Ein märchenhafter und spannender Roman :)
Die RabenköniginDie Schreibweise dieser Geschichte ist märchenhaft und teilweise blumig gehalten, sodass sie dafür sorgt das viele Bilder im Kopf entstehen können. Insgesamt mochte ich diese Art des Schreibens sehr gerne, ...
Die Schreibweise dieser Geschichte ist märchenhaft und teilweise blumig gehalten, sodass sie dafür sorgt das viele Bilder im Kopf entstehen können. Insgesamt mochte ich diese Art des Schreibens sehr gerne, wenn sie auch dafür gesorgt hat dass man sich voll und ganz auf das Buch einlassen muss. Es liest sich locker und leicht, aber gleichzeitig fordert sie und sorgt dafür dass ich tatsächlich Ruhe um mich benötigt habe um mich vollkommen darauf einlassen zu können. Das hat es mir manches Mal auch etwas schwer gemacht an der Stange zu bleiben, auch wenn die Neugierde mich immer wieder angetrieben hat.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sichtweise eines Erzählers, welcher dem Leser aber die Möglichkeit gibt auf die Gedanken und Wünsche verschiedener Charaktere einzugehen. Wir bleiben nicht nur bei einer Person, sondern wechseln gerne mal die Perspektive und erhalten so noch einen umfangreicheren Blick.
Maja ist eine aufgeweckte, freundliche und vorallen Dingen neugierige Persönlichkeit, welche auf Grund früherer Vorkommnisse in ihrer Familie eingesperrt ist wie ein Vogel hinterm Käfig. So sehr sie ihren Vater auch liebt, merkt sie wie die Luft immer dünner um sie herum wird und greift schlussendlich nach einem letzten Strohhalm um dieser Enge zu entfliehen. Offiziell reist sie zum Schloss um ihren Freund zu finden, aber auch um sich selber eine Pause von ihrem einengenden Zuhause zu geben.
In diesem Buch erwarten uns einige interessante und vielversprechende Charakter, die mich fasziniert, irritiert und trotzallem oft begeistert haben. Wir lernen Elejas, den besten Freund von Maja, die königliche Familie und den Vater und Onkel von Maja kennen. Insgesamt konnte ich viele Charaktere greifen, wobei ich mir teilweise auch noch etwas mehr gewünscht hätte. Elejas beispielsweise war kaum aufzugreifen und hatte daher eher eine sehr untergeordnetere Rolle.
Die Umsetzung dieser Geschichte fand ich erstmal total cool. Ein märchenhaftes Setting mit einer düsteren und gleichzeitig gefühlvollen Umsetzung. Ich muss sagen, dass ich sehr überrascht war beim Lesen. Ich hatte mir tatsächlich auf Grund des Titels eine andere Konstallation gedacht und war umso positiv überraschter, als es letzten Endes doch etwas anders gelaufen ist.
Die Autorin versteht es den Leser in die Welt zu ziehen, einem die Orte und Charaktere näher zu bringen und immer wieder Abzweigungen zu nehmen die einen ganz anderen Weg einschlagen. Ich hatte beim Lesen viel Spaß. Mir haben neben der sehr schön aufgebauten Welt vor allem auch die Hauptcharaktere sehr gut gefallen. Es war einfach köstlich wie neckend oftmals die Dialoge sind ohne jedoch den düsteren Hintergrund der Geschichte zu zerstören. Ich fand es einfach erfrischend und hat der ganzen Geschichte definitiv gut getan.
Insgesamt muss ich sagen, dass hier eine wundervolle und märchenhafte Geschichte umgesetzt wurde, welche zum Ende hin zwar etwas schnell aber trotzallem rund und nachvollziehend umgesetzt wurde. Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet, die Umsetzung spannend und das Setting fantastisch und märchenhaft.
Mein Gesamtfazit:
Mit „Die Rabenkönigin“ hat es Michelle N. Weber geschafft einen märchenhaften und spannenden Roman ins Leben zu rufen, der mit einem wundervollen Setting und starken Charakteren aufwarten kann. Wer Märchen liebt, wird mit dieser Geschichte seine Freuden haben solange man sich Zeit nimmt und auf die sehr märchenhafte und detailgetreue Schreibweise einlässt.