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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.10.2016

Düsteres, aber dennoch zartes Märchen

Die silberne Königin
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Inhalt:

Emma lebt in einer beschaulichen Stadt namens Silberglanz, in der es nur Schnee zu geben scheint. Doch die Anmut dessen ist trügerisch und als sie zum ersten Mal in die Chocolaterie von Madame ...

Inhalt:

Emma lebt in einer beschaulichen Stadt namens Silberglanz, in der es nur Schnee zu geben scheint. Doch die Anmut dessen ist trügerisch und als sie zum ersten Mal in die Chocolaterie von Madame Weltfremd erscheint, muss sie bald feststellen, dass nichts so ist wie es scheint.
Das Märchen der Silberkönigin, die sie dort zu hören bekommt, löst seltsame Gedanken in ihr aus. Ziemlich schnell wird ihr klar, dass sie die Wahrheit über den kaltherzigen König, der über ihr Land herrscht, herausfinden möchte. Und dabei sieht sie auch ihrer eigenen Geschichte ins Auge.


Meine Meinung:

Katharina Seck hat es geschafft mich an die Hand zu nehmen und ihrem Märchen zu lauschen. Ein berührend und zauberhafter Schreibstil ließ mich sofort in eine Welt abtauchen, in dessen Umgebung sogar ich das kühle Eis spüren konnte. Leider umgab das gesamte Werk eine trübe und düstere Stimmung, womit ich nicht immer klar kam. Doch gedenke ich zu wissen, welche Message hinter dem Ganzen steckt und tatsächlich ließ mich dies öfteren manche Worte und Sätze nachdenklich stimmend zurück.
In jedem Fall ein Märchen, dass einem einen Weg ebnen kann, den man vorher nicht kannte. Ein einziges Wort kann tatsächlich das Leben eines Menschen verändern. Solche und viele weitere kleine Botschaften befinden sich zwischen den Zeilen.

Natürlich gibt es auch hier wieder das typische "und wenn sie nicht gestorben sind, dann ..." , hatte ich selber ja schon zu Anfang an vermutet und war für mich deswegen auch nicht überraschend. Dennoch war für mich "Die silberne Königin" ein zartes, bezauberndes, anmutiges Märchen, welches sogar noch nachhallt.


Fazit:

Katharina Seck hat mit "Die silberne Königin" ein düsteres, aber dennoch zartes Märchen geschaffen, dass nicht nur einige Anekdoten enthält, sondern auch mit der zauberhaften Handschrift der Autorin zum Nachdenken anregt. Da diese Geschichte und ihre Atmosphäre für mich sehr ungewöhnlich war und ich sie jedem Fantasy-/Märchen-Fan empfehlen kann, vergebe ich sehr gerne gute

4 Sterne !

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 04.10.2016

Bobby und sein kurzes Leben

Bobby
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Inhalt:

Bobby Amendolas Verlust ist auch nach fast zehn Jahren noch präsent. Er hinterlässt bei seinen Lieben eine große Lücke, die scheinbar kaum gefüllt werden kann. Nach den Anschlägen am 11.September ...

Inhalt:

Bobby Amendolas Verlust ist auch nach fast zehn Jahren noch präsent. Er hinterlässt bei seinen Lieben eine große Lücke, die scheinbar kaum gefüllt werden kann. Nach den Anschlägen am 11.September wird der irisch-italienischen Familie erst so richtig bewusst, dass nichts mehr so sein wird wie es einmal war. Wie sie mit damit umgehen und wie jeder versucht sein Leben weiterhin zu meistern, davon handelt dieser Roman.


Meine Meinung:

Nach Lesen des Klappentextes und des großen Lobes hab ich soviel von dieser Geschichte erwartet. Emotionen, die einem berühren. Tränen, die man vergiessen wird. Aufschluchzen und mitfühlen. Eintauchen in eine tiefgründige Erzählung, die einem schaudern lässt. Und was ist passiert?
Leider nichts von alldem.

Zum einen wurde ich fast mit keinem Charakter wirklich warm und zum anderen, ganz wichtigen Detail, wurden mir Gefühle jeglicher Art verwährt.
Ich hätte gerne mehr über Bobby erfahren, über seinen unsinnigen Tod, darüber, wie sich eine Familie danach in ihren Schmerz windet. Einzig und allein Franky, der Bruder des Verstorbenen konnte man in einer Art Rausch wiederfinden. Ihm schien der Tod des Bruders am schlimmsten getroffen zu haben. Bei allen anderen Charakteren, selbst der eigenen Mutter hatte ich kein Empfinden. Denn die meisten Seiten und Kapitel handelten meist nur davon, wie und wann man mit dem anderen Geschlecht konform gehen kann. Ich kam mir oftmals vor als lese ich einen New Adult oder sogar erotischen Roman.

Zudem war für mich es extrem schwierig durch die vielen Protagonisten, deren Namen und Bedeutung in der Familie und dem wirren Schreibstil in die Geschichte hinein zu kommen.
Mir hat dieser Roman gezeigt, dass nicht jeder Autor nachempfinden kann, was es heißt einen großen Verlust zu erleben. Ich konnte weder der Handlung noch der Erzählweise viel abgewinnen. Wirklich richtig schade, denn ich hatte mir einen tollen Roman vorgestellt, den ich auch so gerne gelesen hätte.


Fazit:

Wer sich einen gefühlsbetonten Roman mit viel Tiefgang erhofft, wird hier sicher enttäuscht werden. Man erfährt nicht mal, was genau mit Bobby geschah und wie seine Familie tatsächlich damit umzugehen versucht. Keine Anekdoten, keine Empfindungen, nur kurze Beschreibungen des Alltags eines jeden Charakter und schon ist das Ende der Geschichte erreicht.
Da aber Eddie Joyce einen dennoch unerwarteten angenehmen Schreibstil hat und ich "Bobby" wenigstens nicht ganz verschmähen konnte, vergebe ich gerne noch

3 Sterne !

Veröffentlicht am 01.10.2016

überzeugend, spannend und überraschend

DNA
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Inhalt:

Eine junge Mutter wird nachts in ihrer Wohnung brutal zugerichtet und ihre Tochter gilt als einzige Zeugin. Wenig später wird eine andere Frau ähnlich ermordet und Kommissar Huldar steht vor ...

Inhalt:

Eine junge Mutter wird nachts in ihrer Wohnung brutal zugerichtet und ihre Tochter gilt als einzige Zeugin. Wenig später wird eine andere Frau ähnlich ermordet und Kommissar Huldar steht vor einem Rätsel.
Zusammen mit der Psychologin Freya versucht er hinter die menschlichen Abgründe zu blicken und die außergewöhnlichen Morde aufzuklären.
Zwischenzeitlich erhält ein Amateurfunker immer wieder Botschaften in Form von Zahlencodes und er beschließt auf eigene Faust dem nachzugehen und die Codes zu entschlüsseln.

Was haben die Fälle miteinander zu tun? Kann Kommissar Huldar bald Licht ins Dunkle bringen? Oder hat Margret, das junge Mädchen und Zeugin der ermordeten Mutter, Recht, in dem sie behauptet, Huldar als den Mann zu identifizieren, der ihre Mutter so zugerichtet hat?


Meine Meinung:

Selten fesseln mich Kriminalromane oder Thriller von weiblichen Autorinnen von Anfang an schon so stark, dass ich in kurzer Zeit am Ende des Buches angelangt bin. Und das hat "DNA" auf jeden Fall geschafft. Rasant wird man durch die Story geführt, man taucht ab und begibt sich in seinen eigenen Albtraum. Eine wahnsinnig gut durchdachte Geschichte mit vielen kleinen brutalen Momenten, die einem nicht unberührt lassen. Ich bekam an machen Stellen schon mal eine richtige Gänsehaut und das ist bei mir sehr selten der Fall.

Gleich zu Beginn wird man in menschliche Abgründe hineingesogen, die an Spannung kaum zu überbieten sind.
Man muss allerdings damit rechnen, dass man bestimmte Lösungen vor Augen hat, wenn man den Prolog liest. Dadurch denkt man, man wisse schon ganz genau worauf die Gesamtsituation hinausläuft und wer eigentlich der wahre Täter sei. In gewisser Weise kommt man dem auch sehr nahe, aber dennoch wandelt sich die Geschichte, zumindest was den wahren Mörder betrifft, in eine Richtung, die man kaum glauben mag.
Das sind für mich Voraussetzungen für einen fundierten, spannenden, herausragenden und immens anziehenden Thriller oder Kriminalromans.

Durch den neuartigen aber sehr intensiven Schreibstil der Autorin habe ich mich richtig wohlgefühlt beim Lesen. Auch wenn die Charaktere sehr stark durchleuchtet werden und man viel mit ihren Gedanken überschüttet wird, was ja manch einer als sehr langweilig empfinden könnte, konnte ich mir die Personen besser vorstellen und es gab mir das Gefühl mit ihnen bekannt zu sein.
Also für mich so gesehen ein großer Pluspunkt. Ich brauche auch nicht immer nur rasante Action, ich begnüge mich auch zwischendrin mit ruhigen Passagen, die mich keinesfalls abschrecken sondern mich runterfahren lassen um dann wieder richtig ins Geschehen hineinzuplatzen.


Fazit:

Ein sehr gelungener Thriller von einer Autorin, die es versteht zwischen den vielen ruhigen Passagen immense Fahrt aufzunehmen und brutale Details so gut zu beschreiben, dass man eine Gänsehaut bekommt. Für mich eine Neuentdeckung in diesem Genre und absolut empfehlenswert.
Einzig der Prolog, der mir einige Hinweise und Fährten lieferte, hätte ich persönlich lieber außen vor gelassen, denn dann wäre die Spannung noch dichter gewesen. Deswegen vergebe ich

4,5 Sterne !

Veröffentlicht am 28.09.2016

Herz zu verschenken

Die Tage, die ich dir verspreche
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Inhalt:

Nach ihrer Herztransplantation sollte Gwen glücklich sein. Glücklich über ihr neu geschenktes Leben. Aber sie plagen nur Selbstzweifel und betrübt über die Tatsache, dass für sie ein Mensch hatte ...

Inhalt:

Nach ihrer Herztransplantation sollte Gwen glücklich sein. Glücklich über ihr neu geschenktes Leben. Aber sie plagen nur Selbstzweifel und betrübt über die Tatsache, dass für sie ein Mensch hatte sterben müssen, möchte sie selber nicht mehr ihr eigenes führen. Auf einen Post in einem Forum, in dem sie ihr Herz verschenken möchte, wird der Forumsinhaber Noah auf sie aufmerksam. Als dieser ihre Beiträge löscht und Gwen im Glauben lässt, er hätte dies getan, damit er selbst ihr Herz bekäme, macht sie sich kurzerhand auf den Weg zu ihm. Ab diesem Moment verändert sich ihr Leben völlig und vielleicht findet sie sogar ihr Glück.


Meine Meinung: (Achtung Spoiler)

Gleich am Anfang des Buches scheint man zu spüren, dass es sich hier um ein tiefgehendes Werk handeln könnte. Voller Vorfreude und Leselust wurde mir aber schnell klar, dass ich meine Vermutung nicht ganz unterstreichen kann. Gwen mag ja an Selbstzweifel leiden, auch einige Gedankengänge von ihr, darüber, dass sie sich die Schuld dafür gibt, dass ein Mensch für sie gestorben wäre, kann ich ja noch nachvollziehen. Aber ich verstehe nicht, wie man Menschen, die einem nur helfen wollen vor den Kopf stößt. Wie man seinen langjährigen Freund, der einem immer zur Seite stand, einfach in den Wind schiessen kann.

Genauso wenig kann ich verstehen, wenn man nicht mehr leben will, dass man dennoch ständig an Sex denken muss. Das hört sich nun an, als würde es sich hier um einen Erotikroman handlen. Nein, das natürlich nicht, aber zwischen Noah und Gwen prickelt es mächtig und ständig und dann erfährt man auch über deren Gedanken darüber und diese Art und Weise, wie unanständig dies nun klang konnte ich nur mächtig den Kopf darüber schütteln. Auf der einen Seite in einer Badewanne liegend mit Messer in der Hand und gewillt seinem Leben ein Ende zu setzen und unmittelbar danach schon wieder Sexgedanken? Ich hoffe ich kann vermitteln, was ich genau damit sagen möchte.

Langweilig zogen sich etliche Kapitel dahingehend hin, dass nur von Selbstzweifeln und Sexgelüsten die Rede war, deswegen kann ich nur für mich sprechen und darin keinen Tiefgang erkennen. Dennoch gab es manche Stellen, die schon wieder an Potenzial erreicht hatten und auch schön fand ich die einzelnen Posts aus den Foren über den Kapiteln.

Das Ende hingegen war für mich nicht überraschend, aber wenigstens ein klein wenig berührend. Was mit Sicherheit auch daran lag, dass die Autorin sich wohl im Laufe des Buches an Individualität steigern konnte und daran zu wachsen schien. Ihr Schreibstil ist aber sehr angenehm zu lesen, man kann den Geschehnissen leicht folgen und hat Spaß dabei.


Fazit:

Ein netter Roman über ein junges Mädchen, dass nach einer Herztransplantation versucht sich zurück ins Leben zu finden. Eine locker leichte Liebesaffäre hilft ihr dabei. Sehr zu empfehlen für Leser, die gerne Young Adult mögen oder solche, die vielleicht ein wenig Mut schöpfen wollen, wenn sie selber im Leben nicht mehr weiterwissen. Da "Die Tage, die ich dir verspreche" meinen Anforderungen nicht ganz entsprechen konnte, aber der Schreibstil und die netten Passagen mittendrin mich doch in Gwens Welt einziehen liessen, vergebe ich gerne



3 Sterne !

Veröffentlicht am 25.09.2016

Einblick in düstere Gedankenwelten

Die Einsamkeit des Bösen
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Inhalt:

Ein Millionengewinn im Lotto wird für Alexandra und deren Familie eher zum Fluch. Nachdem Anton, ihr Mann sich mit einer Geliebten einlässt, fällt Alexandra aus allen Wolken und schürt bösartige ...

Inhalt:

Ein Millionengewinn im Lotto wird für Alexandra und deren Familie eher zum Fluch. Nachdem Anton, ihr Mann sich mit einer Geliebten einlässt, fällt Alexandra aus allen Wolken und schürt bösartige Gedanken. Schon in ihrer Vergangenheit hatte sie damit zu kämpfen und nach und nach holt sie ihre Vergangenheit ein. Mehrere düstere Geheimnisse kommen zum Vorschein.


Meine Meinung: (Achtung: Spoiler)

Ein Roman, der einem in die düstere und bösartige Gedankenwelt eintauchen lässt. Es gruselt einem förmlich, wenn man von Kapitel zu Kapitel erfährt, wie Alexandra sich ihre Mordgelüste zusammenspinnt und sie auch noch in die Tat umsetzt.
Kam mir ein wenig wie Dr.J ekyll und Mr. Hyde vor. Obwohl man schon oft dachte, dass Alexandra schon genau wusste, was sie da wirklich tat.

Ganz wunderbar ausgearbeitet die beiden Erzählstränge, einmal von ihrer Kindheit/Jugend und dann von der Gegenwart, in der sie mit ihren Kindern und ihrem Mann zurechtkommen möchte.
Als Kind schon vom Vater geschlagen, vom Bruder halb missbraucht wurde sie zunehmend härter und brutaler in ihrer eigenen Handlungsweise. Wenn man viel schlimmes im Leben erfährt, kann man dann noch wirklich mit sich und seinen Mitmenschen sozial richtig interagieren? Hat man dann nicht automatisch ganz andere Verhaltensweisen?

Jedenfalls fand ich diesen Roman von der ersten Seite an wirklich spannend, er las sich extrem rasant, die Handlung nahm immer mehr an Fahrt auf und ich konnte ihn fast nicht aus der Hand legen. Mich liess bis zur letzten Seite nicht die Frage los, ob Alexandra endlich für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden würde, doch auch nach Beendigung bleibt mir diese Frage leider verwehrt. Dies ist für mich aber ein entscheidender Grund für einen gelungenen und abgeschlossenen Kriminalromans. Ich mag keine offenen Enden in diesem Genre.


Fazit:

Ein sehr gelungener Kriminalroman über die düsteren Gedanken und Verhaltensweisen einer Frau, die es in ihrer Kindheit schon sehr schwer hatte. Die psychologischen Aspekte waren wirklich hervorragend überdacht und die Spannung tat ihr übriges. Ein klare Leseempfehlung von mir, leider mit offenem Ende und einem Sterneabzug deswegen. So erhält "Die Einsamkeit des Bösen" ganze

4 Sterne !

von mir.