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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2018

Klug durchdachter Roman

Invisible
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Inhalt:

Eine Reihe unglaublicher Morde geben den beiden Kriminalkommissaren Nina Salomon und Daniel Buchholz viele ungelöste Rätsel auf. Unbescholtene Bürger werden auf einmal zu Mördern und obwohl sie ...

Inhalt:

Eine Reihe unglaublicher Morde geben den beiden Kriminalkommissaren Nina Salomon und Daniel Buchholz viele ungelöste Rätsel auf. Unbescholtene Bürger werden auf einmal zu Mördern und obwohl sie ihr Opfer nicht zu kennen scheinen, entwickeln sie eine enorme Wut. Wieso sie dies taten oder was mit ihnen geschehen ist, bleibt im Dunkeln. Werden sie eventuell manipuliert? Was steckt hinter dem Ganzen?


Meine Meinung:

Ich muss gestehen, dass ich zu Anfang des Buches recht enttäuscht gewesen bin, denn ich hatte den Eindruck, dass Kinder die ersten Seiten geschrieben hätten. Ich betone dies, weil mir das Verhalten von Nina und Daniel derart kindisch und unreif vorkam, dass ich nicht habe glauben können von den beiden Bestseller Autoren "Poznanski/Strobel" einen Thriller in den Händen zu halten. Aber je näher man dem Geschehen kam, umso vertrauter wurde ich wieder mit dem Schreibstil, der ja wirklich an Spannung oft nicht zu übertreffen ist.
Und das hielt sich auch bis ganz zum Schluss. Für mich eines der allerwichtigsten Kriterien für einen unheimlich guten Kriminalroman oder Thriller.

Was mir aber ein wenig säuerlich aufstieß sind die wechselnden ICH-Perspektiven von Nina und Daniel. Man kommt schnell durcheinander, wer gerade wieder aus welcher Sicht spricht und zudem passt es meiner Meinung nach eher zu anderen Genres. Aber auch dies konnte mich nicht davon abhalten das Interesse zu verlieren oder gar am Ende mit einem schlechten Gefühl das Buch zu beenden.

Obwohl mir die beiden Ermittler nicht ganz so sympathisch sind und wie ich schon erwähnt habe, sehr unreif beschrieben werden und sich auch so verhalten, finde ich jegliche Geschichte um das Paar extrem außergewöhnlich und absolut fesselnd.

In "Invisible" kamen wieder mal gut durchdachte Strategien und Szenarien vor, mit denen man sich auch selber noch Stunden nach Beenden des Buches Gedanken über seine eigenen Handlungsweisen und Darstellungen anstrebt. Unheimlich wenn man bedenkt, dass diese Story genauso gut jeden von uns treffen könnte, denn man gibt tatsächlich jeden Tag einiges von sich preis ohne es wirklich geahnt zu haben. Einfach nur erschreckend !


Fazit:

Mal abgesehen vom Ermittlerpaar ein exzellenter strategischer Thriller, der an keiner Stelle an Spannung verliert. Erschreckend authentisch und klug durchdacht. Für mich ein wahres Lesevergnügen und daher bekommt "Invisible" von mir auch hervorragende


4 Sterne !!

Veröffentlicht am 20.03.2018

Auf der Suche nach der Vergangenheit

Das geheime Lächeln
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Inhalt:



Beim Bearbeiten eines Auktionskataloges entdeckt die Journalistin Emilia Lukin ein Gemälde einer jungen Frau, welche ihr sehr ähnlich sieht. Nach Recherchen erfährt sie, dass es sich hierbei ...

Inhalt:



Beim Bearbeiten eines Auktionskataloges entdeckt die Journalistin Emilia Lukin ein Gemälde einer jungen Frau, welche ihr sehr ähnlich sieht. Nach Recherchen erfährt sie, dass es sich hierbei um ihre Großmutter handelt, die sie nie kennen lernen durfte. Denn als junge Dame gab sie ihre Tochter in die Hände anderer und verschwand im schönen Paris der 30er Jahre.



Wissbegierig und voller Hoffnung folgt Emilia den Spuren ihrer Großmutter und sie fühlt sich mit der Zeit immer mehr mit der leidenschaftlichen Frau verbunden, denn ihrer beider Leben sind auf geheimnisvolle Art und Weise miteinander verwoben.





Meine Meinung:



Mir gefiel besonders der zarte und warme Schreibstil von Bettina Storks. Keine hektischen Episoden, sondern eher berührend und zauberhaft, wenn auch teilweise sehr traurig und wehmütig. Aber es hat sehr viel Spaß gemacht Emilia zu begleiten und den Spuren ihrer Vergangenheit zu begegnen.



Leider bleiben mir aber nach Zuschlagen des Buches doch noch einige unbeantwortete Fragen. Zum einen habe ich nicht ganz verstehen können, warum eigentlich Sophie ihre Tochter Pauline hinterließ. Ja man war früher nicht angetan von unverheirateten Frauen mit Kindern, aber aus meiner Sichtweise sollte es ja eher darum gehen, dass sie als physisch gestört dargestellt wurde. War sie es denn tatsächlich? Da Jean Pierre ebenso etwas andeutete, als Emilia von Pauline erzählte, dachte ich, da kommt noch ein ganz großes Geheimnis empor. Aber von dieser Seite aus gab es keine Aufklärung mehr. Ich selber bin mit dem Ende nicht ganz zufrieden und habe so das Gefühl etwas nicht ganz fertiges zurück zu lassen.



Die Geschichte an sich ist auch nichts besonderes, denn wer gerne und viel in Richtung Familiengeheimnisse liest, wird dies auch so empfinden.



Von Pauline hat man kaum von ihrem Leben erfahren, Vladi und die beiden Söhne von Emilia fand ich eher überflüssig.

Emilia selber muss man einfach gern haben, ebenso wie Jean Pierre. Man hätte wirklich ein wenig mehr über das Leben dessen erfahren dürfen. Für mich daher leider ein winziger fader Beigeschmack.





Fazit:



Ein warmherziger, zarter Roman über eine Frau, die sich auf die Suche nach der Vergangenheit ihrer Großmutter macht. Durch den leichten Schreibstil ein schnelles Vorankommen der Geschichte, aber leider mit einigen ungeklärten offenen Fragen und keiner besonders außergewöhnlichen Erzählung. Aber da mir das Buch eine Menge Spaß bereitet hat, vergebe ich auch gerne





4 Sterne !

Veröffentlicht am 17.03.2018

Erschütternd brutal, ehrlich und außergewöhnlich

Das Haus der Granatäpfel
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Inhalt:

Im schönen Smyrna im Jahre 1912 soll die junge Berlinerin Klara den Sohn eines Kaufhausmagnaten heiraten. Obwohl sie sich sofort in die wunderbare Stadt verliebt, scheint sie aber Peter nicht ...

Inhalt:

Im schönen Smyrna im Jahre 1912 soll die junge Berlinerin Klara den Sohn eines Kaufhausmagnaten heiraten. Obwohl sie sich sofort in die wunderbare Stadt verliebt, scheint sie aber Peter nicht glücklich zu machen. So verliert sie schnell ihr Herz an Sevan, den jungen Arzt der Familie. Doch beide sind gebunden und ihnen stehen sehr schwierige Zeiten bevor. Auch da der erste Weltkrieg naht und die Idylle zu zerstören bedroht.


Meine Meinung:

Für mich war es sehr schwierig dem Geschehen wegen der vielen genannten Protagonisten zu folgen. Die Sprache, dessen sich die Autorin bedient ist ebenso gewöhnungsbedürftig. Zudem kam noch erschwerend hinzu, dass ich mir partout nicht merken konnte wer denn nun welcher Nationalität angehörte. Da man von einigen Charakteren erst wieder viele Kapitel später liest, hat man schon fast wieder vergessen, von wem gerade gesprochen wurde. Wenigstens hat man die Möglichkeit die Familienchronik im Buchinneren zu entdecken und ebenso wichtig ist das am Schluss befindliche Glossar. Denn gerade am Anfang des Romans wird mit türkischen Begriffen um sich geworfen, dass man kaum noch hinter her kommt.

Dies alles hat mich auch nicht darüber hinweg trösten können, dass die eigentliche Geschichte um Klara und Sevan, sowie Theri und Tuncay sehr emotional ausgerichtet wurden. Leider hat man im Laufe deren Leben nicht allzu viel an Details erfahren dürfen, deswegen konnte ich mich auch nicht ganz in die Lage der Personen versetzen und meine Empathie hielt sich dadurch auch in Grenzen. Sehr schade, denn die gesamte Erzählung hat für mich großes Potenzial und ich fand das Ende des Gesamten einfach überwältigend. Erschütternd brutal, ehrlich und außergewöhnlich.

Mich erinnern die Ereignisse in "Das Haus der Granatäpfel" an ähnliche Erzählungen, an ähnliche Kriege, in denen es immer darum geht, Andersdenkende zu verurteilen oder aus zu löschen. Die Engstirnigkeit und die Lust am Töten haben mich auch in diesem Roman sehr erschüttern lassen. Da wird einem wieder bewusst, dass man jederzeit mit allem Unheil rechnen kann und dies obwohl man nicht den leisesten Schimmer haben muss, weswegen. Menschen sind einfach zerstörerisch und man erkennt auch hier extrem die Bereitschaft dazu ohne Rücksicht auf Verluste. Unfassbar!


Fazit:

Aufgrund einiger Fremdwörter, vieler Charaktere und die sehr gewöhnungsbedürftige Sprache der Autorin fiel es mir schwer mich in das Geschehen einfach hinein fallen zu lassen. Durch die gesamte Geschichte zieht sich für mich ein trauriger Schleier und das Bewusstsein der Zerstörung. Die kleinen Highlights oder glücklichen Momente konnten daher auch nicht viel an meinem Gesamteindruck ändern. Daher vergebe ich für "Das Haus der Granatäpfel"

3 Sterne !

Veröffentlicht am 11.03.2018

ein geniales Meisterwerk

Die Morde von Pye Hall
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Inhalt:



Der berühmte Alan Conway mit seinen Atticus Pünd Romanen wird eines Tages tot aufgefunden. Seine Lektorin erhielt noch kurz vorher von ihm sein letztes unvollständiges Manuskript. Da sie an ...

Inhalt:



Der berühmte Alan Conway mit seinen Atticus Pünd Romanen wird eines Tages tot aufgefunden. Seine Lektorin erhielt noch kurz vorher von ihm sein letztes unvollständiges Manuskript. Da sie an einen Mord an den Autor glaubt und sich sicher ist, dass dies etwas mit seinem Roman zu tun hat, begibt sich selbst auf die Suche nach den letzten Kapiteln und dem angeblichen Mörder von Alan Conway.





Meine Meinung:



Selten kommt es vor, dass ich über 600 Seiten in so kurzer Zeit gelesen habe. Das liegt zum einen daran, dass die Idee des Buches etwas ganz besonderes in sich trug und zum anderen der sehr spannende und außergewöhnliche Schreibstil von Anthony Horowitz. Ich konnte diesen Roman kaum aus der Hand legen und wollte einfach immer nur weiter in die Welt von Atticus Pünd und natürlich auch Susan Ryeland abtauchen.



Die vielen Charaktere und die vielen Beschreibungen dessen konnten mir aber den Spaß am Buch nicht nehmen. Der Autor hat die einzelnen Nebendarsteller langsam und sehr detailliert aufgebaut und so konnte man sich fast jeden in sehr kurzer Zeit merken. Was wegen der Masse extrem schwierig geworden wäre.



Auch konnten mich die Verstrickungen, die genialen Hürden von der Qualität dessen überzeugen. Als begeisterter Leser ist es gerade wegen solchen Gedankengänge enorm schwierig heraus zu finden wer für die Morde oder doch nur einen Mord? verantwortlich sein könnte. Ich habe mich auf jeden Fall gefreut, dass man dies erst zum Ende hin a la Sherlock Holmes zu lesen bekam.



Die einzige Frage, die mir nach Zuschlagen des Buches bleibt: Wieso wurde das Buch doch "Die Morde von Pye Hall" genannt, obwohl Alan Conway so strikt dagegen war und sein eingebautes Anagramm wohl nun denn an Bedeutung verlor? Ich denke, darüber hätte man noch etwas berichten können, denn ich kann mir nicht erklären, ob nun dieser Fehler von Anthony Horowitz oder von unserem fiktiven Autor namens Alan Conway begangen wurde?



Da aber das Gesamtwerk mich absolut überzeugend zurückließ und ich so gerne noch weitere Romane dieser Richtung lesen würde, kann ich einfach nur ganze



5 Sterne



vergeben !







Fazit:



Ein absolut grandioses Gesamtwerk des Autors "Anthony Horowitz". Genial konstruiert, glaubwürdige Charaktere und an Spannung kaum zu überbieten. Für mich ein absolutes Highlight und meine wärmste Empfehlung für alle Krimifans, die gerne besondere Geschichten mögen.

Veröffentlicht am 02.03.2018

Auf der vergeblichen Suche nach dem Thrill

Dein Leben gegen meins
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Inhalt:



Für Amber lebt Daphne das perfekte Leben, ihr perfektes Leben. Sie ist mit dem charmanten und reichen Jackson verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in einer Villa.

Amber erblasst vor Neid ...

Inhalt:



Für Amber lebt Daphne das perfekte Leben, ihr perfektes Leben. Sie ist mit dem charmanten und reichen Jackson verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in einer Villa.

Amber erblasst vor Neid und versucht mit allen Mitteln sich dieses Luxusleben zu erschleichen. Sie gibt nicht eher Ruhe bis sie den Platz von Daphne eingenommen hat.



Doch Jackson kann auch anders. Seine Frau hatte nicht immer Angst vor ihm, aber seit sie die Hölle durchlebt, bindet sie sich an ihre neue Freundin: Amber.





Meine Meinung:



Zu allererst möchte ich mal betonen, dass ich an keiner Stelle in diesem Roman das Gefühl hatte einen Thriller zu lesen. Der erste große Teil, der sich bis auf die Mitte hin erstreckt hat sich für mich dermaßen in die Länge gezogen und ich habe mich teilweise mit Gedanken an einen Groschenroman erwischt. Ambers Aussagen und Gedanken waren für mich einfach nur kindisch und übertrieben, wie eine verwöhnte Göre die einfach alles andere besitzen möchte was nicht ihr gehört.



Hatte ich bis dato auch noch keinen Charakter sympathisch erachten können, hat sich dies mit dem zweiten großen Teil, in dem es hauptsächlich um Daphne und ihren schrecklichen Ehemann ging, komplett verändert. Endlich konnte ich Daphne und ihr Vorgehen verstehen ohne sie noch länger als zu naiv zu betrachten. Endlich konnte man ein wenig Spannung verspüren und der Schreibstil wurde immer lockerer, leichter und unglaublich sogwirkend.

Eigentlich hätte dieser Teil schon gereicht und die ersten Seiten hätte man sich ersparen können, aber sie trugen nun mal zum Gesamtbild dieser Geschichte bei.



Auch wenn ich nun im Nachhinein immer noch das Gefühl habe, einen New Adult Roman gelesen zu haben, der ein wenig brutal in den Zwischensequenzen wirkt, und leider keinen Thriller, den ich mir so erhofft hatte, als reine Zeitverschwendung sehe ich "Dein Leben gegen meins" nicht mehr an. Zum Ende hin hatte ich schließlich noch einen Heidenspass und habe mich gerne mit Daphne verbündet.





Fazit:



Auf der Suche nach dem Thrill wurde ich leider nicht fündig und trotz der ersten Bedenken des Romans gegenüber habe ich dennoch einiges an Spannung finden können. Ein leichter, lockerer Schreibstil verführt dazu weiter in die Geschichte abzutauchen. Die Charaktere waren einigermaßen gut gezeichnet und die Empfindungen ihnen gegenüber total gerecht. Mir hat "Dein Leben gegen meins" zumindest zum Ende hin allerlei Spaß beim Lesen bereitet und deswegen vergebe ich auch noch gerne ganze



3,5 Sterne !