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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2018

Ein Dorf schweigt

Sommernachtstod
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Inhalt:



Als die junge Therapeutin Vera ihren neuen Patienten Isak genauer unter die Lupe nimmt, fällt ihr die Ähnlichkeit zu ihrem vor über 20 Jahre verschwundenen Bruder Billy auf. Als Isak dann auch ...

Inhalt:



Als die junge Therapeutin Vera ihren neuen Patienten Isak genauer unter die Lupe nimmt, fällt ihr die Ähnlichkeit zu ihrem vor über 20 Jahre verschwundenen Bruder Billy auf. Als Isak dann auch noch erzählt, dass sein bester Freund niemals mehr nach Hause zurückgekehrt sei, macht sich Vera auf den Weg in ihr Heimatdorf und versucht endlich heraus zu finden was mit ihrem Bruder wirklich geschehen ist. Doch allem Anschein nach möchte weder ihre Familie noch Anwohner des Dorfes die Angelegenheit nochmal aufwühlen und so macht sie sich alleine auf die Suche nach der Wahrheit.



Meine Meinung: (Achtung: Spoiler)



Kein typischer Kriminalroman, eigentlich ganz und gar nicht, aber umso spannender. Ich fand es einfach klasse, dass sich eine Frau nach der Wahrheit über das Verschwinden ihres Bruders sehnt und dies selbst in die Hand nimmt. Denn 20 Jahre zuvor ist es den Polizeibeamten nicht gelungen auch nur eine einzige Spur zu finden.



Vera ist sensibel, einfühlsam, hat ihre Macken, ihre Sorgen und Ängste und dennoch lässt sie nie der Gedanke los irgendwas tun zu müssen. Dann begibt sie sich auch noch in Gefahr und wird von einem Mann verfolgt, den sie zunächst nicht zu erkennen glaubt. Man muss sie einfach mögen, auch wenn man öfter mal Zweifel hegt ob eine Person im wirklichen Leben sich auch so aufopfernd um fast schon fremde Menschen kümmern würde und ihr Leben dabei auch ordentlich aufs Spiel setzt.



Man kommt erst zum Ende dem Geheimnis um das Verschwinden von Billy näher und ich habe auch den Eindruck, dass der Autor wirklich unglaublich detailverliebt erscheint. Was ja im eigentlichen Sinne sehr zu begrüßen ist, aber an manchen Stellen doch eher fehl am Platze schien.



Ein paar Einzelheiten, Szenen und auch das Erscheinen eines Fuchses an manchen Stellen ließen mich doch fragend zurück. Zum einen: Warum hat Isak nicht gleich von Anfang die Wahrheit gegenüber Vera erwähnt? Dies ergibt für mich den wenigsten Sinn. Dann frage ich mich auch, was das Ganze mit einem Fuchs zu tun hat und vor allen Dingen, man liest zu Anfang des Buches, dass Billy sich verläuft und dies den Anschein erweckt, dass er auch im Freien entführt oder ermordet wurde. Doch die Auflösung geht in eine ganz andere Richtung und ließ mich doch etwas ratlos zurück.



Der Schreibstil aber an sich wirkt gut durchdacht und ist warmherzig, detailreich und vor allen Dingen recht leicht zu lesen, sodass man unglaublich schnell ins Geschehen eintauchen kann und auch das Lesen einem enorm viel Freude bereitet.



Fazit:



Kein typischer Kriminalroman, dafür mangelt es aber kaum an Spannung. Eine tolle Protagonistin, die man gerne begleiten möchte und ein angenehmer Schreibstil machen "Sommernachtstod" zu einem Lesevergnügen. Dennoch fehlen ein paar logische Schlussfolgerungen und deswegen kann ich auch nur



4 Sterne



vergeben !

Veröffentlicht am 27.04.2018

Kriegsverbrecher und ihre Machenschaften

Die geliehene Schuld
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Inhalt:

1949 in Berlin: Als die junge Redakteurin Vera vom angeblichen Unfalltod ihres geschätzten Kollegen Jonathan erfährt und dieser ihr kurz vorher all seine gesammelten Berichte über seine Recherchen ...


Inhalt:

1949 in Berlin: Als die junge Redakteurin Vera vom angeblichen Unfalltod ihres geschätzten Kollegen Jonathan erfährt und dieser ihr kurz vorher all seine gesammelten Berichte über seine Recherchen zukommen ließ, macht sie sich selber auf die Suche nach der Wahrheit. Seine Beobachtungen galten alten Kriegsverbrechern und dabei spielt wohl auch eine junge Dame namens Marie eine große Rolle, die im Stab Adenauers als Sekretärin angestellt wurde.

Den Warnungen zum Trotz macht Vera bald auf sich aufmerksam und schwebt in höchster Gefahr.


Meine Meinung:

Mein erster Roman der Autorin und mit Sicherheit nicht der Letzte. Obwohl ich schon zugeben muss, dass diese Thematik mich an manchen Stellen schon überfordern konnte und ich auch politisch gesehen kaum Sachverständnis oder Interesse dessen hätte. Doch der Schreibstil und die zarten Momente in diesem Buch, wenn Marie und Lina sich unterhielten oder Jonathan und Marie sich liebkosten, trugen dazu bei, dass ich auch ins Jahre 1949 abtauchen und diese kurzen Momente mit den Protagonisten genießen konnte.

Dem Gesamtgeschehen zu folgen war angesichts der enorm vielen und kurzen Zeitsprünge doch recht anspruchsvoll und forderte volle Konzentration. Dies hätte man vielleicht ein wenig kluger lösen können, in dem man erst die Geschichte von Marie und dann später von Vera erzählt. Ich glaube dann hätte ich auch schneller durch dieses Buch beenden können.

Die Charaktere sind aber enorm gut gezeichnet, sodass man für einige Sympathie und für andere richtigen Hass empfinden kann. Man bemerkt wieder, wie doch der Gerechtigkeitssinn in den Vordergrund rückt und man gerne alle Mitschuldigen an den schrecklichen Geschehnissen verurteilt sehen möchte.


Fazit:

"Die geliehene Schuld" kann ich nur empfehlen, wenn man gerne über die Nachkriegszeit liest. Claire Winter hat eine interessante Geschichte zwischen Fiktion und Wahrheit erschaffen und ihre Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet. Spannend, gut ausgearbeitet und trotz der Zeitsprünge kaum aus der Hand zu legen. Ich vergebe daher ganze


4 Sterne !!

Veröffentlicht am 12.04.2018

Eine wundervoll erzählte Familiensaga

Das Versprechen der Jahre
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Inhalt:



Gegen den Willen ihrer Eltern heiratet die schöne junge Lady Celia den Verleger Oliver Lytton. Als dieser in den Krieg einberufen wird, muss sie alle Entscheidungen selber treffen. Die stabile ...

Inhalt:



Gegen den Willen ihrer Eltern heiratet die schöne junge Lady Celia den Verleger Oliver Lytton. Als dieser in den Krieg einberufen wird, muss sie alle Entscheidungen selber treffen. Die stabile Fassade ihres Lebens bekommt allmählich Risse und zudem kommt sie mit ihrem Mann nicht mehr zurecht, als dieser aus dem Krieg zurückkehrt.

Währenddessen macht ihr der smarte Autor Sebastian den Hof. Wird sie sich darauf einlassen und wie wird sich ihr Leben und das ihrer Familie nach den verheerenden Kriegsjahren entwickeln?



Die Lytton Saga beginnt im Jahre 1904 in London und verspricht eine Geschichte um Liebe, Intrigen, Leidenschaft, Macht und ungewöhnlicher Ereignisse !





Meine Meinung:



Eine Familiensaga mit so vielen Charakteren, unterschiedlichen Ansichten und Lebensgeschichten zu lesen gestaltet sich anfangs recht schwierig. Ich konnte mir kaum die Namen merken, geschweige denn wer zu wem gehört. Auch ist in diesem Roman keine Unterscheidung zu erkennen, wer gerade mit wem spricht oder wer gerade im Blickfeld des Lesers steht. Die Übergänge sind manchmal kaum wahr zu nehmen und so hat man Mühe dem Geschehen zu folgen. Doch dies wird mit der Zeit immer besser und man gewöhnt sich daran. Die Figuren bekommen immer mehr Festigkeit und von Seite zu Seite formt sich ein Bild eines jeden. So detailliert beschrieben kann man sich auch für den ein oder anderen erwärmen oder das Gegenteil tritt ein.



Man hat das Gefühl als lebe man unter der Familie Lytton. Celia ist die nette Freundin und eine Person, die man einfach ins Herz schließen muss. Ebenso Oliver, auch wenn er öfter einen starken Mann heraushängen lassen möchte. Die kleine Barty hat es mir am meisten angetan. Ein Mädchen, dass heranwächst in einer Welt, von der sie nur träumen konnte und doch in ihrem Inneren die Liebe fehlt, die sich sehnlichst wünscht. Bemerkenswert ihren Werdegang mit erleben zu dürfen.



Der Schreibstil der Autorin ist warmherzig, locker leicht und faszinierend. Ich hatte enorm großen Spaß an diesem Buch. Man fühlt die Atmosphäre, die sie dieser Geschichte eingehaucht hat und ich freue mich sehr darauf die weiteren Werke in Händen halten zu dürfen. Denn man muss einfach wissen, was noch alles auf die Lyttons zukommen wird.





Fazit:



Eine wundervoll erzählte Familiensaga mit Charakteren, die man ins Herz schließen mag. Wer gerne die Entwicklungen einzelner liebenswürdiger Personen miterleben möchte, der sollte auf jeden Fall zu diesem Roman greifen. Fast identisch mit Werken wie Downton Abbey und ähnlichem. Eine tolle Charakterdarstellung und unendlich viel Charme verbreiten sich in dessen Zeilen. Ein Wohlfühlbuch !!



Für mich ein hoher Lesegenuss und deswegen vergebe ich auch gerne ganze



4,5 Sterne !

Veröffentlicht am 05.04.2018

Kein zufriedenstellendes Ende

Zu nah
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Inhalt:

Frankie Sheehan, Detective in Dublin beschäftigt sich gerade mit einem brisanten Fall. Eine Wissenschaftlerin wurde in ihrem Schlafzimmer erhängt vorgefunden. Ihr Name: Eleanor Costello. Jeder ...

Inhalt:

Frankie Sheehan, Detective in Dublin beschäftigt sich gerade mit einem brisanten Fall. Eine Wissenschaftlerin wurde in ihrem Schlafzimmer erhängt vorgefunden. Ihr Name: Eleanor Costello. Jeder fragt sich, ob es sich tatsächlich um Selbstmord handelt. Doch als wenige Tage später eine weitere Frauenleiche entdeckt wird, ist dieser Gedanke schon lange hinfällig, denn Amy Keagan war die Geliebte des Ehemanns von Eleanor Costello.

Auf der Suche nach ihm durchlebt Frankie ihre eigene Hölle und ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.


Meine Meinung: (Achtung Spoiler)

Nach Zuschlagen des Buches konnte ich nur mit dem Kopf schütteln. Leider hat mir die Auflösung nicht gefallen und auch nicht gereicht. Ich habe den komplexen Verlauf der Kriminalfälle hinsichtlich dessen Endes nicht folgen können. Mal ehrlich, wenn Fragen offen bleiben oder sie einfach unlogisch erscheinen, kann das das bisher Gelesene komplett im anderen Licht erscheinen lassen.

Anfangs hatte ich erst Probleme mit dem Schreibstil, der sich aber mit der Zeit in eine andere Richtung begab und er mir immer mehr Spaß bereitete. Vor allen Dingen der irische Humor, den ich besonder gerne mag und hervorheben möchte. Auch die Grundidee, die Mordfälle und die Charaktere konnten mich immer und immer mehr begeistern. Aber bitte doch nicht solch ein Ende. Nach über 300 Seiten taucht plötzlich eine Person auf, mit der man nie rechnen konnte und die für all die Taten verantwortlich sein soll? Aber aus welchen Motivgründen?

Eleanor und Dr. Burke sollen seit Kindertagen miteinander befreundet sein, komisch, dass dies niemand bemerkt hat. Auch nicht, dass er ein Nachbar sei. Zudem kommt noch hinzu, dass Peter Costello angeblich über Jahre hinweg vergiftet worden sein soll und ich frage mich, wer dahinter gesteckt haben könnte und warum? Seine Frau oder Dr. Burke? Und falls ja, warum? Für mich ist die Auflösung total unlogisch und kommt mir so vor als wollte die Autorin nur ein Ende setzen. Wirklich schade, da der Rest des Romans großes Potenzial aufwies. Aber mit diesen letzten Kapiteln hat "Olivia Kiernan" meiner Meinung nach viel kaputt geschrieben.

Ich bin über diese Tatsache leicht betrübt, unzufrieden und werde fragend zurück gelassen.


Fazit:

Netter Schreibstil mit irischem Humor. Interessante Story, aber kein plausibles Ende und mit vielen offenen Fragen. Kann man, muss man aber nicht unbedingt gelesen haben. Mir persönlich hat er aber wenigstens bis zum Ende hin sehr gut gefallen und deswegen kann ich auch noch ganze

4 Sterne

vergeben !

Veröffentlicht am 31.03.2018

Ein Roman, der die Seele berührt

Die Vergessenen
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Inhalt:



Kathrin Mändler tritt im Jahre 1944 eine Stelle als Krankenschwester an und ahnt nicht, in welch schreckliche Geschichte sie sich verwickeln wird. Denn sie verfällt dem dortigen Arzt Dr. Karl ...


Inhalt:



Kathrin Mändler tritt im Jahre 1944 eine Stelle als Krankenschwester an und ahnt nicht, in welch schreckliche Geschichte sie sich verwickeln wird. Denn sie verfällt dem dortigen Arzt Dr. Karl Landmann, der aber nicht das ist, wofür sie ihn hält.



Viele Jahrzehnte später im Jahre 2013 soll Manolis Lefteris für seinen Auftraggeber bei einer alten Dame Unterlagen besorgen, ohne zu wissen, was er damit aufdecken wird: Ein Verbrechen über Generationen hinweg; Ein Verbrechen, welches nie verjähren wird.





Meine Meinung: (Achtung Spoiler)



Ich bin erstmal sprachlos, dass solche furchtbaren Verbrechen tatsächlich geschehen sind. Bei den jeweiligen Beschreibungen und die Kapitel um Kathrin bekam ich oftmals Gänsehaut. Therese, das kleine Mädchen, welches Kathrin nicht retten konnte, hab ich ganz in mein Herz geschlossen, auch wenn man sie nicht allzu oft antraf. Doch Therese erinnert mich persönlich an ein solches Mädchen, welches immer sehr sehr dankbar für jede Zuwendung war. Arme unschuldige Geschöpfe, ich kann das fast noch immer nicht glauben. Und Kathrin hätte ich oftmals eine wischen können, wie kann man sich in solch einen Mann vernarren? Da fällt mir nichts mehr ein. Sie war die einzige Person, die ich nicht verstehen konnte. Solche Reaktionen von ihr hätte man absolut nicht erwarten können.



Die übrigen Protagonisten kamen weitaus authentischer rüber und am liebsten mochte ich Manolis, der sich letztendlich für das richtige Verhalten, die richtige Vorgehensweise entschied. Vera kam eher sehr naiv rüber und alle anderen Charaktere konnten mich nicht ganz erreichen. Aber dennoch oder vielleicht gerade deswegen war der Roman für mich etwas ganz Besonderes. Obwohl man anfangs schon ahnen konnte, in welche Richtung die Szenen laufen würden, war das Ende doch sehr überraschend und detailliert ausgearbeitet.



Der Schreibstil der Autorin ist sehr locker, leicht, aber dennoch mit Tiefgründigkeit zu bezeichnen, so dass man einfach das Buch kaum aus der Hand legen wollte.



Einziger Manko, welches mich zu Anfang des Romans sehr verwirren konnte, war die Tatsache, dass zu viele Charaktere auf einmal anwesend schienen und mich in deren Darstellung durcheinander brachten. Aber das legt sich mit der Zeit und behindert auch kaum die eigentliche Geschichte. Auch nicht die Tatsache, dass die Vergangenheit oder die Rückblicke nicht wirklich gekennzeichnet waren. Aber mit ein wenig Konzentration kann man das auch spielend meistern.



Erwähnenswert finde ich auch die zwischenmenschlichen Beziehungen und Vergangenheit von Manolis, welcher ständig an die schrecklichen Ereignisse seines Vaters zurückdenken muss und von schlimmen Albträumen heimgesucht wird. Diese Geschichte über ihn und seiner Familie alleine hätte schon einen ganzen Roman verdient. Schön wie die Autorin solche Szenen noch mit einbauen ließ. Das verleiht dem Ganzen noch mal einen einzigartigen Charakter.





Fazit:



Ein Roman, der die Herzen berühren wird, denn das schreckliche Verbrechen an unschuldigen Opfern kann man nicht ignorieren. Der wundervolle Schreibstil und die detailliert beschriebenen Charaktere, denen man ihr Verhalten abkauft, tragen zu einer Sucht bei, die es fast unmöglich macht, das Buch aus der Hand zu legen.



Dies wird definitiv nicht das letzte Buch der Autorin sein, welches ich gerne lesen möchte. Und da es mir unheimlich gut gefallen hat, vergebe ich auch gerne ganze





5 Sterne !!