Profilbild von Rosenmadl

Rosenmadl

Lesejury Star
offline

Rosenmadl ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Rosenmadl über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.07.2019

atmosphärischer Kriminalroman

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
0

Inhalt:

Im idyllischen Dorf Altbruck werden die Leichen eines Mannes und einer jungen Frau gefunden. Anscheinend lagen sie schon mehrere Jahrzehnte unter der Erde. Weil Gina Angelucci, Spezialistin auf ...

Inhalt:

Im idyllischen Dorf Altbruck werden die Leichen eines Mannes und einer jungen Frau gefunden. Anscheinend lagen sie schon mehrere Jahrzehnte unter der Erde. Weil Gina Angelucci, Spezialistin auf dem Gebiet für ungelöste Fälle, nicht locker lässt, darf sie in diesem Fall ermitteln.

Während sie herauszufinden versucht, wer die Beiden getötet haben kann und vor allen Dingen, wer sie genau waren, bemerkt sie nicht, dass ihr privates Glück auf dem Spiel steht.


Meine Meinung:

Ich lese selten Kriminalromane, die in Deutschland spielen und ich denke, dies ist ein Fehler. Man übersieht so oft einen herrausragenden Schriftsteller, der es versteht die Mentalität, die Art und die wundervolle Umgebung zu schildern. Auch in dieser Sparte lassen sich wohl ebenso interessante Fälle finden wie in schwedischen oder englischen Krimis.

Mein erstes Buch der Autorin und es wird sicher nicht das Letzte sein. Denn die locker, leichte und doch mit Spannung versehene Art des Schreibens hat mir sehr gut gefallen. Es gab zwar einige Kapitel, die man hätte weglassen können und die auch absolut nicht storyrelevant waren und mit denen ich mich keineswegs identifizieren konnte, aber dennoch war der Hauptfall weitgehend überzeugend.

Die Protagonisten waren klar und deutlich gezeichnet und besonders schön fand ich die Passagen, die ins Jahr 1944 riefen und von Kairi, einer Lettin, berichteten. Sie empfand ich von der ersten Zeile an warmherzig, gutmütig, liebenswert und sehr sympathisch. Auch andere Charaktere konnten ein wenig mit mir agieren.

Auch das atmosphärische Zusammenspiel zwischen der Ermittlerin, ihrem Mann und der kleinen Chiara trafen mitten ins Herz. Ich finde es immer berauschend, wenn nicht nur ein Fall im Fokus steht sondern auch die zwischenmenschlichen Beziehungen, entweder der Ermittler oder der Opfer. Die typische Sahne auf dem leckeren Kuchen.

Das Ende habe ich mir tatsächlich ganz anders ausgemalt und eine ganz große Frage beschäftigt mich leider immer noch. Dann wäre es für mich runder gewesen. Schade, aber ich weiß ja nicht, was die Autorin damit andeuten wollte.


Fazit:

Inge Löhnig hat einen atmosphärischen Kriminalroman geschaffen, in den man gerne abtaucht. Die Figuren sind klar gezeichnet, die Hauptgeschichte gut ausgearbeitet und ihr Schreibstil macht einfach Lust auf mehr. Ich hatte enorm viel Spaß beim Lesen und kann dieses Buch wärmstens empfehlen. Da für mich eine große Frage nicht geklärt worden konnte und ich einige Kapitel lieber überlesen hätte, vergebe ich keine fünf, dafür aber ganze


4 Sterne !!

Veröffentlicht am 05.05.2019

Eine Rächerin par excellence

Nemesis
0

Inhalt:

Willkommen beim "Spiel ohne Grenzen" !

Mehrere reiche und in der Öffentlichkeit stehende Männer haben sich zusammengeschlossen um einen geheimen Club im Internet zu führen. Doch was keiner weiß: ...

Inhalt:

Willkommen beim "Spiel ohne Grenzen" !

Mehrere reiche und in der Öffentlichkeit stehende Männer haben sich zusammengeschlossen um einen geheimen Club im Internet zu führen. Doch was keiner weiß: Dieser Club lockt junge Frauen mit großen Versprechungen in einen Hinterhalt, um sie dann brutal zu foltern, zu vergewaltigen und zu ermorden.

Staatsanwältin C.J. Townsend kommt diesem perversen Spiel bald ziemlich nahe und kaum haben sich die Spielregeln dieses Clubs verändert, so wird auch ihr eigenes Leben prompt zum Albtraum.


Meine Meinung: (Achtung: Spoiler)

Wie nicht anders von Jilliane Hofman zu erwarten, sog mich ihr Schreibstil sofort in eine andere Welt. Eine gefährliche, düstere Welt voller Gefahren aber auch mit Protagonisten wie C.J. Towsend, die man dennoch zu mögen vermochte. Die Brutalität, die in diesem Buch vorherrscht, geht aber teilweise tatsächlich unter, denn man wird sogleich wieder in die Belange der Staatsanwältin katapultiert. Sie wünscht sich ein Kind, sie liebt ihren Mann, sie nimmt ihren Job sehr ernst und doch wird sie nach und nach zur Rächerin, zur Nemesis. Diese Entwicklung mit zu erleben, macht einen enormen Spaß. Nun ja, Spaß klingt hier fehl am Platze, aber wie soll man es sonst nennen, wenn man gerne ein Buch liest?

Die Schilderungen der Autorin ließen mich oft erschaudern, so realistisch kamen sie für mich rüber. Ich würde zwar nicht unbedingt sagen, dass dies ein herausragender Thriller gewesen ist, aber dennoch sehr solide und spannend zu verfolgen.

Als schön empfand ich, dass C.J. auch ihre emotionalen Gefühle zum Vorschein bringen konnte, obwohl sie doch oft ganz anders wirkte. Vor allen Dingen wenn sie als Nemesis loszog und als Mörderin wiederkam. Solch eine Person kann man aber gar nicht hassen, sondern lernt sie sogar teilweise zu schätzen. Deswegen empfand ich die gesamte Geschichte sehr gut durchdacht und für den Leser unglaublich gut und nachvollziehbar geschildert.


Fazit:

Der letzte und fast beste Teil der Reihe um C.J. Townsend. Ein Thriller, den man gelesen haben sollte, wenn man auf Protagonisten steht, die trotz ihrer Empathie böse Dinge verrichten können. Guter Plot, gut ausgebaute Charaktere und eine Staatsanwältin, die wohl ihresgleichen sucht. Wer auch vor Brutalität nicht zurückschreckt und den Schreibstil der Autorin mag, sollte "Nemesis" unbedingt lesen.
Da mir das Ende aber zu glatt verlief und keine besonderen Vorkommnisse mehr bereithielt, vergebe ich deswegen nur

4 Sterne !!

Veröffentlicht am 14.04.2019

Ein Meisterwerk? Ein Bestseller? Für mich leider nicht

1793
0

Inhalt:


1793 wird in Stockholm eine Leiche gefunden, die anscheinend massiv zerstückelt wurde.


Michael Cardell und Cecil Winge möchten den Fall klären und stoßen dabei auf Abgründe, die sie nie erahnen ...

Inhalt:


1793 wird in Stockholm eine Leiche gefunden, die anscheinend massiv zerstückelt wurde.


Michael Cardell und Cecil Winge möchten den Fall klären und stoßen dabei auf Abgründe, die sie nie erahnen konnten.



Meine Meinung:


Der Einstieg in dieses Buch fiel mir recht schwer, da ich mich kaum konzentrieren konnte aufgrund der vielen schwedischen Begriffe und des Schreibstils des Autors. Es gab aber immer wieder dazwischen Szenen und Dialoge mit Personen, die man gut und gerne verfolgen wollte.


Die Geschichte an sich, wenn man zum Ende hin angekommen ist, wird zwar schlüssig, aber auch nicht wirklich überragend. Verschmähte Liebe, wie es schon oft der Fall war oder auch die Gewalt, die damals herrschte, trotzten der Überzeugung dessen.


Ich will nicht unbedingt behaupten, dass "1793" zur Langeweile tendierte, aber ich habe auf diesem Gebiet, in diesem Genre schon weitaus besseres gelesen. Der Schreibstil strengt zu oft an und man muss ihm Schritt für Schritt folgen, damit man auch ja nichts verpasst.


Die Charaktere allerdings fand ich extrem gut gezeichnet, man hatte sofort Draht zu ihnen und wurde sich über Sympathie und Ekel schnell bewusst. Dies hat wirklich viel Spaß bereitet und die Kapitel, in denen Anna Stina und Kristofer Blix vorkamen, befand ich mich in einer anderen Welt, in einem anderen Buch und einem anderen Schriftsteller. Ich hätte mir gewünscht, dass sich diese Details und dieser leichte Wortschatz durch den gesamten Roman hindurchgezogen hätten, dies war leider nicht der Fall.


Ich lese gerne Kriminalromane, die konfus verstrickt sind und das auch noch im 18.Jahrhundert. Deswegen hab ich mich auf dieses Werk sehr gefreut, doch ganz überzeugend ließ es mich jedenfalls nicht zurück.



Fazit:


Ein Meisterwerk? Ein Bestseller? Für mich auf keinen Fall, aber ordentlich genug zum es empfehlen zu können. Allerdings ist bei "1793" Konzentration gefragt und man darf sich auch nicht allzu viel in Richtung Sherlock Holmes erhoffen. Die Hauptdarstellungen beziehen sich auf die Gewalt, die in diesem Jahrhundert herrschte und nicht auf die Ermittlungen. Oftmals irritierende Geschehnisse und nicht nachvollziehbare Handlungen machen diesen Roman für mich zu einer Geschichte mit Nachgeschmack. Daher vergebe ich auch nur



3,5 Sterne !!

Veröffentlicht am 04.07.2018

Zurück zu den Anfängen der Medizin

Die Charité: Hoffnung und Schicksal
0

Inhalt:



Als Elisabeth im Jahre 1831 ihren Dienst im berühmten Krankenhaus "Charité" in Berlin antritt, lernt sie kurz darauf Alexander kennen. Doch schon bald muss sie sich wieder von ihm verabschieden ...

Inhalt:



Als Elisabeth im Jahre 1831 ihren Dienst im berühmten Krankenhaus "Charité" in Berlin antritt, lernt sie kurz darauf Alexander kennen. Doch schon bald muss sie sich wieder von ihm verabschieden und ihre Liebe zu ihm lässt sie in eine Schwesternschaft flüchten. Als Diakonisse hegt und pflegt sie liebevoll ihre Patienten und auch ihre Freundinnen Martha und Katharina.



Durch Dr. Dieffenbach, erfolgreicher Arzt und Chirurg an der Charité lernt sie viel über Medizin und wird durch ihre Beliebtheit bei den Patienten sehr geschätzt.



Während Dr. Dieffenbach zärtliche Gefühle für eine Gräfin verspürt, weiß Elisabeth nicht wohin mit ihren Gefühlen, als nach endlosen Jahren ihr Alexander wieder in ihre Arme flüchtet.



Im wohl bekanntesten Krankenhaus Deutschlands erleben wir Hoffnung, Liebe, Sorgen, schreckliche und wundervolle Schicksale.





Meine Meinung:



Sehr interessante Geschichten schüren sich in diesem Roman. Vor allen Dingen, wenn man bedenkt, dass viele der Figuren nicht erfunden sind und man sie hocherfreut kennen lernen darf. Ich finde es bewundernswert wie unglaublich schnell sich die Medizin von Jahr zu Jahr entwickeln konnte. Schauderhaft lesen zu müssen, dass man im 19.Jahrhundert meist noch bei Bewusstsein operiert wurde. Oder an vielen kleinen Wunden schon rasch sterben konnte. Auch wenn ich gerne diese Zeit erlebt hätte, solche Schilderungen halten mich dann doch davon ab.



Elisabeth war mir eine große Stütze im Fortgang der Geschichte. Sie hat mich sehr berühren können und ich fand sie von Anfang an sehr sympathisch. Auch zu Dr. Dieffenbach kann man sich hingezogen fühlen. Obwohl ich gestehen muss, dass ich nicht glauben kann, dass er nicht der Versuchung erlag seine platonische Liebe zu verführen. Ihn gab es übrigens, nach Recherchen der Autorin, wirklich und er starb mit nur fünfundfünzig Jahren viel zu früh.



Der Schreibstil von Ulrike Schweikert ist angenehm, locker, leicht und einfach zu genießen. Ich konnte wirklich in die Welt der Charité eintauchen ohne meine Umwelt wahr zu nehmen und dies bezeichne ich als große Erzählkunst. Mein Lob dafür!



Obwohl das Gesamtpaket noch ein paar richtig gute Szenen hätte bieten können, war es mir ein richtiges Vergnügen in diesen Roman hinein zu schnuppern und ich werde ihn sicher nicht so schnell vergessen.





Fazit:



Ulrike Schweikert schafft es mit ihrer angenehmen Erzählart einen tollen historischen Roman zu erschaffen, in dem Figuren zum Leben erweckt werden die schon lange kein Thema mehr sind. Aber es gab sie und ebenso dieses Buch, welches ich jedem, der gerne in der Vergangenheit Einzug hält, empfehlen möchte. Ich selber habe dieses Abenteuer sehr genossen und vergebe gerne



4,5 Sterne !

Veröffentlicht am 29.06.2018

Wo steckt Sophie?

Missing - Niemand sagt die ganze Wahrheit
0

Inhalt:

18 Jahre nach dem Verschwinden ihrer damals besten Freundin kehrt Frankie an den Ort des Geschehens zurück. Die Überreste einer Leiche wurden gefunden, kann es sich hierbei um Sophie handeln? ...

Inhalt:

18 Jahre nach dem Verschwinden ihrer damals besten Freundin kehrt Frankie an den Ort des Geschehens zurück. Die Überreste einer Leiche wurden gefunden, kann es sich hierbei um Sophie handeln?

Als Frankie nach Antworten sucht häufen sich urplötzlich merkwürdige Ereignisse. So hört sie im Mietshaus ständig ein Baby schreien, obwohl die Mitbewohnerin abstreitet eines zu haben. Sie erhält mysteriöse Botschaften und sieht ständig ihre beste Freundin vor sich. Verfolgt sie vielleicht jemand? Jemand, der die Wahrheit verschleiern will? Und was ist tatsächlich im Jahre 1997 passiert?


Meine Meinung:

Nach Zuschlagen des Buches war ich doch ein klein wenig enttäuscht. Bis zur Aufklärung des Verschwindens von Sophie wurde der Roman für mich von Seite zu Seite spannender und intensiver. Ich hatte auf ein fulminantes Ende gehofft und auf eine außergewöhnliche Geschichte.
Leider waren die letzten Seiten dann nur noch dahingeplätschert und mir kam es so vor als hätte die Autorin das Ende auch erst zum Schluss geschrieben. Viele Logikfehler und Verständnisprobleme machten das gesamte Werk für mich ab diesem Zeitpunkt sogar etwas lächerlich. Wie schade, den es fing hervorragend an.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht, locker, flüssig und verführt einem auf jeden Fall das Buch nicht zur Seite legen zu wollen. Auch die Protagonisten sind im Großen und Ganzen mit viel Liebe gewählt wurden. Daher fühlt man sich schon gleich zu Anfang an sehr wohl mit "Missing".

Man möchte einfach endlich wissen, wer hinter den mysteriösen Botschaften steckt, was eigentlich tatsächlich mit Sophie passiert ist und man gönnt Frankie mit Daniel ein Happy End. Wenigstens in diesen speziellen Fragen gab es so einige Überraschungen, mit denen ich nicht gerechnet habe. Auch ist die Geschichte kaum vorhersehbar, aber dafür der Ausgang und viele Verhaltensweisen.

Ich kann mir nicht helfen, aber man kann doch nicht Jahre lang über einen einfachen Plan brüten und vorher keine Rachegelüste verspüren? Und verspürt man plötzlich Todesangst der besten Freudin gegenüber? Dies sind ein paar Ungereimtheiten, die ich nicht nachvollziehen kann. Es gibt noch viel mehr, aber ich möchte diese Rezension nicht mit Spoilern versehen.


Fazit:

Ein zu Anfang sehr spannender Thriller, der doch zum Ende hin immer unglaubwürdiger und lächerlicher wirkt. Wer in diesem Genre viel unterwegs ist wird sicher auch nach Zuklappen des Buches mit dem Kopf schütteln. Aber dennoch lesenswert, da der Schreibstil, der Spannungsaufbau und die Geschichte dazu einladen eine nette Lektüre zu werden. Ich habe es nicht bereut in "Missing" Zeit investiert zu haben und vergebe deswegen auch gerne gute



3,5 Sterne !!