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Veröffentlicht am 03.04.2020

Kurzweilig, locker-flockig geschrieben: fast romantische Unterhaltung

Rendezvous mit Mops und Fliege
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Dagmar Schmidts fast romantische Geschichte "Rendezvous mit Mops und Fliege" erzählt von der Mittfünfzigerin Isa. Einer Tierärztin, die eigentlich mit beiden Beinen fest im Leben steht, wäre sie bloß nicht ...

Dagmar Schmidts fast romantische Geschichte "Rendezvous mit Mops und Fliege" erzählt von der Mittfünfzigerin Isa. Einer Tierärztin, die eigentlich mit beiden Beinen fest im Leben steht, wäre sie bloß nicht von ihrer langjährigen Affäre Paul verlassen worden. So beschließt Isa, dass es an der Zeit ist, einen neuen Mann in ihrem Leben zu finden: Sie lässt sich auf die wunderbare Dating-Welt des Internets ein. Daraus ergeben sich viele verschiedene Bekanntschaften und Dates, darunter eine gute Auswahl kauziger männlicher Zeitgenossen. Wird Isa unter ihnen ihren Mr. Right finden? Zur Unterstützung stehen Isa ihre gute Freundin Louisa und Mopsdame Anni zur Seite.

Isa ist eine taffe, direkte Frau, selbstständig und mit eigener Tierarztpraxis. Gleichzeitig durchzieht sie eine Unsicherheit, seien es Figurprobleme, die viel thematisiert werden oder ihr großer Bedarf an Bestätigung und Anerkennung. Damit zeichnet Schmidt mit ihrer Protagonistin eine Frau, mit der sich gewiß viele Damen identifizieren – folglich mitfühlen können. Die verschiedenen männlichen Charaktere des Romans werden nacheinander eingeführt und vorgestellt. Manch ein Dating-Kandidat verschwindet allerdings nach der Abfuhr allzu schnell wieder. Als LeserIn fragt man sich da, wie es wohl weitergegangen ist: War das Ego des guten Herrn nun verletzt oder hat er den Misserfolg ehrenwert angenommen? Auch das Ende kommt recht abrupt daher, lässt dadurch aber Raum für einen möglichen zweiten Teil...

Schmidts Roman ist kurzweilig, locker-flockig geschrieben und gibt neben Isas vielen Rendezvous auch wunderbare Einblicke in den Alltag einer dörflichen Tierarztpraxis. "Rendezvous mit Mops und Fliege" ist leicht zu konsumieren, sei es für Frauen auf Männersuche, Tierliebhaberinnen, Möchtergern-Frauenversteher - kurzum: ein unterhaltsames Buch, leichte Kost für Jedermann und -frau. Meine persönliche Empfehlung: Den eigenen Vierbeiner schnappen, aufs Sofa mit Tee und Kerzen setzen und in die fast romantische Geschichte eintauchen.

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Veröffentlicht am 30.04.2019

Kurzweilige und lehrreiche Rucksackreise durch Afrika

Kein Tee mit Mugabe
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Die Autorin Antje Waldschmidt lädt in „Kein Tee mit Mugabe“ auf eine Backpacker-Reise durch das südliche Afrika ein. Sie nimmt die Leser auf eine sehr lebendige Reise durch Südafrika, Mosambik, Simbabwe ...

Die Autorin Antje Waldschmidt lädt in „Kein Tee mit Mugabe“ auf eine Backpacker-Reise durch das südliche Afrika ein. Sie nimmt die Leser auf eine sehr lebendige Reise durch Südafrika, Mosambik, Simbabwe und Sambia mit: Afrikanische Staaten, die nicht im Fokus des großen Tourismus stehen.

Für die Autorin stehen persönliche Erlebnisse und Eindrücke im Vordergrund. Sie versteht es dabei auf besondere Weise Situationen wie Menschen sensibel, respektvoll und anschaulich zu beschreiben. Die Personen, die in dem Buch zu Wort kommen, sind ausnahmslos Menschen, die die Autorin auf ihrer Reise zufällig trifft. Seien es andere Reisende oder Afrikaner, die unterwegs sind. Die Perspektive ist die der Ich-Erzählerin: Der nötige Schuss Ironie und Selbstironie fehlt nicht.

Startpunkt der Reise ist die quirlige Metropole Johannesburg, dann geht es weiter ins tropische Mosambik. Voller Vorfreude begibt sie sich auf das Abenteuer der persönlichen Entdeckung des Landes am Indischen Ozean, das sich bis heute von Jahren des Bürgerkriegs nicht erholt hat. Dennoch zieht das Land die Autorin in den Bann und entsprechend schwer fällt der Abschied aus Mosambik. Die Beschreibung der Busfahrt in Richtung Simbabwe, die teilweise unter dem Schutz eines Militärkonvois steht, zeigt aber auch, dass das Land neben Traumstränden weit von einem Paradies entfernt ist.

Die Reise geht weiter nach Simbabwe, das zum Zeitpunkt der Reise noch von Langzeitherrscher Mugabe regiert wurde. Das Leid und die Isolation, die sich aus dieser Politik ergeben haben, macht die Autorin am Beispiel des Kariba-Sees deutlich. Einst ein Ort des Tourismus mit Hotelressorts, bieten die Anlagen heute ein sehr tristes Bild. Touristen meiden das Land, die touristischen Einrichtungen verfallen. Gleichzeitig gibt die Autorin auch ein differenziertes, anderes Bild von Simbabwe und zeigt, dass die Hauptstadt Harare nicht dem Moloch gleicht, dem ihm westliche Medien gern zuschreiben. Das letzte Reiseziel ist Sambia, wo die Autorin sich durch die Straßen, Märkte und Kulturzentren der Hauptstadt Lusaka treiben lässt, ehe sie nach Hause zurückkehrt.

Die Autorin weiß ihre Reise bis zum letzten Kapitel äußerst spannend und unterhaltsam zu erzählen. Sie nimmt die Lesenden mit zu den türkisfarbenen Gewässern und Puderzuckerstränden Mosambiks, dem darbenden Kariba mit dem gigantischen Stausee und seinen sympathischen Bewohnern sowie den sich bisweilen ähnelnden afrikanischen Großstädten. Die Leser sitzen mit ihr in kleinen Minibussen, riechen den Schweiß der Mitreisenden, entziehen sich macho-liken Anmachen, erfreuen sich über Kokos-Rum, Sonnenuntergänge und Ausritte durch die Savanne.

Erst zum Ende hin bekommt der Leser die Antwort, was es mit dem Buchtitel auf sich hat... ein großartiges Leservergnügen für all jene, die ein bisschen hinter die Fassade schauen wollen: weit weg von althergebrachten Afrika-Klischees.

Fazit: Authentisch, witzig, mit Biss!

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Veröffentlicht am 30.04.2019

Großartiges Werk mit hervorragenden Denkanstößen - eine wahre Inspiration!

21 Lektionen für das 21. Jahrhundert
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Nach einer Geschichte der Menschheit, habe ich mich diesem Werk von Yuval Harari gewidmet. Wieder hat es mich bereichert und mir viele neue Denkanstöße gegeben, aber auch neue Fragen aufkommen lassen. ...

Nach einer Geschichte der Menschheit, habe ich mich diesem Werk von Yuval Harari gewidmet. Wieder hat es mich bereichert und mir viele neue Denkanstöße gegeben, aber auch neue Fragen aufkommen lassen. Harari kann nicht alle Fragen unserer Zeit beantworten, jedoch einen Ausblick geben und Warnungen aussprechen. Seine Gedankengänge sind nachvollziehbar, wohl recherchiert und reflektiert, dadurch teils auch erschreckend. Für mich eine wahre Inspiration. Den einen Punkt Abzug gebe ich lediglich für die letzten Kapitel, die für mich gar nicht ins Gesamtwerk passten und eher wirr waren.