache würde ich gerne vorab anmerken: Es ist echt schräg, dass gewalttätige Typen immer nur gut aussehen müssen, damit sie sich einfach alles erlauben dürfen und die emanzipierte Heldin sich trotz der Tatsache, dass sie sich über diese Dinge aufregt, Hals über Kopf in ihn verliebt. Ist das in der Realität auch so? Gibt es dazu Daten? Ich mein’s Ernst, ich muss das wissen!!! :D

Nevada ist nämlich eigentlich eine sehr starke Protagonistin, die weiß, wer sie ist und was sie will und ganz sicher keinen Kerl braucht, um im Leben klarzukommen. Sie kann sich selbst gut leiden und steht hinter sich und ihren Entscheidungen. Sie hat hohe moralische Ansprüche an sich und ihre Mitmenschen, sie ist loyal, aufopferungsvoll und selbstbewusst. Ich finde sie fantastisch. Und Mad Rogan, der Vorzeige-Arsch, findet das auch.

Ich kann nicht leugnen, dass ich Mad Rogan letzten Endes auch nicht ganz unattraktiv in seiner Art fand, aber so weit, das herauszufinden, wäre ich gar nicht gekommen, weil ich nach der ersten Begegnung nie wieder Kontakt zu ihm gehabt hätte.

Naja, blöd gelaufen, die beiden merken, dass sie einander brauchen, um ihre Ziele zu erreichen, also kann ich auch irgendwo nachvollziehen, dass sich zwischen ihnen noch was entwickeln konnte. Trotzdem war der Kerl einfach zu krass drauf… und Nevada war das zu schnell egal. Mad Rogan war mir auch bis zuletzt nicht richtig sympathisch.

Die beiden beginnen gemeinsam zu ermitteln und gehen interessanten Hinweisen nach und landen in einigen spannenden und gefährlichen Abenteuern, die durchaus ihren Reiz hatten. Gelangweilt habe ich mich definitiv nie.

Am Schreibstil gab’s nichts zu meckern. Authentisch, packend geschrieben, gespickt mit superlustigen Dialogen, das machte das Buch sehr unterhaltsam und sorgte dafür, dass ich dranblieb. Denn die Geschichte an sich konnte mich nicht so richtig überzeugen. Es waren einfach zu viele komplexe Handlungsstränge, denen das Autor:innen-Duo am Ende nicht gerecht werden konnte. Hin und wieder wurde es etwas chaotisch und undurchsichtig, manches habe ich dann auch nicht so hundertprozentig verstanden, weil es zu kurz abgehandelt oder gar nicht aufgeklärt wurde. Und wie bereits erwähnt, fand ich das Love-Interest nicht wirklich überzeugend.

Romantisch wird es weniger, eher sexy und actionreich. Wer lustige Dialoge zu schätzen weiß, kommt hier aber voll auf seine/ihre Kosten. Für mich war es eine sehr unterhaltsame, wenn auch nicht ganz überzeugende Lesezeit. Trotz neugierig machendem Ende werde ich diese Reihe aber eher nicht weiterverfolgen. Dazu hat mir das gewisse Etwas gefehlt.

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Veröffentlicht am 06.03.2022

Was lange währt, wird endlich gut

The Rules We Break
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Schon seit sie denken können, sind LJ und Marisa die besten Freund:innen. Von außen betrachtet könnte man meinen, die beiden sind ineinander verliebt, aber wenn man sie fragt, wird das vehement abgestritten. ...

Schon seit sie denken können, sind LJ und Marisa die besten Freund:innen. Von außen betrachtet könnte man meinen, die beiden sind ineinander verliebt, aber wenn man sie fragt, wird das vehement abgestritten. Die beiden wollen so etwas auf keinen Fall riskieren, dafür ist ihnen ihre Freundschaft zu wichtig. Es stehen ihnen aber auch noch andere Dinge im Weg, vor allem ihre Angst, die andere Person könnte vielleicht nicht so fühlen, wie man selbst.

Marisa und LJ sind uns bereits aus den Vorgängerbüchern bekannt und schon durch ihre wenigen Auftritte dort, können sie uns nichts vormachen, wir haben sie längst durchschaut :D Ganz offensichtlich sind die beiden ineinander verliebt und schaffen es einfach nicht, zueinander zu finden. Die Freundschaft, die die beiden verbindet, ist aber auch für sich schon herzerwärmend. Sie sind füreinander da, sind aufopferungsvoll und es besteht kein Zweifel an ihrer Loyalität und Liebe füreinander. Eigentlich für alle ganz offensichtlich, außer für LJ und Marisa, die sind sich da nämlich überhaupt nicht sicher. Ihre Angst, einander zu verlieren, überdeckt einfach alle anderen Gefühle, dabei ist das Knistern und die Anziehung zwischen den beiden unmöglich zu übersehen.

Die Geschichte wird, wie die anderen in der Reihe auch, abwechselnd aus den beiden Perspektiven des Love Interests erzählt. Aus der Reihe ist diese Liebesgeschichte allerdings die unspektakulärste. Es ist auch das Pärchen, das mich am wenigsten interessiert hat. Es war halt auch irgendwie klar, dass die sich schon immer lieben und eben demnächst mal zusammenkommen. Es passiert relativ wenig und es gibt größere Zeitsprünge, die wir nur in kurzen Zusammenfassungen geschildert bekommen. Da verlieren die Figuren dann immer ein bisschen an Nähe und als Leserin bin ich immer wieder verloren gegangen.

Die individuellen Geschichten und die Vergangenheit beider Figuren fand ich allein genommen spannend und interessant. LJ hat eine ganz tolle Familie, in der Zusammenhalt gelebt wird und Liebe nichts ist, was man sich erst verdienen muss. Das sieht bei Marisa ganz anders aus. Ihre Kindheit verlief nicht so harmonisch und sie hat einiges mit sich rumzuschleppen.
Sie ist auch mehr Teil der Familie von LJ als von ihrer eigenen, was auch richtig schön dargestellt wurde. Marisa hat LJs Dad das Leben gerettet, was einerseits so selbstverständlich ist und andererseits auch alles noch viel komplizierter macht.

Und das ist eigentlich auch irgendwie der Aufhänger der Geschichte. Die beiden haben Geheimnisse voreinander und wollen sich gegenseitig heimlich beschützen, weil sie zu wissen glauben, was der/die andere gerade braucht. Anstatt einfach mal zu fragen, was die andere Person sich wünscht und was sie braucht, handeln sie einfach hinter dem Rücken der/des anderen und verschweigen ihre Beweggründe. Das führt dann zu so vielen unnötigen Konflikten. Wären die beiden einfach ehrlich zueinander und würden halt mal richtig kommunizieren, hätte es kein ganzes Buch gebraucht, um ihre Geschichte zu erzählen. Dann wär das mit einem Satz erledigt gewesen. Das war manchmal echt anstrengend :D Man wollte sie einfach nur schütteln.

Die beiden Charaktere sind aber sehr sympathisch und haben jede:r für sich einen gewissen Charme, was es sehr angenehm gemacht hat, diese Geschichte zu lesen. Die Figuren sind nur schon seit Jahren in ein und derselben Situation, weswegen es innerhalb des Buches eigentlich kaum eine Entwicklung gab, weder individuell bei den Charakteren noch innerhalb der Beziehung. Das fand ich ein bisschen schade.

Es ist eine süße Friends-to-Lovers-Geschichte, wobei es sich die Figuren echt unnötig schwer machen :D Aber so ist das eben in solchen Büchern. Letzten Endes kommen die beiden insgesamt mit recht wenig Drama aus, was bei dieser schlechten Kommunikation echt ein Wunder ist ^^

Die Geschichte ist niedlich, die Charaktere liebenswert und das Buch insgesamt auch sehr unterhaltsam. Es fehlte die Tiefe und die Spannung, die mir in den Vorgängerbüchern so gut gefallen haben. Für mich das schwächste Buch der Reihe, aber es ergibt sich ein schönes Gesamtbild und konnte mich nichtsdestotrotz gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Überraschend gut

City of Burning Wings. Die Aschekriegerin
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Eigentlich sollte May nach dem Tod des Königs seine Nachfolge antreten. Ihr gesamtes Leben lang bereitet sie sich schon darauf vor, diese Aufgabe zu übernehmen und sie ist bereit. Doch als der König stirbt, ...

Eigentlich sollte May nach dem Tod des Königs seine Nachfolge antreten. Ihr gesamtes Leben lang bereitet sie sich schon darauf vor, diese Aufgabe zu übernehmen und sie ist bereit. Doch als der König stirbt, erscheint die Herrscherrune nicht auf ihrer Haut, sondern auf der eines Flügellosen. Luan hat überhaupt keine Ahnung und kann mit seinen neugewonnenen Kräften überhaupt nicht umgehen und dabei ist genau das für die Stadt überlebenswichtig. Widerstrebend nimmt sich May dem unerwünschten neuen König an und hilft ihm, seine Kräfte kontrollieren zu lernen - natürlich nicht ohne zu versuchen, die Kräfte irgendwie auf sie übertragen zu lassen.

Mit nicht allzu hohen Erwartungen bin ich an dieses Buch rangegangen und ich muss sagen, es hat mich wirklich positiv überrascht. Die Idee hinter der Geschichte gefällt mir ausgesprochen gut und auch die Umsetzung hat Spaß gemacht.

Es wird abwechselnd aus Mays und Luans Perspektive erzählt und wie das bei solchen Büchern nunmal ist, schätzen die beiden sich gegenseitig völlig falsch ein. Sie haben Vorurteile, die vor allem zu Luans Nachteil sind, denn er als Flügelloser lebt in dieser Stadt als Ausgestoßener und es werden ihm allerlei schlechte Absichten unterstellt. May ist von diesen Vorurteilen geblendet und handelt nach ihnen, was ich ihr bis zuletzt übel genommen habe. Das machte die sonst sehr freundliche und liebenswerte Figur an manchen Stellen unsympathisch, was den Charakter aber nur authentischer machte. Luan trägt aber mit seiner Art nicht gerade dazu bei, die eigenen Vorurteile mal zu überdenken, weswegen man May auch nicht allzu böse sein kann. Beide Figuren hatten so ihre Macken und das machte sie gleichermaßen liebenswert wie nervig :D

Die Welt und die Wesen, die sie bewohnen, fand ich wahnsinnig faszinierend. Gerne hätte die Geschichte um die fliegende Stadt und die Vogelwesen noch sehr viel ausführlich erzählt und beschrieben werden dürfen. Das Worldbuilding war zwar solide, ich hätte dennoch gerne viel mehr darüber gewusst. Einige Informationen wären für ein Gesamtverständnis schon noch hilfreich gewesen. Das trübte den Lesespaß aber nur marginal.

So ganz klar, wohin die Geschichte führen sollte, war das eine ganze zeitlang nicht. Der rote Faden wollte sich erst gegen Mitte des Buches so wirklich offenbaren. Das war dann auch der Moment, an dem die Geschichte so richtig anzog. Puzzleteile kamen hinzu, die Hinweise verdichteten sich und ich begann so langsam mit der beiden Figuren mitzufiebern. Die Stadt war in Gefahr und ihr endgültiger Untergang konnte nur durch etwas ganz Bestimmtes verhindert werden, dem wir in der Geschichte auf den Grund zu gehen versuchten.

Die Liebesgeschichte ist niedlich, nicht ganz ausgereift und trotzdem schön zu verfolgen. Ich habe schon ein bisschen sehnsüchtig darauf gewartet, dass die beiden ihren Stolz und ihre Vorurteile überwinden und endlich zusammenfinden :)

Es war ein schönes Buch, dem es insgesamt ein wenig an Tiefe und Ausführlichkeit, aber keinesfalls an Einfallsreichtum und Spannung gefehlt hat. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und kann die Geschichte daher problemlos weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Mögen dir immer die Hemdärmel beim Händewaschen runterrutschen!!

Blue – Wo immer du mich findest
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Jane ist noch nicht darüber weg, wer ihr leibliche Vater sein soll und dass er offenbar nichts mit ihr zu tun haben will. Ihrem Bruder kann sie nicht so richtig verzeihen, dass er sie deswegen belogen ...

Jane ist noch nicht darüber weg, wer ihr leibliche Vater sein soll und dass er offenbar nichts mit ihr zu tun haben will. Ihrem Bruder kann sie nicht so richtig verzeihen, dass er sie deswegen belogen hat. Sie fühlt sich von ihm hintergangen. Weil sie ihn deswegen meidet, ist sie gezwungen mehr Zeit im Diner, in dem sie arbeitet, zu verbringen. Dort trifft sie immer wieder auf Alex, diesen unfreundlichen, überheblichen Idioten, der dummerweise aber eine faszinierende Anziehung auf Jane ausübt. Bald entdeckt sie, was hinter der Idioten-Fassade steckt und die beiden kommen einander näher...

Nachdem mir Band eins schon so gut gefallen hat, war ich mir sicher, dieses Buch ebenso sehr zu mögen, gerade weil ich Jane im ersten Teil schon so mochte. Und so war es dann auch: diese Geschichte hat mich wieder überzeugt, auch wenn Alex und Jane nicht ganz an David und Abi rankommen, aber das ist auch echt schwer :D

Jane und Alex könnten unterschiedlicher nicht sein. Jane ist stark, weiß, was sie will, ist sehr reflektiert und scheut sich nicht, ihre Gefühle zu zeigen und sie zu benennen. Vielleicht ist sie manchmal etwas zu verkopft und macht sie zu viele Gedanken, aber das macht sie nunmal aus. Alex ist dagegen eher eingeschüchtert und versucht das mit Ironischen und teils unverschämten Entgegnungen zu kaschieren. Er ist unsicher und so gar nicht mit seinen Emotionen in Kontakt. Er versucht sich von seinen Gefühlen möglichst fernzuhalten, denn diese drohen aufgrund seiner Vergangenheit immer wieder auf ihn einzustürzen. Er ist ganz anders, als er sich gibt und es war schön, Jane dabei zu begleiten, ihn als den sensiblen, freundlichen und teils gebrochenen Mann kennenzulernen, der er eigentlich ist. Und auch zu sehen, wie die beiden sich gegenseitig wieder zusammensetzen. Mit viel Geduld, Zuneigung und Einfühlsamkeit, schaffen es die beiden irgendwie, einander aufzuhelfen und einen neuen Weg einzuschlagen.

Beide habe sie ihre Geschichten und müssen ihre Schwierigkeiten überwinden. Und auch wenn das beide für sich selbst machen müssen, geben sie einander de Kraft und den Mut, das auch tatsächlich alleine zu überwinden.

Die Autorin bricht wie auch schon im Vorgängerbuch mit Rollen- und Geschlechterklischees und macht das ohne großes Aufsehen. Das hat mir gut gefallen.

Es ist keine gänzlich neue Geschichte und man weiß schon recht früh, wo die Reise hingeht. Aber die Art, wie diese Reise erzählt wurde, ist eine besondere.

Die süßen Beleidigungen, die sich die beiden an den Kopf warfen, fand ich zum Totlachen und ich versuche, sie mir alle zu merken, um sie selbst mal gut platziert rauszuhauen :D Das waren die besten Liebesbekundungen, die ich jemals gelesen habe. Und die gemeinsten :D Das hat wirklich Spaß gemacht! Der Humor im Schreibstil war eben richtig erfrischend und hielt sich mit dem Ernst an manchen Stellen des Buches gut die Waage.

Einzig mit den ernsten Themen hat es sich die Autorin glaube ich in der Auflösung ein bisschen zu einfach gemacht. Trotzdem hat mir der Umgang damit sehr gut gefallen. Die Autorin behandelt die Thematik einfühlsam und wertschätzend, was mir half mit den Figuren mitfühlen zu können.

Insgesamt hat mir die Reihe sehr gut gefallen. Sowohl Abi und David als auch Jane und Alex habe ich für immer ins Herz geschlossen. Ich habe alle vier sehr gerne durch ihre Geschichten begleitet. Zwei Wohlfühlromane, die ich sehr gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Eine interessante Idee, die nicht ganz ausgereift zu Papier gebracht wurde

Awakening
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Addy ist der Natur sehr viel mehr verbunden als die meisten anderen Menschen. Sie musste mit ihrer Mutter das laute, dreckige London verlassen, um in die idyllischere kleine Stadt Orsett zu ziehen. Gerade ...

Addy ist der Natur sehr viel mehr verbunden als die meisten anderen Menschen. Sie musste mit ihrer Mutter das laute, dreckige London verlassen, um in die idyllischere kleine Stadt Orsett zu ziehen. Gerade zur richtigen Zeit, wie sich herausstellt, denn als sie gerade auf dem Weg zur Schule ist, sieht sie wie London bombardiert wird. Und das ist noch nicht alles. Naturkatastrophen häufen sich, Pflanzen wachsen und zerstören Häuser und ganze Städte, es wirkt fast, als hätte sich die Natur plötzliche gegen die Menschen gewandt. In de Chaos ist es Addy, die mit drei anderen Jugendlichen auserwählt scheint, den Untergang der Welt für die Menschen zu verhindern. Aber was können vier 17 jährige schon groß gegen Mutter Natur ausrichten?

Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut. Es greift hochaktuelle Themen auf, beschäftigt sich mit Klimawandel, der Ausbeutung der Erde und hebt den Zeigefinger gegen den Unwillen der Menschen, daran etwas zu ändern. Leider konnte mich die Umsetzung nicht so recht überzeugen.

Es beginnt schon mit dem Schreibstil, der sehr einfach und schlicht gehalten wird. Die Dialoge waren irgendwie platt und nicht ganz authentisch und die Botschaften sehr plakativ. Auch wenn die Message natürlich absolut richtig ist, möchte ich sie nicht so entgegengeschleudert bekommen. Botschaften werden viel besser transportiert, wenn sie durch die Geschichte und de Geschehnisse vermittelt werden. Manchmal muss man auch einfach sagen, was man meint, aber manchmal darf es auch geschickt in ein Abenteuer eingeflochten werden, denn sonst hätte ich auch einfach ein Sachbuch zum Klimawandel lesen können. So, wie die Botschaften im Buch vermittelt worden sind, hatte ich das Gefühl, belehrt zu werden und das war unangenehm.

Zunächst begleiten wir Addy und später noch Liam durch das Buch. Ich hatte Schwierigkeiten, eine Verbindung zu ihnen aufzubauen und konnte nicht so viel mit ihnen anfangen. Gegen Ende werden dann noch schnell zwei weitere Figuren eingeführt, auf eine Art und Weise, die mir das Gefühl gaben, die müssen jetzt kurz vor Schluss noch schnell auftauchen, damit sie in den Folgebänden ihre wichtigen Rollen einnehmen können. Das wirkte gehetzt und irgendwie deplatziert.

Die Story an sich fand ich ganz spannend. Grundsätzlich kann ich mich auch für die Idee begeistern, ich bin nur noch nicht vollends überzeugt. Da sehr viele Fragen am Ende noch offenbleiben, bin ich trotz aller Kritik neugierig, wie es weitergeht.

Für dieses Buch hätte ich mir mehr Postapokalypse und weniger Fantasy gewünscht. Die Idee war spannend, die Umsetzung aber in meinen Augen nicht ganz stimmig. Mir ist nicht ganz klar geworden, warum es für diese Geschichte unbedingt diese fremdartigen Wesen brauchte. Das alles kam mir alles einfach nicht so richtig durchdacht vor. Ich bleibe skeptisch…

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