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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2017

konnte meine Erwartung nicht erfüllen

Das Buch der Spiegel
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Inhalt:

Der Literaturagent Peter Katz erhält eines Tages von einem Autor namens Richard Flynn einen kleinen Auszug seines Manuskripts. Darin erwähnt dieser die Ermordung des Professor Joseph Wieder, ...

Inhalt:

Der Literaturagent Peter Katz erhält eines Tages von einem Autor namens Richard Flynn einen kleinen Auszug seines Manuskripts. Darin erwähnt dieser die Ermordung des Professor Joseph Wieder, sowie seine große Leidenschaft zu einer Frau mit Namen Laura Baines. Diese hat wohl ein besonderes Verhältnis zum Professor unterhalten und im spannendsten Moment endet das Manuskript abrupt. Doch Peter Katz möchte dem Geheimnis um den Professor auf den Grund gehen und macht sich auf die Suche nach der außergewöhnlichen Frau, da Richard Flynn leider schon verstorben ist. Wird er das Rätsel lösen können? Oder entfernt er sich eher immer mehr von der eigentlich Wahrheit? Was ist Fiktion und was nicht?


Meine Meinung:

Ich ging mit ganz anderen Erwartungen an dieses Buch als ich schlussendlich bekommen habe. Ich hatte so gehofft, doch mal wirklich etwas richtig außergewöhnliches lesen zu dürfen. Aber dieser Roman hat sich einfach nur als ganz normalen Kriminalroman entwickelt. Da die Anfangszeilen und auch die vielen Anspielungen darauf hin deuteten, dass man hier ein Werk vor sich liegen hat, welches sich eingehend mit der Psyche und den Irrungen des Gedächtnisses beschäftigt, war ich extrem angespannt und neugierig auf die noch kommenden Seiten. Doch je weiter ich vorgedrungen bin, desto mehr musste ich mir selber eingestehen, dass ich hier nicht die Story bekomme, die ich mir gewünscht hätte. Das ganze Szenario glich einfach einem gut erzählen Kriminalroman, nicht mehr und nicht weniger.

Zwar habe ich die Spannung, die ich zum Anfang des Buches verspürte auch in den letzten Seiten des Romans nicht verloren, aber dennoch bekam ich zum Schluss einfach den Eindruck, dass man hätte viel mehr aus der Gesamtheit des Werkes herauskitzeln können. Die Richtung, die es letztendlich einschlug, war für mich ungenügend.

Der Schreibstil des Autors kam mir an manchen Stellen auch ziemlich hektisch vor, auch hat mich insgesamt die vielen verschiedenen Erzählungen, sprich Kapitel, gestört. Ich wusste deswegen manchmal gar nicht, wer gerade an den Ermittlungen festhielt und wer sich mit wem unterhielt. Auch der Name "Wieder" hat mich oft aufschlucken lassen, denn in der deutschen Sprache ist dieses Wort ja auch eine Vorsilbe, und das hat mich regelrecht durcheinander gebracht. Vielleicht hätte man sich hier einen anderen Namen einfallen lassen können.

In die Charaktere konnte man sich kaum hineinfühlen, da sie zu undurchsichtig schienen, zu wenig genaueres über jeden einzelnen berichtet wurde und bildlich einfach nicht vorstellbar wurden. Schade, denn ein wenig mehr Tiefgang und ein klares deutliches Ende hätten den Zeilen gut getan.


Fazit:

Ein durchschnittlicher gut geschriebener Kriminalroman mit leider etwas undurchsichtigen Charakteren und einigen mir offenen Fragen. Eine ganz andere Richtung als man vermuten lässt, aber keineswegs unspannend oder uninteressant. Für Krimifans daher wirklich zu empfehlen. Mir persönlich hat einfach das gewisse Etwas und noch ein wenig mehr gefehlt und daher vergebe ich auch nur

3 Sterne !!

Veröffentlicht am 17.02.2017

nette Protagonisten, netter Schreibstil, netter Ostfrieslandkrimi

Flächenbrand
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Inhalt:

Die beiden Profiler Jan Krömer und Lisa Berthold stehen vor einem Rätsel, denn brutale Morde erschüttern die Gegend. Ausgerechnet in der Nähe seines Hauses, dass sich Jan erst gekauft hat. Dort ...

Inhalt:

Die beiden Profiler Jan Krömer und Lisa Berthold stehen vor einem Rätsel, denn brutale Morde erschüttern die Gegend. Ausgerechnet in der Nähe seines Hauses, dass sich Jan erst gekauft hat. Dort befindet sich ebenfalls nicht weit entfernt ein Jugendheim. Könnte dort der Schlüssel liegen, den die beiden Profiler benötigen? Aber wären Jugendliche dazu in der Lage, solche Grausamkeiten aus zu führen? Was verschweigt die Betreuerin der Gruppe und wie hängt ein Psychiater damit drin?


Meine Meinung (Achtung: Spoiler):

Aufgrund des Covers bin ich davon ausgegangen, gehörig viel Horror um die Augen geschlagen zu bekommen, aber in dieser Hinsicht bin ich enttäuscht worden. Es wurde kurz darauf eingegangen, wie die Morde wohl ausgeübt wurden, aber mich konnte das nicht wirklich überzeugen.
Stattdessen wurde mir mit dieser Geschichte einfach ein netter Ostfrieslandkrimi serviert, der sich nicht gerade von anderen aus diesem Genre besonders abhebt. Nette Lektüre, netter Schreibstil, mehr aber auch nicht.
Dennoch haben mich Jan und Lisa von ihrere Recherchearbeit und auch als Team überzeugen können. Die Dialoge zwischen beiden Protagonisten haben mir sichtlich Spaß bereitet und auch die Tatsache, dass ich bis zur Mitte hin nicht wirklich mit dem eigentlichen Täter gerechnet habe, konnten mich letztendlich doch zufrieden stellen.

Einige Passagen gab es aber doch, die mich aufschreien ließen, denn ich kann weder Leid an Tieren noch an Kindern ertragen und in solchen Situationen kommen mir nicht nur äußerlich die Tränen. Dies ist schon harter Tobak, wenigstens wurden die Szenen, die darauf basierten nicht ausgeschmückt, sonst hätte ich das Buch wahrscheinlich zur Seite legen müssen.


Fazit:

Ein netter Ostfrieslandkrimi mit nettem Schreibstil und zwei köstlichen, sympathischen Profilern. Ansonsten eher eine etwas dünne Story und blasse Nebencharaktere.
Für zwischendurch zu empfehlen, wenn man sich nicht allzu viel erhofft.

Wenn man bedenkt, die Autorin hat dieses Werk in nur 2 Wochen niedergeschrieben und doch kam so ein Ergebnis heraus, dann würde ich doch gerne mal was von ihr lesen wenn sie mindestens ein Jahr daran arbeitet. Da ich persönlich keineswegs Langeweile verspürte und weiterlesen wollte, vergebe ich gerne gute

3 Sterne !!

Veröffentlicht am 11.02.2017

Auf der Flucht vor dem Schicksal

Henkersmarie
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Inhalt:

Maria, die Tochter eines Henkers wächst in fürchterlichen Verhältnissen auf. Anno 1540 werden Henkersfamilien verschmäht und jeder geht ihnen aus dem Weg. Das macht es nicht gerade leicht für ...

Inhalt:

Maria, die Tochter eines Henkers wächst in fürchterlichen Verhältnissen auf. Anno 1540 werden Henkersfamilien verschmäht und jeder geht ihnen aus dem Weg. Das macht es nicht gerade leicht für Maria, die gerne Freunde hätte, gerne ein Leben führen würde wie alle anderen Familien auch. Auf dem Weg vom einem Ort zum anderen und auf der Flucht vor einem geheimnisvollen Mann trifft sie irgendwann auf Caspar, den sie gerne für sich gewinnen würde. Doch wie soll sie das anstellen und welchen weiteren Weg ist für Maria wohl vorgesehen?


Meine Meinung:

Mit ihrem zarten, aber doch sehr detaillierten Schreibstil hat Astrid Fritz es geschafft, Maria vollends als ein Mädchen darzustellen, welche man nur in sein Herz schließen kann. Wenn Maria weint, weint man mit. Wenn Maria lacht, lacht man mit. Ich finde es grandios, wenn mir eine Autorin genau dies vermitteln kann. Wenn man glaubt, selbst mitten im Geschehen zu sein. Wenn man glaubt, ein Teil der Familie gehöre zu einem selbst. Dies macht ein Lesevergnügen aus und das hab ich bei "Henkersmarie" empfinden können.

Es war sehr interessant den Weg mit der kleinen Maria gehen zu dürfen. Vom Kleinkind zur reifen heranwachsenden Frau, begleitet von ihren Bedürfnissen, Ängsten, Bedenken, Freuden und Leiden.

Sehr anschaulich wird dargestellt, wie schrecklich man sich gegenüber Henkersfamilien benahm, oft wurden ihre Kinder verschmäht, gemobbt, verprügelt und wie Pestopfer behandelt. Solch ein Leben kann man sich gar nicht wirklich vorstellen und umso mehr hat man hier mal die Möglichkeit dorthin ab zu tauchen und das Gefühl derjenigen verspüren zu können. Für mich hat es die Autorin vorzüglich gemeistert.


Fazit:

Ich sehe die Familien, die viel mitgemacht haben, ich sehe die Menschen von früher nun mit ganz anderen Augen. Denn Astrid Fritz hat es geschafft, mir einen authentischen Einblick in die Zeit um 1540 nahe zu bringen und die Leiden, Freuden derer zu vermitteln, die zu diesen Zeiten gelebt haben. Maria ist eine wundervolle junge Dame, die man einfach ins Herz schließen muss und es macht einfach nur große Freude sie aufwachsen zu sehen. Der Schreibstil, die Art und Weise der Sprache, die zarten Gefühle, die die Autorin vermitteln konnte haben dazu beigetragen, dass ich hier ein Werk lesen durfte, dass mich nachhaltig noch faszinieren wird. Deswegen muss ich auch ganze

4 Sterne

vergeben !

Veröffentlicht am 08.02.2017

Der Fall Roderick Macrae

Sein blutiges Projekt
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Inhalt:

In Schottland im Jahre 1869 werden 3 grausam zugerichtete Leichen gefunden. Roderick Macrae, ein 17 Jahre junger Mann und Sohn eines verarmten Landwirtes, gibt die Tat offen zu. Doch was trieb ...

Inhalt:

In Schottland im Jahre 1869 werden 3 grausam zugerichtete Leichen gefunden. Roderick Macrae, ein 17 Jahre junger Mann und Sohn eines verarmten Landwirtes, gibt die Tat offen zu. Doch was trieb ihn dazu diese Menschen so brutal zu erschlagen? Um die Beweggründe aufzudecken, stellen die scharfsinnigsten Ärzte und Kriminaler des Landes Nachforschungen an. Ist Roderick Macrae geisteskrank oder war er bei dieser Tat Herr seiner Sinne? Wie wird der Prozess gegen ihn wohl ausgehen. Kann man ihn vor dem Galgen bewahren?


Meine Meinung:

Da ich ein Fan der Serie "Law & Order" bin, dachte ich natürlich, dass dieses Buch genau meinen Geschmack treffen wird. Und ich wurde in dieser Hinsicht auch keineswegs enttäuscht. Obwohl ja von Anfang an schon bekannt ist, dass Roderick die Morde begannen hat, konnte einem aber die Tatsache fesseln, dass ja noch sein Urteil nicht gesprochen war. Auch die Erzählungen von seinem kurzen einprägsamen Leben und die Zusammenhänge dessen, warum er 3 Menschen ermorden musste, hoben die Spannung an.

Der leichte, sehr verständliche Schreibstil trug dazu bei, dass man rasend schnell in der Geschichte versank und einem niemals das Gefühl der Langeweile überkam.

Gerade sehr interessant fand ich die Aufzeichnungen der Gerichtsverhandlung und die unterschiedlichen Aussagen der Zeugen. Für den einen mag der Täter verrückt gewesen sein, während andere ihn für erst recht hochintelligent und keinesfalls schwachsinnig hielten.

Bis zum Schluss konnte ich nicht aufhören meine eigenen Interpretationen mit einfließen zu lassen und war sehr auf das Urteil gespannt. Auch wenn man damit rechnen musste, hatte ich doch gehofft, dass es anders ausgehen mochte. Denn der Verteidiger Mr. Sinclair war mir einer der sympathischsten Protagonisten, ein Mann, der Mitgefühl besaß und alles in seiner Macht stehende tun wollte um Roderick vor dem Galgen zu bewahren. Selten hat man das Bedürfnis selber zu Wort kommen zu wollen und seine Hilfe anzubieten, aber hier hätte ich dies gerne getan.


Fazit:

"Sein blutiges Projekt" ist definitiv für Krimifans oder solche, die gerne "Law & Order" mögen, absolut zu empfehlen. Wie man allerdings nach Lesen diesen Romans darauf kommen mag, dass es sich um einen Thriller handeln könnte, ist mir schleierhaft. Die Geschichte um Roderick hatte keinerlei Stellen, die mir dies bewiesen. Für mich war es einfach ein netter Kriminalroman mit bedauernswerten Figuren und einem bizarren Fall. Und weil ich ihn kaum aus der Hand legen konnte, vergebe ich sehr gerne

4,5 Sterne !!

Veröffentlicht am 04.02.2017

Nie hat mich ein Roman mehr aufgewühlt

Die rote Löwin
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Inhalt:


Im Jahre 1205:Runja und ihr Bruder Waldemar sind nach dem Tod ihrer Eltern gezwungen nach Magdeburg zu gehen. Dort geraten sie sehr schnell in die Fängen des machthungrigen Domdekans Laurenz. ...

Inhalt:


Im Jahre 1205:Runja und ihr Bruder Waldemar sind nach dem Tod ihrer Eltern gezwungen nach Magdeburg zu gehen. Dort geraten sie sehr schnell in die Fängen des machthungrigen Domdekans Laurenz. Er sieht in ihr die perfekte Besetzung für einen Mordanschlag an seinen Rivalen Pirmin. Doch Runja verliebt sich ihn den jungen smarten Herrn und ahnt noch nicht, dass dies schwerwiegende Folgen nach sich ziehen wird. Denn schon bald soll sie sich zwischen dem Leben ihres Bruders oder dem ihres Geliebten entscheiden.




Meine Meinung:


Ich habe ja schon einige historische Romane gelesen, aber die handelten dann doch vorwiegend um Liebe oder geschichtliche Aspekte. Daher war ich schon zu Anfang an sehr erstaunt über die brutale Darstellung des Bösen in diesem Werk. Gleich zu Beginn werden die Eltern von Runja und Waldemar äußerst grausam ermordert. Und so zieht sich das Morden durch den gesamten Roman. Man kann förmlich das Zittern, die unvorstellbar große Angst und die schlimmen Schmerzen spüren, die den Opfern zugefügt werden. Dass Runja Rache schwört und sich von nichts und niemanden davon abbringen lässt, schockt zunächst. Auch die exakte Beschreibung der zu Tode kommenden Personen und die Widerwärtigkeit der Ausübungen dessen lassen einem so richtig tief entrüsten und erschaudern. Für zarte Gemüter würde ich daher von "Die rote Löwin" abraten.


Der Schreibstil trägt in der Tat dazu bei, dass man sich die Szenen der Morde oder auch der Liebeskunst bildlich vorstellen kann. Das mag auf der einen Seite natürlich umso authentischer , auf der anderen Seite aber auch ziemlich abschreckend wirken.


Gerade wenn ein kleiner Junge fast schon zu Tode gefoltert wird, ihm die Knochen so zerbrochen werden, dass sich die Beine schon gedreht haben, dann frage ich mich, was kann noch gruseliger sein, was noch brutaler? Horror wollte ich eigentlich nicht lesen, aber stellenweise kam ich mir vor, als handelte sich dieses Buch um ein ganz anderes Genre.


Dies sind für mich Aspekte, weswegen ich überlegen musste, wie ich das Werk aus der Feder von "Thomas Ziebula" bewerten solle. Natürlich ging die Story rasant voran, es geschah immer etwas, man hat sich nie gelangweilt und kam schnell durch alle Seiten. Auch immer im Zwiespalt darüber, ob man Runja nun sympathisch, abartig oder sogar als wahre Mörderin bezeichnen sollte; meine Gedanken darüber ließen mich nie ruhen. Auch die Unverständlichkeit gegenüber diesem herrschsüchtigen, perversen und ungeliebten Domdekans und seines Handelns bekam meine vollste Aufmerksamkeit. In dieser Hinsicht hat der Roman tatsächlich das bewirkt, was er bewirken wollte. Man schließt das Buch und denkt immer noch darüber nach. Man schließt das Buch und wird sich sicher in einigen Monaten, wenn nicht sogar Jahren an die vielen schlimmen Szenen erinnern können. Das passiert bei der Menge an Büchern, die man liest, eher selten.




Fazit:


Obwohl die Handlungen, die Protagonisten teilweise ziemlich brutal beschrieben wurden und sogar für mich stellenweise eklig erschienen, war dies ein interessanter Aspekt und neuartiger Teil des Genres, den ich zumindest bisher gelesen habe. Der Schreibstil verführt einem schnell durch die Seiten zu fliegen und es kommt niemals Langeweile auf. Runja und Waldemar sind es allemal wert wahr genommen zu werden und wer nicht vor großer Grausamkeit zurückschreckt, dem kann ich die "Die rote Löwin" nur ans Herz legen.


Da ich mir ein anderes Ende und auch eine andere Wendung des Buches gewünscht hätte und ich ein ums andere Mal mit mir hadern musste, ziehe ich einen Stern an der Bewertung ab. Aber das ist rein eine Geschmackssache und stellt nicht unbedingt dar, dass der Autor nicht ein tolles Werk geschaffen hat. Ich vergebe gerne und gute


4 Sterne !