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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2018

Die Rache ist mein

The Fourth Monkey - Geboren, um zu töten
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Inhalt:



Detective Sam Porter hat es mit einem ganz gerissenen Serienmörder zu tun. Seit über 5 Jahren versetzt er ganz Chicago in Angst und Schrecken.

Bei einem Busunglück mit einem unbekannten Toten ...

Inhalt:



Detective Sam Porter hat es mit einem ganz gerissenen Serienmörder zu tun. Seit über 5 Jahren versetzt er ganz Chicago in Angst und Schrecken.

Bei einem Busunglück mit einem unbekannten Toten wird ein Päckchen und das Tagebuch des Mörders, welcher als Four Monkey Killer bekannt wurde, entdeckt. Ist der Tote tatsächlich der Serienkiller?

Sam Porter, in der Hoffnung das jüngst verschwundene Opfer zu finden, verfolgt die perfiden Gedanken eines kranken Psychopathen und liest dessen Tagebuch. Ob er es schafft ein erneutes grausames Ende verhindern zu können und das Opfer rechtzeitig zu retten?





Meine Meinung:



Endlich wirklich mal wieder ein Thriller, der einem mitreißen kann und der nicht üblicherweise klischeehaft endet. Ich bin schon müde über die immer gleich endenden Romane, die immer gleiche Ermittlungsarbeit und die darauffolgenden actionreichen Szenen. Bei "The Fourth Monkey" ist dies ein wenig anders, vor allen Dingen die Abwechslung zwischen den Tagebucheinträgen des Killers und die wertvolle Ermittlungsarbeit von Sam Porter und seinem kleinen aber recht angenehmen Team.



Dieser Thriller kommt ohne viel Action aus und lässt einem dennoch nicht los. Der unglaublich realistische Schreibstil und die Lebendigkeit des Detectives Porter geben einem das Gefühl, dass man mitten im Geschehen sei. Also nicht unbedingt für schwache Nerven zu empfehlen. Andererseits auch gar nicht so grausam, wie man anhand des Klappentextes vermuten könnte.



Wirklich überzeugen konnten mich auch die Gedanken von Emory, dem jüngsten Entführungsopfer. Wie selten trifft man auf solche Zeilen, die einem das Blut in Wallung bringen. Meist sind es nur die Ermittler, von denen gesprochen wird und die Polizeiarbeit sich oftmals arg lange hinzieht. Deswegen bin ich für jeden Thriller dankbar, bei dem ich meine Zeit nicht verschwende und ich das Gefühl bekomme, etwas außergewöhnliches lesen zu dürfen.



Ein unerwartetes Ende lassen wirklich auf viel viel mehr hoffen und ich werde mit Sicherheit auch die noch folgenden Bände des Autors lesen, sobald sie erscheinen.





Fazit:



Für Thrillerfans oder die, die es noch werden wollen. Für Thrillerfans, die mal keinen klischeehaften Roman entdecken und für all diejenige, die gerne große Spannung verspüren möchten. Ich finde J.D.Barker hat mit "The Fourth Monkey" ein tolles Werk geschaffen und weil es mir unglaublich viel Spaß (kann man davon eigentlich bei dieser Thematik reden?) bereitet hat, und ich vom Ende doch überrascht war, vergebe ich sehr gerne





4,5 Sterne !

Veröffentlicht am 16.01.2018

hastiger Schreibstil

Hangman. Das Spiel des Mörders (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 2)
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Inhalt:

Emily Baxter und ihr neuester Fall:
In Brooklyn wird eine Leiche gefunden, in dessen Brust das Wort "Köder" eingraviert ist. Dies erinnert sie an die Ragdoll Morde, die in London für viel Furore ...

Inhalt:

Emily Baxter und ihr neuester Fall:
In Brooklyn wird eine Leiche gefunden, in dessen Brust das Wort "Köder" eingraviert ist. Dies erinnert sie an die Ragdoll Morde, die in London für viel Furore sorgten.

Beginnt nun eine weitere Mordserie und ein erneuter Wettlauf mit der Zeit?


Meine Meinung:

Ich hatte ja schon "Ragdoll" von Daniel Cole lesen dürfen und hier und dort ein paar Szenen und den hastigen Schreibstil bemängelt.
In der Hoffnung dass sich dies vielleicht wesentlich verändert hätte, griff ich zu "Hangman".

Leider auch hier ein oftmals unterschwelliger Schreibstil, zu übertrieben und arg durcheinander. Das äußert sich in der Weise, dass ich öfter einfach der Story oder einigen Szenen nicht folgen konnte. Dann gab es aber wieder richtige Lichtblicke und sehr interessante Kapitel, die auch dem Stil des Genre gerecht wurden.

Für mich hat Daniel Cole noch Anfangsschwierigkeiten, kleine Logikfehler, und zu viele und lange Übergänge, die eigentlich nicht wichtig sind.
Deswegen kann ich mich auch nicht ganz mit Emily Baxter erwärmen oder gar den anderen Charakteren. Sie sind zu schwach und konfus gezeichnet. Man kann sie jederzeit durch andere ersetzen.
Nett zu lesen aber waren ja die kleinen sarkastischen Anstöße zwischen Baxter und Rouche. Ansonsten konnte ich keinerlei Details entdecken, die mich besonders gereizt hätten.

Der Fall des Hangman fand ich aber enorm spannend und nicht alltäglich. Es gibt zwar auch viele klügere Thriller, dennoch kann ich behaupten, dass Daniel Cole mich in dieser Hinsicht sehr gut unterhalten konnte.

Und ich hoffe auf den dritten Teil, der dann sicher sofort in mein Thrillerherz treffen wird. Denn großes Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden.


Fazit:

"Hangman" konnte mich anhand der Story überzeugen, aber der hastige Schreibstil, die flach gezeichneten Charaktere und die unterschwelligen Worte konnten es nicht so wirklich. Dennoch ein Thriller, den ich nicht langweilig empfand und sicher für andere Fans dieses Genres zu empfehlen. Daher vergebe ich noch ganze


3 Sterne !

Veröffentlicht am 15.01.2018

erschreckend und berührend zugleich

Unsere Seite des Himmels
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Inhalt:



Henriette und Hans sind schon seit 1941 im schönen Küstrin die engsten Freunde. Mit Charlotte und Karl nennen sie sich die Kleeblatt-Bande. Doch Henriette ist Jüdin und bekommt immer mehr den ...

Inhalt:



Henriette und Hans sind schon seit 1941 im schönen Küstrin die engsten Freunde. Mit Charlotte und Karl nennen sie sich die Kleeblatt-Bande. Doch Henriette ist Jüdin und bekommt immer mehr den Hass und das Leid zu spüren, dass ihrer Familie widerfährt. Wie könnte sie in so einer Situation ihre Liebe zu Hans wachsen lassen.

Als die Lage sich immer schlimmer zuspitzt wird es für ihre Familie unerträglich in dem schönen Dorf und man ist gewzungen zu flüchten.



Jahrzehnte später kehrt Henriette wieder nach Küstrin, oder dem was davon noch übrig geblieben ist, zurück und hat nur einen Wunsch: Endlich ihren geliebten Hans wieder zu finden.





Meine Meinung:



Erschreckend und berührend zugleich vermittelt mir der Autor die Eindrücke eines jüdischen Lebens unter Hitler. Vor allen Dingen Kinder, die eigentlich nichts unrechtes im Sinn haben, die noch gerne leben, die von all dem verschont bleiben sollten, hatten es oftmals nicht leicht. Nicht leicht das Leid ihrer Eltern mit ansehen zu müssen. Und schon im kindlichen Alter benehmen sie sich so wie Erwachsene es täten. Denn Grauenvolles zu erleben lässt einem schnell erwachsen werden.

So habe ich auch das Gefühl bei Henriette. Erst das unbekümmerte Kind, dann die vielen Schicksalsschläge, die sie im hohen Alter auch immer noch nicht loslassen. Man muss sie einfach ins Herz schließen, es geht nicht anders.



Gerne hätte ich aber noch viel viel mehr von ihr und ihrem Leben in Buenos Aires erfahren. Das bleibt bei dieser Geschichte leider völlig auf der Strecke. Da hätten sich eventuell einige Bänder mehr gelohnt.



"Unsere Seite des Himmels" war für mich von Anfang an ein Wohlfühlbuch. Ein Wohlfühlbuch wegen dem gefühlvollen Schreibstil, den wunderbar gezeichneten Charakteren und der liebevollen Henriette. An keiner Stelle habe ich mich gelangweilt, an keiner Stelle wollte ich was anderes tun als immer nur weiter zu lesen.





Fazit:



Es häufen sich in letzter Zeit (habe ich das Gefühl) Bücher über die Zeit Hitlers und den zweiten Weltkrieg. Und obwohl ich schon soviel darüber gelesen habe, werde ich diesen Geschichten gegenüber nicht müde, aber nur, wenn ein Autor es versteht mich mit zu reißen und eine prägnante gefühlvolle Liebesbeziehung mit ein zu bauen. Dies hat "Hans Meyer zu Düttingdorf" in meinen Augen geschafft und bis auf ein paar einzelne Stellen oder Szenen, von denen ich wirklich sehr gerne viel viel mehr erfahren hätte, vergebe ich dennoch diesem wundervollen Buch ganze





4,5 Sterne !

Veröffentlicht am 08.01.2018

Die Geschichte von Hannah und Anna

Das Erbe der Rosenthals
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Inhalt:


1939:

Hannah ist gerade mal elf Jahre alt als sie mit ihrer Familie aus Berlin fliehen muss. Als Juden verpönt und als unrein betitelt machen sich die Rosenthals auf den Weg in eine hoffentlich ...

Inhalt:


1939:

Hannah ist gerade mal elf Jahre alt als sie mit ihrer Familie aus Berlin fliehen muss. Als Juden verpönt und als unrein betitelt machen sich die Rosenthals auf den Weg in eine hoffentlich neue Heimat. Auf dem Weg nach Kuba wird die Familie jedoch auseinander gerissen, denn nur wenige Menschen dürfen das Schiff St. Louis verlassen.

2014:

Anna ist auch erst elf Jahre alt als sie beginnt nach den Wurzeln ihres verstorbenen Vaters zu suchen. Erste Hinweise und einige Fotos erhält sie von ihrer Großtante, die auf Kuba lebt. Mit ihrer Mutter möchte sie dort hinreisen und der Geschichte ihres Vaters näher kommen.

Was verbindet die beiden Mädchen? Und welche Geschichte wird Anna wohl erzählt bekommen?


Meine Meinung:

Es ist oftmals nicht leicht in Worte zu fassen welche Gefühle einem beim Schreiben übermannen. Doch eines kann ich klar und deutlich sagen: Dieser Roman hat mich im tiefsten Punkt meines Herzens berühren können. Die Tränen, die ich zum Ende vergoß werden so schnell nicht trocknen und dies nicht nur, weil es die St. Louis mit ihren Passagieren wirklich gab, sondern weil der Autor mich selber hat mitreisen lassen. Seine eindrucksvolle, emotionale, anrührende Erzählweise gespickt mit tiefer Traurigkeit der einzelnen Seiten können einem nur schlecht loslassen. Ein Talent, wie es selten der Fall ist wird einem hier geboten.

Wenn man das Leben von Hannah verfolgt, stellt man sich wohl öfter selbst die Frage: Hat sich mein Leben bisher gelohnt oder lebe ich auch nur so dahin? Die traurige Erkenntnis dessen kann einem leicht in Bestürzung bringen. Ich persönlich hatte bei fast allen Erzählsträngen, in denen es um Hannah ging, viel Mitleid mit ihr und ihrem Leben. Ich hätte sie gerne selber in die Arme genommen und ihr Trost gespendet. Schicksalsschläge dieser Art möchte man wirklich niemanden wünschen. Einsam und allein in einer fremden Welt aufwachsen zu müssen; dort wo man sich nie heimisch fühlt, nein das kann einem schon zermürben.

Anna hat es wesentlich besser getroffen, auch wenn sie schmerzlich ihren geliebten Vater vermisst, den sie aber noch nie zu Gesicht bekam. Ein tolles Mädchen, dass man gerne ins Herz schließen und an die Hand nehmen möchte.

Zu Tränen gerührt haben mich die Momente, als sich beide endlich begegnet sind und wahrlich zum Schluss, als Hannah endlich das Kästchen öffnen konnte, welches sie von Leo erhielt. Leo, ihrer Liebe in jungen Jahren, ihrer Liebe, die sie nie wieder zu Gesicht bekam und schlussendlich doch wieder mit ihm vereint sein wird.

Besonders beeindruckt hat mich zudem, dass der Autor eine Intelligenz aufweist, wie es selten der Fall zu sein scheint. Auch wenn öfter mal einige Erzählungen nicht interessant genug erschienen, hatte ich den Eindruck dass in in jeder ihrer eine Weisheit versteckt sei.

Und dies obwohl ein paar Fragen, die ich mir stellte, doch leider unbeantwortet geblieben sind. Aber dies sind Nebensächlichkeiten und haben für mich keinen negativen Einfluss.


Eine Aussage, die mich so schnell nicht mehr loslässt:


"Ist der Mensch ein Fehlgriff Gottes? Oder Gott nur ein Fehlgriff des Menschen?"


Ich glaube da bedarf es keinerlei weiteren Worte mehr.


Fazit:

Ein wunderbar berührender Roman, der ebenso auf Fakten beruht. Mit der Geschichte um Hannah und Anna und vielen interessanten Erzählphasen macht der Autor dieses Buch zu etwas ganz Besonderem. Wer gerne emotionale, leicht erzählte und doch überragende Romane liest, sollte unbedingt zu "Das Erbe der Rosenthals" greifen. Für mich in jedem Fall ein Highlight und daher auch verdiente

4,5 Sterne !!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Authentizität
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 04.12.2017

Herrlich emotional

Unsere Tage am Ende des Sees
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Inhalt:

Als Hanna nach über fünfundzwanzig Jahren ihrer Mutter gegen über steht, keimen wieder die alten Erinnerungen auf, die sie eigentlich vergessen wollte.

Als sie damals ihren Heimatort verließ ...


Inhalt:

Als Hanna nach über fünfundzwanzig Jahren ihrer Mutter gegen über steht, keimen wieder die alten Erinnerungen auf, die sie eigentlich vergessen wollte.

Als sie damals ihren Heimatort verließ und ein neues Leben begann, verlor sie auch ihre erste große Liebe, ihren Alexander.
Diese Gedanken quälen sie nun erneut. Denkt er vielleicht noch an sie, begegnen sie sich irgendwann an ihrem Platz am Ende des Sees? Wird sie wieder ein normales Leben, auch mit ihrer Mutter führen können?

Plötzlich schlägt das Schicksal für Hanna erneut hart zu...



Meine Meinung:

Es ist gar nicht so einfach in Worte zu fassen wie bewegend diese Geschichte doch ist. Gerade auch für mich persönlich, denn viele Szenen bis hin zum Tod von Gabi erinnern mich sehr an meine Vergangenheit mit meiner Mutter. Aus diesem Grunde konnte ich auch meine Tränen einfach nicht zurückhalten und es fiel mir sehr schwer die letzten Seiten noch durch zu lesen.

Linda Winterberg hat es nun zum dritten Mal geschafft mich in eine Welt zu entführen, die realistischer wirkend nicht sein könnte und die einfach auch zum Nachdenken anregt. Die Gefühle, die sie beim Schreiben vermitteln möchte kommen immer zu 100% bei mir an. Ich kann kaum die Seiten überfliegen ohne nicht selber meinen Emotionen zu erliegen. Ich leide mit den Protagonisten mit, ich lache mit ihnen und ich erkenne mich manchmal sogar selbst.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, emotionsgeladen, sehr detailliert, recht einfach gehalten, aber extrem mitreißend und immer für eine Überraschung gut.

Auch wenn eine Person nur kurz auftaucht, schafft sie es meistens schon in mein Herz zu gelangen und dieses Talent haben nicht wirklich viele Autoren. Die Warmherzigkeit der Protagonisten muss man einfach spüren und ebenso die Warmherzigkeit des Schreibstils.

Da man aber zu Anfang das Gefühl hat die Geschichte kommt nicht wirklich voran und auch stellenweise ein wenig uninteressant wirkt, hatte ich erst Bedenken, dass "Unsere Tage am Ende des Sees" nicht mit den beiden anderen Romanen der Autorin mithalten können, aber weit gefehlt.

Auch hier kann man auf zwei Zeitebenen ausdrucksstark miterleben, wie ein Mensch sich entwickeln und was das Leben für eine Richtung einschlagen kann. Auch die tiefe Liebe zwischen Hanna und ihrem Alex lässt einem niemals los. Eine Liebe kann stark sein und solch eine tiefe Verbundenheit wünscht sich wohl jeder.



Fazit:

Eine wunderbar anrührende und sehr emotionale Geschichte zwischen einer Tochter und ihrer Mutter. Absolut empfehlenswert und für mich besonders bewegend, deswegen muss ich einfach

4,5 Sterne

vergeben !