Profilbild von Rosenmadl

Rosenmadl

Lesejury Star
offline

Rosenmadl ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Rosenmadl über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2016

Eine sehr verwirrende Geschichte

Per Zugfahrt in den Himmel
0

Inhalt:

Milana hat in ihrem jungen Leben schon soviel Trauer und auch den Tod selber ertragen müssen. Nun steht sie vor einem schwebenden Bahnhof und die Geschichte von ihr zieht an einem vorüber. Sie ...

Inhalt:

Milana hat in ihrem jungen Leben schon soviel Trauer und auch den Tod selber ertragen müssen. Nun steht sie vor einem schwebenden Bahnhof und die Geschichte von ihr zieht an einem vorüber. Sie erlebt ihren Alltag mit all den schönen Gegebenheiten und den schlimmen Schicksalsschlägen. Begleitet von ihren Schwächeanfällen und trüben Gedanken erfährt sie aber doch bald die Liebe, die Liebe zu einem Jungen. Ob sie das wieder zum selben Bahnhof führen wird?

Meine Meinung (Achtung Spoiler): :

Ich glaube selbst meine Inhaltsangabe ist ein wenig verwirrend, genau so wie dieser Roman um Milana. Geschrieben von einer jungen Autorin, die versucht hat große Gefühle zu vermitteln, aber es leider noch nicht ganz geschafft hat. Der kurze Roman zeugt schon von so vielen Rechtschreibfehlern, dass einem die Lust zum Lesen fast ganz versagt wird. Obwohl ich glaube, dass die Grundidee und auch der Plot großes Potenzial haben, wurde ich hier aber leider von Anfang an dermaßen enttäuscht.
Man wird in eine Art Wirrwarr von Gedanken einer jungen Protagonistin geworfen, und weiß oftmals gar nicht, von was sie einem nun erzählen möchte und von was nicht. Was passiert oder passieren wird. Was sie möchte oder auch nicht möchte.

Die unrealistischen Darstellungen ihres kurzen Lebens kamen eben leider auch so an, außerordentlich unrealistisch.

Die Mutter wird plötzlich zur Alkoholikerin, als ihr kleiner Sohn Leo bei einem Brand ums Leben kommt.
Milana liegt im Krankenhaus, die Mutter anscheinend immer betrunken, findet aber später ein Haus, in das wieder ziehen können. Welches vom großen Bruder aus Schweden aus eingerichtet wurde. Und die Mutter ist von einem Augenblick zum nächsten wieder nüchtern?
Milana, die öfter Schwächeanfälle bekommt, ignoriert diese und auch sonst scheinen sie keinen zu kümmern. Selbst der Mutter nicht? Folgend die nächste Szene, in denen Milana sich sofort in einen Jungen verliebt und rasch ihm ihre Liebe gesteht. Alleine das klingt schon ganz schön kitschig und alleine die Umstände, dass dies sicher alles nicht ganz nachvollziehend sei, lässt diese Geschichte mit mehr als einem Beigeschmack zurück.

Als Autor/in sollte man einiges an Erfahrung mitbringen und seine niedergeschriebenen Worte zumindest so platzieren, dass sie einen Sinn ergeben und es dem Leser nicht zu anstrengend wird. Für mich war "Per Zugfahrt in den Himmel" nicht unbedingt ganz ermüdend, dennoch versprach ich mir ein wenig mehr Unterhaltung. Und zudem hätte ich gerne eine Regung verspürt, ein Nachhallen oder eine nette Erinnerung an das Werk.

Fazit:

Kein ausgereiftes Debüt, zu viele Schreibfehler, zu viele Verwirrungen, kein Konzept und nicht annähernd besonders gut dargestellte Protagonisten. Einfach eine kleine Geschichte, die man lesen kann aber nicht muss, denn in Wirklichkeit hat man sie schnell wieder vergessen. Für mich daher eine einzige Enttäuschung und so kann ich auch nur

1 Stern !

vergeben !

Veröffentlicht am 21.11.2016

zuviel Erzählungen verderben das Gesamtwerk

Gut & Böse
0

Inhalt:

Samuels bester Freund Ben wird bei einem militärischen Einsatz auf einer Gefängnisinsel verletzt. Es schreibt sich das Jahr 2031. Zurück bei seiner Familie lässt sich Ben an einen geheimen Einsatzort ...

Inhalt:

Samuels bester Freund Ben wird bei einem militärischen Einsatz auf einer Gefängnisinsel verletzt. Es schreibt sich das Jahr 2031. Zurück bei seiner Familie lässt sich Ben an einen geheimen Einsatzort versetzen und überhaupt benimmt er sich auf einmal sehr merkwürdig. Indessen werden auf der Gefängnisinsel bis auf einen Gefangenen alle Verbrecher dort brutal ermordet aufgefunden. Wo befindet sich Xavier Martello und wie passt das Verhalten von Ben in dieses Szenario? Samuel kommen nach und nach komische Gedanken und er glaubt bald daran, dass Ben gar nicht Ben ist sondern eben dieser Schwerverbrecher. Kommt er dem Ganzen bald auf die Schliche?

Meine Meinung:

Ich habe den Eindruck, dass der Autor mit dieser Geschichte viel zu viel auf sich genommen hat. Auf der einen Seite hat befindet man sich in einer Art Dystopie, dann in einem Kriminalroman, ein paar Science-Fiction Elemente werden geboten und doch fragt man sich ganz am Ende des Buches, in welches Genre man diese Geschichte denn einordnen solle. Am Anfang ganz dramatische, brutale, aber richtig gehende interessante Ereignisse, die dann mit der Zeit immer mehr ins ganz abstrakte und unmögliche abdriften, sodass man das Gefühl hat, man liest mehrere Romane quer. So rasant die Story anfing, so plötzlich wurde sie sehr deicht und sehr langweilig. Ich hatte zum Ende hin schon fast keine Lust mehr mich auf Samuel und seine Gefährten einzulassen. Auch wenn der Schreibstil gar nicht mal so schlecht erschien, konnte man an manchen Stellen die Vorgehensweise und auch das Verhalten einiger Protagonisten keinesfalls erklären. So wurde zum Schluss schnell noch ein paar merkwürdige Erklärungen hingeklatscht, damit man nicht den ganzen Kopf voller Fragezeichen behielt.

Da das Setting und auch die Idee so großes Potential haben, dachte ich wirklich, dass ich dieses Buch verschlingen werde. Aber dem war leider nicht so, weil man schon ab der Hälfte des Buches keinerlei nennenswerte Erzählungen geboten bekam. Zuviel Köche verderben den Brei. Zuviel wirre Geschichten in einem Buch verderben daher auch das gesamte Werk.

Ich denke, wenn sich der Autor nur auf das Wesentliche einer Grundstory konzentriert und diese von Anfang an zu Papier bringen würde, dann hätten mehr Leser richtig viel Spaß an seinen Geschichten.

Fazit:

Zuviel wirre Geschichten, die meiner Meinung nach das gesamte Werk in Frage stellen. Was so vielversprechend anfing ging so lustlos und gelangweilt zu Ende. Die Grundidee jedoch und auch der Schreibstil sind nicht zu verachten und da ich zumindest stellenweise Spaß beim Lesen haben durfte, vergebe ich auch noch gerne

3 Sterne !

Veröffentlicht am 07.11.2016

bewegend und erschreckend zugleich

Dem Abgrund so nah
0

Inhalt:

Danny ist erst zehn Jahre alt als sein Leben eine schlimme Wendung nimmt. Seine Mutter lebt in einer Art Lethargie und in ihrer eigenen Welt und sein Vater betrinkt sich regelmäßig. Durch seine ...

Inhalt:

Danny ist erst zehn Jahre alt als sein Leben eine schlimme Wendung nimmt. Seine Mutter lebt in einer Art Lethargie und in ihrer eigenen Welt und sein Vater betrinkt sich regelmäßig. Durch seine Alkoholsucht angetrieben wird er aggressiv und vergreift sich immer öfter an seinem eigenen Sohn. Niemand bekommt mit, was hinter den vier Wänden der Familie geschieht.
Danny zieht sich seelisch immer mehr zurück. Er gibt trotz allen Widerständen nicht auf, und doch ist er oft kurz davor zu resignieren und mit dem Gedanken zu spielen sein Leben zu beenden.
Was kann ein Kind alles nur ertragen? Und wird sein Vater je seine gerechte Strafe erhalten?


Meine Meinung:

Auch der zweite Band von Jessica Koch, in dem es um Danny und sein kurzes Leben geht, konnte mich von Anfang an wieder in seine Traurigkeit mit hinein ziehen. Man kann sich dieser unvorstellbaren Grausamkeit kaum entziehen und man spürt förmlich den Hass gegenüber dem Mann, der sich an sein eigenes Kind vergreift. Ich kann meine Empfindungen kaum in Worte fassen.

Die Worte der Autorin jedoch vermitteln dem Leser zugleich Trauer, Wut, Entsetzen, Hass und ebenso Hoffnung. Hoffnung, dass Danny sein Leben irgendwann so leben darf wie er selber es möchte und auch verdient hat. Einem Kind so schreckliche Dinge anzutun, befinden sich außerhalb meiner mütterlichen Vorstellungskraft. Statt seinen Sohn zu schützen, statt ihn bedingungslos zu lieben nur Prügel, nur Missbrauch? Wie kann man solche grauenhaften Gedanken und Geschehnisse nur verarbeiten?

Fassungslosigkeit macht sich breit, liest man in diesem Buch. Gerade deswegen, weil man weiß, dass dies auf einer wahren Begebenheit basiert. Ich glaube nach dem Zuschlagen dessen, wird einem erst bewusst, dass auch der eigene Nachbar ein solches Monster sein könnte. Ich bin immer noch tief schockiert, dass die eigene Mutter auch keinerlei Bedarf darin sah in die Geschehnisse einzugreifen, sondern sich in Selbstmitleid suhlte.

Danny muss ich bewundern, denn sein Überlebenswille und die Stärke, die ihn auszeichneten, haben mir ebenfalls gezeigt, dass die Welt nicht immer nur schlecht sein muss und dass es sich in jedem Fall zu leben lohnt.


Fazit:

Ein reines Gefühlschaos, welches man durchlebt, langt man zu dieser erschreckenden Geschichte um ein kleines unschuldiges Kind, dass doch eigentlich hätte behütet aufwachsen müssen. Wer den ersten Band dieser Trilogie schon gelesen hat, sollte unbedingt auch auf den zweiten Band aufmerksam werden. Denn dieser vermittelt nochmals in genaueren Details was Danny in seinen jungen Jahren schon schreckliches widerfahren ist. Und doch gibt er einem selber noch Hoffnung, Hoffnung auf ein besseres Leben.

Eine klare Lese-Empfehlung! Aber nur für den Schreibstil kann ich hier Punkte vergeben. Man kann ein Leben nicht bewerten. Daher erhält die strukturierte Darstellung der Autorin von mir ganze

5 Sterne !

Veröffentlicht am 06.11.2016

erschreckend authentisch

Die Nachtigall
0

Inhalt:

Frankreich in den Jahren der Besetzung durch die Deutschen, kämpfen zwei Schwestern ums Überleben. Während Vianne und ihre Tochter zusehen müssen wie in ihrem eigenen Haus ein Offizier einquartiert ...

Inhalt:

Frankreich in den Jahren der Besetzung durch die Deutschen, kämpfen zwei Schwestern ums Überleben. Während Vianne und ihre Tochter zusehen müssen wie in ihrem eigenen Haus ein Offizier einquartiert und nicht lange darauf mit der Verfolgung der Juden begonnen wird, schließt sich Isabelle einer Freiheitsbewegung an und verhilft vielen jungen Soldaten zur Flucht. Wie lange kann man sich einer solchen Gefahr aussetzen, wie lange kann man die schützen, die man liebt? Und welches Ende werden den beiden Schwestern zuteil?


Meine Meinung:

Zum einen bin ich erst mal sprachlos, wie realistisch diese Geschichte verdeutlicht, was man sich so niemals hätte vorstellen können. Man befindet sich praktisch in einer Art Filmkulisse und sieht einfach nur zu, was sich darin abspielt. Die Emotionen, die man selber spüren kann, die Traurigkeit in den Zeilen, die einem weinen lässt. Die wundervolle Liebe, die zwar anfangs nicht zu deuten sei aber dann zum Ende hin so deutlich macht, wie wichtig doch einzelne Personen in seinem eigenen Leben sind. Die Gefahr, einfach sich selbstlos zu geben um anderen eine neue Welt zu erschaffen, grandios.

Die Charakter im Buch sind hervorragend ausgearbeitet. Der Hass in den Augen einzelner Personen stach einem fast selbst in den Magen. Die Darstellung der schlimmen Zustände ließen mich erschaudern. Die Beschreibung der beiden Schwestern in ihrer Hungernot konnte ich mir so gut vorstellen, dass ich großes Mitgefühl verspürte. An vielen Stellen durften Taschentücher nicht fehlen, und ich kann getrost zugeben, dass ich bei einem Buch sonst nie weine.

Die Autorin hat ein großes Talent dafür, einem mit ihrer Sprache und Schreibweise ins Innere des Lesers dringen zu können. Man kann sich dem fast gar nicht entziehen. Man leidet mit, man fühlt mit, man lacht mit, man weit mit und man würde am liebsten beide Schwestern nur in die Arme nehmen und ihnen für ihren Mut danken.


Fazit:

Ich bin restlos begeistert von "Der Nachtigall". Dies ist eine Geschichte, die einem so schnell nicht wieder loslässt, über die man auch nach Beenden des Buches niemals die Gefühle beim Lesen vergessen wird. Ein grandioses Werk einer Autorin, die verstanden hat, wie man Authentizität dem Leser hervorragend vermitteln kann und ich danke ihr, dass sie die wahren Geschichten der wundervollen Frauen nicht links liegen gelassen hat sondern zu Papier brachte.

Eine emotional aufrührende, unendlich faszinierende Geschichte, die mit allen Charakteren mehr als überzeugen konnte!

Unbedingt lesen !

Veröffentlicht am 03.11.2016

Langatmig, flach, ermüdend

Das Kind im Wald
0

Inhalt:

Die Mordkommissarin Lizzie Snow ist auf der Suche nach ihrer Nichte, die vor Jahren spurlos verschwunden ist. Um sie zu finden, nimmt sie eine Stelle in einer Kleinstadt an. Als sie im dicksten ...

Inhalt:

Die Mordkommissarin Lizzie Snow ist auf der Suche nach ihrer Nichte, die vor Jahren spurlos verschwunden ist. Um sie zu finden, nimmt sie eine Stelle in einer Kleinstadt an. Als sie im dicksten Winter dort ankommt, häufen sich plötzlich angebliche Selbstmorde von Polizisten. Was steckt dahinter und wird sie ihre Nichte jemals finden?


Meine Meinung:

Ich habe mich so auf diesen Kriminalroman gefreut, denn er versprach so einiges. Alleine schon der Titel und das Cover ließen mir die Hoffnung, dass ich kaum das Buch aus der Hand legen möchte.
Doch ich wurde schon ab den ersten Seiten dahingehend enttäuscht, weil ich das Gefühl verspürte, ich werde in eine langweilige Geschichte hineingezogen. Und ich sollte leider recht haben.

Die Autorin hat es nicht geschafft mich zu fesseln und mit zu reißen. Sie hat es nicht geschafft, dass ich mir die Charaktere vorstellen konnte und sie hat es auch nicht geschafft, dass ich gerne über eben diese lesen wollte. An manchen Stellen kam dann ein wenig Spannung auf, sodass ich selbstverständlich das Buch beendet habe. Dennoch war für mich die Schreibweise und die Ausarbeitung des Falls so derart flach und ermüdend, so dass ich über mehrere Tage kaum Lust hatte mich mit der Geschichte näher zu befassen.

Wenn man große Autoren und deren spektakulären Fälle gewohnt ist und viel in der Richtung "Kriminalroman" liest, wird man, so denke ich, ein wenig verwöhnt und achtet daher wohl viel mehr auf Details und den Spannungsbogen. Der hier leider fast zu übersehen schien. Schade, denn an sich hätte man aus dieser Idee und den Protagonisten eine Menge herausholen können.

Die einzige Person, die ich selber interessant fand, war der dumme kleine naive Junge namens Knolle. Hätte man diesen allerdings noch etwas besser beschrieben und seine Gedankengänge noch näher erforscht, dann hätte ich an ihm meine ganz große Freude gehabt. Aber so blieb dieser Junge in meinen Augen auch zu unscheinbar.

Vielleicht braucht die Autorin einfach mehr Zeit und vielleicht werden die kommenden Geschichten von ihr überzeugender. Jedenfalls kann nicht immer jedes Buch überragend sein und so ist für mich "Das Kind im Wald" in meiner Rubrik "Flop" gelandet.


Fazit:

Linda Castillo behauptet: "Atemlos, gefährlich und packend von der ersten Seite an".
Ich behaupte:"Langatmig, flach und ermüdend".

und deswegen kann ich auch nur

2 Sterne

vergeben !