Der Zauber der Barbarazweige
WinterblüteInhalt:
Heiligendamm im Jahre 1902:
Eine junge Frau wird von Christian, dem Sohn einer Gasthausfamilie am Strand gefunden. Sie hat ihr Gedächtnis verloren und kann sich an ihre Herkunft und ihren Namen ...
Inhalt:
Heiligendamm im Jahre 1902:
Eine junge Frau wird von Christian, dem Sohn einer Gasthausfamilie am Strand gefunden. Sie hat ihr Gedächtnis verloren und kann sich an ihre Herkunft und ihren Namen nicht erinnern. Einzig ihren Barbarazweig, den sie fest in der Hand hält, scheint ihr wichtig. Denn sollte er an Weihnachten erblühen, bedeutet das großes Glück für das nächste Jahr.
Die Tochter des Hauses, Johanna, mag auch an diesen Brauch glauben, denn sie soll unglücklich verheiratet werden. Doch sie möchte aber ihren Peter, den verhassten Feind, lieben dürfen. Warum verabscheuen ihre Eltern die Vandenbooms so sehr und woher stammt die junge Frau, dessen Namen niemand zu kennen scheint?
Meine Meinung: (Achtung Spoiler)
Wie in jedem Buch entführt mich Corina Bomann in eine zauberhafte Welt. Ich mag ihren Schreibstil unheimlich gerne und folge ihren Worten mit Begeisterung. Die Geschichte um Barbara/Helena und Johanna erinnert mich ein wenig an Romeo und Julia. Und diesen Flair spürt man förmlich beim Lesen. Wie auch in dieser zeitlosen Liebesbeziehung begegnen wir hier Johanna, die Peter liebt, ihn aber nicht sehen darf, da er von einer verhassten Familie stammt, die angeblich Unglück über die Gasthausfamilie Baabe bringt. Und diesem Hass kann man sich beim Schmökern nicht entziehen. Ebenso wie die Mutter des Hauses, Augusta, gegen die junge gestrandete Dame namens Barbara/Helena wettert und sie als Dienstmädchen missbraucht. Diese unangenehme Atmosphäre lässt Corina Bomann in jeder Zeile aufleben und das gibt einem das Gefühl, man befinde sich mitten im Geschehen.
Das Geheimnis um die junge Dame war nun kein sehr überraschendes Szenario, ebenso wenig wie die Tatsache, dass sich angeblich Johannas Großmutter wegen eines Vandenbooms umgebracht haben soll. Dennoch springt man als Leser in die Story hinein und möchte erst wieder entfliehen, wenn man am Ende angelangt ist und alles erkunden durfte.
Zwar sind die Personen allesamt, so hab ich das empfunden, ein wenig unnahbar und flach, sodass ich keinerlei Gefühle irgendjemanden entgegen bringen konnte, aber das ist mir erstaunlicherweise kaum aufgefallen. Denn mit ihrem Schreibstil macht die Autorin vieles wieder wett. Ich würde mir nur für die Zukunft wünschen, dass die Erzählungen von ihr mal wirklich in eine Richtung der Spannungsliteratur erscheinen; dann wäre auch ich vollends zufrieden.
Fazit:
Sehr zu empfehlen für Leser, die gerne Geschichten in Richtung Romeo und Julia lesen. Für Leser, die gerne Familiengeheimnisse mögen und in eine Zeit reisen möchten, wo noch andere Werte galten wie zur heutigen Zeit. Für solche Leser, die auch einfach gestrickte Bücher mögen und solche, die sich jetzt schon auf die Weihnachts/Winterzeit einstimmen möchten. Da ich viel Spaß beim Lesen verspürt habe und mit einem guten Gefühl das Buch zuklappen konnte, vergebe ich gerne
4 Sterne !